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Bilder von Ulle und Guerini

Der Unterschied zwischen Profis und Hobbyradlern ist offensichtlich der, dass die beiden so gut fahren können, dass sie keinen Helm brauchen. Ist ja auch dämlich wenn man einen Helm umsonst vom Sponsor bekommt, dann muss man schon darauf aufpassen, dass er nicht verkratzt weil es ist bestimmt der einzige und der muss in die Vitrine!
Dann lieber mit dem hohlen Schädel voran in die Heckscheibe! Zumindest für offizielle Fotos würde ich den Helm aufziehen, aber ist ja egal. Naja ich persönlich muss meinen Kopf ja schließlich schützen, da ich studiert habe, bei denen reicht es ja offensichtlich, solange sie in die Pedale treten können.
 
is doch jedem selbst überlassen ob er einen helm trägt oder nicht!
dieses erzieherische gehabe nervt mich ehrlich gesagt schon ab und zu.
 
marcus n. schrieb:
is doch jedem selbst überlassen ob er einen helm trägt oder nicht!
dieses erzieherische gehabe nervt mich ehrlich gesagt schon ab und zu.
Schon als Sponsor würde es mich nerven, wenn die Jungs die Dinger nicht aufsetzen.
Und dann wieder rumheulen, wenn man im Zeitfahren von Lance überholt wird, weil man am Vortag durch die Heckscheibe vom Mannschaftswagen gebollert ist. Darum gehts mir!!!
 
genau... immerhin sind diese menschen für viele kinder und jungs riesen-vorbilder und wenn sie sehen, dass die besten keinen helm brauchen, wenn sie mit 90 über einen hang runterrattern, warum sollten dann sie einen helm tragen...?!
 
Häupling-kleines-Ritzel schrieb:
Der Unterschied zwischen Profis und Hobbyradlern ist offensichtlich der, dass die beiden so gut fahren können, dass sie keinen Helm brauchen. Ist ja auch dämlich wenn man einen Helm umsonst vom Sponsor bekommt, dann muss man schon darauf aufpassen, dass er nicht verkratzt weil es ist bestimmt der einzige und der muss in die Vitrine!
Dann lieber mit dem hohlen Schädel voran in die Heckscheibe! Zumindest für offizielle Fotos würde ich den Helm aufziehen, aber ist ja egal. Naja ich persönlich muss meinen Kopf ja schließlich schützen, da ich studiert habe, bei denen reicht es ja offensichtlich, solange sie in die Pedale treten können.

Tja, wenn Du meinst Deinen Kopf aufgrund Deines Studiums schützen zu müssen, dann zieh Dir mal die Seite hier rein:
http://cbuzek.de/radfahren/ohne_helm.html
und denk drüber nach...

achilles schrieb:
genau... immerhin sind diese menschen für viele kinder und jungs riesen-vorbilder und wenn sie sehen, dass die besten keinen helm brauchen, wenn sie mit 90 über einen hang runterrattern, warum sollten dann sie einen helm tragen...?!

Ich bin mir ziemlich sicher, wenn man sich mit 90 legt (und das wünsche ich keinem), ist die Tatsache ob man einen (Rad-)helm auf dem Kopf hat, ziemlich egal. Außerden wirken Radhelme nur bis zu einem Tempo von 25 km/h...

marcus n. schrieb:
is doch jedem selbst überlassen ob er einen helm trägt oder nicht!
dieses erzieherische gehabe nervt mich ehrlich gesagt schon ab und zu.

Das ist ganz genau meine Meinung! Jeder soll das selbst entscheiden!
Mich kotzt diese Radhelm-gläubigkeit ganz schön an. Es gibt keine einzige, belastbare wissenschaftliche Studie, welche die Wirksamkeit von Radhelmen belegt. Dafür gibt es welche, die zu dem Schluß kamen, daß ein Radhelm sogar das Verletzungsrisiko steigern kann oder zumindest nix nützt.
Bei jedem Bild in der Galerie hier, wo jemand keinen Helm trägt, gibt es gleich einen Eintrag, "keinen Helm, wie dumm" und Punktabzug, anscheinend macht sich da keiner mal selbst Gedanken...

Ich will jetzt nicht falsch verstanden werden. Jeder muß das selbst entscheiden. Wenn man dran glaubt, fühlt man sich bestimmt sicherer. Aber wenn man keinen trägt, ist man noch lange nicht "dumm" oder sonstwas. Vielmehr hat man sich selbst seine Meinung gebildet und ist zu dem Schluß gekommen, daß nicht all das, was die Helm-Hersteller so von sich geben, stimmt.

Und so lange mir niemand etwas belastbares zeigen kann, wo die Wirksamkeit von Radhelmen belegt wird, setze ich keine auf. So einfach ist das.


Gruß,

Christian
 
Ach der Ulle findet einfach keinen passenden Helm mit der Friseur oder was das sein soll:D

In der Procycling werden die Profis öfters mal kritisiert weil kein Helm getragen wird.
Mir ist das völlig egal, ist ja nicht meine Birne:) .

Dieses Jahr kann Ulle rühig wieder durch die ein oder andere Scheibe fliegen, der Lance ist nicht mehr dabei, der ihn überholen könnte:p :p
 
Ob ein Profi einen Helm trägt ist mir ziemlich egal. Aber ich trag immer einen. Ob das was auf der von fuchse verlinkten Seite steht stimmt weiß ich nicht, aber beim Duschen bin ich bisher nicht auf dem Kopf gefallen, beim Radfahren schon (mit Helm). War nicht so tragisch, aber ohne Helm wärs sicher schmerzhaft gewesen.

Edit: Ich hab mir eben nochmal den obigen Link durchgelesen und auch viele der dort verlinkten Seiten und ich hab das Gefühl, dass sich die Argumentation nicht auf Rennradler oder Mountainbiker bezieht, sondern auf "Stadtfahrer".
 
'Argumentation' ? der Großteil von dem, was er da schreibt, ist doch einfach nur Stuhl! btw ich hab auch nen Helm aber trag den auch nicht immer. Und mir ist es auch egal, wer wann und wo einen aufsetzt...

soviel zum thema ulle + guerini ;)
 
DavidLukas schrieb:
Edit: Ich hab mir eben nochmal den obigen Link durchgelesen und auch viele der dort verlinkten Seiten und ich hab das Gefühl, dass sich die Argumentation nicht auf Rennradler oder Mountainbiker bezieht, sondern auf "Stadtfahrer".

Das mag durchaus sein, aber ich sehe den Unterschied nicht?

Ich finde sogar, daß fahren in der Stadt verglichen mit fahren auf der Landstraße sogar unsicherer ist (hatte da schon deutlich mehr brenzlige Situationen als auf der Landstraße...).
"Bergfahrer" (=Mountainbiker) haben (wenn sie es Ernst nehmen) eh meistens einen Vollintegralhelm, der nicht unbedingt aus Styropor ist, oder? Das ist was anderes und in meinen Augen nicht vergleichbar.

Brutzl schrieb:
'Argumentation' ? der Großteil von dem, was er da schreibt, ist doch einfach nur Stuhl!

Naja... er schreibt z.B.:
# Man hört und liest sehr oft, dass ein Helm das Risiko für Kopfverletzungen um 85% reduzieren kann.
Diese Zahl entstammt mit Sicherheit der sog. "Seattle-Studie" von Thompson, Rivara und Thompson aus dem Jahr 1989. Diese Studie ist jedoch höchst zweifelhaft und trifft viele unzulässige Schlussfolgerungen, so dass die genannte Aussage schlichtweg falsch ist. (Am Rande bemerkt: mit der Seattle-Studie lässt sich auch "beweisen", dass ein Radhelm das Risiko einer Nicht-Kopfverletzung um 72% reduziert...)
Es gibt noch andere Studien, die ebenfalls durch falsche Vorgehensweisen zu falschen Schlussfolgerungen kommen. Die Untersuchung von Dr. Kelsch wäre hier zu nennen. Beispielsweise war dort schon die Anzahl der untersuchten Radfahrer viel zu klein (76 Personen), um allgemeingültige statistische Zusammenhänge formulieren zu können.

# Gibt es andere Studien, die eine Schutzwirkung eines Radhelms nachweisen?
Es gibt bisher keine ernsthaften und nachvollziehbaren Studien, die eine Schutzwirkung von Radhelmen nachweisen. Es gibt aber bereits einige Studien, aus denen hervorgeht, dass ein Radhelm keine messbare Schutzwirkung hat.
Es gibt auf den Straßen zu wenig Helmträger und zu wenig Kopfverletzungen, als dass man mit einer zeitlich und regional beschränkten Studie allgemeingültige Aussagen machen könnte.

# Es gibt Prüfnormen, die die Schutzwirkung eines Helms sicherstellen.
Richtig, nur gehen diese Prüf-Szenarien ziemlich an der Realität vorbei. Zudem ist die geforderte Schutzwirkung für den realen Gebrauch völlig unwichtig. Eine gängige Prüfnorm (DIN EN 1078) besagt, dass ein 5kg schweres, behelmtes Objekt (offenbar ein Kopf) bei einem Aufprall mit etwa 25km/h einen bestimmten Beschleunigungs-Grenzwert nicht überschreitet, solange der Aufprall senkrecht von oben auf den Helm wirkt. Wie oft fällt der Kopf (also ohne Körper, man erinnere sich: 5kg) senkrecht von oben auf den Scheitel vom Fahrrad herunter? Oder anders ausgedrückt: ein Helm verhindert vielleicht ein paar harmlose Schrammen, bei mittleren und schweren Kopfverletzungen hat ein Helm keinerlei Schutzwirkung mehr.

Ich finde nicht, daß das "Stuhl" ist. Deine 'Argumentation' ist übrigens auch ganz toll.

Interessant zum Stöbern (für Interessierte) ist auch folgende Seite:
http://myhome.iolfree.ie/~hardshell/index.html


Gruß,

Christian
 
Danke,

war meine erste Reaktion, als ich es gelesen habe. Ich habe mal die einzelnen Abschnitte kurz dokumentiert, damit es vielleicht nachvollziebarer wird.

Grüße
Brutzl
 

Anhänge

Hi Brutzl,

ich finde es gut, daß Du sachlich dikutierst (ernsthaft). Viele machen das nicht...

Bei den Sachen, auf welche ich im Folgenden nicht eingehe, gebe ich Dir im Prinzip recht.

4. Ich möchte zumindest mein wichtigstes Körperteil ein wenig schützen
Dazu ist ein Helm nicht besonders geeignet. Kopfverletzungen sind ohnehin
vergleichsweise selten. Ein Radfahrer fällt nicht wie ein nasser Sack zu Boden,
sondern schützt sich instinktiv, indem er sich mit den Händen abfängt oder andere
Schutzreflexe aktiviert. Der Mensch ist schon von Natur aus sehr gut in der Lage, den
Kopf als sein wichtigstes Körperteil zu schützen (übrigens einer der wichtigsten
Gründe, warum gerade Kinder keine Helme tragen sollten: ein Helm behindert die
Ausbildung dieser Schutz- Reflexe). Deutlich sinnvoller wären beispielsweise Handschuhe mit Polster an den Handflächen, um sich im Falle eines Sturzes beherzt
mit den Händen abfangen zu können.
---
Stimmt, solange man aufm Feldweg unterwegs ist und ‚kontrolliert’ stürzt. Aber es geht ja auch um Verkehrsunfälle mit Autos. Kommt z.B. ein Wagen aus einer Einfahrt und schneidet den Radler auf dem Radweg, greift der instinktiv zur Bremse. Dann marschiert er aufgrund des Aufpralles über den Lenker und da ist dann irgendwann das Auto im Weg. Falls er die Hände so schnell nicht zum Abstützen nehmen kann, wird er nur den kopf zur Seite drehen können und dann schützt ihn der Helm. Die Schutzreflexe beim Menschen sind angeboren und werden nicht erlernt (s. Lidschlussreflex), von daher zieht das Beispiel mit den Kindern nicht.

Im Prinzip hast Du recht, aber dieses Unfall-Szenario ist extrem unwahrscheinlich. Und lässt sich in der Tat durch vorsichtig(er)es Fahren vermeiden. Das ist im Übrigen eins der drei Szenarien, wo ich einem Helm eine (wenn auch geringe) Schutzwirkung zutraue. Die anderen zwei sind das Umfallen aus dem Stand und das Umfallen auf einen Bordstein (beides noch unwahrscheinlicher, wie ich finde).

5. Ein bisschen Schutz ist besser als garnichts.
Schauen sie sich einen typischen Helm einmal genau an und überprüfen sie, welche Teile ihres Kopfes abgedeckt werden. Der Helm bedeckt nur die Stellen des Kopfes, die bei Unfällen ohnehin am seltensten verletzt werden. Die häufigsten Kopfverletzungs-Stellen (Nase, Kinn, Wangen, Nacken) bleiben ungeschützt.
In der Regel wird man den Kopf aber kurz vor dem Aufprall zur Seite drehen. Dann bietet er für die Ohren usw. Schutz. Ansonsten: Fullface

Also, ich finde, dieses Argument ist nicht von der Hand zu weisen. Und die Ohren sind vermutlich der Teil des Kopfes, welcher am „unwichtigsten“ ist, d.h. sie bedürfen keinem Schutz. Wenn man dagegen aufs Gesicht fällt, hat man ein hohes Risiko, sich den Kiefer zu brechen, weil man mit der Helmkante vorne zuerst aufkommt und dadurch der Kopf nach hinten geworfen wird.
Diese Probleme hat man natürlich mit einem Vollvisierhelm nicht, aber ich hab noch keinen Rennradler mit so einem Helm gesehen (Ich würd mir so was auch nicht aufsetzen). Wenn jemand „Downhill“ fährt, ist das eh was anderes – aber da kommt ja noch eine Menge anderer Schutzausrüstung hinzu.

6. Ich hatte vor einiger Zeit mal einen schweren Sturz und fahre daher seitdem nur
noch mit Helm.
Leider vergessen viele Menschen dabei, etwas gegen die Ursache des Unfalls zu tun.
Oft ist das Tragen eines Helmes die einzige Verhaltens-Änderung nach einem Unfall.
Damit geraten wirkungsvolle Maßnahmen zur Unfallverhütung ins Hintertreffen.
Denken sie vielleicht auch einmal über ihren Fahrstil nach. Suchen sie nach dem
Grund, der ursächlich war für ihren Unfall und versuchen sie, diesen in Zukunft zu
vermeiden.
Das mag schon stimmen, aber wie gesagt ist der Helm doch dafür da, im Falle eines Unfalles
zu schützen. Klar kann ich vorrausschauend und ohne Helm Fahren. Manch einer wird aber
auch durch einen Sturz sensibilisiert, wenn er z.B. knapp neben einem Stein/Kante usw. mit
dem Kopf aufgeschlagen ist. Er sagt sich dann: lieber mit Helm, falls ich das nächste Mal
weniger Glück habe.
Ok, aber der Punkt ist meiner Meinung nach, daß es z.B. beim duschen (so wie der Vefasser der Seite es schreibt) die Wahrscheinlichkeit, eine Kopfverletzung zu erleiden, weit höher ist, als beim Radfahren. Und da trägt auch niemand einen Helm.

7. Mein Helm hat mir mal das Leben gerettet, denn nach dem Sturz war er
zerbrochen.
Dass der Helm zerbrochen ist deutet zuerst einmal darauf hin, dass ein Helm nicht
besonders viel aushält. Versuchen sie mal, ein Stück Verpackungs-Styropor zu
zerbrechen. Das gehr erstaunlich leicht. Das Zusammendrücken von Styropor ist
hingegen viel schwerer. Solange das Styropor ihres Helms also nicht
zusammengedrückt bzw. eingedellt wurde, ist das ein Zeichen, dass ihr Helm kaum
Energie absorbiert hat. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre ihr Sturz ohne Helm
ebenso harmlos ausgegangen wie mit Helm.
So, nachdem man die vorhergehenden Punkte vielleicht noch zerreden könnte, wird’s jetzt
richtig lustig! Wenn man mal von einem modernen Helm aus einem vernünftigen
Preissegment ausgeht, braucht es schon ne Menge Energie, um den zu zerballern. Dass man
den Helm nicht einfach mit dem Finger eindrücken kann, liegt womöglich an der
Hartplastikhülle. Außerdem ist ein Bruch des Helmes bei schweren Schlägen einkalkuliert.
Schließlich hat man nur wenige cm Platz, um so viel Stoßenergie wie möglich zu
Absorbieren. Um noch mehr rauszukitzeln, geht eben auch noch Energie durch den
Materialbruch verloren – allemal besser, als ein Schädelbruch. Dieses Prinzip scheint sich
übrigens auch in anderen Branchen rumgesprochen zu haben, denken wir mal an die
Knautschzone beim Auto. Ich meine, mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre ihr Schädel nach so
einem Sturz ohne Helm Matsch gewesen.

Also, ich verstehe nicht, wie etwas das zerbricht, Energie absorbieren soll. Wenn Du das mit dem Auto vergleichst, vergleichst Du Äpfel mit Birnen, den beim Auto zerbricht nichts. Das verformt sich plastisch. Wenn der Helm bricht, hat er sich dagegen nicht plastisch verformt und auch keine Energie aufgenommen.

9. Wieso soll mir ein Helm schaden?
a) Wenn man von der Schutzwirkung eines Helms überzeugt ist, dann fährt man
unterbewusst riskanter als ohne Helm. Diesen Effekt nennt man "Risiko-
Kompensation" und ist bei so gut wie allen Sicherheitsmaßnahmen (z.B. auch beim
Airbag und beim ABS im Auto) zu beobachten.
b) Es gibt Vermutungen, dass ein Helm durch seinen vergrößerten Kopfumfang die
Gefahr von sog. Rotations-Traumata erhöht. Dies wird dadurch verursacht, dass sich
der Helm stärker mit dem Untergrund "verhakt" als ein "nackter" Kopf mit Haaren
und den Schädel dadurch ruckartig verdreht, wodurch das Gehirn schwer geschädigt
werden kann.
Zu a: konnte ich bei mir bislang nicht feststellen. Da spielen eher Materialfragen rein, wie
gute Bremsen und Reifen
Sowas funktioniert im Unterbewußten, nicht objektiv. Bei dem Beispiel ABS ist das wissenschaftlich bewiesen….


Zu b: „Es gibt Vermutungen...“ - alles klar. Und wie das aussieht, wenn sich ein nackter Kopf
im Untergrund verhakt, will ich mir gar nicht vorstellen.
Wie soll sich ein nackter Kopf im Untergrund verhaken? Kann mir eher vorstellen, daß sich ein sperriger Helm dort verhakt.

12. Man hört und liest sehr oft, dass ein Helm das Risiko für Kopfverletzungen um
85% reduzieren kann.
Diese Zahl entstammt mit Sicherheit der sog. "Seattle-Studie" von Thompson, Rivara
und Thompson aus dem Jahr 1989. Diese Studie ist jedoch höchst zweifelhaft und
trifft viele unzulässige Schlussfolgerungen, so dass die genannte Aussage schlichtweg
falsch ist. (Am Rande bemerkt: mit der Seattle-Studie lässt sich auch "beweisen", dass
ein Radhelm das Risiko einer Nicht-Kopfverletzung um 72% reduziert...)
Es gibt noch andere Studien, die ebenfalls durch falsche Vorgehensweisen zu falschen
Schlussfolgerungen kommen. Die Untersuchung von Dr. Kelsch wäre hier zu nennen.
Beispielsweise war dort schon die Anzahl der untersuchten Radfahrer viel zu klein (76
Personen), um allgemeingültige statistische Zusammenhänge formulieren zu können.
Ich denke mal, dass man eine 17 Jahre alte Studie aufgrund der technischen Entwicklungen in
der Zwischenzeit nicht mehr als gültig betrachten kann. Selbes gilt für die Untersuchung von
Dr. Kelsch aufgrund der zu geringen Personenzahl.
Du hast recht. Aber warum gibt es keine neueren Studien? Gäbe es eine bessere Werbung für die Hersteller von Radhelmen?

13. Gibt es andere Studien, die eine Schutzwirkung eines Radhelms nachweisen?
Es gibt bisher keine ernsthaften und nachvollziehbaren Studien, die eine
Schutzwirkung von Radhelmen nachweisen. Es gibt aber bereits einige Studien, aus
denen hervorgeht, dass ein Radhelm keine messbare Schutzwirkung hat.
Es gibt auf den Straßen zu wenig Helmträger und zu wenig Kopfverletzungen, als dass
man mit einer zeitlich und regional beschränkten Studie allgemeingültige Aussagen
machen könnte.
Ich schlage folgende Studie vor: jeder stellt sich mit der Schulter an eine Wand und schlägt
mehrmals kräftig mit dem Kopf dagegen. Das ganze einmal mit und einmal ohne Helm.
Danach wertet man das subjektive Schmerzempfinden aus.

In beiden Fällen wird der Kopf wehtun, aber in keinem der Fälle werde ich tot sein oder schwere Schäden davontragen. Außerdem glaube ich, daß der Versuch ohne Kopf gar nicht so sehr schmerzen würde, denn so ein Kopf ist ganz schön hart.

14. Es gibt Prüfnormen, die die Schutzwirkung eines Helms sicherstellen.
Richtig, nur gehen diese Prüf-Szenarien ziemlich an der Realität vorbei. Zudem ist die
geforderte Schutzwirkung für den realen Gebrauch völlig unwichtig. Eine gängige
Prüfnorm (DIN EN 1078) besagt, dass ein 5kg schweres, behelmtes Objekt (offenbar
ein Kopf) bei einem Aufprall mit etwa 25km/h einen bestimmten Beschleunigungs-
Grenzwert nicht überschreitet, solange der Aufprall senkrecht von oben auf den Helm
wirkt. Wie oft fällt der Kopf (also ohne Körper, man erinnere sich: 5kg) senkrecht von
oben auf den Scheitel vom Fahrrad herunter? Oder anders ausgedrückt: ein Helm
verhindert vielleicht ein paar harmlose Schrammen, bei mittleren und schweren
Kopfverletzungen hat ein Helm keinerlei Schutzwirkung mehr.
Hier wiederspricht sich der Autor selbst: „ein Helm verhindert vielleicht ein paar harmlose
Schrammen“ gegenüber dem Abschnitt „Ein bisschen Schutz ist besser als gar nichts“. Die
Prüfnorm erfasst mit diesem Verfahren das Dämpfungsvermögen des Helmes. Ob der Schlag
von oben oder Seite auf den Helm trifft, ist aufgrund des meist gleichmäßigen Aufbaus egal.

Ich finde nicht, daß er sich widerspricht. In „Ein bisschen Schutz ist besser als gar nichts“ schreibt er, daß ein Helm nur die Stellen bedeckt, die selten verletzt werden. Hier schreibt er was völlig anderes?

Der von der Norm vorgeschriebene Test ist tatsächlich vollkommen realitätsfremd:
- 5kg Prüfkörper
- 25km/h (Gerade Rennradler fahren schneller)
- Senkrechter Aufprall

All das sind _extrem_ unwahrscheinliche Szenarien.

Ich will an dieser Stelle nur noch mal klarstellen, dass ich solche Diskussionen absolut sinnlos
finde und es überflüssig ist, hier anti- Helm Propaganda zu betreiben. Ich finde Radhelme
auch hässlich, bislang überflüssig (kein Sturz in 8 Jahren); trotzdem haben sie ihre
Berechtigung. Und wer anderen den Helm madig machen will, nur weil er selber nichts davon
hält, hat nun mal nicht meine Sympathie. Es gibt bestimmt genügend Leute, die schwere
Kopfverletzungen (evtl. mit bleibenden Schäden) durch Stürze erlitten haben, die durch
Tragen eines Helmes vielleicht weniger schwer ausgefallen wären. Nun sag denen mal, dass
Helme Blödsinn sind...
Jeder soll das halten wie er will, aber bitte nicht wie der Herr Buzek hier krampfhaft
irgendwelche ‚Argumente’ aus dem Hut zaubern!

Also, ich will klarstellen, daß ich keine Anti-Helm Propaganda betreiben will. Wenn jemand einen aufsetzen möchte, bitte. Es geht mir nur gegen den Strich, daß man sofort als dumm und unzurechnungsfähig eingestuft wird, wenn man dazu steht, keinen zu tragen. Aber es ist vom Risiko her durchaus vertretbar, keinen zu tragen. Darauf kommt's mir an!

Ach so, mir ist bis jetzt auch noch niemand begegnet, der sich durch Tragen eines Helms
Schaden zugefügt hat.

Mir ist dagegen noch niemand begegnet, der durch das Nicht-tragen eines Helms irgendeinen Schaden davon getragen hat.


Einen schönen Abend,

Christian
 
naja, nur mal am rande: wir hattn in der zehnten klasse nen kunden dabei, der is den ganzen tag total unkoordiniert mit seinem ragazzi (mit federgabelimitat aus plastik) durch die hood geheizt. innerhalb von sage und schreibe einem jahr hat der kunde fünf mal in' asphalt gebissen (bei einem unfall war ich auch dabei) und... der musste von seinen eltern aus IMMER nen helm tragen - genau das hat ihm den arsch, oder besser kopf gerettet, denn ich garantiere das der kunde ohne helm schwerste bleibende schäden davon getragen hätte.

(das ganze war vor drei oder vier jahren, jetzt hatter im westen ne lehrstelle, da isser mit irgendwelchen kollegen von der disko nach hause gefahren - unfall - zwei von vier insassen verstorben und er hat jetzt ne menge stahl im körper und hört nur noch auf einem ohr. verdammt, der hat einfach nie gelernt auf seinen körper aufzupassen)
 
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