AW: --- Bremen ---
01.04.2011, 09.45 Uhr: Aufbruch zum Projekt Ronde van Vlaanderen 2011.
Die Fahrt ist so flott wie die Musik, die der CD-Spieler ausspuckt. Auf der Fahrt wird kurz angedacht, vom Hotel mit dem Rad nach Ninove zu fahren, um die Startunterlagen abzuholen. Bei Befahren des Hotelparkplatzes fängt es zum Glück an zu nieseln, so dass der Plan leider verworfen werden musste.. So geht es nach dem Einchecken mit dem Auto nach Ninove. Beim Check-Inn hat man als Nicht-Belgier oder Nicht-Niederländer, die das Gros der Teilnehmer stellen, Glück. Hierfür gibt es einen Extra-Stand und keine langen Schlangen, so dass wir ruckzuck im Besitz der Unterlagen sind.
Sodann geht es zur Stadtbesichtigung von Ninove, die nach 30 Minuten erfolgreich beendet wurde. Ist halt eher eine etwas triste wie kleine Stadt. Dennoch konnte ein sehr nettes italienisches Restaurant in einem alten Stadthaus ausfindig gemacht werden, wo wir uns dem intensiven Carboloading hingaben. Das belgische Bier in Form von Leffe dunkel und dem blonden Duvel wurde ebenfalls angetestet und machte Lust auf mehr. Dieser Lust gaben wir uns dann im Hotel hin, ansonsten ging es dann ganz brav um 23.00 Uhr ins Bett.
Die Nacht war kurz. Um 5.00 Uhr waren die ersten Teilnehmer schon damit beschäftigt, sich startklar zu machen. Wohl etwas übermotiviert und aufgeregt. Wir waren natürlich die Ruhe selbst und zogen es vor, um 7.00 Uhr noch zu frühstücken und fuhren dann gegen 7.45 wieder Richtung Ninove. Die Anreisewelle war schon beeindruckend, die Organisation aber auch. An allen wichtigen Ecken standen Einweiser und so wurden wir in ein Industriegebiet gelotst, wo wir auf einem Firmengelände einen Parkplatz fanden.
Der Start verlief dann zunächst etwas stauartig. Es war schon sehr belebt. Vor zwei Jahren war es ja schon voll, aber irgendwie hatte ich den Eindruck, dass diesmal noch mehr Teilnehmer am Start waren. Das kann auch an dem schönen Wetter gelegen haben. Es war wunderbar sonnig und es konnte kurz - kurz gefahren werden.
Auf der Strecke blieb es lange Zeit belebt, so dass es an den Hellingen regelrecht zu Staus kam. Die Veranstalter versuchten dies am Pater- und Koppenberg, den beiden steilsten Hellingen, dadurch zu entzerren, dass das Feld gestoppt und dann stoßweise auf die Anstiege gelassen wurde. Das half schon, dennoch war es schwierig, durchzukommen. Wenn jemand vor einem absteigt, war es das und man hat bei 18 % auch keine Chance, wieder aufzusteigen. Den Paterberg bin ich etwa zur Hälfte hochgekommen, dann wurde ich ausgebremst. Beim Koppenberg war es ähnlich, wobei es mir zunächst noch gelang, zwei Stürze zu umfahren, beim dritten war es dann aber. Dabei konnten wir unser Hellingen-Sprach-Repertoire, das bisher aus "Rechts an de Kant" bestand, noch um zwei Varianten bereichern, nämlich um "Midden vrij" und "Pass op er". Dieses, möglichst laut und aggressiv gerufen, hilft, dass einem der Weg freigemacht wird..
Ansonsten waren die übrigen Hellinge steil, aber fahrbar. Dafür fand ich das Kopfsteinpflaster, das uns in allen Sortierungen unter die Räder kam, diesmal irgendwie fast anstrengender als die Hellinge selbst. Aber dann kam irgendwann die Muur und als die dann bezwungen war, war der Rest dann nur noch entspanntes Rollen.
Abgeschlossen wurde die Ronde auf dem Marktplatz von Ninove mit einer Portion Fritjes mit Saus.
Meine Erinnerungen wurden somit so nachdrücklich wieder aufgefrischt, dass ich im nächsten Jahr dort lieber nicht mehr starten möchte..
Ich plädiere für Paris - Roubaix als Alternative