Niete und Röllchen sind kraftschlüssig.
Ich hoffe doch nicht, äh nein ich weiß es ist eine völlig falsche Annahme!
Niete verbinden die entsprechenden Laschen. Würden die Röllchen nun kraftschlüssig mit den Nieten verbunden sein gäbe es kein Gelenk. Die Kraft beim nieten ist einzig durch die Presspassungzwischen Niet und Außenlaschen verursacht.
IMHO sind bei heutigen Schaltungsketten die Röllchen auf "Laschenkragen" des Innengliedes frei drehbar. Die Laschenkrageninnendurchmesser des Innengliedes geben dem Niet des Außengliedes gerade soviel Spiel das sich das verdrehen kann. Hier findet auch der Verschleiß statt der zur Längung führt. Das Röllchen wiederum wird von sich ergeben Außendurchmesser der Lagerkragen aufgenommen. Es soll sich frei drehen können um die Schwenkbewegung in den Ritzeln und Kettenblättern an der kraftübertragen den Stelle der Laschen zu vereinfachen.
Wäre die Rolle des jeweiligen Gliedes das irgendwo im Antriebsstrang umgelenkt wird nicht drehbar müsste eine Geleitreibung zwischen Rolle und dem Ritzel-/Kettenblattzahn stattfinden. Die beim RR aus Alu bestehenden Kettenblätter würden innert kurzer Zeit verschleißen. Es ist eher so wie bei einer Raupenkette: hier wird eine "Straße" vor das Rad gelegt auf der der Bagger/Panzer rollt.
Die Rolle der RR-Kette liegt unbewegt und aus verschleißfestem Stahl im verschleisanfälligen Alu Kettenblatt und in ihrem Innern findet die Verdrehbewegung statt. Hier muss das Schmiermittel zur Reibungsminderung sein. Außen dient es nur zur Rostvorsorge.
Da die Flächen auf denen die Kraftübertragung im Innern der Kettenglieder stattfinden äußerst klein sind liegen entsprechend hohe Flächenpressungen vor. Hier werden auch nur kleine Relativbewegungen vollführt sodass es keine hydrodynamische Schmiedprozesse initiiert.
Alles was an verschleißfördernden äußeren Einflüssen (Mineralien vom Boden Wasser das den Schmierfilm auswäscht) an einer völlig ungeschützten RR / MTB Kette haften bleibt und sich mit dem Schmiermittel im Falle der Mineralien zu einer Schleifpaste verbindet ist enorm verschleisfördernd. Motorradketten verhindern mit Dichtungsringen (0-Ring/X-Ring) sehr wirkungsvoll das Eindringen der Schmierpampe. Deren Schmierssprays kriechen frisch aus der Dose kapillar an den Dichtungen vorbei und gasen das Lösungsmittel aus um fester zu werden.
Das geht wegen dem Wirkungsgradverlust der mit der eingespannten Dichtung einerher geht bei Fahrradketten nicht sinnvoll.
Wachs neigt nicht dazu wie ölige Schmiermittel zur Schmierpampen Bildung. Darin liegt schon Mal ein großer, großer Vorteil. Entsprechend hoch additivviert mit Hochdruck Zusätzen ist es eine hervorragende Lösung des Schmierproblems an RR/MTB Ketten. Ich habe mein wax noch mit etwas Mo²S Pulver ( für das bessere Gefühl) gepimmt. Den Nutzen des zusätzlichen Pulvers habe ich nicht verifiziert.
Ich sehe es auch als nicht so sinnvoll für den Anwender die Kette erst mit dem Soliduspunkt aus dem waxbad zu entnehmen. Für den Wachproduzenten ist es jedoch sehr sinnvoll und von der Seite so empfohlen

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schorschi
Wer Schreibfehler findet darf sie behalten. Ich produziere genug nach.