• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

Sie brechen sich doch aber ebenfalls keinen Zacken aus der Krone, wenn sie statt des anfänglich gewählten „Sie“ dann einfach ins „Du“ übergehen.
Das ist situationsabhängig. Er ging dann nach dem (nicht mitgezählt) fünften Du von sich aus zum Sie über.

Ich kann schon verstehen, dass das ärgerlich ist, aber das Ganze…


…zu bezeichnen halt ich doch für recht scharf.
Ich nicht.
 

Anzeige

Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Wenn du in eine 'Debatte' auf der Strasse 'Sie Arschloch' sagst, dann ist es respektloses Siezen.
Dazu kann Siezen auch benützt werden um jemanden aus einer Gruppe Auszugrenzen, in der Gruppe wird geduzt, aussensteher gesietzt, und wenn jemand der dazu gehören möchte, gesietzt wird, dann ist das eine Ausgrenzung.
Was konstruiert Du hier zusammen? Es geht um ein Kundengespräch in einem Baumarkt, nicht um Straßendebatten und das Ausgrenzen von Gruppen. Meine Güte!
 
Das ist situationsabhängig. Er ging dann nach dem (nicht mitgezählt) fünften Du von sich aus zum Sie über.


Ich nicht.

Jeder wie er mag, es gibt auf beiden Seiten Unbelehrbare die auf das "SIE" oder das "DU" beharren.
Für mich hat es keinerlei Bedeutung, weil auch im Arbeitsumfeld zwecks Mutterkonzern eh Englisch gesprochen wird...da gibt's diese Unterscheidung auch nicht.
 
Wenn du in eine 'Debatte' auf der Strasse 'Sie Arschloch' sagst,
... dann ist das ein ehrverletzendes Werturteil gegenüber dem Ehrträger und nach §185 Abs. 1 StGB strafbar. Ob "Sie" oder "Du" ist da nicht von Belang ... 😉

Edit... Vertipper: Nicht 181 sonder 185
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn im kommerziellen Bereich unbekannterweise geduzt wird, habe ich meist den Eindruck eines plumpen Versuchs manipulativer Vertrauenserschleichung. Hört sich für mich immer nach vorangegangener Mitarbeiterschulung an.
Geschäftlich "Sie", privat "Du" hat sich ganz gut bewährt.
 
Das ist nicht nur Generationenabhängig, sonder auch vom Alter.
Als ich irgendwann mal im Urlaub auf unserem Campingplatz von Jugendlichen mit "Sie" angesprochen wurde, wusste ich jetzt bin ich "alt". :D

Heute im Rentenalter erwische ich mich sehr oft, dass ich mein Gegenüber häufig mit "Du" anspreche wenn es mir jünger erscheint als ich es bin. Keine Ahnung warum. Vielleicht weil ich festgestellt habe, dass man sich als "alter Mensch" mehr erlauben kann.
Das hat aber in keinster Weise mit Respektlosigkeit zu tun. Schon gar nicht in Bayern.

Im Baumarkt verwende ich dann gern das "ihr": Habt "ihr" die Vierkanthölzer auch in 55 mm?
 
Sind Sie sich da sicher? 😉
Gemeint war wohl eher § 185 StGB. § 181 StGB war etwas ganz anderes. Diese Vorschrift gibt es inzwischen nicht mehr. Der Exkurs zum Siezen war doch recht lehrreich heute, hatte ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, daß auch das Siezen eine "Abwertung" bzw. "Ausgrenzung" bedeuten kann und nicht immer respektvoll gemeint sein muß.
 
Stimmt ganz genau, Respekt hat nichts mit duzen oder siezen zu tun.
Ich arbeite ja selber im Kundendienst. In Deutschland ist das Regionsabhängig, wie das akzeptiert wird. Und international schon ganz. Ikea, eine Schwedische Firma. Da ist duzen normal, siezen wurde als unhöflich gesehen. (Ich arbeitete selber mehrere Jahren als Kundendienstler für eine Schwedische Firma.)

Und vergiss nicht, oft ist das duzen sogar von der Firmenleitung vorgeschrieben.
Auch ich habe schon für eine schwedische Firma gearbeitet. Aber das ist doch kein Argument dafür, deutschen Kunden gegenüber die hiesige Höflichkeitsform in der Anrede zu verweigern.

Für mich gebietet es die Höflichkeit, einen Menschen so anzusprechen, wie es, zumindest falls es mir bekannt ist, nach Landessitte höflich ist. Keiner tut sich einen Abbruch, wenn er beispielsweise einen Schweden so anredet, wie es in Schweden höflich ist, einen Deutschen aber, so wie es hier höflich ist.

Ganz grässlich finde ich, wenn die Firmenleitung den Mitarbeitern das Du als Anrede vorschreibt. Das ist nicht nur unhöflich gegenüber den Kunden, sondern gleichzeitig unhöflich, respektlos und vor allem übergriffig gegenüber den eigenen Mitarbeitern.

Und das ist genau der Punkt den ich mit "Generationending" meinte.
Es gibt in kaum einem anderen Land diese sprachliche Abwandlung in der Anrede, Japan jetzt meinetwegen mal ausgenommen.

Ansonsten ist es mittlerweile einfach nicht mehr vorhanden oder es gab nie.

Das es in kaum einem anderen Land Höflichkeitsformen für die Anrede gibt, konnte ich bisher noch nicht feststellen.
Mein Eindruck ist eher der, das es mehrheitlich in den Sprachen eine solche, dem deutschen Sie gleichzusetzende Höflichkeitsform gibt. Sie fällt den meisten hier vielleicht nur nicht auf.

Beispiel Italien:

Come sta. Wie geht es Dir.
Come stai. Wie geht es Ihnen.

Klar denkt da der Deutsche, die haben kein Sie. Doch. Es versteckt sich in der Endung.
 
Es entspricht einfach nicht meinem Miteinander starr an "meiner" Defintition von Respekt, Moral, etc. zu kleben, mich nicht auf möglicherweise andere Auffassungen einzulassen und an Abweichungen von ",meiner" üblichen Handhabe allzuviel abzuleiten.
So unflexibel kommt man m.E. nicht weiter und verbaut sich Zugang zu Menschen.

Und ja,
ich habe auch Punkte, über die ich nicht hinweg kann und will.
 
Es entspricht einfach nicht meinem Miteinander starr an "meiner" Defintition von Respekt, Moral, etc. zu kleben, mich nicht auf möglicherweise andere Auffassungen einzulassen und an Abweichungen von ",meiner" üblichen Handhabe allzuviel abzuleiten.
So unflexibel kommt man m.E. nicht weiter und verbaut sich Zugang zu Menschen.
Es entspricht einfach nicht meinem Miteinander, auf mein einleitendes „Sie“ - wie es im deutschsprachigen Raum auf Geschäftsebene nun mal ggb. völlig fremden Leuten die übliche Geflogenheit ist - den Kunden (also mich) sofort ohne zu fragen mehrfach zu duzen.
 
Es entspricht einfach nicht meinem Miteinander, auf mein einleitendes „Sie“ - wie es im deutschsprachigen Raum auf Geschäftsebene nun mal ggb. völlig fremden Leuten die übliche Geflogenheit ist - den Kunden (also mich) sofort ohne zu fragen mehrfach zu duzen.
Ja, das meinte ich. Danke.
 
Es entspricht einfach nicht meinem Miteinander, auf mein einleitendes „Sie“ - wie es im deutschsprachigen Raum auf Geschäftsebene nun mal ggb. völlig fremden Leuten die übliche Geflogenheit ist - den Kunden (also mich) sofort ohne zu fragen mehrfach zu duzen.
Die Anrede ist m.E. nicht nur Ausdruck von "Respekt" oder "Gepflogenheit" (also einer üblichen, kultivierten Handlung). Sie übermittelt dem Empfänger auch das Gefühl für die Sprache, das m.E. zusehends abhanden kommt. Die vielfältigen Möglichkeiten des sprachlichen Ausdrucks werden - oft aus Bequemlichkeit - gar nicht genutzt. Ich hatte gerade in der letzten Zeit mit einer jüngeren Frau zu tun, die mir mitteilte, dass das Duzen doch "altmodisch" sei. In anderen Sprachen sei das Duzen schließlich auch gar nicht vorgesehen. Dieses Argument ist gar keines, weil das schlicht falsch ist (s.o. das @Yellowhorse Beispiel aus dem Italienischen). Ich habe der Frau entgegnet, dass wir ja nun mal diese Möglichkeit des "Du" vs. "Sie" haben. Aus meiner Sicht spricht nichts wirklich dagegen, diese Unterscheidung zu machen. Andersherum sehe ich keinen zwingenden Grund für eine Vereinheitlichung. Und selbst wenn man diese wollte: Was genau spricht denn für das einheitliche "Du" ? Warum wird nicht einfach immer das "Sie" gewählt ? Um eine Vertrautheit zu simulieren, die vielleicht in der konkreten Sprechsituation doch gar nicht vorhanden ist ? Die Antwort der Dame steht noch aus. Ich teile Ihnen allen diese hier dann bei Bedarf gerne mit.
:)
 
Verstehe die Aufregung um das "DU" bei Ikea nicht. Die haben doch schon in den Achtzigern Ihre gesamten Werbekampagnen auf "DU" umgestellt und ich erinnere auch noch einen Werbespot der das "DU" in der Kundenkommunikation und Werbung an sich und als solches explizit erklärte.

Wem das also nicht schmeckt, der muss dort ja nicht zum Einkaufen hin. ;)
 
Zurück