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Bremse am Rahmen welches Drehmoment

Versuch mal eine runde CfK Sattelstütze nur durch Klemmen kaputt zu bekommen. Vorher scherst Du die Schraube ab.

Was wirklich suboptimal ist, die Dinger einzukerben. Aber das gilt eigentlich auch für Alu-Stützen.

Einer der Hauptgründe von irgendwelchen Angaben ist die Abwehr von Gewährleistungs-Ansprüchen oder besser gesagt, das sind Schutz-Angaben vor irgendwelchen Schadensersatz-Klagen.
 
Versuch mal eine runde CfK Sattelstütze nur durch Klemmen kaputt zu bekommen. Vorher scherst Du die Schraube ab.

Was wirklich suboptimal ist, die Dinger einzukerben. Aber das gilt eigentlich auch für Alu-Stützen.

Einer der Hauptgründe von irgendwelchen Angaben ist die Abwehr von Gewährleistungs-Ansprüchen oder besser gesagt, das sind Schutz-Angaben vor irgendwelchen Schadensersatz-Klagen.
Du wirst schon Recht haben- ich hatte mir da nie Recht Gedanken drüber gemacht...
 
Wenn du die üblichen Radlerärmchen hast, ist das auch kein Wunder. :D
Tzzzzz, kann mir nicht passieren!
Leg-Day-STACK-.jpg
 
Bei der plumpen Aussage Carbon sei emfpindlicher fehlt einfach absolut die Verhältnismäßigkeit.

Das ist so nicht ganz richtig, denn Carbon ist, je nach Konstruktion, eben doch um einiges empfindlicher als Metalle im Rahmenbau. Während die nämlich grundlegend eine gleichmäßige Festigkeit in alle Richtungen haben, kommt es bei Carbon nicht unwesentlich auf die Verlegung an. Und die ist im Rahmenbau prinzipiell erstmal auf die Krafteinleitung bei "bestimmungsgemäßem Gebrauch", also beim fahren ausgerichtet - kein Konstrukteur rechnet zB mit seitlichen Kräften auf das Oberrohr.

Dazu kommt, dass Metallrohre in der Regel wesentlich einfacher aufgebaut sind. "Doppelt konifiziert" ist doch in der Regel schon Spitzenklasse, während man einen Carbonrahmen so legen und backen kann, dass tatsächlich nur an den Stellen Material ist, an denen es auch Material braucht. Aus oben genannten, konstruktiven Gründen.


Die Sorge dass der Kratzer am Tretlager nach dem Kettenklemmer den Rahmen gehimmelt hat ist deshalb in der Regel unbegründet. Da ist viel Material. Aber ein Kratzer am Oberrohr durch "blöd an der Rauputzwand entlang geschrammt" kann durchaus einen Totalschaden bedeuten. Denn an der Stelle hat sicher kein Rahmenhersteller mit viel Krafteinleitung gerechnet, weshalb die Wandung auch entsprechend dünn ist.
 
Das ist so nicht ganz richtig, denn Carbon ist, je nach Konstruktion, eben doch um einiges empfindlicher als Metalle im Rahmenbau.
Aber das ist doch eine Binsenweisheit, die für andere Materialien nicht weniger gilt. Alu ist nicht gleich Alu und Carbon nicht gleich Carbon und Stahl nicht gleich Stahl.
Bei C wabert durch die Radlergemeinde immer noch der Gedanke, das sei wunderbar leichtes und unglaublich fragiles Zeug.
Aber S kannste ja im Hinterland von jedem Deppen-Schweißer reparieren lassen.
Eins so blöd wie's andere. Einen Rahmen aus zB Columbus Spirit schweißt der Deppen-Schweißer eher endgültig in den Abgrund, als dass er ihn reparieren würde.
Und wo schlecht gelötete und dumm konstruierte Alurahmen ihre Schwachstellen haben, ist spätestens dann bekannt, wenn sie mal wieder knapp unterhalb der Schweißnaht am Unterrohr versagen...
 
Es geht aber doch grundlegend um den Werkstoff, nicht um den verarbeitenden Betrieb. Die gleichen handwerklichen Fehler in der Verarbeitung wie beim zu heißen löten, dem falschen Flussmittel oder dem unsauberen Schweißen bei Alu oder Titan kannst Du auch bei Carbon machen. Zum Beispiel nicht sauber legen und Luft mit einlaminieren.

Der Unterschied von dem ich oben schrieb liegt aber eben nicht in unsauberer Verarbeitung, sondern im Verhalten bei korrekter Konstruktion und perfekter Verarbeitung. Weder Stahl, noch Alu oder Titan haben als Material eine vorgegebene Richtung in die sie belastbarer sind als in die andere. Das ergibt sich bei denen einzig aus dem Profil.
Bei Carbon ist das anders. Das ist in verschiedenen Ebenen auch verschieden belastbar, weshalb es immer auf die Konstruktion ankommt.
 
Lanze für die Frage des TE brechen...

Erstens scheint der TE hier und im RR-Sport/Fahren/Montieren neu zu sein und möchte gerne Zusatzinformationen haben, die sich nicht aus der Gewindegröße und Festigkeitsklasse der Schraube/Mutter-Kombi ableiten lassen.

Zweitens haben Drehmomentangaben manchmal sehr wohl ihre Berechtigung und "nur fest" oder "nicht abreissen" ist dann nicht hilfreich - bei den Pedalen würdet ihr auch nicht einfach sagen, schaub fest bis nicht mehr wackelt - da machen die hohen Nm-Angaben der Hersteller Sinn, da dort starke Scherkräfte walten die nicht übers Gewinde abgeführt werden sollen, sondern über den Kraftschluss der Auflagefläche zwischen Pedal und Kurbelarm. Auch beim Vorbau machen die üblichen 5Nm Sinn und sollten eingehalten werden. Drehst Du sie zu schwach zu, mag der Lenker halten, aber die Dehnung der Bauteile/Schrauben reicht evtl nicht aus um Lastspitzen aufzunehmen und die Schraubverbindung löst sich dadurch.



LG
Live4Ever
Für Pedale braucht man kein Drehmomentschlüssel. Festziehen, nochmal kurz mit Oberkörpereinsatz und dann sind die mit 10.1539Nm angezogen.
 
Für Pedale braucht man kein Drehmomentschlüssel. Festziehen, nochmal kurz mit Oberkörpereinsatz und dann sind die mit 10.1539Nm angezogen.

Klar braucht's da kein Dremo - aber den Hinweis die Dinger mit dem Pedalschlüssel richtig anzuknallen, oder auf den üblich recht kurzen Sechskant eine Verlängerung zu stecken.

Es geht mir nicht darum, das Drehmoment auf die dritte Nachkommastelle genau hinzubekommen, sondern nach Art/Verwendung der Schraubverbindung das richtige Drehmoment recht gut treffen. Und bei den Pedalen sind im Allgemeinen >30Nm gefragt.

Andere Beispiele: Die Ahead-Kappe am Vorbau braucht gar kein konkretes Anzugsmoment, sondern dient ja nur zum Einstellen des Spiels. Wenn man das nicht weiss, könnte man versucht sein, diese so fest zu drehen, wie es das Handgefühl bezüglich der Gewindegröße vorgibt. An meinen Dual-Pivot-Bremsen sind die Arme mit minimalem Spiel verschraubt und die Schraube von hinten gekontert. Wenn man nicht weiss, warum die Schrauben nicht angeknallt werden sollen und es nach Gewindegröße tut, wird's schwer mit dem Bremsen.

Will damit sagen, wenn man nicht weiss WIE eine Schraubverbindung WAS macht, ist es nicht so verkehrt mal zu Fragen wie diese Schraube anzuziehen ist.

Und nicht jeder versteht alle Schaubverbindungen am Renner - zumal nicht, wenn er über keine Schraubererfahrung an Rädern/Autos/Mechaniken im Allgemeinen verfügt.



LG
Live4Ever
 
sondern nach Art/Verwendung der Schraubverbindung das richtige Drehmoment recht gut treffen.
Danach richtet sich auch die Schraubengröße. Wenn man jetzt noch für die Schraubengröße richtige Werkzeug (Gabel- oder Innensechskantschlüssel) verwendet und "handfest" anzieht, liegt man imho schon im richtigen DM-Bereich. Diese Schlüssel haben je nach Größe nicht umsonst unterschiedliche Längen. Wenn man natürlich alle Schrauben mit einem Ratschenschlüssel einer Größe anzieht, zieht man kleine Schrauben tendenziell zu fest und große Schrauben zu leicht an.
 
Danach richtet sich auch die Schraubengröße. Wenn man jetzt noch für die Schraubengröße richtige Werkzeug (Gabel- oder Innensechskantschlüssel) verwendet und "handfest" anzieht, liegt man imho schon im richtigen DM-Bereich. Diese Schlüssel haben je nach Größe nicht umsonst unterschiedliche Längen. Wenn man natürlich alle Schrauben mit einem Ratschenschlüssel einer Größe anzieht, zieht man kleine Schrauben tendenziell zu fest und große Schrauben zu leicht an.

Da will ich gerne zustimmen, tendenziell liegt man schon richtig - aber wir wollen doch nicht nur sportlich und optisch perfekt sein, sondern auch auf der technischen Ebene. ;)

Aber wenn meine Kurbelarmklemmung um 50% mehr Drehmoment als meine Bremsenbefestigung haben will - und das bei der gleichen Schraubengröße, ist das eine "sehr fest anziehen" und das andere nur "handfest". Nuancen die sich in Worte fassen oder mit dem Drehmo messen lassen.




LG
Live4Ever
 
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Danach richtet sich auch die Schraubengröße. Wenn man jetzt noch für die Schraubengröße richtige Werkzeug (Gabel- oder Innensechskantschlüssel) verwendet und "handfest" anzieht, liegt man imho schon im richtigen DM-Bereich. Diese Schlüssel haben je nach Größe nicht umsonst unterschiedliche Längen. Wenn man natürlich alle Schrauben mit einem Ratschenschlüssel einer Größe anzieht, zieht man kleine Schrauben tendenziell zu fest und große Schrauben zu leicht an.

Ganz genau so ist es!

Ratschen haben in einer Werkstatt auch nix zu suchen. Bevor dieses Hobby-Kombinier-Ratschenwerkzeug zusammengesucht ist, hat der Altgeselle alles korrekt angezogen, mit dem Frühstück angefangen und lacht dich aus!

Die Dimensionierung der Werkzeuge ist sinnstiftend. Jeder Anfänger muss die ein oder andere Schraubverbindung abgerissen haben bevor er merkt dass Stahl nicht einfach nur hält, sondern sich bewegt und arbeitet. Das Gefühl muss man erst mal in die Finger kriegen, und da hilft nur üben.

10 Nm entsprechen der Kraft von 10N auf 1m Hebellänge. Verkürzt du den Hebel und vergrößerst die Kraft um den Faktor 10, kommen 100 N auf 10 cm Hebellänge. Das sind grob vereinfacht 10 kg - stell dir das als Gewichtskraft in der Hand vor. Das ist mitnichten volle Pulle anbrummen, sondern "handwarm" anziehen. Das erledigt das Konzept der Dimensionierung. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ein Mechaniker mit entsprechend Berufserfahrung die korrekte Vorspannung aus dem Handgelenk besser trifft als ein Dremo mit all seinen Ungenauigkeiten.

An großen Flanschen wo es auf große Vorspannungsgenauigkeit ankommt machen Dremos Sinn. Das ist in der Regel bei großen Belastungen (zB Zylinderkopf KFZ) oder großen Gewindedurchmessern (zB Flansch Hyrdaulikzylinder) der Fall. Bei M50 fand ich einen Dremo schon mal super. Das gibt es aber am Fahrrad nicht.

Deshalb möchte ich @lagaffe beipflichten: Wer sich unsicher ist, wie groß die Vorspannung auf die Befestigungsschraube eines Bremskörpers sein sollte, der schiebe sein Fahrrad besser zu einer Werkstatt seines Vertrauens.

Man kann sich aber auch die panische Angst vor dem steinzeitlich (weil ohne Drehmomentanzeige) anmutenden Aldi-Werkzeug nehmen, indem man sich vorstellt, wie die genannte Schraubverbindung belastet wird (einfach mal aus Papier vorstellen - welches Teil verformt sich bei Belastung, und in welche Richtung?) Die Bremskraft geht jedenfalls nicht 1:1 in das Gewinde, sondern hält den Bremskörper in Position, während der Bolzen auf Biegung/Verdrehung beansprucht wird. So trivial dieser blöde Bolzen auch aussieht - da hat sich jemand Gedanken gemacht.

Trotzdem bitte fest anziehen - aber nicht zu fest :cool::D
 
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Ein Drehmomentschlüssel ist doch kein Zeichen von Inkompetenz...
Ich denke, dass es gerade zu Beginn der Schrauberkarriere Sinn macht, einen Drehmo zu verwenden. Damit bekommt man dann ein Gefühl für die Anzugsfestigkeit und braucht ihn weniger in der Zukunft.
Tooltime Tip :p, wenn man Zeit hat: Man kann ja just for fun verschiedene Schrauben "nach Gefühl" anziehen und dann mit dem Drehmo checken. Und ja, man kann auch mit einem Drehmo eine Schraube / Gewinde schrotten...;)
 
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Ein Drehmomentschlüssel ist doch kein Zeichen von Inkompetenz...

Nein, ist es auch nicht. Aber wer sich so unsicher ist mit welchem Moment diese Verbindung vorzuspannen ist, sollte das doch besser abgeben und übungshalber andere Schraubverbindungen abreißen um ein Gefühl zu bekommen. Ohne Gewinde abzureißen kann man auch kein Gefühl dafür bekommen, wieviel da drauf soll.

War überhaupt nicht böse gemeint, hängt ja auch im Zweifelsfall das eigene Leben dran.
 
Ich ziehe auch die ein oder andere Verbindung ohne Drehmomentschlüssel an. Aber nur weil ich dafür dann keinen passen habe. Wenn ich einen Drehmomentschlüssel nutzen kann, dann tue ich das. Es ist wirklich befremdlich, wie hier Anzugsdrehmomente ins Lächerliche gezogen werden. Die haben einen Sinn und das Weglassen eines Drehmomentschlüssels zeugt nicht von Mechaniker-Brillianz :p
 
Nur das es hier nicht um das versehentliche Abreißen von Schrauben geht, sondern darum das man das zu spannender Teil teile beim festziehen nicht beschädigt. Wenn man sein ganzes Leben immer nur mit Metallen gearbeitet hat, und dann auf einmal mit einem neuen "Hightech Material" konfrontiert ist, hat das nicht unbedingt etwas mit fehlender Schrauberkompetenz zu tun, wenn man bevor man etwas falsch macht, erst einmal noch mal nachfragt.
 
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