AW: Ötztal Marathon
Hallo Alle zusammen,
Auch ich bin wieder aus Sölden zurück und bin wie die meisten hier wirklich begeistert gewesen von der Atmosphäre sowie Organisation in Sölden.
Mit dem Wetter hatten wir ein riesen Glück.
Hier noch einige Bilder vom Kühtei am Dienstag nach dem Ötztaler.
Wie ich bereits im Vorfeld geschrieben habe konnte ich noch ein paar wunderschöne Tage in Sölden verbringen
Aber erstmals mein Rennbericht:
Da ich 1 Woche vorher, aufgrund meiner Kniebeschwerden nach der Meniskus OP vor 4 Monaten, schon fast sicher war den Ötzi nicht fahren zu können, bin ich aber trotzdem nach Österreich gereist.
Die Devise hieß, probieren und sehen wie weit man kommt. Die Kondition und der Trainigszustand haben mir weiniger Sorgen bereitet, da ich eigentlich gut in Form war. Aber das Knie und die dazugehörige Beinmuskulatur war immer noch geschwächt.
Gut, am Samstag in Sölden angekommen, war das Wetter einfach nur grauenhaft und es wurden schon Notfallpläne geschmiedet, was wäre, wenn es am Sonntag auch so schlimm bleibt.
Noch schnell die Startunterlagen geholt, das Rad durchgecheckt und lockere 30km im Regen absolviert. Danach ins Bett, wo ich vor Aufregung kaum schlafen konnte.
Am Sonntag hieß es um 5:30 aufstehen, Frühstücken, anziehen und los.
In der Startaufstellung stand ich dann schon recht weit hinten (ca. 400m hinter der BP Tankstelle, bei der Baustelle der neuen Seilbahn)
Dann ging es endlich los, dachte ich zumindest. Den Kanonenschuss hat man deutlich gehört, doch ich musste mich fast eine viertel Stunde gedulden um auch an der Ziellinie vorbeizufahren.
Die Fahrt nach Ötz:
Ich wollte es bei meinem ersten Ötzi nicht übertreiben und bin locker mit gerollt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit war aber am Kreisel trotzdem bei 45km/h. Wie gesagt ich wollte nicht Überziehen und habe versucht mein Puls hier nicht über 130bmp steigen zu lassen. Jetzt weiß ich, falls ich nächstes Jahr mitfahren sollte, werde ich hier deutlich aktiver zu Sache gehen um am Kühtei nicht im Verkehr stecken zu bleiben.
Anstieg Kühtei:
Am Anstieg zum Kühtei habe ich eigentlich keine Probleme gehabt.
Es ging mir aber allerding zu langsam da ich feststellen musste dass man hier so gut wie überhaupt nicht überholen kann. Dann kam noch die Baustelle am Steilstück, wo die meisten abgestiegen sind.
Also bin ich relativ locker mit 145bmp da hochgeradelt.
Oben angekommen, die erste Verpflegungsstation. Da habe ich viel zu viel Zeit verloren wie ich hinterher festgestellt habe. Eigentlich habe ich das an allen Verpflegungsstationen. Aber dazu später mehr. Nächstes Mal wird das Ganze ein wenig anders angegangen.
Abfahrt Kühtei.
Das schlimmste bei dem Ganzem Ötztaler.
Erstens hat sich die Schraube von meiner Sattelstütze gelockert (wieso und wie auch immer), also angehalten und
Multitool raus und nachziehen. Natürlich dabei gleich den Schraubenkopf rundgedreht und kaputt gemacht. Aber die Schraube war erst mal fest und ich konnte weiterfahren.
Zweitens bin ich relativ schlechter Abfahrer ( ich habe viel zu viel Angst).
Dann sah ich noch den Unfall in Sellrein und habe ab da automatisch noch mal langsamer gemacht.
Ich habe laut Auswertung gut 1000 Plätze auf der Abfahrt verloren.
Anstieg Brenner:
Wie schon viele geschrieben haben, den Brenner merkt man nicht wirklich.
Hier habe ich bedingt durch die sehr schlechte Leistungen bei der Kühtei Abfahrt, nicht wirklich eine gute Gruppe erwischt und musste fast den ganzen Brenner selber das Tempo machen. Jedes Mal wenn ich die Führung abgeben wollte und langsamer wurde ist die ganze Gruppe auch Langsammer geworden, keiner der Pappnasen wollte vorne im Wind mitfahren.
Gut der Brenner wurde dann doch einigermaßen mit 25km/h im Schnitt gemeistert und wir waren an der Labe.
Das wichtigste war mein Knie hielt wunderbar und die Chinesotapes haben ganze Arbeit geleistet.
Aber an der Labe wieder durch meine Unerfahrenheit viel zu viel Zeit vergoldet. (Auch bedingt durch die meiner Meinung nach bescheidene Platzierung der Labe, viel zu eng)
Abfahrt vom Brenner:
Toll diese Abfahrt habe ich richtig genossen. Super. Hier konnte ich sogar einige plätzte gutmachen.
Anstieg Jaufenpass:
War auch nicht wirklich spektakulär. Es hat nur für ich den Eindruck gehabt es zieht sich ewig. Aber ansonsten relativ locker ohne Probleme oben an der Labe angekommen.
Und hier wieder mein Fehler die Pausenzeit mehr als zu lang.
Aber bei der Aussicht habe ich das Ganze richtig genossen und konnte mich mit einigen netten Leuten unterhalten und auch tolle Fotos schießen.
Dann noch mal die letzten Meter zur Passhöhe, Jacke anziehen und Los.
Wichtig, Knie hielt immer noch.
Abfahrt Jaufenpass:
Fand ich nicht wirklich schlimm, doch für das Nächste Mal werde ich einige einheiten im Fitnisstudieo für die Arme einplanen.
Unten Angekommen Jacke aus und es ging weiter.
Timmelsjoch:
Hier ging es am Anfang recht harmonisch und ich konnte auch hier wieder einige Plätze gut machen. Dann aber ca. 2-3km vor der Labe Schönau musste ich leider Feststellen, dass sich jetzt doch die Muskulatur im Operiertem Bein meldet. Krämpfe. Ok Tempo ein weinig rausnehmen. Das war die falsche Entscheidung. Nachdem ich langsamer gemacht habe hat sich die Muskulatur richtig heftig mit Krämpfen bemerkbar gemacht. Also irgendwie zu Labe Schönau gerettet. Hier habe ich den Massageservice genutzt. An der Stelle nochmals vielen Dank hierfür. Top Leistung ohne die meine nach der OP geschwächte Muskulatur nicht wieder im Stand wäre die restlichen Höhenmeter zu überwinden.
Dann ging es erstaunlicherweise gut weiter und ich bin gut vorangekommen ohne absteigen zu müssen. Hier war die Straße voll mit Radfahrern die entweder nicht mehr konnten oder nicht mehr wollten. Viele haben die Letzten Kehren das Rad geschoben. Ich kann aber mit Stolz behaupten nicht abgestiegen zu sein. Dann war endlich der Langersehnte Tunnel.
Hier wieder die Jacke angezogen und ab in die Abfahrt. Diese konnte man nur ganz kurz genießen, denn der Gegenanstieg ist doch noch sehr anstrengend.
Aber dann die Abfahrt nach Sölden nur noch ein Traum.
Im Ziel hat mich dann meine Frau und die Kinder erwartet und ich war nur noch glücklich über das was ich geleistet habe.
Die Zeit 12:47 ist zwar nicht wirklich toll aber ich habe ca. 2 Stunden Standzeit laut meiner Aufzeichnung mit dem
Garmin.
Die Reine Fahrzeit sind bei mir 10:51h gewesen.
Die Standzeiten aus der Aufzeichnung:
Kühtei 18,07 min
Brenner 24,36 min
Jaufen 33,30 min
Timmelsjoch 26,57 min
Hierzu kommen noch einige Minute zum An und Ausziehen dazu.
Durch diese Standzeiten ist mein Ergebnis nicht wirklich gut. Doch wer weiß wie ich mit meinem Knie ohne diese Pausen durchgekommen wäre.
Das Ziel für das nächste Jahr ist verletztungsfrei die Vorbereitung anzugehen und dann auch die Pausen um mind. 1,5h zu reduzieren und mit einer Verbesserung der Form nochmals bisschen Zeit rauszuholen um evtl. unter 11h zu fahren.