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600 km Brevet ohne Schlaf ???

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Re: 600 km Brevet ohne Schlaf ???
In der Dunkeleinheit fahren ist mir bekannt. Nach dem Job ist es ja momentan immer dunkel. Habe mir auch vorgenommen mal ne Nacht durchzufahren. Die Brevet-Serie am Niederrhein hat auch einen 400er im Angebot.
An dieser Stelle möchte ich mich für alle euren Tipps bedanken.
 
Nur mal so.... biste denn schon mal nen 600er gefahren?
Wenn nicht, ist das erste "Hinderniss" nicht der Schlaf. Bei meinem ersten in Köln hab ich es einfach mal probiert und kräftig ins schlafen gekommen. Beim zweiten am Niederrhein dann in 27h ins Ziel gerauscht ohne Schlaf oder Powernapp.
Wenn du in der Nacht (oder Dunkelheit) startest ist das fahren nicht so schwer, ich glaube eher das der Übergang einen müde macht also Sonnenuntergang.
Wenn ich Abends was "dickes" Esse, z.B. eine Pizza dann werd ich auch müde. Also ess ich Riegel oder trinke nur viel Iso.

Man sieht sich am Niederhein.

Gruß
Andreas
 
Nur mal so.... biste denn schon mal nen 600er gefahren?
Wenn nicht, ist das erste "Hinderniss" nicht der Schlaf. Bei meinem ersten in Köln hab ich es einfach mal probiert und kräftig ins schlafen gekommen. Beim zweiten am Niederrhein dann in 27h ins Ziel gerauscht ohne Schlaf oder Powernapp.
Wenn du in der Nacht (oder Dunkelheit) startest ist das fahren nicht so schwer, ich glaube eher das der Übergang einen müde macht also Sonnenuntergang.
Wenn ich Abends was "dickes" Esse, z.B. eine Pizza dann werd ich auch müde. Also ess ich Riegel oder trinke nur viel Iso.

Man sieht sich am Niederhein.

Gruß
Andreas
Ich glaube, bei einem 600er macht jeder seine eigenen Erfahrungen.
Und jeder Brevet ist wieder "anders" - je nach Tagesform, Wetter etc.
Nur das ich mit mehr Erfahrung mit dieser Streckenlänge besser klar komme - der Respekt davor jedoch bleibt.

Zumindest beim Essen gilt für mich, dass ich was "Richtiges" essen muss.
 
Damit wollte ich auch nur sagen das man sowas mal gefahren sein sollte um zu sehen wie der eigene Körper reagiert oder wo die "Fallen" liegen.
Auch mein erster 600er in Köln war mit 36,5h Fahrtzeit, Regen, Kälte, Navigationsfehler am laufenden Band, 2 Stürze durch einschlafen auf dem Rad, 200km unnötiger "Aleinfahrt" und völlig falscher Übersetzung (53-39/12-27) Lehrgeld :cool: und das nicht zu knapp.
 
Die dunkle Jahreszeit ist ideal dazu. Fang halt mal an mit dein kurze Hausrunden, aber dann bei Dunkelheit.
Es trainiert, aber kann es einen wirklich auf den Geschmack bringen? Winterlicher Feierabendverkehr ist meiner (spärlichen) Erfahrung nach doch spürbar dichter als eine stille Sommernacht, die erst richtig beginnt wenn brave Bürger längst schlafen...
 
Es trainiert, aber kann es einen wirklich auf den Geschmack bringen? Winterlicher Feierabendverkehr ist meiner (spärlichen) Erfahrung nach doch spürbar dichter als eine stille Sommernacht, die erst richtig beginnt wenn brave Bürger längst schlafen...

Da hast du recht, ganz angenehm ist das nicht wenn du den falschen Zeitpunkt erwischt. Es trainiert aber gut das andere sehen was man entwickeln muss damit man auch im dunkeln schnell abfahren kann.
 
Passt gerade hier rein. Am Wochenende bin ich den Fleche Slovenia gefahren. Ueber 200km Anreise mit dem Rad zum Start und dann den eigentlichen Fleche mit 390km. Also die Nachtfahrt im Team war sehr grenzwaertig. Wir wollten schlafen, aber in Kroatien gibt es keine EC-Hotels. (Geld wird immer ausserhalb der Mauern geholt) ausserdem waren die -2 Grad nicht gerade einladend zum draussen schlafen. Da hilft alles nichts, da muss man einfach weiter fahren. Hab dann um halb 6 einfach vor dem Suessigkeitenregal in der Tanke gepennt.
 
Also mir ist es noch nie gelungen einen 600er durchzufahren... am einfachsten ist es beim österr. 600er : da werden zwei Schlafmöglichkeiten (ein Hotel bei km 310 - das hab ich aber noch nie in Anspruch genommen - und ein Lager auf Feldbetten in einer Garage bei km 400, beide sind zugleich Kontrollpunkte) angeboten. Wie es noch den "alten" Alpenrandonneur gegeben hat war es ca. bei km 400 ein Bankomat in Kempten (sehr komfortabel) und beim 600er in Slowenien letztes Jahr hab ich mir für 4 Stunden ein Zimmer in einem wegen einer Hochzeit um Mitternacht noch geöffneten Landgasthaus gemietet...
Heuer bin ich die Fleche Slovenia nicht gefahren, aber im Vorjahr haben wir zusammen mit einem anderen Team das auch eine andere Strecke gefahren ist ein paar Stunden in einem vorreservierten Hotel an der österr./ungar. Grenze nach ca. 350 km geschlafen.
 
Wenn du in der Nacht (oder Dunkelheit) startest ist das fahren nicht so schwer, ich glaube eher das der Übergang einen müde macht also Sonnenuntergang.
Ist wohl individuell verschieden. Ich bin schon so einige Male durch die Nacht gerauscht, alleine und um irgendwo anzukommen und den Zug zu sparen. ;) Und bei mir sind die schlimmsten Stunden immer die zwischen (3 bis 4) und 6 Uhr, da ereilt mich fast immer eine Phase wo ich am liebsten bei der nächstbesten Bank niedersinken und direktest einpennen möchte.

Sorry, wenn ich jetzt auf einen recht alten Beitrag antworte. Ich hab hier früher nie reingeschaut, denke aber dieses Thema wird immer irgendwie aktuell sein.

Letzten Samstag war ja der 300er in Twisteden und für mich war der deutlich härter als erwartet.
Ich bin Freitag erst mit Gepäck hingefahren (145 Pottkilometer), hab dort übernachtet, was nicht so gut lief. Mit viel zuwenig Schlaf und ohne Frühstück dann auf die 300km (318 laut Road Book), die bei mir auf 327 hinausliefen (div. Verfahrer). Dann nochmal 3 Stunden nicht sehr erholsamen Schlafs und 135km (direktere Strecke) mit tlw. Rückenwindhilfe wieder Retour. Hatte ich unterm Strich auch 600km.

Ich habe einmal mehr gemerkt, wie wichtig die richtige Vorbereitung ist und das man sich auch dann daran hält, was man sich so zusammengeplant hat.
 
Letzten Samstag war ja der 300er in Twisteden und für mich war der deutlich härter als erwartet.
Ich bin Freitag erst mit Gepäck hingefahren (145 Pottkilometer), hab dort übernachtet, was nicht so gut lief. Mit viel zuwenig Schlaf und ohne Frühstück dann auf die 300km (318 laut Road Book), die bei mir auf 327 hinausliefen (div. Verfahrer). Dann nochmal 3 Stunden nicht sehr erholsamen Schlafs und 135km (direktere Strecke) mit tlw. Rückenwindhilfe wieder Retour. Hatte ich unterm Strich auch 600km.
Ich habe einmal mehr gemerkt, wie wichtig die richtige Vorbereitung ist und das man sich auch dann daran hält, was man sich so zusammengeplant hat.
Lief bei mir vergleichbar: Fr. auf Sa. 3,5h Schlaf netto, Aufstehen um 4:00 Uhr, dann 3,5h Anfahrt, 1 belegtes Brötchen, 335km (dank noch mehrerererer Verfahrer :rolleyes:) Brevet, Gulaschsuppe, 7h Schlaf im Auto (recht erholsam), Heimfahrt. Mein 400er im Sept. '13 war ähnlich "organisiert", nach dem 200er in Kiel hats mich auf der Autobahn in Höhe Bad Segeberg dahingerafft (6h schlafen im Auto)...

Den 400er hätte ich ohne mentalen Support von Jus (Heißt der so? Dieser ältere Niederländer mit dem handbreit-langen Kinnbart mit dem 1200er-Trikot aus Kanada der auch den 300er am Niederrhein mitgefahren ist? Diese Randonneurs-Koryphäe?) nicht am Stück geschafft, sondern wäre nach Km 300 ins EC-Hotel. Warum ich das damals nicht gemacht habe steht hier (ab Km 336, etwa in der Mitte des Textes).
"Jus" sagte mir aber auch er schliefe nie bei einem 600er.

Im Endeffekt steht hier im Thread immer wieder was auch Du gesagt hast, Klabautermann: Es kommt auf die (mentale) Vorbereitung - und deren Umsetzung - an. Wer eine Fahrt von 600km ausgeschlafen, ohne "Jetlag" von der Anreise, akklimatisiert und vor allem "psychisch unverkrampft" antritt, der hat, äußere Störfaktoren wie schlechtes Wetter ausgeschlossen, eine reelle Chance ohne Schlaf durchzukommen.
 
Den 400er hätte ich ohne mentalen Support von Jus (Heißt der so? Dieser ältere Niederländer mit dem handbreit-langen Kinnbart mit dem 1200er-Trikot aus Kanada der auch den 300er am Niederrhein mitgefahren ist? Diese Randonneurs-Koryphäe?) nicht am Stück geschafft, sondern wäre nach Km 300 ins EC-Hotel. Warum ich das damals nicht gemacht habe steht hier (ab Km 336, etwa in der Mitte des Textes).
"Jus" sagte mir aber auch er schliefe nie bei einem 600er.
Das wird Jos gewesen sein. Er ist übrigens nach dem 1200er in Kanada noch einen 1200er in den USA gefahren....
 
sondern wäre nach Km 300 ins EC-Hotel. Warum ich das damals nicht gemacht habe steht hier (ab Km 336, etwa in der Mitte des Textes).
Das liest sich ja spannend und vieles kommt mir bekannt vor.
Hm, das Lengerich südlich oder nördlich vom Teuto? Und Capelle ... mei, wenn es DAs Capelle ist, bist du ja nur so 15km entfernt durchgekommen.

Ich hab diesmal zwar während der gesamten Strecke keinerlei Ziehen im Problemknie gehabt (seltsam eigentlich, aber ich will mal nicht klagen), aber einmal überkam mich in der N8 ein so mächtiger Anfall von Durchhänger, dass ich direkt ne Sitzbank ansteuerte, auspackte und ne hohe Dosis Magnesium-Brausetablette nahm und die Nudeln mit Gulasch verschlang, die ich schon den ganzen Tag über spazieren gefahren hatte (im Lidl Emmerich gefunden). Danach ging es mir schlagartig besser. Verdammte Unterzuckerung, genau das sollte eigentlich nicht mehr passieren, aber ich habe zuwenig von meiner Wasser-Malto-Mischung getrunken, da die ohne Geschmackszusatz nach eingeschlafenen Socken schmeckt und in kühler Nacht kalte Getränke zudem nicht so leicht die Kehle hinunter laufen.

Auf der Waalbrücke haben wir dann einen Teilnehmer zunächst überholt, dann aber auf ihn gewartet. Er fuhr nur nach Roadbook und das wohl ohne Stirnlampe und war auch längere Zeit noch an Schnaufen und sein Wasser war auch aufgebraucht (und alle Tanken waren entweder Automaten oder geschlossen). In Alverna habe ich dann mit Blick auf nen Ortsplan den nahen Friedhof gefunden und den Trick dort zu tanken kannte er auch noch nicht. Gemeinsam sind wir dann den Rest von 70km (oder war es mehr?) gefahren, was unterm Strich für Alle gut genug gepasst hat.
Ich finde das ist auch ein wichtiger Knackpunkt bei Brevets, das man nicht allein fährt bzw. wenn man allein fährt, dass man dann sehr genau weiß was man da tut. Die Motivation hoch zu halten und nicht in ein herumdödeln abzugleiten, finde ich die eigentliche Herausforderung für solche Langstreckenfahrten.

Ich bin Anfang März, letztlich kurzentschlossen und nicht von langer Hand vorgeplant, Freitag morgens los, mit einem grob handschriftlichem Roadbook und via Münster-Greven-Hörstel-Emsland-Leer-Aurich "mal eben" 247km bis Engerhafe gefahren, wo ich 5 Minuten vor Beginn des Konzertes dann eintraf. :D
Die Motivation war halt der Zusage dort heute noch anzukommen zu entsprechen und ich habe tatsächlich bis Leer (genau 200km) einen fast exakt 25er Schnitt halten können. Danach wurde es aber zunehmend schwieriger, hat aber noch gepasst.
Die Nacht musste ich dann doch nicht in einer Bushalte verbringen, sondern konnte vor Ort in einer gerade leerstehenden Wohnung pennen, was auch besser so war, denn in der Nacht gab es nochmal ordentlich Frost. Nen Bilderalbum dazu (bis auf die letzten 6, beginnend mit Kirche Marx) hab ich hier: https://www.flickr.com/photos/46223965@N02/sets/72157642094458904/
Den Tag drauf dann nach W'haven getrödelt, nen Ersatzteil erstanden und mit dem Zug bis hinter OS und den Rest per Rad. Waren dann 400km an zwei Tagen. Für Anfang März ne gute Übung.

Aber Brevet fahren ist dann doch nochmal eine deutlich andere Sache, weil man sich irgendwie unter einen andern Druck setzt bzw. fühlt. Den richtigen Rhythmus finden, halte ich für eine zentrale Herausforderung.
In ein paar Wochen wird der Vogesenbrevet (400) sein und ich bin angemeldet, habe aber noch längst nicht ansatzweise genug Höhenmeter in den Beinen. DAS wird noch eine harte Übung, also das Training bis dahin.

Früher bin ich viel Langstrecke gepaddelt. Habe mich da auch immer wieder gefragt, weshalb man sich das so eigentlich antut. Frage mich das heutze auch immer wieder, aber damals wie heute, finde ich darauf keine befriedigende Antwort. Vielleicht weil es möglich ist? Oder es ist die Freude an der Bewegung und dem steten Wechsel an Eindrücken für das Auge. Oder eine unspezifische Rastlosigkeit, oder ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Klabautermann,

Die Motivation hoch zu halten und nicht in ein herumdödeln abzugleiten, finde ich die eigentliche Herausforderung für solche Langstreckenfahrten.
Ja. Deswegen mein Tipp, sich die Strecke einzuteilen. Wenn ich an einer Kontrollstelle losfahre und mir vornehme, die nächste Pause in ca. 25 km zu machen, dann habe keine Probleme, diese Strecke konstant am Stück zu fahren. Mein Ziel ist sozusagen in Sichtweite. Habe ich aber eine Strecke vor mir, die mir ohne Pause zu lang ist, dann fange ich an, zu trödeln und willkürlich viel zu viele Pausen einzulegen. Meine "Etappen" sind je nach Verfassung zwischen 20 und 100 km lang.

Früher bin ich viel Langstrecke gepaddelt. Habe mich da auch immer wieder gefragt, weshalb man sich das so eigentlich antut. Frage mich das heutze auch immer wieder, aber damals wie heute, finde ich darauf keine befriedigende Antwort.

In einer Dokumentation (eine Art Expedition auf Skiern) wurde es mal gut erklärt. Zuerst freut man sich darauf. Währenddessen sagt man "warum mache ich den Dreck eigentlich?" und hinterher denkt man "war super!"

Grüße
Andreas
 
Ich denke auch, dass es irgendwie dieses Gefühl ist was man bekommt wenn man es geschaft hat.

Suchtpotenzial?
 
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