• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Arbeiten MIT dem Rad

Lois12

Aktives Mitglied
Registriert
27 Februar 2018
Beiträge
71
Reaktionspunkte
107
Zum Start eine fast schon historische Doku...


Ist mein erster Beitrag hier im Forum...mit gewissen autobiografischen Zügen (...kann mich noch gut an das anrückende Filmteam in der Pestalozzistr. erinnern) :cool:

Oder fahrt ihr Alle nur zur Arbeit...?
 
Oder fahrt ihr Alle nur zur Arbeit...?
Ne. Nur aus Hobby.
BTW. Kann man davon leben wenn man nicht mehr an ner Uni eingeschrieben ist? Ist doch ne ziemlich unsichere Sache, oder nicht? Keine feste Anstellung. Fahren auf eigene Kappe. Fahrad und alles was dran hängt muss ja selber gezahlt werden. Dazu noch Krankenversicherung. Und wenn man krank wird gibts keine Lohnvortzahlung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Generell sind deine Zweifel berechtigt - ich wollts auch nicht glorifizieren...
Genauer hingeschaut liegt es aber schon an Einem selbst, ob ich mich zB gegen Einkommensausfall bei Krankheit absichere...

wie auch immer: ich bin seit 22 Jahren nicht mehr Kurier (und kenne keinen der alten Hasen, der das heute noch so macht...)
Allerdings verdiene ich immer noch mein Geld auf/mit dem Fahrrad (Handwerk + Lieferung) :)
Iss natürlich momentan alles Andere als Komfortzone... :eek:
 
Generell sind deine Zweifel berechtigt - ich wollts auch nicht glorifizieren...
Genauer hingeschaut liegt es aber schon an Einem selbst, ob ich mich zB gegen Einkommensausfall bei Krankheit absichere...

wie auch immer: ich bin seit 22 Jahren nicht mehr Kurier (und kenne keinen der alten Hasen, der das heute noch so macht...)
Allerdings verdiene ich immer noch mein Geld auf/mit dem Fahrrad (Handwerk + Lieferung) :)
Iss natürlich momentan alles Andere als Komfortzone... :eek:
Ist man da eigentlich wirklich so unabhängig das z.b. bei Siff Wetter oder Schnee/Eis zu Hause bleiben kann? Oder wird man da unter Druck gesetzt trotzdem zu fahren?
 
Ernesto? Ich war 13Jahre Fahrradkurier in Berlin :cool: 7 Jahre davon bei messenger..... Es ist der geilste Job der Welt, man muss bloß aufpassen, dass man da nicht hängen bleibt.
 
Ist man da eigentlich wirklich so unabhängig das z.b. bei Siff Wetter oder Schnee/Eis zu Hause bleiben kann? Oder wird man da unter Druck gesetzt trotzdem zu fahren?

Man ist selbstständiger SubUnternehmer, also entscheidet man selbst wann man fährt. Ein echter Kurier freut sich über scheiss Wetter, weil es dann mehr Geld zu verdienen gibt ;)
 
Bei 160km wäre das ein 20er Schnitt, ohne das Paket holen, bringen und Wartezeiten zu berücksichtigen. Klingt für mich, als müsste man wie ein geistesgestörter durch die Stadt rasen, was mit Sicherheit nicht ungefährlich ist. Dann noch nicht mal als festangestellter, sondern ohne jeglichen Kündigungsschutz. Wenn keine Aufträge mehr kommen was dann, hat man dann einfach Pech? Auch wenn man Krank ist, kommt das immer gleich einem Verdienstausfall gleich. Außerdem glaube ich nicht das die Bezahlung so berauschend ist. Sowas taugt in meinen Augen vielleicht mal zur Überbrückung, oder um die die Hörner abzustoßen, aber auf Dauer funktioniert das wenn überhaupt, nur mit sehr viel glück.
 
Vor Jahren bekam ein Berliner Kurier im Januar nach einem langen Tag auf dem Rad ,das Angebot ab dem Abend beim 6-Tagerennen einzuspringen .
Jagger hat es gut gemacht!
 
Bei 160km wäre das ein 20er Schnitt, ohne das Paket holen, bringen und Wartezeiten zu berücksichtigen. Klingt für mich, als müsste man wie ein geistesgestörter durch die Stadt rasen, was mit Sicherheit nicht ungefährlich ist. Dann noch nicht mal als festangestellter, sondern ohne jeglichen Kündigungsschutz. Wenn keine Aufträge mehr kommen was dann, hat man dann einfach Pech? Auch wenn man Krank ist, kommt das immer gleich einem Verdienstausfall gleich. Außerdem glaube ich nicht das die Bezahlung so berauschend ist. Sowas taugt in meinen Augen vielleicht mal zur Überbrückung, oder um die die Hörner abzustoßen, aber auf Dauer funktioniert das wenn überhaupt, nur mit sehr viel glück.

Es gab in Berlin nur einen einzigen tödlichen Unfall mit einem Fahrradkurier(in). 1993 vom abbiegenden LKW überrollt :(
Ich hatte in 13Jahren einen Unfall (Kleinigkeiten nicht mitgerechnet). Verdienen konnte man in den 90igern (als das Internet noch langsam war)sehr gut . Anfang der 2000er kam erstmal ein großer Einbruch. Wenn man den Job ernst nimmt, kann man davon auch gut leben .
Geld ist aber nicht der Anreiz für die Geschichte. Es ist der Job und die Unabhängigkeit was attraktiv ist, besonders auch die weltweite Community der Szene. Jährlich werden Landes, Europa und Weltmeisterschaften(die erste in Berlin 93)veranstaltet . Diese Wettbewerbe sind auf einem hohen sportlichen Level . Die Party's mit 1200 Kurieren aus der ganzen Welt legendär. Ich bin meinen letzten Auftrag vor 6Jahren gefahren , die Wehmut ergreift mich immer noch wenn ich Kuriere sehe.

Aber um deine Aussage kurz zu beantworten: Kein Job für dich :D
 
Ist 30 Jahre oder länger her und in sog. Mittelstädten nichts wovon Mann/Frau Leben kann. Spaß gemacht hat es trotzdem.
 
Zum Start eine fast schon historische Doku...
Zu recht. Ich kannte die noch nicht, fand sie aber rasant und trotzdem angenehm, unaufgeregt. Sympatische Protagonisten. Die Synthie-Mucke kommt auch super. :D

Im Gegensatz zu vielen heutigen Reportagen, wo in erster Linie Sensationsgelüste befriedigt und Emotionen hervorgerufen werden sollen und das, worüber eigentlich berichtet wird in den Hintergrund gerät, finde ich sie jedenfalls wesentlich unterhaltsamer und menschlicher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gab in Berlin nur einen einzigen tödlichen Unfall mit einem Fahrradkurier(in). 1993 vom abbiegenden LKW überrollt :(
Und wie viele wurden schwer verletzt und haben gar bleibende Schäden?

Auf meine Kommentare mit dem Verdienstausfall bei Krankheit oder schlechter Auftragslage bist du kein bisschen eingegangen. Ich finde du hebst nur die guten Seiten des Jobs hervor.
 
Und wie viele wurden schwer verletzt und haben gar bleibende Schäden?

Auf meine Kommentare mit dem Verdienstausfall bei Krankheit oder schlechter Auftragslage bist du kein bisschen eingegangen. Ich finde du hebst nur die guten Seiten des Jobs hervor.

Es war ein unvergesslicher Lebensabschnitt und da ist bei mir mehr gutes in Erinnerung geblieben . Und ja der Job ist kein Ponyhof, bei Minusgraden oder 38° im Schatten 8-10 Stunden auf dem Rad schuften muss man wollen ;)
Die Sachen die Ansprichst, sind Sachen mit den jeder Selbstständige kämpfen muss. Egal welches Gewerbe!
Weiß jetzt auch nicht wieso Du so weinerlich wirst? Will dich irgendjemand zwingen Fahrradkurier zu werden?
 
Auf meine Kommentare mit dem Verdienstausfall bei Krankheit oder schlechter Auftragslage bist du kein bisschen eingegangen. Ich finde du hebst nur die guten Seiten des Jobs hervor.
Radkuriere sind halt Kleinunternehmer. Da trägt man eben Risiko. Absichern muss man sich wohl selber. Wer meint keine Kranken-Unfall-und Rechtsschutz zu brauchen darf auch nicht klagen wenn was passiert. Und das Geld fürs Finanzamt muss auch zurückgelegt werden.
Insgesamt ist das wohl eher ein Job für Studenten oder Lebenskünsler. Und über 30 jährige wird man wohl auch nicht viele finden.
 
Es gab in Berlin nur einen einzigen tödlichen Unfall mit einem Fahrradkurier(in). 1993 vom abbiegenden LKW überrollt :(
Der Tod von "Spinne"...berührt mich heute noch :(
Wir haben 2 Tage vorher das Feierabendbier gemeinsam in der KvU geleert...
*heul*

btw @solution85 : das war ein sog. Wegeunfall, dafür kam die Berufsgenossenschaft auf... ;)
Da ist kein Unterschied zum "normalen" Radler, der auf dem Weg zur Arbeit verunglückt.
Aber für Spinnes Kind ist das natürlich nur ein schwacher Trost, es wuchs infolge bei den Grosseltern auf.
 
Zurück
Oben Unten