Sheve6
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Mal so an die Jungs aus der Spitzengruppe: Wieso brettern wir eigentlich immer los wie die Wahnsinngen nur um dann in der zweiten Rennstunde zu bummeln? Ökonomischer für alle wäre es in der ersten Hälfte des Rennens die zweite Gruppe mitzunehmen und dann im letzten Drittel des Rennens den Sieger auszufahren. Das würde die Ergebnisliste kaum verändern, aber für alle einen Vorteil haben.
Ganz simpel und trifft auf mich zu.Ich fahre ausserhalb der Teamevents vom Mittwoch auf eigene Rechnung und war zudem in meinem üblichen Q36.5-Trikot unterwegs. Man ist in letzter Zeit so viele Male mit oder gegeneinander gefahren, was jetzt im Rennverlauf sichtbar wird. Als Zeitfahrer und schlechter Sprinter ist das der gewöhnliche Fahrstil. Irgendwann in der zweiten Rennhälfte habe ich angefangen, mich taktisch zu verhalten.
Ich kann die angesprochenen Punkte gut nachvollziehen, besonders die Idee, den Start etwas ruhiger anzugehen, um größere Gruppen zusammenzuhalten. Gleichzeitig sehe ich aber die praktischen Grenzen. Nicht alle, die an den Rennen teilnehmen, lesen das Forum, sodass eine gemeinsame Absprache nur einen Teil der Fahrer überhaupt erreichen würde. Sobald ein oder zwei fremde Fahrer von Beginn an losbrettern, setzt automatisch die bekannte Dynamik ein, ansonsten würde wir von RRN frühe Ausreißer einfach ziehen lasen bzw. freiwillig die vorderen Plätze verschenken. Das ist in offenen Indoor-Rennen schlicht realistisch: Die Events sind nicht als geschlossener Kreis organisiert, sodass man auch nicht erwarten kann, dass sich alle an dieselben „unverbindlichen Regeln“ halten. Dazu kommt, dass die Rennlogik im Indoor-Bereich harte Starts begünstigt. Auch die Leistungsunterschiede zwischen den Fahrern sprechen eher gegen einen langsameren Beginn. Manche brauchen den harten Start, um überhaupt den Anschluss zu halten, während ein künstlich ruhigeres Tempo am Anfang eher größere Pulks oder unruhige Situationen erzeugt. Selbst wenn man das Tempo am Anfang bewusst drosseln würde, würde sich das Ausscheidungsfahren nur einige Kilometer nach hinten verschieben – die Dynamik wäre am Ende dieselbe.Naja das ist halt die Renndynamik wie sie sich entwickelt. Das steuern zu wollen ist utopisch. Auch früher schon wurde von Beginn an Vollgas gefahren, besonders am Mittwoch. Läuft ja bei den kürzeren Profi-Rennen nicht anders.
Große Benefits hat die "zweite" Gruppe meiner Meinung nach eigentlich auch nicht, weil die sich ohne Spitzengruppe sowieso findet und dann zusammen fährt. Ob das jetzt von Beginn an so ist oder ab der zweiten Hälfte, wäre mir persönlich zumindest egal.
Früher war Sonntag halt eher als Gruppenfahrt ausgelegt, da fande ich es auch schön, dass man versucht hat den Druck bei den Mittwochsrennen rauszunehmen (so fahr ich immer noch), aber da das jetzt in die Rouvy Tour und damit ins Renngeschehen integriert wurde, kann man niemanden vorwerfen Rennen nach eigenem Gusto zu fahren.
Ich will die Diskussion nicht weiter ausbauen, sondern lediglich meine Gedanken einbringen, weil ich mich selbst in der Startdynamik wiederfinde und auch zu denen gehöre, die am Anfang mehr Gas geben.
