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Heißwachs - Mit welchem Gerät

So pauschal würde ich das nicht sagen. Ein "Profi" , ein Fahrradmechaniker aus der Rennszene hat mir mal erklärt wie die dort Wachsen. Die Kette wird bei einer Temperatur von etwa 90°C für 10 Minuten in das Wachsbad gelegt. Dann das Wachs abkühlen lassen, bis sich eine Haut bildet (ca. 60°C), bevor die Kette zum weiteren Abkühlen entnommen und zur Aushärtung aufgehängt wird. Ich mache das genauso.
Die einen sagen so, die anderen sagen so:
Meine Erfahrungen aus ca. 2 Jahren wachsen entspricht denen aus dem ZFC-Video.
 
Glaube ich nicht. Die Nieten und Röllchen sind doch ohnehin passgenau aufeinander, ohne Abstand.
Die Nieten einer intakten Fahrradkette bewegen sich nicht, da sie die einzelnen Kettenglieder fest miteinander verbinden sollen. Bewegungen und Verschleiß finden stattdessen an den Gelenken der Kette statt. Wachs kommt außen an die Nietstifte und nicht zw. Röllchen und Nieten.
Wie meinst du das, dass sich Nieten abstützen und nicht frei bewegen können? Sollen die das?
Ich denke schon, dass das Wachs dorthin kommt, wo es hin soll. Man kann doch die Kette dennoch bewegen und wartet bis alle Bläschen raus sind.
Meine Wahl ist solch ein Wachsgerät auch nicht, aber es wird funktionieren.
Was ich meine:
Wenn ich eine neue, komplett entfettete Kette seitlich erheblich schlackern lassen kann und sogar seitlich verdreht aufwickeln kann, ist da m.E. offenkundig Spiel. Solange man Kettenschlösser ohne ernsthaften Druck in die Röllchen schieben kann, auch.

Ergo kann man die Nietstifte auch minimal in den Röllchen verkanten. Das vermeidet man bei einer locker und flach im Wachsbad liegenden Kette m.E. eher als bei einer seitlich verdreht aufgewickelten Kette, wäre meine Vermutung. Wieso da kein Wachs zwischen Niete und Rolle eindringen sollte, wüsste ich auch nicht zu sagen; außen an den Kettengliedern hat das Wachs keine reibungsvermindernde Wirkung, oder?

Ich heize das Silca Wachs auf 95 Grad, lasse es eindringen und entnehme die Kette bei 75 Grad. 80 Grad wären mir zu wenig.

Grüße
Chris
 
Wieso da kein Wachs zwischen Niete und Rolle eindringen sollte, wüsste ich auch nicht zu sagen; außen an den Kettengliedern hat das Wachs keine reibungsvermindernde Wirkung, oder?
Niete und Röllchen sind kraftschlüssig. Da kann doch kein Wachs dazwischen gelangen? Deshalb gibt es ja die Nieter, die mit Kraft den Stift in das Röllchen drücken.

Außen hat der Wachs auch keine Wirkung. Aber der Wachs kommt nun mal rundum überall hin.
Mit Flüssigwachs tropft man ja auch nur auf die Röllchen und das auch nur von unten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Niete und Röllchen sind kraftschlüssig.
Ich hoffe doch nicht, äh nein ich weiß es ist eine völlig falsche Annahme!

Niete verbinden die entsprechenden Laschen. Würden die Röllchen nun kraftschlüssig mit den Nieten verbunden sein gäbe es kein Gelenk. Die Kraft beim nieten ist einzig durch die Presspassungzwischen Niet und Außenlaschen verursacht.


IMHO sind bei heutigen Schaltungsketten die Röllchen auf "Laschenkragen" des Innengliedes frei drehbar. Die Laschenkrageninnendurchmesser des Innengliedes geben dem Niet des Außengliedes gerade soviel Spiel das sich das verdrehen kann. Hier findet auch der Verschleiß statt der zur Längung führt. Das Röllchen wiederum wird von sich ergeben Außendurchmesser der Lagerkragen aufgenommen. Es soll sich frei drehen können um die Schwenkbewegung in den Ritzeln und Kettenblättern an der kraftübertragen den Stelle der Laschen zu vereinfachen.
Wäre die Rolle des jeweiligen Gliedes das irgendwo im Antriebsstrang umgelenkt wird nicht drehbar müsste eine Geleitreibung zwischen Rolle und dem Ritzel-/Kettenblattzahn stattfinden. Die beim RR aus Alu bestehenden Kettenblätter würden innert kurzer Zeit verschleißen. Es ist eher so wie bei einer Raupenkette: hier wird eine "Straße" vor das Rad gelegt auf der der Bagger/Panzer rollt.
Die Rolle der RR-Kette liegt unbewegt und aus verschleißfestem Stahl im verschleisanfälligen Alu Kettenblatt und in ihrem Innern findet die Verdrehbewegung statt. Hier muss das Schmiermittel zur Reibungsminderung sein. Außen dient es nur zur Rostvorsorge.

Da die Flächen auf denen die Kraftübertragung im Innern der Kettenglieder stattfinden äußerst klein sind liegen entsprechend hohe Flächenpressungen vor. Hier werden auch nur kleine Relativbewegungen vollführt sodass es keine hydrodynamische Schmiedprozesse initiiert.

Alles was an verschleißfördernden äußeren Einflüssen (Mineralien vom Boden Wasser das den Schmierfilm auswäscht) an einer völlig ungeschützten RR / MTB Kette haften bleibt und sich mit dem Schmiermittel im Falle der Mineralien zu einer Schleifpaste verbindet ist enorm verschleisfördernd. Motorradketten verhindern mit Dichtungsringen (0-Ring/X-Ring) sehr wirkungsvoll das Eindringen der Schmierpampe. Deren Schmierssprays kriechen frisch aus der Dose kapillar an den Dichtungen vorbei und gasen das Lösungsmittel aus um fester zu werden.
Das geht wegen dem Wirkungsgradverlust der mit der eingespannten Dichtung einerher geht bei Fahrradketten nicht sinnvoll.

Wachs neigt nicht dazu wie ölige Schmiermittel zur Schmierpampen Bildung. Darin liegt schon Mal ein großer, großer Vorteil. Entsprechend hoch additivviert mit Hochdruck Zusätzen ist es eine hervorragende Lösung des Schmierproblems an RR/MTB Ketten. Ich habe mein wax noch mit etwas Mo²S Pulver ( für das bessere Gefühl) gepimmt. Den Nutzen des zusätzlichen Pulvers habe ich nicht verifiziert.

Ich sehe es auch als nicht so sinnvoll für den Anwender die Kette erst mit dem Soliduspunkt aus dem waxbad zu entnehmen. Für den Wachproduzenten ist es jedoch sehr sinnvoll und von der Seite so empfohlen 😁.

schorschi

Wer Schreibfehler findet darf sie behalten. Ich produziere genug nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
sehr "wissenschaftlich" aber gut erklärt. :daumen:Klar, die Röllchen müssen sich natürlich bewegen.
Aber ich denke dennoch, dass Nieten und Röllchen dermaßen passgenau sind, dass da kein Wachs dazwischen kommt? Kraftschlüssig fiel mir nur ein, um zu schreiben, dass Niete und Röllchen exakt aufeinander passend bemessen sind. Deshalb gibt es ja auch 10,11,12 fach Nieten für die entsprechenden Ketten.
 
in der Regel wachse ich 6-10 Ketten, und verwende einen Kochtopf dazu.
Nachdem ich nicht alle auf einmal in den Topf bringe, ist abkühlen lassen nicht vernünftig möglich.
Bislang ist das Ergebnis für mich OK und brauchbar.
 
sehr "wissenschaftlich" aber gut erklärt. :daumen:Klar, die Röllchen müssen sich natürlich bewegen.
Aber ich denke dennoch, dass Nieten und Röllchen dermaßen passgenau sind, dass da kein Wachs dazwischen kommt? Kraftschlüssig fiel mir nur ein, um zu schreiben, dass Niete und Röllchen exakt aufeinander passend bemessen sind. Deshalb gibt es ja auch 10,11,12 fach Nieten für die entsprechenden Ketten.
Noch einmal:
Die Niete und die Rolle haben keinen Kontakt mit einander. Und sicher kommt da Wachs oder Fett oder Öl und auch die Schmiergelpampe hin. Die Ketten haben je nach Hersteller und nach Verwendung ( 10-13fach) unterschiedliche Breiten und damit die Niete zwangsläufig unterschiedliche Längen. Einzig in den Außenlaschen gibt es die Presspassung die den Widerstand bedingt. Ohne die Presspassung würde dieses Kettenglied nicht zusammenbleiben.

Du must das nicht glauben aber andere sollten nicht falsche Information unkommentiert wahrnehmen.

schorschi
 
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