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Bowdenzüge sollen im Lenker verlaufen. Bohren oder lieber nicht??

Rosco84

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Hallo!

Erstmal zur Ausgangssituation:
ich habe mir kürzlich ein älteres KogaMiyata Rennrad (Modell: Superwinner Alloy, ca. 20Jahre alt) in nahezu tadellosem Zustand zugelegt. Der Vorbesitzer hatte einen Sturz damit, wodurch die Bremshebel, der Lenker und ein Schnellspanner beschädigt wurde, sonst ist alles Top. Ich will das Rad nun wieder originalgetreu herrichten. Die Shimano Ultegra600 Aero-Bremshebel und die Schnellspanner habe ich mittlerweile in neuwertigem zustand ergattern können.

Jetzt zum eigentlichen Problem:

An dem Rad befindet sich derzeit ein Cinelli-Lenker, der meiner Meinung nach, der Form des Modells "Cinelli Criterium" entspricht, jedoch ist keine Modellbezeichnung/Nummer eingeprägt. Durch den Sturz wurde er deformiert. Nach eigenen Recherchen und Gesprächen mit Fahrradhändlern, kommt Zurückbiegen nicht in Frage, da Aluminium ja sowieso schon Bruchanfällig sein soll. Also muss wohl ein neuer her. Die Bowdenzugführungen verlaufen durch den Lenker und das soll nach Möglichkeit auch so bleiben (also nicht unterm Griffband verlegt). Ich finde aber einfach keinen Cinelli-Lenker wie ich ihn habe. Mein Lenker hat jeweils eine Bohrung pro Seite, auf Höhe der Bremshebel-Befestigungsschelle und zwei kleine Langlöcher neben der Vorbauklemmung. Es handelt sich dabei höchstwahrscheinlich auch nicht um Eigenbau, denn in den Löchern sitzen Gummistöpsel, die verhindern dass sich die Bowdenzugführungen an der Bohrung durchscheuern.
Kennt denn jemand ein Lenkermodell von Cinelli, was meiner Beschreibung entspricht?
Und hat jemand Erfahrungen mit selbst gebohrten Löchern in Alulenkern zur internen Kabelverlegung?
Ich will das nämlich evtl. Bohren bzw. Fräsen (den Maschinenpark dazu habe ich auf Arbeit).
Ich vermute aber dass der Originallenker an den entsprechenden Stellen verstärkt ist, damit er seine Stabilität behält?!
Andererseits kann ich mir nicht so richtig vorstellen, dass ein paar saubergebohrte, 6mm Löcher einen Lenker zum "Zusammenbruch" bewegen?!
Noch eine Randinfo: ich bin knappe 90Kilo schwer, möchte das Rad aber ausschließlich als Schönwetterrad im Sommer nutzen und habe nicht vor tausende Kilometer zu fahren oder wie ein Berserker am lenker zu reißen... ;-)

Ich werde in den kommenden Tagen mal ein paar Bilder hochladen.

Gruß und Dank im Vorraus!
 

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Re: Bowdenzüge sollen im Lenker verlaufen. Bohren oder lieber nicht??
Für den täglichen Gebrauch würde ich mir keine sooooo großen Gedanken machen. Aber: Im Falle eines Sturzes sollte das Material nach Möglichkeit nicht brechen, sondern sich lediglich verformen um keine gefährlichen Bruchstellen zu bilden. Das könnte sich mit anbohren aber schlagartig ändern!
Wie aber wäre es denn ggf. mit einer Sonderanfertigung nach Deinen Vorstellungen?
Gruß Christian
 
Ein selbst gebohrtes Loch am Lenker würde ich vielleicht im Bereich der Bremshebel noch akzeptieren, aber niemals in der Nähe des Lenkervorbaus, denn da wirkt die größte Hebelkraft, und ein Bruch ist dann vorprogrammiert.

Außerdem stelle ich mir die Fummelarbeit ziemlich schwierig vor, einen Bremszug an einer Stelle in den Lenker, und an anderer wieder heraus zuführen. Worin der Sinn einer solchen Aktion bestehen soll, erschließt sich mir auch nicht, oder was ist daran auszusetzen, den Zug unter dem Lenkerband zu führen? Weder sieht man das groß, noch stört es beim Griff an den Lenker"
 
Lass es! Ein Lenkerbruch ist kein Spaß.
Du riskierst Dein Leben und Deine Gesundheit für einen optischen Gag - das ist keine gute Idee.
 
Ich halte das für keine gute sondern eine schlechte Idee.
Ich habe ihn meiner Mechanikerlaufbahn schon diverse gebrochene Lenker gesehen. Teils durch Fertigungs-/Materialfehler, teils durch falsche Montage, teils durch Materialermüdung oder auch durch z.B. über dem Lenker hängende Schlösser, die sich durch das Material gearbeitet haben.
So ein Lenker hat enorme Belastungen zu ertragen. Nicht umsonst haben seriöse Hersteller ihre Belastungstests und im Zweifelsfrei eine Rückrufaktion.
Wenn Du nun den Lenker anbohrst veränderst Du die Kraftflüsse im Lenker und er ist potentiell stark bruchbelastet.

Also Fazit: Finger weg vom Bohrer!!!
 
Ich hatte vor zig Jahren mal nen Cinelli Lenker-das Rad hatte ich auch gebraucht gekauft-an dem die Löcher für die Bremszüge selber gebohrt waren. Ich bin damit Rennen gefahren und das Ding hat gehalten. Ich hab mir damals aber keine Gedanken über die Stabilität gemacht,wusste es einfach nicht besser. Heute würde ich so was nicht mehr fahren wollen.
 
Heute würde ich so was nicht mehr fahren wollen.

Genau!
Was hat man früher nicht alles verbastelt, ohne sich Gedanken über evtl. Folgen zu machen.
Ich denke, dass kein noch so ambitionierter Hang zur Authentizität in Leichtsinn ausarten sollte. Wenn Du das Rad mehr an der Wand zu hängen hast, als dass Du es fährst...ok.
Nimmst Du aber vielleicht doch häufiger im Strassenverkehr teil oder fährst vielleicht ja doch mal bei nem Klassiker-Rennen mit, dann lass es sein!
 
Von Cinelli kannte ich sowas nicht, aber 3t hatte Ende der 80er mal ein Modell (Paris-Roubaix) mit Bohrungen im Angebot - die Antwort auf den damals aufkommenden Trend, die Bremskabel am/im Lenker zu verlegen.
Später kamen dann flächendenkend Lenker mit Rillen anstelle der Bohrungen - und ich denke, das hatte auch einen guten Grund...
 
Danke für die vielen Antworten. Okay, dann ist Fall ganz klar - ich lass es. Meine persönliche Tendenz ging auch da hin, wollte nur mal andere Meinungen dazu hören. Habe mit Rennradtechnik ehrlich gesagt noch garkeine Erfahrungen. Ich werd die Kabelführungen dann doch unterwickeln.

RazorbladeRacer Einen tieferen Sinn hätte die ganze Aktion zugegebenermaßen nicht gehabt. Mir hat die Variante der internen kabelverlegung einfach gefallen, weil ich es so vorher noch nie an einem Retrobike gesehen habe. Aber da hier die Meinungen dazu eindeutig sind, lass ich es wie gesagt.
 
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