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Beulendoktor

AW: Beulendoktor

Das Oberrohr kann man aber luftdicht machen:
Das von mir beschriebene pneumatische Verfahren habe ich mal an einer Jever-Aludose erfolgreich ausprobiert.........

Wie geil! "Gemein"hin werden CD`s ja mit Coladosen verglichen :D

Ich werde es dann wohl mal hiermit probieren:

P1000634.JPG


(das Problem der Rückverformbarkeit von Alu ist in der Tat nicht zu unterschätzen. Stahlblech hat ja bei kleineren Verformungen in der Regel ein Gedächtnis. Alu dagegen wird durch jede Verformung zusätzlich geschwächt)

Trotzdem würden mich weitere Ideen, für den Fall der Fälle, interessieren!
 
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:D ..ich würd mir wünschen, dass ihr alle mit Stahlrahmen aus Heizungsrohr unterwegs wäred, bei so einem sorglosen Umgang mit Rad und Material.

Nichts für ungut - super Tips bis jetzt! :eyes:
 
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Der Luftdrucktipp ist selbstredend der einzig richtige, nur hat der Ingenör mal wieder keine Ahnung von der korrekten Vorgehensweise.

Aber zum Glück habt ihr ja mich:
1) Rahmen an allen Luftaustrittstellen abdichten
2) Vom Tretlager aus den Luftdruck llaaannnggssaamm auf etwa 11 bar erhöhen
3) mit einer Heissluftpistole die Beule vorsichtig auf 80-90°C erwärmen
4) den Druck auf etwa 15-15,5 Bar erhöhen, dabei die Wärme konstant halten
Jetzt kommt das entscheidende!!!
5) die Beulenstelle mit 440Hz Sinuston bei einer Intensität von etwa 100dBA beschallen!!!
Das Rohr beginnt entsprechend zu schwingen und die Beule wird wie von Zauberhand hinausgedrückt!
!ACHTUNG! Der Luftdruck muss schnell auf 5 bar abgesenkt werden, wenn das Rohr die gewünschte Form hat.
6) Nun wird die Frequenz auf 125 Hz gesenkt um die Legierung einzuregeln und zu versteifen.
7) Den Ton nach 15 min ausschalten
8) Nun die Temperatur innerhalb von 15 min auf Umgebungstemperatur absenken
9) Langsam den Luftdruck wieder auf normal absenken

FERTIG!!!!
 
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6) Nun wird die Frequenz auf 125 Hz gesenkt um die Legierung einzuregeln und zu versteifen.
Das scheint mir der entscheidende Punkt zu sein – ich habe damals die Frequenz nicht auf, sondern um 125 Hz abgesenkt; genauer gesagt, nur um 107 Hz, um dann mit 333 Hz (also mit Kammerton A) weiter zu beschallen. Das Ergebnis war nicht wirklich befriedigend, denn die Decals an der erst ge-, dann entbeulten Stelle lösten sich anschließend.

Den Rahmen habe ich dann selbstredend in der Bucht versteigert, unter Drittnick.
 
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Das scheint mir der entscheidende Punkt zu sein – ich habe damals die Frequenz nicht auf, sondern um 125 Hz abgesenkt; genauer gesagt, nur um 107 Hz, um dann mit 333 Hz (also mit Kammerton A) weiter zu beschallen. Das Ergebnis war nicht wirklich befriedigend, denn die Decals an der erst ge-, dann entbeulten Stelle lösten sich anschließend.

Den Rahmen habe ich dann selbstredend in der Bucht versteigert, unter Drittnick.

So schön harmonisch und musikalisch ihr Wundergeiger Eure Rahmenreparatur da darstellt, aber es KANN so nicht (höchstens per Zufall) funktionieren, da mit jedem Rohrdurchmesser und jeder Wandstärke die Eigenfrequenz des Oberrohrs anders ist. Und nebenbei bemerkt Ist der Kammerton a1 (Notennummer 49) exakt bei 440 Hz ;)
Ich habe gerade mal mein Stimmgerät rausgeholt und gemessen, das Oberrohr meines Rotwildrahmen ist z.B. auf fis1/ges1 (369,994Hz) gestimmt. Hätte ich Eure Wunderheilung angewendet, hätte ich jetzt einen Rotwild-Beachcruiser.

@xrated(und Alex): Auch komplett ohne harmonische Fähigkeiten kannst Du Deine Beulen im Oberrohr auf Deine Weise in Form bringen. Da aber beim Anschweissen eines Zugstabes (wie Du ja zugibst) eh die Gefahr eines Einbrandloches besteht, würde ich lieber auf der gegenüberliegenden Seite ein statisch definiertes rundes (!) Loch (wegen der Kerbspannungen) bohren und dann mit dem Durchschlag die Beule von innen gefühlvoll herausschlagen. Das Loch ließe sich dann unter Bewahrung der Formschlüssigkeit nach Euler mit einer Blindniete wieder verschliessen.
 
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Immerhin hast Du mittlerweile gelernt, daß man seine Räder nicht an Türen stellt!

Nebenbei, was an Deinem Rad noch fehlt ist übrigens eine geeignete Einrichtung für akustische Warnsignale
 
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Ich habe gerade mal mein Stimmgerät rausgeholt und gemessen, das Oberrohr meines Rotwildrahmen ist z.B. auf fis1/ges1 (369,994Hz) gestimmt. Hätte ich Eure Wunderheilung angewendet, hätte ich jetzt einen Rotwild-Beachcruiser.
Oh, der Ingenör, dem war der ganze Versuchsaufbau doch zu schwör.
Du musst erst den Rahmen erhitzen und dann die Eigenfrequenz messen.
Anfängerfehler!
 
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Oh, der Ingenör, dem war der ganze Versuchsaufbau doch zu schwör.
Du musst erst den Rahmen erhitzen und dann die Eigenfrequenz messen.
Anfängerfehler!

Soso, lieber Herr Orchesterleiter!
Was versteht man denn im Orchestergraben unter erhitzen :rolleyes: ausser bei der Bratwurst.

Aus einschlägig gemessenen Spannungs-Dehnungs-Kurven (nein, das ist nichts ordinäres) ist klar, dass der Wert des E-Moduls von Aluminiumwerkstoffen mit steigender Prüftemperatur nur geringfügig (!) abnimmt. Das konnte zumindest für die Temperaturen von 200 bis 400 °C so festgestellt werden. Lediglich die 500 °C-Werte (!) weichen beim AlMg3 teilweise und beim AlMgSi0,5 komplett von dieser Tendenz ab.
Du solltest also der Glaubwürdigkeit und Reproduzierbarkeit zuliebe zunächst ein Temperaturmessdiagramm Deiner Heißluftpistole (oder war's doch der Fön? :rolleyes:) und den Werkstoffnachweis in 3.1b des Herstellers Deines Alu-Rahmens präsentieren, bevor Du wieder die Temperaturbeständigkeit vom fis1/ges1 (369,994Hz) meines Rotwildrahmens in Frage stellst.
 
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Verformte Auspuffanlagen von Enduromotorrädern kann man gut mit Hilfe von Wasser und Kältekammer in die ursprüngliche Form bringen. Dabei müssen die Rohre nicht zwingend an den Enden verschlossen werden.

auch ne coole Idee!


Was die Schwächung des Rahmens angeht:

Treten am Oberrohr, gerade in diesem Bereich, wirklich größere Kräfte auf? Immerhin gibt es Rahmen, die ganz auf das Oberrohr verzichten und Brüche sieht man meist an anderen Stellen (z.B. Tretlager, Kettenstreben oder die Anbindung zum Steuerrohr).
 
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Habe mich fürs Spachtel entschieden. Mit dem Zwischenergebnis bin ich ganz zufrieden.

P1000639.JPG


Gibts vieleicht noch Tips fürs lackieren. Ich habe mir vorgestellt mehrere Schichten schwarzen Glanzlack und abschließend eine Schicht Klarlack zu sprühen.
 
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wichtig ist nur, dass du den aufkleber exakt abklebst und auch noch mal ne nagelprobe machst, also mit dem fingernagel die kannten des spachtels prüfen, ob er wirklich 1zu1 in den rest des rohres übergeht
 
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Mach über das Schleifpapier ein ebenes Stück, sonst schleifst du da nur Beulen rein. Und da darfst du noch eine Weile schleifen und spachteln, damit du die Kanten rausbekommst.
 
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Also bei Alu würde ich nicht versuchen es zu richten . Alu ist ja vom Material weicher und bricht bei Verformung schneller, es entstehen schnell risse an dieser Stelle . Es ist schnell wie eine Sollbruchstelle was bei jeder weiteren biegung oder Rückformung brechen kann. Anderseits ist es ja nur der obere Teil des Rohres und der Rest vom Rohr wird die Stelle halten wenn nichts dann gemacht wird. Da ich im metallbereich arbeite hätte ich folgende empfehlung.

Stelle abschleifen, zum Metallbaubetrieb die auch alu verarbeiten und die Beule durch Schweiß heftpunkte auffüllen lassen anschließend glattschleifen und überlackieren.
Gleiche Prinzip wie Spachteln , stärkt die Stelle aber noch da ja das gleiche Material durch Fügen eingebracht wird und mit dem anderen Material verschmilzt dadurch erhälst du auf jeden fall wieder die gleiche Festigkeit wie vorher
 
AW: Beulendoktor

Ich müßte jetzt noch die Kanten glätten (Tip wie/womit???), polieren und dann Klarlack draufsprühen.

P1000661.JPG


Der Farbunterschied fällt bei normalen Lich fast nicht ins Auge. Das Blitzlicht überzeichnet.
 
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Mit Lackpolitur!
Aber ich würde damit erst mal ein paar Tage warten, bis der Lack durchgehärtet ist.
 
AW: Beulendoktor

Vor allem bei 1K Lack.


Da gibts Schleifpaste, zur Not geht auch Zahnpasta.
 
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