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Angabe des Rahmengewichts - Festka...

Es gibt ja auch immer noch bezahlbare handgearbeitete Rahmen aus Europa. Tommasini z.b. baut immer noch im eigenen Haus. Das sind zwar auch keine Sonderangebote aber eben im bezahlbaren Bereich. Ein Racing Alloy kostet sogar nur knapp über 1000 Euro und ist gegen Aufpreis als Maßrahmen zu haben. Es gibt noch andere Anbieter die in Italien bauen und das teilweise durchaus bezahlbar, jedenfalls nicht teurer als ein gehypter 2000 Euro Rahmen aus der Rennradbravo. Bei Kocmo bekommt man für umme 2000 Euro nen Titanrahmen auf Maß.
 

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Re: Angabe des Rahmengewichts - Festka...
Ich kann nur von meinem kleinen Teil des Tellerrandes berichten von dem aus ich den Horizont betrachte. Aber ich kann zumindest den Vergleich ziehen zwischen einem Cube , einem Moser, einem inzwischen nicht mehr state of the art Müsing und einem China Carbon-Rahmen. Und sowohl im Finish wie Gewicht wie Spezifikationen, Fahreigenschaften etc kann ich dem China-Import kein schlechteres Zeugniss ausstellen. Und das bei einem Drittel/Hälfte des Preises.
Auch ist es kein Geheimniss das die Volumenhersteller ihre Massenware "versubben" , soll vereinfacht heißen sie sagen zu Produzent xy "bau uns dies Tretlager mit der Kettenstrebe und dem Steuerrohr soundsoviel mal. Und dann macht das der Produzent. Daran ist ja auch nichts auszusetzen, aber ich bezweifle das solch ein Frame-Set 1600,- bis 2000,-€ Wert ist. Zumindest wird es in den Katalogen so angepriesen. In meinen Augen ist das die solide, billigst produzierte Einstiegs bis Mittelklasse.
Da können die deutlich günstiger importierten ungelabelten Rahmen locker mithalten.

Da machst Du es Dir aber ein wenig einfach und stellst eigentlich die übliche Lieschen-Müller-Rechnung auf.Ich weiß nicht, was Du da genau vergleichst, aber ic weiß, dass Preisunterschiede ( zu Recht) gewaltig sein können.

Gehe einfach davon aus, dass keiner was zu verschenken hat und umgekehrt im Grunde alle ebenso fürchten, für das Gleiche von jemand anderem unterboten zu werden. Gut, die Marken, mit einen gewissen "standing" mal ausgenommen.
Dann ist nicht alles gleich, was gleich aussieht, was das Beispiel mit den verschiedenen Größen zeigen sollte.

Der berühmte China Carbon Rahmen kann nur dann so billig werden, wie er eben ist ( Du hast, wie die meisten, vermutlich aber Versand, Zoll und Einfuhrumsatzsteuer unterschlagen, die jeden Preis deutlich relativieren), weil das mehr oder minder Kopien sind und auch die eigentlich teuren Formen offenkundig immer mal wieder dupliziert werden. Dass das von der Verarbeitung nichts schlechtes sein muß und die ihren Zweck erfüllen, ist ja keine Frage. Aber die Kopie benötigt ein Vorbild. Das gilt genauso für alle anderen Materialien. Ein gelabeltes, preiswertes Produkt kannst Du letztlich nur dann haben, wenn irgend jemand vorher ein Vorbild entwickelt hat. Lackiert ist das Ding auch nicht, was ebenfalls ein Kostenfaktor ist.

Dass die Produktionsstandorte in der V.R. China ausnahmslos in Sonderwirtschaftszonen liegen, sei nur nebenbei erwähnt.

Aber auch das ist vermutlich wahr: Es gibt auch "Eigengewächse", die zu unschlagbaren Preisen angeboten werden. Allerdings mit der Hoffnung, dass sich das auch rentiert, also irgendwann in naher Zukunft entsprechend Aufträge eingeworben werden. Bis zu einem bestimmten Punkt trieben die durchaus reine Selbstausbeutung. Mir binden die das auch nicht auf die Nase, aber das scheint bei einigen Gesprächen durchaus durch.

"Outsourcing" wurde im Grunde schon immer betrieben und unterschied und unterschiedet sich nicht zwangsläufig von Manufaktur-Produkten. Und das nicht erst, seit in Taiwan und China Produktionen aufgebaut wurden.
Einzelfertigungen und Handarbeit kostet auch in China Geld ( in Taiwan soll das Lohnniveaus inzwischen 80% des europäischen sein, einzelne EU Länder liegen da sogar darunter). Ein einzelner Custom Rahmen ist nur unwesentlich billiger, als einer, der aus der Eu kommt, was aber eben auch an Versand etc. liegt

Die Entwicklung, das Design eines Rahmens bedeutet Arbeitszeit. Es werden Werkzeuge angefertigt, Prototypen für Kleinteile und Halbzeuge, schließlich des ganzen Rahmens angefertigt, für Monocoques Formen gebaut usw.... Der Vorlauf verschlingt schon einiges an Zeit und Geld. Selbst wenn man rein funtionell designt, kommt man nicht ganz drum herum.

Weitere Kosten liegen im Vertrieb und in der Vermarktung: Wer den Fachhandel beliefert hat mindestens drei Vertreibsstufen: Auftrags-Produktion, Großhandel, Fachhandel. Direktvertriebe sparen zwei Stufen ein, müssen aber noch mehr als Fachhandelsmarken die Vermarkung im Auge haben. Was glaubst du, warum Canyon und Co "Dauergäste" in diversen Rennrad-Bravos sind? Das ist durch die Bank bezahlte Werbung.
Je preiswerter ein Teil angeboten wird, je weniger das Stück abwirft, desto mehr muß letztlich davon umgesetzt werden, damit es sich lohnt.

Was man letztlich bereit ist zu bezahlen, liegt ja an jedem selber. Für meine Begriffe ist Passform das Wichtigste, neben einer vernünftigen Verabeitungsqualität. Und im Zweifel kann das alleine einen Rahmen im Vergleich das doppelte bis dreifache kosten lassen, ohne dass es Unterschiede hinsichtlich des Materials gibt.
 
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