Die Wahrheit ist, dass bei uns die Autofahrer mehr oder weniger machen können, was sie wollen. Wer hält sich denn an Geschwindigkeitsbegrenzungen? An Überholverbote oder den Überholabstand? Einzelne Ausnahmen, wo mal jemand kontrolliert wird oder ein geringes Bußgeld zahlen muss, bestätigen die Regel.
In dieser Lage den Betroffenen Pflichten aufzuerlegen, sich dagegen zu schützen, während die Autofahrer ungehemmt so weiter machen dürfen, ist fast so ähnlich wie ein Minirockverbot für Frauen, die nachts durch den Park gehen.
Dass man den Autoverkehr leicht sicherer machen könnte, sieht man übrigens daran, dass es technisch schon lange möglich wäre, Autos mit Systemen auszustatten, die die Fahrten registrieren oder die zum Beispiel Geschwindigkeitsüberschreitungen unmittelbar verhindern. Aber wir haben noch nicht mal eine Aufzeichnungspflicht darüber, wer gefahren ist. Und das mit einem Fahrzeug, das durch seine Geschwindigkeit und kinetische Energie eine um ein Vielfaches höhere Betriebsgefahr hat.