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Strava und Steigungsprozente

Was im Extremfall (wenige Satelliten, Reflexionen oder Schatten) tatsächlich vorkommen kann. Und es führt gerade im Gebirge zu den Fehlberechnungen der Höhe über Meerespiegel.
Das ist dann aber ein echter Messfehler und kein Problem eines Höhenmodells. Gemessen wird bei GPS der Abstand zu Satelliten, und zwar aus den unterschiedlichen Laufzeiten eines Uhrzeitsignals von Satellit zu GPS-Gerät. Um die Koordinaten in den drei Raumrichtungen, Länge, Breite, Höhe, berechnen zu können, braucht man drei Messwerte, also drei Satelliten (wie immer - eine Gleichung pro Unbekannter) und dann braucht man noch einen vierten für die Uhrzeit als solche. Hat das Gerät keine vier Satelliten, was eben in Tälern schon mal sein kann, ist kein "3D Fix" möglich. Wird eines der Signale verfäslcht, zB durch Reflexion an der gegenüberliegenden Talwand, ist der daraus berechnete Abstand zum Satelliten falsch, also auch die berechnete Position. Mit dem Kartenbezugssystem hat das nix zu tun. Rest haben die Vorschreiber schon diskutiert.
 
Bei mir weicht übrigens auch die Strecke bei Strava von den gemessenen Werten ab. Strava nimmt leider nur die selbst berechneten Werte aus den GPS-Daten und nicht die direkt aufgezeichneten vom Tacho. Nicht selten das Strava mir 1-5 km weniger anzeigt als mein Rox 10.
 
So, GPS scheint geklärt :confused:...

Ich meinte eigentlich die Daten, wenn ich eine Route erstelle.
Die müssten doch anders berechnet werden, oder?
 
Wenn Du eine Strecke erstellst, arbeitest Du vor Abfahren der Strecke, dh ohne Messwerte, mit einer digitalen Landkarte. Hinter vielen digitalen Landkarten (zB nicht hinter Garmins City Navigator-Karten) steckt auch ein digitales Höhenmodell, dessen Höhendaten dann in Höhenangaben zu Deinen Streckenpunkten umgesetzt werden. Ob da was Brauchbares rauskommt, hängt vor allem vom Höhenmodell ab. Je kostenlos, desto schlecht. Man kann natürlich glätten und bekommt mit der Zeit so ein Gefühl dafür, wie das Verhältnis zwischen ausgerechneten und tatsächlichen Gesamt-Höhenmetern ist. Aber stets korrekte Differenz zwischen zwei benachbarten Datenpunkten = max. Steigung darf man aus den Modellen nicht erwarten und auch von den Rad-Höhenmessern nicht. Dafür sind die schlicht zu ungenau.

"Routen" enthalten keine Höhendaten. Aber da sind wir in Garmin-Terminologie.
 
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"Routen" enthalten keine Höhendaten. Aber da sind wir in Garmin-Terminologie.

Verstehe ich nicht ganz :(...

Ich kann doch bei Strava eine Route erstellen und erhalte schon mal die Gesamthöhenmeter.
In den einzelnen Segmenten kann ich dann die Steigungsprozente, Höhenmeter usw. herausfinden.

Da würde ich gerne wissen wie genau die sind...
 
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Da wütde ich gerne wissen wie genau die sind...

Das wissen die wahrscheinlich selbst nicht einmal, die Genauigkeit hängt von unglaublich vielen Faktoren ab. Die Auflösung der Karten hängt vom Standpunkt ab, das Gelände deiner Strecke spielt eine Rolle (flach, steil, Abhänge) und auch die Strecke kann ungünstig auf der Höhenkarte liegen. Hinzu kommt noch die Ungenauigkeit des Straßenmodells, die Projektion der Karten, die verwendeten Filter zur Bodenerkennung bei der topografischen Karte und die Filter bei der Pfadberechnung und Terraininterpolation. Da kann alles von "halbwegs genau", über "brauchbar" bis "total Mist" bei raus kommen.
 
Ich kann doch bei Strava eine Route erstellen
Was Du da "Route" nennst heißt bei Garmin "Strecke" oder "Track". Die Terminologie ist da verwirrend. Wenn Du nicht an das Abfahren von Routen, geleitet von einem GPS-Gerät denkst, ist's eigentlich egal, schafft nur Verwirrung in einem Thread, wo GPS und digitale Karten/Strava diskutiert werden.
Da würde ich gerne wissen wie genau die sind...
Das kann man genau sagen: Völlig unbrauchbar.
 
Ha, und ich dachte wir diskutieren meine Ausgangsfrage ;)...

Aber schlauer bin jetzt schon, Steigungsprozente von Strava sind völlig unbrauchbar.

Wie kann ich denn sonst exakte Steigungsprozente rausfinden?
 
Ich hätte zu Garmin's digitalem Höhenmodell eine Frage, da diese doch erheblich von jenen des Geräs abweichen:
Weiß hier jemand genaueres im Hinblick auf die Präzision dessen?
Ein paar Überlegungen dazu meinerseits: Theoretisch müsste es - grad bei sehr geringen höhen Schwankungen, wo eine barometerische Messung versagt - sehr gut funktionieren. Denn, man kann schon kleinste Veränderungen (im 1m Berreich) erfassen und aufsummieren. Hat man eine (vermeintlich) flache Strecke, die barometrisch 0m Höhendifferenz ausweist, so kann es dennoch sein (und wird es aus der Praxis so auch sein), dass man dennoch ±1m sich laufend nach oben/unten bewegt, da eben die Straße nicht perfekt flach ist. Gerade in Gegenden mit weniger Höhendifferenz, aber leicht welligem Terrain kommen barometrisch oft nur "wenige Höhenmeter" zusammen.
Selbst, wenn man eine Senke/Brücke fährt, die vielleicht effektiv 5m Unterchied hat, so legt man formell 5 Höhenmeter zurück. Barometrisch meist 0, je nach Gerät.
Garmin Connect wurde vor einigen Jahren auf das digitale Höhenmodell umgestellt und seither divergieren meine Höhenangaben um bis zu 70%, was erheblich ist. So fuhr ich gestern eine Runde, die barometrisch 500 Höhenmeter aufweist, aber nach dem digitalen Höhenmodell sind es 823m. Die Runde hat zwar 3 "echte" Hügeln und sonst viel Flaches auf knapp 90km. Wobei Flach eben relativ ist, denn es sind eine Vielzahl an "Wellen" mit eben so 5-10 Höhenmeter drinnen.
Ich weiß schlichtweg nicht, was ich glauben soll? Zumal nach dem Digitalen Höhenmodell eben die Höhenmeter so drastisch mehr geworden sind.
Mein Ziel ist es keinewegs sich selbst mit "mehr Höhenmeter" zu belügen, aber dennoch interessiert mich, woher dieser große Unterstied kommt bzw. welches Höhenmeterberechnung valider ist?
 
Die digitalen Höhenmodelle sind Raster. D.h. das Ding guckt nicht in eine eindimensionale Tabelle ("auf der Straße von Sölden nach Zwieselstein ist der Asphalt 200m nach dem Ortsschild 1483m üNm und bei 300m nach dem Ortsschild 1487m, also sind es bei 235m 1484,4"), sondern ein ein Koordinatenraster und interpoliert zwischen den Werten der vier nächsten Punkte. Autobahnbrücken und ähnliches sind in den Rastern ülicherweise nicht erfasst (und wenn doch, dann erwischt man sie eben auch dann wenn die Autobahn oben ist) und an steilem Gelände quer zur Strecke (also zwischen Sölden und Zwieselstein) bekäme man sogar mit perfekten Höhenwerten im Raster und perfektem GPS riesige Fehler aus der Interpolation, je nachdem wie weit man rechts oder links auf der ebenen Fahrbahn fährt. Und real natürlich noch viel mehr.

In anderen Worten: die barometrische Aufzeichnung (kontinuierlich nachkalibriert über den übel verrauschten, aber im langfristigen Mittel schön gleichverteilt verrauschten GPS-Höhenwert) ist das beste was wir haben, ein ausweichen auf digitale Höhenmodelle ist nur dann sinnvoll wenn das Barometer ausgefallen ist (kommt leider vor, "Wasser im Gehörgang")
 
Ich hätte zu Garmin's digitalem Höhenmodell eine Frage, da diese doch erheblich von jenen des Geräs abweichen:
Weiß hier jemand genaueres im Hinblick auf die Präzision dessen?
Ein paar Überlegungen dazu meinerseits: Theoretisch müsste es - grad bei sehr geringen höhen Schwankungen, wo eine barometerische Messung versagt - sehr gut funktionieren. Denn, man kann schon kleinste Veränderungen (im 1m Berreich) erfassen und aufsummieren. Hat man eine (vermeintlich) flache Strecke, die barometrisch 0m Höhendifferenz ausweist, so kann es dennoch sein (und wird es aus der Praxis so auch sein), dass man dennoch ±1m sich laufend nach oben/unten bewegt, da eben die Straße nicht perfekt flach ist. Gerade in Gegenden mit weniger Höhendifferenz, aber leicht welligem Terrain kommen barometrisch oft nur "wenige Höhenmeter" zusammen.

Frage: Will man als Radfahrer überhaupt, dass solche kleinen Steigungen erfasst werden?

Hier eine interessante Darstellung von Jobst Brandt, der einen Algorithmus seinerzeit über/für Avocet patentieren ließ: https://yarchive.net/bike/altimeter.html
Das dort Gesagte trifft auch auf die heutigen Implementierungen in den meisten Bikecomputern immer noch zu, wenngleich der Hysteresefaktor heutzutage keine 10 m mehr beträgt, sondern ein viel geringerer Faktor Verwendung findet.

Selbst, wenn man eine Senke/Brücke fährt, die vielleicht effektiv 5m Unterchied hat, so legt man formell 5 Höhenmeter zurück. Barometrisch meist 0, je nach Gerät.

Die verwendeten Barometer-Chips haben schon seit langer Zeit eine Auflösung im Zentimeter-Bereich. Die Auflösung ist so fein, dass man mittels Hysteresefilter das Grundrauschen (bedingt durch Luftverwirbelungen, kleine Bodenerhebungen, Kopfsteinpflaster, etc.) egalisieren muss.
Häufig wird ein Hysteresefaktor zwischen 2-3 Metern verwendet, das heißt, die formellen fünf Meter würden bei der Berechnung der Aufstiegsmeter einfließen.

Garmin Connect wurde vor einigen Jahren auf das digitale Höhenmodell umgestellt und seither divergieren meine Höhenangaben um bis zu 70%, was erheblich ist. So fuhr ich gestern eine Runde, die barometrisch 500 Höhenmeter aufweist, aber nach dem digitalen Höhenmodell sind es 823m. Die Runde hat zwar 3 "echte" Hügeln und sonst viel Flaches auf knapp 90km. Wobei Flach eben relativ ist, denn es sind eine Vielzahl an "Wellen" mit eben so 5-10 Höhenmeter drinnen.

Im Grunde genommmen ist das eine stark gekünstelte Kennzahl. Man sollte das nicht überwerten. Und ja, es ist ein Problem, das in eine universelle Formel zu passen, denn wie Du selbst schreibst, bei flachen Profilen ist eine zu konservative Berechnung der Auf- und Abstiegsmeter vielleicht nicht das Gelbe vom Ei, bei echten Bergfahrten kann/sollte man das aber durchaus anders gewichten

Ich weiß schlichtweg nicht, was ich glauben soll? Zumal nach dem Digitalen Höhenmodell eben die Höhenmeter so drastisch mehr geworden sind.
Mein Ziel ist es keinewegs sich selbst mit "mehr Höhenmeter" zu belügen, aber dennoch interessiert mich, woher dieser große Unterstied kommt bzw. welches Höhenmeterberechnung valider ist?

Ich würde derzeit immer noch Barometerdaten vorziehen, wenn es um die Berechnung der Auf- und Abstiegemster geht. Die digitalen Höhenmodelle werden zwar immer besser, der barometerbasierte Höhenmesser im Bikecomoputer protokolliert aber wirklich das, was die Aufzeichnung hergibt.

Barometerdrifts, bedingt durch Wetterumstürze, haben großen Einfluss auf die absoluten Höhenwerte (verrutschtes Höhenprofil), aber weniger Einfluss auf die Berechnung der Auf- und Abstiegswerte, weil diese quasi pro Datenpunkte (also normalerweise im Sekundentakt) aktualisiert werden.

Man kann das durchaus auch anders sehen/bewerten, aber es ist imho schwierig eine echte Universalformel herzuleiten
 
Frage: Will man als Radfahrer überhaupt, dass solche kleinen Steigungen erfasst werden?
Nun, Höhenmeter sind per definition vertikale Aufstiege. Aus meiner Sicht ist es irrelevant, was ich möchte, sondern es geht darum, dass die Höhenmeter möglichst genau getrackt werden. Fahre ich 1000 x 1m nach oben, sind es auch 1000 Hm, auch wenn die meisten wohl behaupten: ist eh alles flach. Was schlichtweg falsch ist.
Ich habe heuer auf den Kanaren + Madeira gespürt, was permanentes Auf/Ab an Belastung bringt, obwohl ich nur einen "echten" Berg fuhr und der Rest so hügelig dahin.

Die verwendeten Barometer-Chips haben schon seit langer Zeit eine Auflösung im Zentimeter-Bereich. Die Auflösung ist so fein, dass man mittels Hysteresefilter das Grundrauschen (bedingt durch Luftverwirbelungen, kleine Bodenerhebungen, Kopfsteinpflaster, etc.) egalisieren muss.
Häufig wird ein Hysteresefaktor zwischen 2-3 Metern verwendet, das heißt, die formellen fünf Meter würden bei der Berechnung der Aufstiegsmeter einfließen.
Bist du sicher? Denn, Luftdruckschwankungen gibt es in einem sehr geringen Maße laufend. Aber, eine Messtoleranz < 2m wäre schon fein.
 
Nun, Höhenmeter sind per definition vertikale Aufstiege. Aus meiner Sicht ist es irrelevant, was ich möchte, sondern es geht darum, dass die Höhenmeter möglichst genau getrackt werden. Fahre ich 1000 x 1m nach oben, sind es auch 1000 Hm, auch wenn die meisten wohl behaupten: ist eh alles flach. Was schlichtweg falsch ist.
Ich habe heuer auf den Kanaren + Madeira gespürt, was permanentes Auf/Ab an Belastung bringt, obwohl ich nur einen "echten" Berg fuhr und der Rest so hügelig dahin.

Wie gesagt, man kann das so oder so sehen/werten.

Mal den Ötztaler Radmarathon als Beispiel. Dem Ötztaler werden ja Aufstiegsmeter zwischen 5300 - 5500 Meter nachgesagt (5500 ist der offizielle Wert, der mir allerdings ein klein wenig zu viel erscheint).

Wenn man dem barometerbasierte Aufzeichnungen zugrunde legt, die gänzlich ohne Hysteresefilter berechnet werden, kommt man schnell auf > 7000 Höhenmeter. Dann wird halt jede noch so kleine Erhebung addiert. Ob das sinnvoll ist, wie gesagt, kann man so oder so sehen :-)

Beim Radfahren, wo man kleine Erhebungen quasi mit Schwung überrollt, würde ich das eher konservativer gewichten, beim Wandern kann es hingegen sinnvoll, auch kleinere Erhebungen in die Berechnung miteinzubeziehen.

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Bist du sicher? Denn, Luftdruckschwankungen gibt es in einem sehr geringen Maße laufend. Aber, eine Messtoleranz < 2m wäre schon fein.

Ich weiß nicht, welche Module in den aktuellen Edges verbaut sind, aber in der Regel werden SMD-Pressure Sensoren verwendet, die mehr oder weniger alle ähnlich operieren:

Auflösung: ±0.06 hPa (equivalent to ±50cm)

https://fscdn.rohm.com/en/products/databook/datasheet/ic/sensor/pressure/bm1390glv-z-e.pdf
https://www.bosch-sensortec.com/products/environmental-sensors/pressure-sensors/bmp580/

Es gibt auch Sensoren, die noch feiner auflösen; allerdings glaube ich nicht, dass man als Anwender dadurch etwas gewinnt (eher das Gegenteil dürfte der Fall sein, da zuviel Grundrauschen, zumindest was Outdoor-Sportaufzeichnungen betrifft).
 
Wie gesagt, man kann das so oder so sehen/werten.

Mal den Ötztaler Radmarathon als Beispiel. Dem Ötztaler werden ja Aufstiegsmeter zwischen 5300 - 5500 Meter nachgesagt (5500 ist der offizielle Wert, der mir allerdings ein klein wenig zu viel erscheint).

Wenn man dem barometerbasierte Aufzeichnungen zugrunde legt, die gänzlich ohne Hysteresefilter berechnet werden, kommt man schnell auf > 7000 Höhenmeter. Dann wird halt jede noch so kleine Erhebung addiert. Ob das sinnvoll ist, wie gesagt, kann man so oder so sehen :-)
Gebirgige Strecken sehe ich weit weniger anfällig, da sie eben "echte/lange" Anstiege enthalten. Also wo es in der Tat gleich mal ein paar Hundert bis Tausend Höhenmeter rauf geht. 500 Hm rauf und die steigen mal steiler bzw. mal etwas flacher. Ist aber für die Höhenmeter-Berechnugn irrelevant, da es konstant rauf geht. Außer man hat mal eine "Zwischenabfahrt" in einem Anstieg, der vermeintlich 500m Höhendifferenz besitzt (Anfang/Ende gerechnet), aber zwischendurch 100m abfällt > 600 Höhenmeter effektiv, auch wenn jetzt vielleicht manche dagegen argumentieren.
Diese von mir ins Spiel gebrachten "Wellen" mit 1-2m rauf/runter gibt es in bergigem Terrain kaum, da die Straße ohnehin nicht flach sondern ansteigend/abfallend ist. Der von mir genannte Effekt kommt ja praktisch nur bei subjektiv flachem Terrain zustande, wo aber in der Landschaft dennoch zahlreiche "Wellen" mit eben < 10 Höhenmeter drinnen sind. Das können Dämme sein, Brücken, Unterführungen usw. Mir fiel der Unterschied heuer bei meinen Touren auf Madeira, La Gomera, La Palma auf. Inseln, wo die Straßen in einem Exzess permanent rauf/runter gehen; oftmals < 100 Hm, tlw. < 30 Hm, aber dafür fährt man niemals eben/flach und sich bei der anschließenden Auswertung in Garmin Connect eben diese massive Diskrepanz von etwa 3200 Hm zwischen digitalem und barometrischem Höhe bei der Runde auf Madeira zeigte. Daher auch meine weitere Recherche und der Post hier.
Da wären wir genau bei diesem Punkt: 30 Hm fährt jeder mit Schwung - auch Flachländer aus dem Norden DE oder NL kratzt das nicht wirklich. Da sind wir uns einig. Aber, 200 x 30 Hm = 6.000 Hm fährt kaum jemand mit "Schwung" so einfach mehr, weil eben die Physik gnadenlos zuschlägt, die Energie dafür vom Körper aufgebracht werden muss, und ich kann dir aus langjähriger persönlicher Erfahrung sagen, die 200x30 Hm sind härter als 6 Berge á 1000 Hm im alpinen Gelände. Weil man bei den 200 x 30m im Gegensatz zu den 6x1000 tendiert, diese mit "Kraft drüber zu drücken". Physikalisch gesehen haben beide Bsp. die exakt gleiche potentielle Energie benötigt, aber physiologisch und subjektiv auch sind die 200 x 30 Hm bisweilen härter, da (aus Erfahrung gesprochen) viele Radfahrer dazu neigen diese einfach "drüber zu drücken" (denn es geht eh gleich danach wieder flach dahin oder bergab), was physiologisch bedeutet, man wendet für wenige Sekunden/Minuten eine vergleichsweise hohe Kraft/Leistung auf, die der menschliche Körper für diese Zeit auch problemlos zur Verfügung stellen kann im Gegensatz zu einer kontinuierlichen Ausdauerleistung. Ein paar Sekunden lang drücken viele Radfahrer >700 Watt leistung, aber niemand tut das >15min. Physikalisch gesehen ist es auch egal, aus welcher Energiequelle im menschlichen Org. die Energie daher kommt. Sehr wohl relevant ist es aber im Alltagsfahrbetrieb, denn diese vielen kurzen/kleinen, aber doch intensiven Belastungen führen rascher zur Ermüdung der Muskulatur, als es eine konstante Dauerleistung mit z.B. 200 Watt führt.

Beim Radfahren, wo man kleine Erhebungen quasi mit Schwung überrollt, würde ich das eher konservativer gewichten, beim Wandern kann es hingegen sinnvoll, auch kleinere Erhebungen in die Berechnung miteinzubeziehen.
Physikalisch auch falsch, denn dieser Schwung (= kinetische Energie) verwandelt sich in potentielle Energie dabei. Was du vorher an Speed drauf hattest, um das bist ein Stück weiter in der Höhe. Salopp formuliert. Auch bei < 1m Höhenunterschied, also immer. Auch bei jedem Zentimeter. Klarerweise kommt das auf der Straße/Asphalt faktisch kaum vor, wobei ich hier die Grenze eben bei 1-2m Höhendifferenz ansehe.
Die Frage ist vielmehr, welche Relevanz besitzt das in welchem Kontext? Natürlich wird jetzt jeder einwerfen, 0,5-1m Höhendifferenz sind irrelevant fürs Training, wo ich selbst klarerweise d'accord gehe. Dennoch bin ich der Meinung, man sollte keinem User das Denken/Interpretieren der Zahlen abnehmen, was aber offenbar diese Systemanbieter a priori tun. Und auch, wo es uns Menschen vielleicht gegen unsere Vorstellung geht. Hat die Strecke nunmal 7.000 Höhenmeter, wie dein Bsp. unten zeigt, dann ist es physikalisch gesehen so bzw. ist das die uns derzeit beste zur Verfügung stehende Näherung an die Wirklichkeit. Da brauchen wir in erster Instanz auch nicht darüber diskutieren, da es eben physikalisch möglichst präzise so gemessen wurde. Was mir mir dieser Info machen, ist ein anderes Thema. Auch wenn da nur 4 "echte" Berge dazwischen liegen und der Rest eben durch "Wellen" etc. mit < 5/10 Hm hervorgerufen wird.
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Ich weiß nicht, welche Module in den aktuellen Edges verbaut sind, aber in der Regel werden SMD-Pressure Sensoren verwendet, die mehr oder weniger alle ähnlich operieren:

Auflösung: ±0.06 hPa (equivalent to ±50cm)

https://fscdn.rohm.com/en/products/databook/datasheet/ic/sensor/pressure/bm1390glv-z-e.pdf
https://www.bosch-sensortec.com/products/environmental-sensors/pressure-sensors/bmp580/

Es gibt auch Sensoren, die noch feiner auflösen; allerdings glaube ich nicht, dass man als Anwender dadurch etwas gewinnt (eher das Gegenteil dürfte der Fall sein, da zuviel Grundrauschen, zumindest was Outdoor-Sportaufzeichnungen betrifft).
Natürlich muss dieses "Grundrauschen" herausgefiltert werden im Sinne einer Verfälschung. Also kurzum, dass z.B. bei faktisch ebener Strecke man lt. Tracker dennoch laufend ein paar Zentimeter rauf/runter fährt. Hier stellt sich, wie bei jedem Messvorgang/-instrument die Frage, wo zieht man die Fehlergrenze? Allerdings, wenn diese Systeme mit ±0,5m schon so genau sind, sehe ich diese Grenze bei ±1-2m. Dann müsste man soweit im sicheren Bereich sein, dass eben das Grundrauschen nicht in die Berechnung einfließt, aber eben faktisch alle "Anstiege/Höhendifferenzen" mit 1-2m dann schon. Vor allem im Sinne einer Rohdaten-Erhebung. Was dann im Anschluss irgendwelche nachgeschalteten Auswertetools (strava, Garmin Connect etc.) mit diesen Rohdaten machen, ist eine andere Frage aus meiner Sicht. Hier ist klarerweise vieles denkbar: eben ein Digitales Höhenmeter Modell drüber legen als Korrektur, die Toleranz einer Berechnung auf ±5/10/15m etc. setzen usw. Wenn jedoch schn die Rohdaten unpräzise sind, wird die daraus folgende Auswertung kaum besser - kann sie auch gar nicht.

Mir geht in dieser Diskussion vielmehr darum, einmal möglichst valide/präzise Rohdaten zu haben, welche der (physikalischen) Realität am nächsten kommt. Wie man im Anschluss damit umgeht (Auswertung, Interpretation) steht auf einem ganz anderen Blatt. Umgekehrt stellt sich für mich die Frage, wie die Rohdaten (= barometrisch gemessenen Daten der Tracker) weniger Höhenmeter anzeigt, als ein Digitales Höhenmeter modell. Geht letzteres wirklich schon in den Zentimeter-Toleranzbereich hinein?

Ich bin der Meinung, in erster Instanz geht es nicht um "sinnvoll/nicht sinnvoll", sondern um physikalisch richtig/falsch bzw. möglichst präzise. Ich kann mir auch nicht aussuchen, ob ich in "Bewegung" bin, nur weil der Tacho < 3 km/h anzeigt, was man beliebig als "Stillstand" definieren kann. Entweder stehe ich (= 0 km/h Eigenbewegung) oder ich bin in Bewegung mit > 0 km/h. Auch wenn das nur 1 km/h sind.
Oder es liegen nur 5 Watt an der Tretkurbel an, dann sind es eben auch "nur" 5 Watt aber nicht Null. 0 Watt Leistung an der Kurbel sind klar definiert: entweder Drehzahl = 0 oder Drehmoment = 0 oder beides, da P = Drehmoment x Drehzahl. Wo jeder seine individuelle Toleranz/Schwelle nun setzt, ist eine persönliche, aber keine physikalische Frage. Der eine meint, alles unter 10 Watt = 0, der nächste meint, wenn man < 5 km/h schnell fährt, steht man eigentlich.

Daher sehe ich es mit den Höhenmetern sehr klar: sobald ich einen vertikalen Anstieg habe, verbrauche ich "Extra-Energie" in form Von E (pot) = m*g*h (oder ich werde langsamer, weil mit "Schwung" gefahren), die mir bei einer "Mikro-Abfahrt" (mit 1m) wieder entgegen kommt. Auf die Abfahrt freuen sich auch die meisten Radfahrer, wo E(pot) in E(kin) wieder umgewandelt wird.

Klar, auch wenn die Relevanz von 1m Anstieg gegen Null geht, summiert sich das eben auf. Niemand fährt nur eine Senke bei einer Ausfahrt mit 5m Höhenunterschied; vermutlich nicht einmal in Nord-DE, DK oder NL.
Siehe mein Bsp. oben und am Ende sind es dann gleich mal 100 Höhenmeter. Das ganze mal 100 oder 150 (anzahl der Ausfahrten pro Jahr) ergibt 10.000-15.000 Höhenmeter extra oder weniger. Das ist nicht so wenig. Eine kleine Toleranz im unteren Bereich hat bei steigender Anzahl der Fälle durchaus eine (hohe) Relevanz!

Ähnlich könnte man den Radumfang und die daraus resultierende, gefahrende Strecke sehen. Dazu habe ich kürzlich hier meine Radumfänge versucht auf 1mm genau zu bestimmen. Denn, das Ergebnis der Fahrdistanz ist meist erheblich abweichend zuvor gewesen. Mit der Fahrlinienwahl auf der Straße lässt sich das nicht erklären. Mir fiel das bei meinen "Standard"-Runden eben auf - 6 Räder, 6 Distanzen (Toleranzbereich 400-600m auf 60km), was schlichtweg nicht möglich ist. Eine präzisere Erhebung des Reifenumfangs halbierte/drittelte fast den Toleranzbereich, wann wiederum auf die Jahreskilometer gesehen relevant sein können.
 
Ich für meinen Teil führe Statistiken damit ich meine Fahrten vergleichen kann. Da kommt es mir nicht auf die absoluten Werte an, sondern nur auf das Verhältnis der Werte von einer Fahrt zur anderen bzw der Summen von einer/einem Woche, Monat, Jahr zu anderen. Da ich immer den selben GPS-Tacho verwende ist der Fehler annähernd gleich.
Absolute Werte sind doch nur zum Angeben interessant.
Mal ehrlich, wen interessiert es, ob man jetzt 10.000km oder 10.100km im Jahr gefahren ist?
 
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