Hallo meine Lieben,
dann auch mal mein Rückblick - geplant war:
Mo: -
Di: 2h mit 3*5 30|30

Mi: 2h aktive Erholung

Do: -
Fr: 1h Tapering

Sa: Wettkampf RDCNR extreme (339km-6500hm) ~15h

So: -
Die Einheit am Dienstag war super mies; das Tschechien Wochenende steckte mir eindeutig noch in den Beinen; während ich sonst bei den 30sek Allout gerne einmal pro Satz 4xx W sehen möchte, und bei den restlichen 350 „anpeile“ - war ich am Dienstag froh überhaupt 300W zu reichen

Trainiert das mindset - manchmal läuft es halt nicht, dafür die Abendstimmung genießen,
Die darauffolgende Erholungseinheit habe ich genutzt um zum See zu fahren und dort noch eine Stunde SUP zu fahren, am See dann Abendessen und in den Sonnenuntergang zurück zu fahren - wunderschöner Abend - ich liebe den Sommer
So richtig überzeugt war ich allerdings nicht, dass ich das Event am Samstag Fasten könnte - habe mich im ganzen super „lasch“ gefühlt.
Nichtsdestotrotz bin ich mit einem Bekannten angereist - am Vorabend gab es eine Klöße und Pastaparty - super Stimmung und ein herzlicher Empfang und leckeres Essen
Eine Sache, die mich so ein bisschen ins grübeln gebracht hat: Normalerweise, wenn ich alleine bei sowas auftauche, werde ich als Athletin wahrgenommen. Wenn man nun mit einem Herren an seiner Seite Nun bin ich es gewohnt, dass wenn ich mit einem Herren unterwegs bin, wir sofort aus Paar wahrgenommen werden - null Problem. Aber das er beim Essen gefragt wird, ob wir beide fahren- ach ich weiß nicht das würde mich schon nerven, mit einem Partner nicht mehr als eigenständige Sportlerin wahrgenommen zu werden
Am nächsten Morgen ein tolles Frühstück - und um 6 Uhr starten wir. Ich wusste, dass die ganz schnellen einen +30er Schnitt anpeilen und bin meinen Form unsicher, entspannt losgefahren - mit dem Gedanken die 200km zu fahren.
So ab 50km wurden meine Beine immer besser und ich merkte: Heute geht etwas. So fuhr ich die Berge bei 180-200W also bei ca 85% der FTP - ging erstaunlich gut. Nach der ersten Verpflegungsstation fand ich einen Gefährten - scheinbar ein "bekannter" Podcaster - der genau mein Tempo Bereich fuhr - mit ihm fuhr ich dann auch die zweite Runde
Es gab so zwei Berge die im Sonnenschein/windstille Lagen, bei denen musste ich rausnehmen (es war nur oberes GA möglich) - bei einem habe ich an einem Brunnen angehalten und Kopf/Arme unter Wasser gehalten, um mich zu kühlen. Glücklicherweise befanden sich diese Hügel direkt vor der Verpflegung, dh ich fandmeinen Partner immer gleich wieder...war schon eine sehr gute Kombo
Da ich mir sehr unsicher war, ob ich überhaupt 3 Runden fahren könnte, war mein Plan: wenn ich vor 18Uhr in die 3.Runde aufbrechen kann - mache ich es... 16:45 sind wir dann zu 4. auf die letzten 100km aufgebrochen -mein Dauerbegleiter wollte leider nicht mehr. Die Gruppe war etwas unruhig - die Jungs drückten die Berge mit etwas mehr Watt hoch als mir lieb war, bergab waren sie dafür recht langsam....trotzdem ging es sich so aus, dass wir zusammenblieben - soll heißen an den ganz steilen Rampen haben sie oben auf mich gewartet (Tempo rausgenommen)....so 40 Kilometer vor Ziel erlebte ich meinen ersten Sturz. Bei einem sehr blöden Bahnübergang (die Schienen kreuzen die Fahrbahn so quer, dass das drüber fahren sehr tricky war) - jedenfalls kam mein Mitfahrer direkt vor mir in die Schienen und stürzte, ich zwei handbreit hinter ihm konnte nur noch versuchen möglich hoch über ihn hinwegzufallen. Delfinsprungartig kam ich mit dem Gesicht zuerst auf und habe mir dabei ordentlich in die Lippe gebissen. Mein Rad ist weitestgehend unversehrt geblieben:
Schaltauge super verbogen - nur noch 4 schwere Gänge gingen (stellte ich erst später an den letzten Rampen fest) + STI verkratzt und eingedreht.
Bei dem Fahrer den es als erstes erwischt hat, hat das Rad leider einen Rahmenbruch erlitte, ihm ist dafür nichts passiert.
Nachdem klar war, dass er abgeholt werden würde und es mir soweit ganz gut ging - fuhren wir dann weiter, unsere Gruppe war mittlerweile auf ca 8 Leute angewachsen. Hier muss ich mal sagen, es ist echt herzallerliebst wie völlig Fremde Leute Anteil nehmen, von da an, war quasi ständig jemand neben oder vor mir...ich musste sie beruhigen, dass alles gut ist. Allerdings muss ich echt zugeben, auf diesen letzten 40-30 Kilometer musste ich echt tief gehen, es kamen so 3 Rampen mit mehr als 12%, die ich (mangels Schaltung) im Wiegetritt, miteiner 40er Kadenz und 110% der FTP nehmen musste - eine eigenartige Stimmung: ein wunderschöner Sonnenuntergang - ich dann zunehmend komplett durch und sehr besorgte Mitfahrer.
Dann sind wir da, das Ziel schon fast in sichtweite, meine Gruppe schickt mich vor, ich solle als erste ins Ziel fahren - ich war die einzige Frau auf der 330 Kilometer Strecke. Im Ziel erst wahnsinniger Applaus und dann schlagartig verstummte dieser - kurz darauf auf der Toilette konnte ich dann die ganze Aufregung/Sorge der Leute um mich herum verstehen, ich sah schon echt wild aus (Lippe blutet stark und der Cut den ich mir reingebissen habe, war so 1cm tief

) - obwohl ich kaum Schmerzen hatte, war klar, dass ich genäht werden muss. Mein Bekannter hat mich dann in die NA gefahren - und anstelle von Hugo und Bratwurst - gab es dann warten und nähen
Die Nacht war dann auch eher so mäh - ich hatte im Ziel nichts mehr gegessen - und war dementsprechend wirklich hungrig im Bett meiner Pension gelegen....aber auch die Frühstückszeit kam und den darauffolgenden Sonntag habe ich dann wirklich komplett auf der Couch verbracht.
Heute geht es mir wieder relativ gut - ich mache allerdings nochmal Ruhe.
Ich muss sagen, ich bin gerade in einer bomben Form - leider ist das FIT File Kaputt - ich habe nur eine Auswertung der ersten Runde - aber die konnte ich mit einem Intensitätsfaktor von 74% fahren und ich habe den Eindruck, dass ich die 2.Runde nochmal stärker gefahren bin
In 14Tagen starte ich dann in Kelheim