Nachdem nun sogar zwei Nachruhen verstrichen sind, fühle ich mich wieder halbwegs fähig, meine Erinnerungen abzurufen... denn leider hat es mich zum wiederholten Male dieses Jahr erwischt und ich bin ziemlich erkältet. Langfristig ist die Immunabwehr wohl doch arg geschwächt. Ich werde mich also zukünftig noch etwas dicker einpacken und auf mich 8 geben...
Wenn jetzt mein Chef noch merkt, dass ich während der Arbeitszeit im Forum schreibe, gibts mecker... Obwohl, Ich hab ja grad Pause
Ich knüpf also mal am 19.2. an, als ich mich noch in der Obhut der rüghrigen Pfleger in Tecklenburg befand.
Alles ging aber seinen gewohnten Gang, sprich, die Anwendungen fanden sporadisch statt und fielen zuweilen auch aus... Mittlerweile machte mir das aber nix mehr aus und ging dazu über, mir meinen eigenen Tagesablauf zu planen. An dieser Stelle möchte ich mich mal bei allen Beitragszahlern entschuldigen, dass ich euch solche Kosten verursacht habe. Drei Wochen Personal-Coach aber "ambulant" zuhause hätte wahrscheinlich nur ein Zehntel gekostet aber das zehnfache gebracht...
Am letzten WE wollte ich dann noch meine Schwester in Kirchhundem besuchen. Auf dem Weg dorthin hatte ich einen Schutzengel, der Schwerstarbeit verrichten musste. Auf der A1 kurz vor Münster ists dreispurig und es war schön geräumt, denn des Nachts hatte es reichlich geschneit. Anscheinend hatte aber das Einsatzfahrzeug der zuständigen Autobahnmeisterei plötzlich seine Arbeit eingestellt, denn auf einmal war dann auf der linken Spur, auf der ich mich mit ca 160kmh vorwärtsbewegte, nicht mehr geräumt und mein Auto rutschte absolut unlenkbar auf nassem schweren Schnee geradeaus weiter, ohne dass ich auch nur das geringste machen konnte...
Langsam driftete ich nach links Richtung Mittelbefestigung, die glücklicherweise dort aus Beton ist und ohne Grünstreifen direkt auf der Fahrbahn steht. Ich hab gaaaaaanz vorsichtig nach rechts gelenkt, aber nix passierte. Dann hatten meine
Reifen Kontakt mit den Betonbefestigungen. Dort baute sich dann soviel Energie ab, dass ich langsam genug wurde, um wieder "festen" Boden unter den
Reifen zu spüren... puh... Da rauschen aber ne Menge Bilder im Kopf an Dir vorbei, wenn Du sowas mitmachst...
Mensch und Maschine haben das ganze auch ohne sicht und fühlbare Blessuren überstanden... Der Anschliessende Tag verlief aber zu meiner vollsten Zufriedenheit
Naja, die Reha ging dann dienstags zu Ende. Meinen Unmut über den Ablauf der Reha hat die behandelnde Ärztin nur wiederwillig entgegen genommen, sie könne ja auch nichts dafür... ach so! Abschliessend gab sie mir noch den Rat mit auf den Weg, noch mindestens ein bis zwei Monate mit dem Wiedereinstieg ins Berufsleben zu warten. Ich hab das dann reduziert auf zwei Tage, das geht auch!
Am Tag nach der Heimreise bin ich dann wieder bei meinen Onkologen aufgelaufen. Er hat bei der Unterschung festgestellt, dass ich noch zum Dermatologen muss, da sich auf Grund der vorhergehenden Chemo bedingt durch die Immunschwäche einige durch VIren verursachte Veränderungen auf/an meiner Hautoberfläche gebildet haben. Die hatte ich natürlich auch schon bemerkt, allerdings nicht in Verbindung mit der Chemo gebracht. Also musste ich noch mal unters Messer und mich an sieben Stellen operieren lassen...
Hört sich schlimmer an, als es war. Örtliche Betäubung reichte, und die Wunden waren recht klein, so dass ich trotzdem positiv gestimmt meinem Arbeitsbeginn am 1.3. entegenblicken konnte...
So bin ich also seit drei Wochen wieder aktiv. Die ersten paar Tage waren zwar anstrengend und ich war abends ziemlich kaputt aber mittlerweile gehts ganz gut und es macht Spaß sich wieder reinzuhängen!
Schon erstaunlich, wie schnell man wieder im alten Trott ist und alles seinen gewohnten Gang geht. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich ein paar Dinge/Abläufe schlichtweg nicht mehr kannte und mich neu reinfinden musste. Ich hoffe, die Chemo hat keine Hinrzellen geschädigt. Die Nervenzellen meiner Zehen sind es jedenfalls, aber das wird sich ja wieder legen... sagt die Erotherapeutin... Solange muss ich mit wiederkehrenden Taubheitsgefühlen in den Zehen leben... Geht aber auch.
Leider hat sich das Winterwetter in FL bis heute gehalten - aktuell schneit es in Strömen - und ich bin deshalb auch noch nicht "richtig" radeln gewesen. Ein bischen Angst hab ich schon, dass ich mich auf glatter Strasse lang hinschmeisse... Die Sicherheit geht halt dahin, wenn man sechs Monate darniederliegt... Aber ich werde wieder loslegen. Schliesslich hat mich Herr Arnolds MItarbeiter per Facebook darauf hingewiesen, dass mein Speedmax CF dann doch noch im April/Mai gebaut werden wird... Rechtzeitig zum dreitägigen Sommer in Flensburg! Ob ich meine Ziele für dieses Jahr aber schaffe, wage ich auch auf Grund der momentanen Erkältung stark zu bezweifeln... (ostsee)Man wird sehen
so erstmal
Pause vorbei