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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Im Dezember findet dort die UN-Klimakonferenz 2019 statt. Das war die Anspielung.

Auch wenn es unpopulär und vor allem unbequem ist - ich denke der Schlüssel ist Verzicht. Verzicht auf Mobilität, einmal bei sich selbst, also nicht dreimal im Jahr ne Fernreise antreten und vor allem beim alltäglichen Konsumverhalten. Warum brauche ich Äpfel aus Peru oder Weintrauben aus Indien? Oder ne NOS Superbe Schaltung aus Amiland? :rolleyes:Usw.

Da darauf eh fast niemand freiwillig verzichtet und eine angemessene Verteuerung von Transportkosten genauso utopisch ist, wird das wohl nix werden. Ich denke, die Menschheit fährt demnächst (naja, in 50 oder 100 Jahren) mit Schwung vor die Wand, wir hier bekommen nur noch mit, wie richtig Fahrt aufgenommen wird...
"Verzicht" ist ja relativ: Für das "reine, nackte Leben" bleibt dir nichts anderes übrig, als Ressourcen zu verbrauchen und zu emittieren. Nur was darüber hinausgeht, ist im Grunde reiner Luxus. Der "Verzicht" auf etwas, was Du gar nicht brauchst, ist im Grunde auch keiner

Aber ich denke nicht, dass man über diese Schiene zum Erfolg kommt. Sondern eben über "Überzeugungen". Das ist natürlich umständlicher. Und gelegentlich auch nicht immer zielführend, zuletzt aber nachhaltiger.
 
Die allermeisten Menschen handeln nicht aus Überzeugung sondern erst wenn ein Zwang einsetzt. Will man sich zwingen lassen oder dann doch lieber alles so gemütlich lassen wie es ist, wenn man an der Urne die Wahl hat?

Genau...

Wir sollten uns damit Abfinden, dass die Sache bei Zeiten gegen die Wand läuft bzw im Krieg endet. Danach gibt es vielleicht eine neue Gesellschaftsform für ein paar Jahrzehnte bis es wieder in die gleiche Richtung geht. Klingt zwar traurig, aber die Geschichte lehrt doch genau das.
 
Ich sag ja nur wie es ist. :oops:
Und leider hast du Recht. Freiwillig macht da niemand mit beim Klimaschutz, oder zumindest nicht genug Leute um wirklich etwas zu bewirken. Klar, jeder tut, was er findet, was in seiner Macht steht. Aber ich denke, ich müsste vor Scham im Boden versinken, wenn man mir mal meinen ökologischen Fußabdruck vorlegt. Jetzt könnte man fordern, dass sich Überzeugungen ändern, aber das tun sie nicht. Dann könnte man fordern, dass die Politik die Gesellschaft zwingt, aber die tun, wofür sie wiedergewählt werden. Daher kann man von denen nichts erwarten, was die breite Masse nicht möchte. Und der breiten Masse fehlt der Weitblick. Dafür sind die Veränderungen ja doch zu langsam. Daher wird es genauso kommen, wie du sagst: Krieg, Umweltkatastrophen, Seuchen, ect.
Das Beruhigende für den Biologen in mir: Der Natur ist das völlig egal, sie gewinnt immer. Und das Aussterben von ein paar 100.000 Arten, Klimaveränderung usw. sind im Lichte der Evolution ein Fliegenschiss. Das Leben passt sich an und findet einen Weg.
 
Aber ich denke, ich müsste vor Scham im Boden versinken, wenn man mir mal meinen ökologischen Fußabdruck vorlegt.
Genau das möchte ich mir eigentlich nicht weiterhin "einimpfen" lassen. Ich möchte leben, wie die Umstände es zulassen. Öl und Kohle werden ohnehin bis zum letzten Rest verbrannt werden. Eigentlich egal, wer oder welche Generation das als letzte vollbringt.
Allerdings ist es ein Glück, wenn man für sich entdeckt hat, kein 500PS Super-Hyper-Harnstoff gefiltertes Auto als Demonstration des Fleißes und der Bürgerlichkeit mehr zu benötigen. Und Fernreisen, um mir die Krisen rund um die abgeschotteten Pauschalreisebunker anzusehen, spare ich mir gern. Macht das Leben durchaus entspannter.
Wir hier im Radforum sind da wohl ohnehin eine besonders privilegierte Gruppe. Hoffe ich.
 
Wir hier im Radforum sind da wohl ohnehin eine besonders privilegierte Gruppe. Hoffe ich.

Und der quasi-religiösen Gruppe ist die alljährliche Pilgerfahrt natürlich eine Pflichtveranstaltung...
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hängematte3.gif
...mit angenehmen Nebeneffekten.
 
Genau das möchte ich mir eigentlich nicht weiterhin "einimpfen" lassen. Ich möchte leben, wie die Umstände es zulassen. Öl und Kohle werden ohnehin bis zum letzten Rest verbrannt werden. Eigentlich egal, wer oder welche Generation das als letzte vollbringt.
Allerdings ist es ein Glück, wenn man für sich entdeckt hat, kein 500PS Super-Hyper-Harnstoff gefiltertes Auto als Demonstration des Fleißes und der Bürgerlichkeit mehr zu benötigen. Und Fernreisen, um mir die Krisen rund um die abgeschotteten Pauschalreisebunker anzusehen, spare ich mir gern. Macht das Leben durchaus entspannter.
Wir hier im Radforum sind da wohl ohnehin eine besonders privilegierte Gruppe. Hoffe ich.
Deswegen schau ich mir den Fußabdruck auch nicht an. Ich lebe meist ohne schlechtes Gewissen, aber ich gebe zu, ich fliege gerne in den Urlaub, ich liebe einfach die Wärme und die Sonne. Dazu liebe ich es, in fremde Länder zu reisen. Ich "erkaufe" mir das vor meinem Gewissen mit den Fahrten mit dem Rad zur Arbeit, mit einem uralten Auto, mit wenig neuen Klamotten, mit insgesamt unterdurchschnittlich viel Konsum, wenig Fleisch.
 
Zum Verringern menschengemachter Erwärumung zwei, drei kleine Gedanken:
a) Z. B. Gebäude. Geht mal in einen noch halbwegs originalen Verwaltungsschuppen aus der Zeit vor dem Krieg oder noch eher: Glasausschnittstüre zu den innenliegenden Fluren, das auch bei LED immer noch energiebrauchende Licht kann im Gegensatz zu heute tagsüber - wenn der Kasten bevölkert ist - oft ausgemacht werden. Oder statt innenliegender Klos mit Beleuchtung und künstlicher Belüftung: Milchglasfenster
bI Windkraftanlagen: Warum müssen morgen bis hektargroße Flächen um diese als Schotterwege und -plätze erhalten bleiben? Warum werden diese Flächen bis auf einen kleinen Rest für das Wartungsauto nicht rekultiviert? In der Regel wird es genau einmal aufgebaut und abgebaut. Es ist doch keine neue Weisheit und lässt sich sowohl an historischen Klimadaten etwa der Völkerwanderungszeit als auch den Unterschieden Stadt- und Landmikroklima aktuell belegen, dass hier in Mitteleuropa beim Vergleich Wald - Ackerfläche - bebaute oder sonstwie befestigte Flächen letztere das Wärmefördernste ist. Nur Profitdenken, den Bagger nicht zweimal einsetzen zu müsen?
c) Warum müssen auch professionelle Gärtner eigentlich jeden kleinen Strauch und jede drei Meter Hecke mit der Benzinschere angehen? Und statt Besen und Federrechen immer ein Motorgebläse?
d) Muß man wirklich in Südostasien oder im Himalaya auf Urlaub? Mag ja interessant sein, und ich wäre auch mal gerne am Concordia-Platz btw., aber ist das wirklich nötig? Die Fäden hier zeigen doch, dass es hier, in Mittel- oder Südeuropa soviel zu sehen gibt, von dem die Fernreisenden meistens noch nicht mal wissen.

Sorry, ist was länger geworden, und ginge noch viel länger. Stattdessen ergeht man sich an Symbolischem, etwa dem Verbieten von Luftballons.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und leider hast du Recht. Freiwillig macht da niemand mit beim Klimaschutz, oder zumindest nicht genug Leute um wirklich etwas zu bewirken. Klar, jeder tut, was er findet, was in seiner Macht steht. Aber ich denke, ich müsste vor Scham im Boden versinken, wenn man mir mal meinen ökologischen Fußabdruck vorlegt. Jetzt könnte man fordern, dass sich Überzeugungen ändern, aber das tun sie nicht. Dann könnte man fordern, dass die Politik die Gesellschaft zwingt, aber die tun, wofür sie wiedergewählt werden. Daher kann man von denen nichts erwarten, was die breite Masse nicht möchte. Und der breiten Masse fehlt der Weitblick. Dafür sind die Veränderungen ja doch zu langsam. Daher wird es genauso kommen, wie du sagst: Krieg, Umweltkatastrophen, Seuchen, ect.
Das Beruhigende für den Biologen in mir: Der Natur ist das völlig egal, sie gewinnt immer. Und das Aussterben von ein paar 100.000 Arten, Klimaveränderung usw. sind im Lichte der Evolution ein Fliegenschiss. Das Leben passt sich an und findet einen Weg.
Wenn man mal davon absieht, dass die gesteckten Klimaschutzziele wohl nicht erreicht werden, heißt das nicht, dass es nicht ginge: Die Emsissionen Von "Treibhausgasen" wurden seit 1990 in der Tat reduziert, wenngleich nicht so weit wie gefordert. Und ob die gesteckten Zeile ausreichend sind, sei auch dahin gestellt:
Klimaschutzbericht 2018
Klimaschutzindex von Germanwatch

Und wenn Dich Dein "Fußabdruck" interessiert: BENTO ( ein wenig komisch), WWF ( CO2 Fußabdruck), Mein Fußabdruck at., Brot für die Welt, CO2 Rechner des Umweltbundesamtes, Naturefund Co2 Rechner.

Die sind natürlich etwas allgemein gehalten. Aber eine grundsätzliche Aussage bekommst Du.
 
alles gut und schön !
(ähm.. schlecht als recht)

was mir aber wirklich auf den sack geht sind zb.
die leblosen beton wüsten rund um den berliner hbf (inklusive) ,
da wurde nicht mal daran gedacht irgendwo ein bäumchen/sträusschen zu pflanzen,
bzw. eine begrünung für zb. schatten/luft etc..
von bänken gar nicht zu reden.

ich frage mich immer, ob die menschen dahinter
genau so seelenlos sind wie ihre architektur wirkt.

wie war das nochmal mit "mehr grün in den städten" ??? :rolleyes:
 
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