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Italien vs Japan: Road cycling Vergleich

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Re: Italien vs Japan: Road cycling Vergleich
Oder hier: ein Eddy aus der Zeit, als Ugo De Rosa noch mithalf:
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Was sehe ich denn da? :idee:

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😎😉😉😉😉😉
 
nur mal ein Beispiel japanischen Serienbaus , die leichte dünnwandige und kurze Steuerrohrmuffe perfekt verlötet , und dazu ist durch das "filigrane" auch nur eine geringer Hitzestress für das Rohr gegeben , kein Fitzelchen Lot zuviel und eine Fehlstelle schon gar nicht ,das kann kein Maestro/Handwerker irgendwo besser , nicht mal unter der Radrennbahn.....:rolleyes:Anhang anzeigen 941533
Unter der Radrennbahn kann man aber Steuersätze besser montieren.


Du hast aber recht und es ist glaube ich hier auch keine große Neuigkeit, dass grade die japanischen Großserien-Rahmen der 70/80er die Qualität der europäischen weit übertraf. Jedes Mittelklasse Miyata ist viel besser gelötet als jedes Mittelklasse Peugeot oder Bianchi. Das hatte wohl wirklich etwas mit dem Qualitätsanspruch in der japanischen Industrie zu tun.

Bei den Top Rahmen wird es schon enger (außer bei Peugeot), wobei dann auch wieder die japanischen Kleinst-Betriebe (Nagasawa, Makino, Toei, Cherubim,...) die europäischen Vorbilder übertrafen, besonders in der Boom Phase ab Mitte der 70er, als bei den kleinen Italienern die gleiche Mannschaft plötzlich mehr Rahmen liefern musste, während die japanischen Meister für einen kleinen Markt weiter ihren fest verankerten Perfektionismus auf die Spitze treiben konnten.
 
Also - wenn ich mir mal die von Pegoretti geschweißten Banesto/Pinarello-Rahmen ansehe (auf Bildern im Netz) und die Schweißnähte meines - aus der gleichen Zeit - Kona-Explosif aus taiwanesischer Fertigung vergleiche,....
 
Es gibt da ein schönes Video über Tom Ritchey, der in seiner unordentlichen Scheune oder Werkhalle an einem Rahmen rumlötet und darüber erzählt, was ihn seinerzeit angetrieben hat, den Rahmenbau selbst in die Hand zu nehmen, nämlich die lausige Verarbeitungs-Qualität der italienischen Stahlrahmen in den 80ern.

Das wirkt echt grotesk, denn als er so beim Erzählen mit Rahmen lose über der Schulter drauflos lötet und sein Werk dann gegen das Licht hält und nach Augenmaß beschließt, dass das so passt, denkt man irgendwie unwillkürlich... „wieviel sorgloser kann man dabei eigentlich noch umgehen?“ Muss ein Genie sein der Mann. 😉

Genauso stell ich mir den Pegoretti vor. Und wenn man sich dazu im Vergleich modernes QM vorstellt und dass die Japaner das erfunden haben... Wundert mich nicht wirklich, dass man da einen Unterschied sieht.

Ich würde die Verarbeitungsqualität einfach nicht unbedingt als Maßstab für die gesamte Qualität eine Rahmens heranziehen wollen, sie ist ja nur ein Baustein auf dem Weg dahin.



Edit: ich glaube, das ist es...

 
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Mein 1980er Pogliaghi ist auch ein schönes anschauliches Beispiel dafür, dass man einen Rahmen vor der Komplettverchromung erstmal gründlich hätte polieren sollen. Und die objektiv schlechtesten Aufkleber hat mein Singer mit Muffenlinierungen, die eher an zu reichlich aufgetragenen Lippenstift einer Marseiller Hafendirne erinnern als an Pariser Haute Couture . Sind trotzdem meine beiden Lieblingsräder.
 
Unter der Radrennbahn kann man aber Steuersätze besser montieren.


Du hast aber recht und es ist glaube ich hier auch keine große Neuigkeit, dass grade die japanischen Großserien-Rahmen der 70/80er die Qualität der europäischen weit übertraf. Jedes Mittelklasse Miyata ist viel besser gelötet als jedes Mittelklasse Peugeot oder Bianchi. Das hatte wohl wirklich etwas mit dem Qualitätsanspruch in der japanischen Industrie zu tun.

Bei den Top Rahmen wird es schon enger (außer bei Peugeot), wobei dann auch wieder die japanischen Kleinst-Betriebe (Nagasawa, Makino, Toei, Cherubim,...) die europäischen Vorbilder übertrafen, besonders in der Boom Phase ab Mitte der 70er, als bei den kleinen Italienern die gleiche Mannschaft plötzlich mehr Rahmen liefern musste, während die japanischen Meister für einen kleinen Markt weiter ihren fest verankerten Perfektionismus auf die Spitze treiben konnten.
Ich denke, du lässt ausser Acht, dass gerade die Japaner in den 70ern den amerikanischen Markt bedient haben. Der war deutlich größer, als der italienischer Mannschaften.
 
Wenn ich Tom Ritchey richtig verstanden habe, war der Radrennsport der USA damals europäisch dominiert. Er spricht von seinem defekten Cinelli, welches er als Teenager selbst repariert hat und nicht sehr beeindruckt war von dem, was drinsteckt...
... Japan hat wohl mehr den Massenmarkt bis zur Mittelklasse bedient.
@Bridgestone RS 800 meine ich hat dazu hier schon ausführlich geschrieben?
 
Ich denke, du lässt ausser Acht, dass gerade die Japaner in den 70ern den amerikanischen Markt bedient haben. Der war deutlich größer, als der italienischer Mannschaften.
Ich meinte die kleinen japanischen Rahmenbauer, also Ein-Mann-Betriebe wie Nagasawa und Hirose oder Kleinstwerkstätten wie Toei und Makino. Die haben damals (fast?) nichts in die USA geliefert.
 
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Es gibt da ein schönes Video über Tom Ritchey, der in seiner unordentlichen Scheune oder Werkhalle an einem Rahmen rumlötet und darüber erzählt, was ihn seinerzeit angetrieben hat, den Rahmenbau selbst in die Hand zu nehmen, nämlich die lausige Verarbeitungs-Qualität der italienischen Stahlrahmen in den 80ern.
In der CR Mailingliste waren in den 90ern einige Leute dabei, wie Brian Baylis, die 1973 bei Masi in Californien als Rahmenbauer angeheuert haben und unter Mario Confentes Anleitung löten mussten. Da gab es nette Anekdoten und war wohl recht streng, so dass die USA Masis recht bald den Ruf hatten, besser verarbeitet zu sein als die italienischen. Einige der ersten Rahmenbauer dort wurden später Ikonen des amerikanischen Rahmenbaus wie Baylis der später als Rahmenbauer so aufwändige Sachen machte, wie sie in Europa niemand gemacht hat und dabei - oder deshalb- arm wie eine Kirchenmaus blieb. Ich habe ihn 2005 mal in San Diego besucht. Unglaublich, was der bei der Muffenbearbeitung an Aufwand trieb. Sein Pickup, mit dem er mich vom Bahnhof abholte, sah innen so aus wie Tom Ritcheys Scheune.
 
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Man kann das ganze ja auch vereinfachen. Die Japaner stehen auf Perfektionismus mit toller Verarbeitung und Zuverlässigkeit. In Italien geht es sehr viel um Emotion und Ästhetik. Das ist bei Autos nicht anders als bei Rädern.
Besser ist das, was einem wichtiger ist, oder?
 
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