Hier mein Erlebnisbericht von einer Nonstop-Tour von Berlin nach Bonn vor zwei Wochen:
Habe ich Watte in den Ohren? Oder sind die Ohren taub geworden? Das wäre ja mal nach Füßen und Fingern ein überraschend neues Körperteil, das sich auf Langstreckenfahrt temporär abmeldet. Nein, es ist einfach Nachtruhe auf dem Land irgendwo in Nordhessen. Nichts ist taub, sondern die Grillen sind verstummt, die den ganzen Tag über pausenlos und unglaublich laut aus den endlosen und hitzeflirrenden Feldern Brandenburgs und Sachsen-Anhalts gezirpt haben und die sich jetzt, nach Anbruch der Dunkelheit offenbar Schlafen gelegt haben.
5 Uhr 57 drücke habe ich vor meiner Haustür auf dem Wahoo die Starttaste gedrückt und endlich die Route in Angriff genommen, die ich laut Komoot am 1.1.2018 geplant hatte. Ich fahre zu einer Feier bei Freunden in Bonn, laut Plan 587 km entfernt. Es sollte im Brevet-Style gefahren werden, also möglichst Nonstop und unter 40 Stunden. Die Wettervorhersage ist hervorragend: Heiß (was ich mag) mit einer nur geringen Gewitterwahrscheinlichkeit, allerdings erwartungsgemäß Westwind, und zwar in Stärke 4-5. Ich habe dennoch ein Biwaksack, warme Sachen sowieso, kurze Regenklamotten und viel süß-Salziges Studentenfutter mit.
Kurz hinter Potsdam eine Wolke und – Regen! Ich stelle mich unter, zücke das Handy und sehe, dass ich mich zurzeit am einzigen Ort in Westeuropa mit Regen befinde. Lustig. Die Zeit nutze ich, um zwei Stullen zu verdrücken und mit dem Besitzer des Carports zu plauschen, unter dem ich stehe. Meine Marschtabelle mahnt zum Aufbruch, weiter geht’s. Die Grillen geben alles und der heiße Wind bläst von vorn im Nu alles trocken. Elbfähre Barby. Ich bin 4 Minuten vor dem Plan und der Buchhaltertyp in mir ist mit sich, dem zweiten Stullenpaket und der Welt zufrieden. Was für ein herrlicher Tag für mein diesjähriges Radabenteuer. (Hier im Forum lese ich, dass es mindestens noch einen weiteren Menschen (@huebrator) gibt, der sowas macht und dann seine Erlebnisse auch teilt, da dachte ich mir, schreibste das auch mal auf. Danke für die Inspiration, Herr Kollege!). Die Familie kennt das bereits: Urlaub oder Familienfeiern in Deutschland werden nach Möglichkeit mit dem Rad angesteuert.
Und weiter durch die vergilbte Ebene, ich halte den Schnitt von 25 km/h brutto gut, trotz extremen Wasserverbrauchs und der damit verbundenen Zeit für Be- und Entsorgung der vielen Liter. Vom Gegenwind mal ganz abgesehen. Bevor die Berge anfangen, die Harzausläufer und vor allem das Sauerland, muss ich Strecke gemacht haben, sonst wird das nichts mit den 40 Stunden in diesem Dauer-Gegenfön. Ich hatte geschwankt zwischen einer Route unter 600 km mit über 4.900 hm und einer flacheren, aber weiteren und städtischeren Route. Aber Städte zu durchqueren macht mir keinen Spaß. Die Ampeln, Radwege bzw. deren Fehlen…nä, lieber über die Dörfer, auch wenn es 1.000 hm und 30 km mehr werden.
Ein Ort namens Egeln. Der Wahoo piept: links abbiegen bitte. Ich gehorche und finde mich auf einer vierspurigen, autobahnähnlichen Bundesstraße wieder. Kann nicht sein. Fehler Komoot? Nein, kein Fehler, sagt die Frau auf dem Fahrrad, „würde ich aber nicht machen“… Ok, erstmal Wasser im Netto da drüben nachkaufen und umrouten. Nächstes Problem: Egeln ist von Vodafone irgendwie vergessen worden, das umrouten dauert ewig. Viele Leute wohnen hier in der Gegend nicht, also gibt es auch wenig Orte. Und wenig Straßen. Heißt: 6 km Umweg und das Risiko, auf schwer befahrbarem Schotter zu landen.
Aber nein: Ein Tiptopp-Betonplattenweg, kilometerlang kein Mensch, kein Auto, nur Grillen. Keiner auf diesem schönen Weg unterwegs, komisch eigentlich. Zum hundertsten Mal läuft in meinem Kopf „Aufstehn!“ von Seeed. …das Leben will einen ausgeben, und das will ich sehn....Plötzlich rot-weiße Baken. Die Straße ist weg. Dahinter eine riesige Baugrube und eine halbfertige Brücke. Sand, Maisfelder. Das meinen die nicht ernst, wer plant in diesem Bundesland eigentlich die Straßen, hä? Und wer stellt keine Schilder auf, die einen davor warnen, 5 km in eine Sackgasse zu fahren. Aber es gilt: Rückwärts nimmer, vorwärts immer. Rad geschultert und durch die Baugrube durch, aus der ich fast nicht mehr rauskomme, ich rutsche mit dem Rad auf der Schulter immer wieder in die Grube zurück. Jetzt muss ich doch mal fluchen, verd…
Mir fällt ein Interview mit Jan Frodeno ein: Der Kopf entscheidet, der Körper folgt. Der Kopf muss dafür positiv gepolt werden. In der Krise braucht man ein persönliches Set positiver Gedanken, schon geht es weiter. Ich freue mich also über den herrlichen Sommertag, den freundlichen Fahrer des Monster-Mähdreschers, der sich so bemüht hat, mich vorbei zu lassen, die unermüdlichen Grillen, die beeindruckenden Staubwolken der Erntemaschinen, die aussehen wie Rauchsäulen, die Kirschen, die mir beim Pinkeln in den Mund wachsen…und der Tag ist mein Freund. Schon bin ich drüben. Das ging einfach, war aber auch nur eine Mini-Krise. Körperlich geht’s mir sowieso prima.
Einige Stunden und zwei Bundesländer später ist es Nacht und…keine Grillen, ich zweifle an meinen Ohren. Ich kurbele durch die hügelige Landschaft Nordhessens. Läuft richtig gut, rechte Fußsohle schmerzt etwas…Kleinigkeit. Der Morgen graut und die Wolken liegen dick in den Tälern. Ich steige ab für ein Foto, fummele das Handy aus den vielen Klamottenschichten hervor - plötzlich ein Erdbeben, ich falle beinah um. Nein kein Beben, ich bin so müde, dass ich schon torkele. Weiterfahren ist zu gefährlich, ich muss powernappen. Also den Biwaksack…Moment, da vorn ist ein großer Jägerstand mit Fenstern und einer richtigen Tür, aber die ist bestimmt verschlossen…oder? Nein, sie ist offen und...Tadaah: Teppich, Gardinen und - ein riesiger Leder-Chefsessel, in dem ich eine Stunde hervorragend schlafe, like a boss sozusagen. Danach bin ich frisch wie der Morgentau und es geht ins Sauerland.
Der nächste Bäcker ist natürlich meiner, Kaffee, Brötchen und danach umziehen. Ich kann schon wieder kurz-kurz fahren. Auf in die Berge, naja, also das Sauerland. Mit Kompakt und 26 Zähnen hinten sowie Gepäck aber schon manchmal grenzwertig. Noch grenzwertiger sind aber die gut ausgebauten Strecken, manchmal sogar vierspurig, das bedeutet, dass ich oft mit weit über 100 km/h überholt werde. Hätte ich vielleicht doch dem bbrouter und der Option „lowtraffic“ vertrauen sollen, statt mich bis auf Einzelfälle auf Komoot zu verlassen? Andererseits habe ich bei Testroutings in Gegenden, die ich sehr gut kenne, gemerkt, dass Komoot sehr sinnvolle Strecken auswählt. Allerdings wäre eine Art Schieberegler zwischen „direktem Weg“ und „ruhige bis autofreie Nebenstrecken“ sehr wünschenswert.
Meine Pausen werden jetzt kürzer, denn ich habe bisher bewusst fast nur herzhaft gegessen, jetzt erst kommt der energiedichte Süßkram. Pausen nur noch zum Wasserfassen, ansonsten Riegel, Schokolade und vielleicht Gel. 12 Stunden halte ich das aus, danach würde es mir aber zum Hals raushängen. Und es wirkt, weiterhin habe ich gute Beine. Auch zahlt sich aus, dass ich gestern bewusst höchstens GA2 (gefühlt) gefahren bin. Ich habe als Flachländer Respekt vor den Bergen in der zweiten Hälfte der Tour gehabt, und das war wohl auch gut so. So ist es weiterhin purer Genuss, das Auf und Ab in der tiefgrünen Landschaft. Auch als Abfahrer bin ich Flachländer (aka Schisser). Eine blonde Frau auf einem E-Mountainbike überholt mich deutlich schneller bergab, obwohl ich schon über 60 Sachen drauf habe, dreht sich noch lachend zu mir um und ruft irgendwas.
Die Ortschaften kommen jetzt häufiger, es wird städtischer, smarte Anzugträger stehen telefonierend vor BMW und Eigenheim, es geht fast immer bergab. Dann noch ein letzter Anstieg und eine sehr lange Abfahrt, die ich nicht auf dem gut ausgebauten Radweg, sondern auf der Straße nehme. Unterlenkerhaltung, 50-13 und voll mittreten. In Bonn verfahre ich mich erstmal, dann bin ich da und werde von der Familie und staunenden Gästen mit einer 4-Personen-Pizza empfangen, die ich im Laufe des Abends mit einem Glas Wein runterspüle.
Fazit: 604 km, 4.900 hm, knapp 38 Std. Es war klasse, Wetter top, Ausrüstung perfekt, keine Panne, körperlich keine Probleme. Nur bei der Planung werde ich das nächste Mal – und ich freue mich schon auf das nächste Mal – sorgfältiger die großen Straßen meiden und dafür auch mehr km und hm in Kauf nehmen.
Habe ich Watte in den Ohren? Oder sind die Ohren taub geworden? Das wäre ja mal nach Füßen und Fingern ein überraschend neues Körperteil, das sich auf Langstreckenfahrt temporär abmeldet. Nein, es ist einfach Nachtruhe auf dem Land irgendwo in Nordhessen. Nichts ist taub, sondern die Grillen sind verstummt, die den ganzen Tag über pausenlos und unglaublich laut aus den endlosen und hitzeflirrenden Feldern Brandenburgs und Sachsen-Anhalts gezirpt haben und die sich jetzt, nach Anbruch der Dunkelheit offenbar Schlafen gelegt haben.
5 Uhr 57 drücke habe ich vor meiner Haustür auf dem Wahoo die Starttaste gedrückt und endlich die Route in Angriff genommen, die ich laut Komoot am 1.1.2018 geplant hatte. Ich fahre zu einer Feier bei Freunden in Bonn, laut Plan 587 km entfernt. Es sollte im Brevet-Style gefahren werden, also möglichst Nonstop und unter 40 Stunden. Die Wettervorhersage ist hervorragend: Heiß (was ich mag) mit einer nur geringen Gewitterwahrscheinlichkeit, allerdings erwartungsgemäß Westwind, und zwar in Stärke 4-5. Ich habe dennoch ein Biwaksack, warme Sachen sowieso, kurze Regenklamotten und viel süß-Salziges Studentenfutter mit.
Kurz hinter Potsdam eine Wolke und – Regen! Ich stelle mich unter, zücke das Handy und sehe, dass ich mich zurzeit am einzigen Ort in Westeuropa mit Regen befinde. Lustig. Die Zeit nutze ich, um zwei Stullen zu verdrücken und mit dem Besitzer des Carports zu plauschen, unter dem ich stehe. Meine Marschtabelle mahnt zum Aufbruch, weiter geht’s. Die Grillen geben alles und der heiße Wind bläst von vorn im Nu alles trocken. Elbfähre Barby. Ich bin 4 Minuten vor dem Plan und der Buchhaltertyp in mir ist mit sich, dem zweiten Stullenpaket und der Welt zufrieden. Was für ein herrlicher Tag für mein diesjähriges Radabenteuer. (Hier im Forum lese ich, dass es mindestens noch einen weiteren Menschen (@huebrator) gibt, der sowas macht und dann seine Erlebnisse auch teilt, da dachte ich mir, schreibste das auch mal auf. Danke für die Inspiration, Herr Kollege!). Die Familie kennt das bereits: Urlaub oder Familienfeiern in Deutschland werden nach Möglichkeit mit dem Rad angesteuert.
Und weiter durch die vergilbte Ebene, ich halte den Schnitt von 25 km/h brutto gut, trotz extremen Wasserverbrauchs und der damit verbundenen Zeit für Be- und Entsorgung der vielen Liter. Vom Gegenwind mal ganz abgesehen. Bevor die Berge anfangen, die Harzausläufer und vor allem das Sauerland, muss ich Strecke gemacht haben, sonst wird das nichts mit den 40 Stunden in diesem Dauer-Gegenfön. Ich hatte geschwankt zwischen einer Route unter 600 km mit über 4.900 hm und einer flacheren, aber weiteren und städtischeren Route. Aber Städte zu durchqueren macht mir keinen Spaß. Die Ampeln, Radwege bzw. deren Fehlen…nä, lieber über die Dörfer, auch wenn es 1.000 hm und 30 km mehr werden.
Ein Ort namens Egeln. Der Wahoo piept: links abbiegen bitte. Ich gehorche und finde mich auf einer vierspurigen, autobahnähnlichen Bundesstraße wieder. Kann nicht sein. Fehler Komoot? Nein, kein Fehler, sagt die Frau auf dem Fahrrad, „würde ich aber nicht machen“… Ok, erstmal Wasser im Netto da drüben nachkaufen und umrouten. Nächstes Problem: Egeln ist von Vodafone irgendwie vergessen worden, das umrouten dauert ewig. Viele Leute wohnen hier in der Gegend nicht, also gibt es auch wenig Orte. Und wenig Straßen. Heißt: 6 km Umweg und das Risiko, auf schwer befahrbarem Schotter zu landen.
Aber nein: Ein Tiptopp-Betonplattenweg, kilometerlang kein Mensch, kein Auto, nur Grillen. Keiner auf diesem schönen Weg unterwegs, komisch eigentlich. Zum hundertsten Mal läuft in meinem Kopf „Aufstehn!“ von Seeed. …das Leben will einen ausgeben, und das will ich sehn....Plötzlich rot-weiße Baken. Die Straße ist weg. Dahinter eine riesige Baugrube und eine halbfertige Brücke. Sand, Maisfelder. Das meinen die nicht ernst, wer plant in diesem Bundesland eigentlich die Straßen, hä? Und wer stellt keine Schilder auf, die einen davor warnen, 5 km in eine Sackgasse zu fahren. Aber es gilt: Rückwärts nimmer, vorwärts immer. Rad geschultert und durch die Baugrube durch, aus der ich fast nicht mehr rauskomme, ich rutsche mit dem Rad auf der Schulter immer wieder in die Grube zurück. Jetzt muss ich doch mal fluchen, verd…
Mir fällt ein Interview mit Jan Frodeno ein: Der Kopf entscheidet, der Körper folgt. Der Kopf muss dafür positiv gepolt werden. In der Krise braucht man ein persönliches Set positiver Gedanken, schon geht es weiter. Ich freue mich also über den herrlichen Sommertag, den freundlichen Fahrer des Monster-Mähdreschers, der sich so bemüht hat, mich vorbei zu lassen, die unermüdlichen Grillen, die beeindruckenden Staubwolken der Erntemaschinen, die aussehen wie Rauchsäulen, die Kirschen, die mir beim Pinkeln in den Mund wachsen…und der Tag ist mein Freund. Schon bin ich drüben. Das ging einfach, war aber auch nur eine Mini-Krise. Körperlich geht’s mir sowieso prima.
Einige Stunden und zwei Bundesländer später ist es Nacht und…keine Grillen, ich zweifle an meinen Ohren. Ich kurbele durch die hügelige Landschaft Nordhessens. Läuft richtig gut, rechte Fußsohle schmerzt etwas…Kleinigkeit. Der Morgen graut und die Wolken liegen dick in den Tälern. Ich steige ab für ein Foto, fummele das Handy aus den vielen Klamottenschichten hervor - plötzlich ein Erdbeben, ich falle beinah um. Nein kein Beben, ich bin so müde, dass ich schon torkele. Weiterfahren ist zu gefährlich, ich muss powernappen. Also den Biwaksack…Moment, da vorn ist ein großer Jägerstand mit Fenstern und einer richtigen Tür, aber die ist bestimmt verschlossen…oder? Nein, sie ist offen und...Tadaah: Teppich, Gardinen und - ein riesiger Leder-Chefsessel, in dem ich eine Stunde hervorragend schlafe, like a boss sozusagen. Danach bin ich frisch wie der Morgentau und es geht ins Sauerland.
Der nächste Bäcker ist natürlich meiner, Kaffee, Brötchen und danach umziehen. Ich kann schon wieder kurz-kurz fahren. Auf in die Berge, naja, also das Sauerland. Mit Kompakt und 26 Zähnen hinten sowie Gepäck aber schon manchmal grenzwertig. Noch grenzwertiger sind aber die gut ausgebauten Strecken, manchmal sogar vierspurig, das bedeutet, dass ich oft mit weit über 100 km/h überholt werde. Hätte ich vielleicht doch dem bbrouter und der Option „lowtraffic“ vertrauen sollen, statt mich bis auf Einzelfälle auf Komoot zu verlassen? Andererseits habe ich bei Testroutings in Gegenden, die ich sehr gut kenne, gemerkt, dass Komoot sehr sinnvolle Strecken auswählt. Allerdings wäre eine Art Schieberegler zwischen „direktem Weg“ und „ruhige bis autofreie Nebenstrecken“ sehr wünschenswert.
Meine Pausen werden jetzt kürzer, denn ich habe bisher bewusst fast nur herzhaft gegessen, jetzt erst kommt der energiedichte Süßkram. Pausen nur noch zum Wasserfassen, ansonsten Riegel, Schokolade und vielleicht Gel. 12 Stunden halte ich das aus, danach würde es mir aber zum Hals raushängen. Und es wirkt, weiterhin habe ich gute Beine. Auch zahlt sich aus, dass ich gestern bewusst höchstens GA2 (gefühlt) gefahren bin. Ich habe als Flachländer Respekt vor den Bergen in der zweiten Hälfte der Tour gehabt, und das war wohl auch gut so. So ist es weiterhin purer Genuss, das Auf und Ab in der tiefgrünen Landschaft. Auch als Abfahrer bin ich Flachländer (aka Schisser). Eine blonde Frau auf einem E-Mountainbike überholt mich deutlich schneller bergab, obwohl ich schon über 60 Sachen drauf habe, dreht sich noch lachend zu mir um und ruft irgendwas.
Die Ortschaften kommen jetzt häufiger, es wird städtischer, smarte Anzugträger stehen telefonierend vor BMW und Eigenheim, es geht fast immer bergab. Dann noch ein letzter Anstieg und eine sehr lange Abfahrt, die ich nicht auf dem gut ausgebauten Radweg, sondern auf der Straße nehme. Unterlenkerhaltung, 50-13 und voll mittreten. In Bonn verfahre ich mich erstmal, dann bin ich da und werde von der Familie und staunenden Gästen mit einer 4-Personen-Pizza empfangen, die ich im Laufe des Abends mit einem Glas Wein runterspüle.
Fazit: 604 km, 4.900 hm, knapp 38 Std. Es war klasse, Wetter top, Ausrüstung perfekt, keine Panne, körperlich keine Probleme. Nur bei der Planung werde ich das nächste Mal – und ich freue mich schon auf das nächste Mal – sorgfältiger die großen Straßen meiden und dafür auch mehr km und hm in Kauf nehmen.
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