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Italien vs Japan: Road cycling Vergleich

Ich finde die ganze Lebensart der Menschen aus den beiden Ländern um die es hier geht, spiegelt sich sehr gut in den Produkten wieder. Und für mich muss es auch immer eine wenn nur kleine Beziehung zu einem Land geben, wenn es um ein Rennrad geht. Franzosen habe ich verkauft, Italien war ich oft im Urlaub, hatte Motorräder, Autos und sogar kurz eine Freundin aus Italien, Deutschland is eh klar meine Heimat, aber zu Japan habe fast null Beziehung, außer ein paar Motorräder die mal hatte, oder noch habe, aber die sind einfach nur perfekt, und für mich damit auch langweilig, ich möchte das man dem Rahmen seine Herkunft als handwerkliches Produkt ansieht, zum Glück is jeder Jeck anders, und das is auch gut so. Ich finde diesen Vergleich hier auch nicht sonderlich weiter führend, ähnlich was ist besser, Campa oder Shimano. Wichtig, wir haben hier ein wunderschönes Hobby, wo man im Vergleich zu anderen Hobbys mit vergleichsmäßig wenig Geld , viel Spaß haben kann.
 

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Re: Italien vs Japan: Road cycling Vergleich
Sorry Italiener habe ich natürlich auch verkauft:cool:, Bilder aus der Präsentationsmappe, die ich selbst für jeden in D verfügbaren Rahmen angefertigt habe

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Ich kann sowieso fast allen genannten etwas abgewinnen, kann man auch an meinem Rennrad-Bestand erkennen:

Zwei Franzosen (Gitane und Peugeot), ein Italiener (Bianchi), ein Japaner (Tsunoda), ein Brite (Raleigh) und ein etwas moderneres deutsches Rennrad (Zircone). Alle haben ihren Reiz 🙂
 
Das mit den drei Sitzen in der Front wird der Deutsche nie verstehen.

Ich glaube es ging/geht eher um die Front. Ich habe öfters jemanden aus dem Rheinland auf den Börsen getroffen, der hatte so ein Ding, und ich war immer wieder von den Socken was die 3 Jungs hinten noch rein bekommen haben :cool:, die vorne saßen.
 
Ahh, sind wir mal wieder beim von mir schon andernorts gewürdigten Multipla angekommen. Der taucht ja immer auf, wenn hier das Thema Design zur Sprache kommt. Es folgt dann in der Regel immer noch das FFF.

Nun gut. Wenn wir uns mal wieder dem Design von Rennradkomponenten zuwenden, so ist Anfang der Achtziger in Folge der japanischen Innovationsfreude in Vicenca höchst Bemerkenswertes geschehen:

Mit Victory und Triomphe als letztes Aufbäumen geometrie-basierter Formgebung (Kurbelstern) und metallklotzabgeleiteter Fasenorgien (Schaltwerk) klang die orthogonale Ära aus, bei der schon selbst die Botschaft des anstehenden Tauschs eines Schaltwerkbolzens von Stahl zu Titan internationale Verzückungsschreie auslösten.

Nach Jahrzehntlanger Verfeinerung technisch grober Strukturen wurde die Freiform eingeführt. Die C-Record war eigentlich nur ein Übergang, hatte im Rückblick nichts zukunftsweisendes. Aber sie spielte neue Ansätze durch: Kurbelarm- und -stern verschmolzen, Bremsen sahen wie Krebsscheren aus, mit verborgener Mechanik!

Oberflächen wölbten sich sanft, um sich vom Fahrtwind umschmeicheln zu lassen und die Knöchel nicht mehr zu fräsen. Wäscheleinen verschwanden an den Lenkern und Sattelstützen wurden oval. Kurz, die menschliche Physiognomie und die Aerodynamik wurden zu einer Synthese von atemberaubender bildhauerischer Ästhetik.

Dann kam die Chorus:
Meines Wissens nach war das die erste Kurbel im Low-Profile-Design. Der nun direkt geführte Kurbelarm trifft das das Kurbelauge im Fünfarm auf Vierkant, und führt keine Kräfte mehr an orthogonal verlaufenden Kurbeln spazieren.

Für die Kurbeln der folgenden Dekade war diese Chorus-Kurbel der Rohling. Bis zur Charakterlosigkeit glattgelutscht und mit C-Rekord-Anordnung-Variante des Kurbelsterns, wurden aus der noch kantigen Kurbel die Vorlage für die 9- und 10-fach Kraftzentren der Ergo-gepowerten-Gruppen.
Schöner war da keiner, aber leichter.

Die anderen Komponenten der ersten Chorus waren irgendwie noch "dazwischen" Das Schaltwerk schon schrägstehend, aber unnötigerweise einstellbar, geschaltet mit Synchros, das bei mir noch immer nicht synchron schaltet, die Bremsen technisch aufwändiger als die Vorgänger, aber halt keine Dual-Pivot und die Naben noch mit Schraubkranz.

Für mich persönlich die innovativste und schönste Gruppe war die Athena:
Mit Bremsen, die als eine Synthese von Raubvogel und Jet über den Reifen schweben um so mit geradezu verschwenderischem Aluminiumeinsatz eine Skulptur der Anbetung der Geschwindigkeit zu formen.
Kurbeln, ähnlich der Croce d'Aune, die mit unglaublich schönen Freiflächenübergängen rotieren und schließlich dem ersten echten Schrägparallelogramm-Schaltwerk das Campa auf den Markt gebracht hatte.

Die später veröffentlichte Croce d'Aune hat als Highlight eigentlich nur eine verfeinerte Athena Kurbel zu bieten, der Verheiratung von C-Record (linker Arm, Finish und Materialqualität) und Athena (Kontur rechter Kurbelarm).
Das optische und technische Ende des Geradparallelogramms wurde mit dem verkopften Schaltwerk abgefeiert, indem man es aber mit feinmechanischem Getriebe zur Bewegung eines Schrägparallelogramms zwang. Irgendwann bei der Pfriemelei an diesem Schaltwerk zur Marktreife - spätestens aber bei der Beobachtung des Schaltvorgangs - hätte man doch merken müssen, dass das nicht wirklich toll ist.

Was hat das Ganze nun mit Japan zu tun:

Der Präsenzdruck durch die nun technisch höherwertigen Komponenten (DA 7400) aus Fernost muss enorm gewesen sein. Es war offensichtlich, dass Shimano demnächst große Marktanteile übernehmen würde.

Der viel zitierte Dornröschenschlaf war zu Ende. Falls nichts geschehen gewesen wäre, hätte vielleicht die Existenz auf dem Spiel gestanden. Derartig heftige Veränderungen in der Produktgestaltung sind sehr ungewöhnlich und haben Ungewöhnliches hervorgebracht.
Gerne hätte ich mehr über die Projekte der damaligen Zeit erfahren, über die Designer, die diese neue Formsprache bei Campagnolo eingeführt haben. Ich stell mir das sehr heftig vor. Bislang hab ich dazu keine Dokumentationen gefunden.

Gewonnen haben dabei alle. In Italien sind die für mich schönsten Fahrradkomponentengruppen entstanden.
In Japan die mit der besten Funktion und vor allem damit verbunden weltweit ein enormer Komfort- und Sicherheitsgewinn für alle Nutzer des Produkts "Fahrrad".
 
Also diese Periode bei Campagnolo - so 1986 bis 1991/-94 ist irgendwie schon sehr spannend gewesen.
Von verzweifelt hinterherhinkend und in Schönheit sterbend bis allmählich auf der Höhe.
Das ist so skurril, dass man einfach alles haben möchte. Chorus, C-Record, Croce d'Aune,....
... Victory oder Athena? Da kann ich mich gut raushalten.

Aber so geht's mir bei Shimano auch: Eine 600'er NEW-EX-Tricolor oder DA-740x... Das muss sein.
Oder SunTour Superbe-Pro: Die hatte für mich Anfang der 90'er die Nase vorn. Dann kamen die STIs...
 
Also diese Periode bei Campagnolo - so 1986 bis 1991/-94 ist irgendwie schon sehr spannend gewesen.
Von verzweifelt hinterherhinkend und in Schönheit sterbend bis allmählich auf der Höhe.
Das ist so skurril, dass man einfach alles haben möchte. Chorus, C-Record, Croce d'Aune,....
... Victory oder Athena? Da kann ich mich gut raushalten.

Aber so geht's mir bei Shimano auch: Eine 600'er NEW-EX-Tricolor oder DA-740x... Das muss sein.
Oder SunTour Superbe-Pro: Die hatte für mich Anfang der 90'er die Nase vorn. Dann kamen die STIs...
Bei der Superbe Pro bin ich bei dir. Aber Campa ende 80er hat einige schöne Sachen aber die Gruppen als Ganzes? Neee dann doch lieber die ewig alte aber zeitlose Super Record;)
 
Neee dann doch lieber die ewig alte aber zeitlose Super Record;)
Da zitiere ich gerne Faliero Masi:

The Nuovo Record and Super Record were the most functional and beautiful ever. Today's groups are tanto fumo, no arrosto [all smoke and no fire].


Dies hat er in einem Interview 1991 gesagt.
 
Da zitiere ich gerne Faliero Masi:

The Nuovo Record and Super Record were the most functional and beautiful ever. Today's groups are tanto fumo, no arrosto [all smoke and no fire].


Dies hat er in einem Interview 1991 gesagt.
...puh, da haben wir ja hier bis 1990 quasi te absolvo.
 
Da zitiere ich gerne Faliero Masi:

The Nuovo Record and Super Record were the most functional and beautiful ever. Today's groups are tanto fumo, no arrosto [all smoke and no fire].


Dies hat er in einem Interview 1991 gesagt.
Schön mit dem Meister einer Meinung zu sein! 😍 Ich hebe das Negroni Glas auf ihn
 
Und hier ein paar unschoene Dinge an einem Nagasawa, wohl dann direkt in die Tonne?
... höchst wahrscheinlich. aber schick das doch vorher noch zu mir, dann schaue ich es mir ganz genau an damit wir völlig sicher sind. Ich könnte es dann auch als
"So nicht!" Beispiel aufbewahren und falls nötig zur Abschreckung vorzeigen.
Das wäre dann zumindest sinnvoll.
 
Ich glaube es ging/geht eher um die Front. Ich habe öfters jemanden aus dem Rheinland auf den Börsen getroffen, der hatte so ein Ding, und ich war immer wieder von den Socken was die 3 Jungs hinten noch rein bekommen haben :cool:, die vorne saßen.
Ich hätte mal einen geschenkt bekommen können-habe abgelehnt.
Edit. Sieht aus, wie im Parkhaus gegen die Schranke gefahren...
 
Zuletzt bearbeitet:
Da zitiere ich gerne Faliero Masi:

The Nuovo Record and Super Record were the most functional and beautiful ever. Today's groups are tanto fumo, no arrosto [all smoke and no fire].


Dies hat er in einem Interview 1991 gesagt.
Streit der Theorien
Naturwissenschaft und Theologie
Die Theologie muss gewinnen, sie schöpft aus dem Jenseits.
 
Ich kann die Aussage gut verstehen.
Allerdings muss man schon sagen, dass Schremshebel und Klickpedalen eine klare Weiterentwicklung dazu sind.
Und da kommt die DuraAce-7400 ins Spiel: Shimanos Rückbesinnung auf klassische (Campagnolo-Record) Komponenten ohne den futuristischen Aero-Schnickschnack der Vorgängergruppen. Aber (später dann) mit Schremshebeln und Look-Klickies.
Vom Ding her eine bis Heute moderne Gruppe mit allem, was man braucht und dabei extrem zuverlässig (wie eine Nuovo-/Super-Record).
Damit könnte man auch heute noch Profirennen gewinnen. Die 100 oder 200 Gramm.... oder doch etwas mehr? :rolleyes: :oops:
 
Streit der Theorien
Naturwissenschaft und Theologie
Die Theologie muss gewinnen, sie schöpft aus dem Jenseits.
... deshalb gefällt beispielsweise der katholischen Kirche die Urknall-Theorie auch so gut.
Vor allem nachdem sie ja damals von Keppler und Galilei mit dem Fortschritt der plötzlich beobachbaren kopernikanischen Realität so überollt wurde: "...und sie bewegt sich doch."
 
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