Vielen Dank schon mal für eure Antworten und den Einblick in eure Trainingsphilosphie!
Meine Ausdauer ist und war bisher kein Thema, auch nicht im ersten Brevet-Jahr als ich nur 6.500 km geradelt bin. Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass ich mit dem vorgestellten Trainingsansatz (2 x kurz, 1 x lang) klarkommen würde. Ich trainiere sowohl gern strukturiert, aber ebenso gern nach Lust und Laune. Ich habe mit Triathlon u.a. deshalb aufgehört, weil mir das permanente Training nach Plan auf den Senkel ging. Aber nach 2 Brevet Jahren sehne ich mich hin und wieder danach. Ich hätte auch nichts dagegen, mit gleichem oder weniger Aufwand meine Schnelligkeit etwas zu verbessern, einfach um bei langen Brevets etwas mehr Puffer für Notfälle, Schlaf etc. zu haben. Außerdem halte ich gern und oft an, um Fotos zu schießen.
Mein größtes Problem war bisher das „Sitzen“. Dieses Problem ist nun endlich gelöst : ein Selle Anatomica X-Series Ledersattel und der Verzicht auf Sitzcreme. Auch sonst habe ich keine orthopädischen Probleme, bis jetzt zumindest. An dem 600er bin ich letztes Jahr gescheitert. Es war mein erster 600er, und gleich mit Abendstart und ordentlich Höhenmeter. Ich habe nach 500 km abgebrochen, obwohl ich noch reichlich Zeit für die restlichen 100 km hatte. Zum Zeitpunkt des Abbruchs und auch einen Tag danach, hatte ich handfeste Gründe für den Abbruch. Heute, mit etwas Abstand, sehe ich das etwas differenzierter. Mir fehlte die Erfahrung, wie ich mir bei 2 Nächten den Schlaf einteile, und ich war mental zu schwach, um mich nach 500 km nochmal aufzuraffen. Die Verlockung, mich von meiner Frau abholen zu lassen, war zu groß!
Die mentale Stärke zu verbessern, ist mir deutlich wichtiger, als schneller zu werden.
Die Umfrage zeigt für mich einen klaren Trend :
- die meisten trainieren nach eigenem „Gusto“ ohne Trainingsplan
- die Umfänge liegen überwiegend jenseits der 8.000 km Marke
- Krafttraining ist offensichtlich nicht so beliebt
Im Prinzip habe ich letztes Jahr genauso trainiert. Krafttraining halte ich für sinnvoll und wichtig, ich kann mich aber nur selten dazu aufraffen, und dass, obwohl ich 10 Jahre intensiv mit Eisen trainiert habe. Mein unterer Rücken hat diesbezüglich Trainingsbedarf. Insbesondere an langen steilen Rampen im zweistelligen Prozentbereich ist mein unterer Rücken ein Begrenzer/Schwachpunkt.
Ich werde auf meinen Bauch hören und erstmal wieder regelmäßig fahren, vielleicht den Weg zu Arbeit morgens sukzessive verlängern. Mein Radrevier ist diesbezüglich ideal. Sollte mir das zuviel werden und die Motivation flöten gehen, kann ich immer noch reduzieren - schaun wir mal!