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Sowjetrennrad

HWZ Turist /Trabi/
 

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Re: Sowjetrennrad
...und wenn man offen ist für kleine Spinnereien, die zwar niemandem nutzen, aber auch niemandem schaden...dann kann man mal die Muffen nachzeichnen, die bei diesen Rädern eigentlich ganz hübsch sind !
Hier erst mal nur ganz grob...Feinausführung folgt noch - bei so einem Rad hat man ja nix zu verlieren ;)
Sie erinnern mich etwas an die barocken Muffen, so wie sie hier bei uns z.B. in den 50er Jahren verbaut wurden.

Muffen.jpg


Muffen2.jpg
 
Heute erledigte ich das, was man leider vor 32 Jahren in der Charkover Fahrradfabrik nicht gemacht hat - Muffennachbearbeitung.

Unentbehrliches Hilfsmittel dabei mal wieder der japanische Hochleistungs-Polimat mit verschiedenen Aufsätzen...

minipol.jpg


Die Muffen sahen ab Werk aus, wie grobe Hackklötze : voll mit übergekleckertem Lot und mit eingelöteten Feststoffpartikeln.

Muffe lins vorher
Muffelinksvor.jpg


Muffe während der Bearbeitung
Muffelinkspolimat.jpg


Muffe nach Bearbeitung und Neulack - der Lack ist hier noch nass
Muffelinksnach.jpg


Rechts sah die Muffe/Strebe noch grottiger aus, Zustand ab Werk :

mufferechtsvor.jpg


Während der Bearbeitung...
Mufferechtpolimat.jpg


Nach Bearbeitung..auch hier ist der Neulack noch nass..

Mufferechtsnach.jpg


Nun kann man aus Kieselsteinen kein Gold machen, aber es sieht schon deutlich besser aus.

Bei solchen Arbeiten muss man natürlich darauf achten, dass man wirklich nur überschüssiges Lot entfernt, welches nichts zur Verbindung beiträgt. Keinesfalls darf man in's "Fleisch" gehen, sonst würde man die Verbindung schwächen. Bei diesen Arbeiten kam mir natürlch meine ursprüngliche Ausbildung als Metallograph etwas zugute;)

Mit dem kleinsten Schleifaufsatz konnte dann auch der werkseitige Fauxpas am unteren Muffenfenster vorn etwas abgemildert werden.

Muffenfenster vorher.....

rustikal2.jpg


und nach der Bearbeitung....

rustikal2nach.jpg


Heute also nur kleine Schönheits-Reparaturen;)
Eigentlich genügt das Ergebnis noch nicht ganz meinen eigenen Ansprüchen, aber es war erst einmal ein Test und die Arbeit eines kurzen Nachmittags. Da geht noch was....

Immerhin ist der Rahmen ein gutes Lehr- und Experimentalstück, wo man mal das eine oder andere üben kann, ohne große Werte aufs Spiel zu setzen.
Schönen Abend noch !
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ich aus den dortigen Foren erfuhr hat man vorwiegend mit Silberlot gearbeitet, das dort ( zumindest zu der Zeit ) wohl auch recht günstig war. Aber solche Aussagen möchte ich auch nur mit Vorsicht wiedergeben, denn es ist ja nur das, was ukrainische/russische Foristen berichten und wie zuverlässig diese Informationen sind, kann ich oft wenig beurteilen. Zumindest habe ich herausgelesen, dass dort einige Menschen posten, die einmal im Charkower Werk gearbeitet haben, also noch Informationen aus erster Hand liefern können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ich aus den dortigen Foren erfuhr hat man vorwiegend mit Silberlot gearbeitet, das dort ( zumindest zu der Zeit ) wohl auch recht günstig war. Aber solche Aussagen möchte ich auch nur mit Vorsicht wiedergeben, denn es ist ja nur das, was ukrainische/russische Foristen berichten und wie zuverlässig diese Informationen sind, kann ich oft wenig beurteilen. Zumindest habe ich herausgelesen, dass dort einige Menschen posten, die einmal im Charkower Werk gearbeitet haben, also noch Informationen aus erster Hand liefern können.
Du sprichst russisch?
 
Du sprichst russisch?
Nein ich nicht, aber meine Frau.

Ich selber habe zwar mütterlichseits noch etwas "russische Gene" aber das ist 3 Generationen her und ich bin mit der Sprache nie in Berührung gekommen.

Wie gesagt : ich nutze die Übersetzungsdienste, welche die Browser bieten, aber teilweise sind die Übersetzungen so verzerrt oder sinnfrei, dass ich dann oft meine Frau fragen muss ( die Gott sei Dank noch nicht genervt ist :D )
 
Heute erledigte ich das, was man leider vor 32 Jahren in der Charkover Fahrradfabrik nicht gemacht hat - Muffennachbearbeitung.

Unentbehrliches Hilfsmittel dabei mal wieder der japanische Hochleistungs-Polimat mit verschiedenen Aufsätzen...

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Die Muffen sahen ab Werk aus, wie grobe Hackklötze : voll mit übergekleckertem Lot und mit eingelöteten Feststoffpartikeln.

Muffe lins vorher
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Muffe während der Bearbeitung
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Muffe nach Bearbeitung und Neulack - der Lack ist hier noch nass
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Rechts sah die Muffe/Strebe noch grottiger aus, Zustand ab Werk :

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Während der Bearbeitung...
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Nach Bearbeitung..auch hier ist der Neulack noch nass..

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Nun kann man aus Kieselsteinen kein Gold machen, aber es sieht schon deutlich besser aus.

Bei solchen Arbeiten muss man natürlich darauf achten, dass man wirklich nur überschüssiges Lot entfernt, welches nichts zur Verbindung beiträgt. Keinesfalls darf man in's "Fleisch" gehen, sonst würde man die Verbindung schwächen. Bei diesen Arbeiten kam mir natürlch meine ursprüngliche Ausbildung als Metallograph etwas zugute;)

Mit dem kleinsten Schleifaufsatz konnte dann auch der werkseitige Fauxpas am unteren Muffenfenster vorn etwas abgemildert werden.

Muffenfenster vorher.....

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und nach der Bearbeitung....

Anhang anzeigen 1689457

Heute also nur kleine Schönheits-Reparaturen;)
Eigentlich genügt das Ergebnis noch nicht ganz meinen eigenen Ansprüchen, aber es war erst einmal ein Test und die Arbeit eines kurzen Nachmittags. Da geht noch was....

Immerhin ist der Rahmen ein gutes Lehr- und Experimentalstück, wo man mal das eine oder andere üben kann, ohne große Werte aufs Spiel zu setzen.
Schönen Abend noch !
Du betreibst ja einen großartigen Aufwand zu diesem sowjetischen Relikt. Respekt!
Wie sehen die Lackreparaturen nach dem Abtrocknen aus? Gut geworden?
 
Hallo Eike, ja...ist wie gesagt ein hübsches "Studien-/Lehr-Objekt"...leider musste ich aber feststellen, dass der Farbton des Neulacks zwar zu 98% hinkommt, aber der Glanzgrad ist viel zu stark ! Mal sehen, wie ich damit umgehe.

Ich hatte gehofft, dass der Lack beim Abtrocknen noch etwas stumpfer wird, aber ist er fast genauso geblieben, wie auf den "nassen" Fotos.

Mir ist klar, dass das alles rational gesehen, völliger Mumpitz ist, den ich da veranstalte...aber es ist eben Hobby und es macht mir Spaß. Mir hat es schon immer Freude gemacht, so kleine Feinarbeiten oder Detailarbeiten zu machen.

Als andere mit 15 an ihren Mofas gebastelt haben, habe ich selber Zinnfiguren gegossen und nach historischem Vorbild akribisch bemalt - da haben sich einige meiner Altersgenossen sicher auch an die Stirn getippt ! Fand ich aber immerhin interessanter, als Briefmarken sammeln - jeder Jeck ist anders :D
 
wenn man in KA sucht kommen viele Kinderfahrräder mit "XB3" offenbar werden die oder werden kürzlich noch gebaut...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider ist der Originalzustand damit nun unwiederbringlich zerstört...Schade drum! Fand das Rad wie es vor den Eingriffen hier gezeigt wurde deutlich reizvoller. Eine Wartung der Technik am Rad hätte völlig ausgereicht.
 
Tja, das ist halt immer die crux, in der man steckt…
Gedacht hatte ich mir das im ersten Moment auch. Um mir dann zu sagen, dass, bei entsprechenden Möglich- und Fähigkeiten der vormaligen Besitzer wahrscheinlich die allerwenigsten der sowjetischen Räder ihren „Originalzustand“ bewahrt hätten. Ist dann nicht „Optimierung“ fast eine natürliche Fortschreibung bzw. ein anderer „Originalzustand“?

Vom Spaß am Prozess ganz zu schweigen…
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider ist der Originalzustand damit nun unwiederbringlich zerstört...Schade drum! Fand das Rad wie es vor den Eingriffen hier gezeigt wurde deutlich reizvoller. Eine Wartung der Technik am Rad hätte völlig ausgereicht.
Verstehe deinen Punkt.
Der Originalzustand ist jedoch immer zerstoert, sowie man etwas aendert. Wer pedantisch sein will, koennte ja behaupten, dass zB das Erneuern eines verschlissenen Tretlager den Originalzustand veraendert.
Ist Originalzustand eigentlich irgendwo abschliessend definiert?

Das Unvermoegen der Fahrradbauer ist durch die Bilder ausreichend dokumentiert.
Wenn man einen so zusammengerotzten Rahmen nicht optimieren darf, was dann?
(Und als Ex-Besitzer von sowas, darf ich mir das harsche Urteil erlauben :D )
 
In diesem Falle bin ich voll bei meinem Vorredner @evisu : das Rad ist ja nun kein Colnago, Eddy oder de Rosa, sondern ein ab Werk relativ grob zusammengebautes Radl. Das muss man ganz pragmatisch und nüchtern betrachten.

Wie schon erwähnt, bin ich seit einigen Tagen intensiver im ukrainischen Forum unterwegs und da sieht man das viel praxisbezogener.

Das Forum ist voll von Berichten, die sich damit beschäftigen, die werksseitigen Mängel zu beheben....da muss man sich keinen Illusionen hingeben.
Vor diesem Hintergrund halte ich es sogar für notwendig, vorhandene Fehler zu beheben oder zumindest abzumildern !
Das hat nämlich nix mit "erhaltungswürdigem Charme" zu tun, sondern ist lediglich Behebung von Pfusch.:(

Insofern habe ich mit meinem Rad noch fast Glück gehabt, denn es wird auch oft berichtet von :

  • ab Werk schiefen Gabeln
  • ab Werk schief/ungleichmäßig angelöteten Streben
  • ab Werk defekten Muffen, die trotzdem verbaut wurden
  • ab Werk rissigen Rohren die trotzdem verbaut wurden
  • ab Werk viel zu stark eingedrückten Kettenstreben, die dann im Fahrbetrieb gebrochen sind
Vor diesem Hintergrund und auch meinem persönlichen "ästhetischen" Anspruch war der sogenannte Originalzustand daher eben gerade NICHT erhaltungswert, sondern musste sogar verbessert werden.

So gings auch heute nochmal an die Streben , da es dort immer noch Lotreste, Kanten und Fremdpartikel gab.

14Strebennachbearbeitung.jpg

Die Form des Strebenkopfes sollte nochmal nachgebessert und gleichmäßiger gerundet werden, um Kerbwirkungen zu vermeiden und Spannungsspitzen bei Belastung gleichmäßiger abzuleiten.

14Strebennachbearbeitung3.jpg

so wurde es dann langsam nochmal besser

und sieht am Ende doch wesentlich verbessert aus, aus der Hackklotz vorher...

14strebefertig.jpg


Muffelinksvor.jpg

Jetzt bin ich dann aber auch fast fertig ( übrigens nachdem ich zuvor auch noch mit der "2. Hinterrad-Methode" das Schaltauge bzw. den ganzen Ausfaller richten musste !:oops:


UND nochmals die Schlampereien an den Steuerkopfmuffen fein nachbearbeitet habe !!! );)

14Steuerrohrmuffen.jpg


14HighwaySport.jpg


Als letzte wichtige Baustelle ist jetzt noch das "schiefe" , grosse KB geblieben ( übrigens laut Erfahrungsberichten auch zu 99% ein "Feature" ab Werk :()

Peilt man am Leitblech des Umwerfers entlang, so "schleift" das große KB im lila angezeichneten Segment, während es im übrigen Umfang gleichmäßig vorbeiläuft.

14Kurbelsegment.jpg


Nun gebe es nach meinem Verständnis 2 Möglichkeiten Abhilfe zu schaffen :

1. ) ich biege das KB in die richtige Richtung

2.) ich könnte evtl. an den Kettenblattschräubchen auf Position 8 und 13 Uhr von hinten kleine U-Scheiben unterlegen umd das Blatt in die richtige Richtung ( nach aussen ) zu stellen

Was meint ihr ???

Dann kommt eigentlich nur noch Pipikram :

  • LB nochmal neu wickeln
  • die Bremsklötze erneuern ( unerwarteter Weise sind die Bremsen übrigens selbst mit den alten Gummis viel besser als erwartet !! Auch mal was positives ! )
  • Reifen
LG Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Passt eventuell ein KB von Diamant? Die duerften etwas besser sein. Sonst Biegemethode. Kannst auch mal schauen, ob sich der Umwerfer vlt etwas nachstellen laesst (was natuerlich das Problem nur kaschiert).
Die Kette koennte auch 1-2 Glieder zu lang sein ... sieht zumindest si aus, als ob die etwas haengt.
 
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