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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Zumindest Teile deiner Ausführung ziehen aber ein Überdenken der Nutzung von Stadt(zentren) nach sich. Es gibt die paradoxe Situation, dass man weniger Verkehr in den Städten will, aber gleichzeitig mehr Personen/Besucher, die die Wirtschaft ankurbeln sollen. Besonders wird dabei idR der lokale Einzelhandel hervorgehoben, zumindest ist das mein Subjektiver Eindruck, weil es neben Kultur und Kneipen das einzige ist, was man so in der Zeitung findet bzw. aus Politikermündern hört :D
Allerdings wollen die wenigsten, wenn sie in die Stadt fahren, am Stadtrand auf Fahrräder oder ÖPNV umsteigen, um ihre (potentiell sperrigen) Einkäufe hinterher zum Auto zu karren ...

das mit den "sperrigen Einkäufen" ist kein Argument, denn zur Zeit sieht es fast überall so aus, dass der Kunde mit seinem Auto in der Stadt nicht direkt vor dem geliebten Einkaufsladen parken kann und seine Einkäufe auch etliche Meter bis zum nächsten Parkhaus (in dem sein Auto steht) tragen muss. Werden mehrere Läden/Shops besucht, dann muss der Kauf mitgetragen werden. Wer da etwas schweres oder sperriges transportieren muss - 2 6er-Packungen Trinkwasser etc. - dem können die Arme schon mal zu lang werden, bzw. der merkt, dass zuviel gekauft wurde. Man könnte natürlich auch einen rollbaren Einkaufskorb mit sich führen, aber das setzt voraus, dass die meisten Autofahrer vorausdenken können. Deshalb sehe ich auch oft Autofahre, die beim Einräumen ihres Einkaufs auf dem Supermarktparkplatz ihr Zeug einfach so im Kofferraum verteilen und wie bekommen die das dann wohl ihn ihre Wohnung? Oder parken die mit dem Auto in der Küche vor dem Kühlschrank zum sofortigen Verstauen in selbigen, bzw. der Speisekammer etc.?
 
Der lokale Einzelhandel... das ist doch ein Witz.

Bin in Karlsruhe aufgewachsen, Innenstadt ist da schon immer ;Fußgängerzone, Supermärkte waren fußläufig erreichbar und zum Klamotten einkaufen gings mit der Straßenbahn in die Innenstadt, Waschmaschine brachte in den 80ern OTTO oder QUELLE, nur der wöchentliche Grpßeinkauf bei Aldi wurde mit dem Auto erledigt.

1990-2015 dann in Hamburg, Einkaufen mit dem Auto??? Da brauchte es länger um einen Parkplatz zu finden als die Lebensmitteleinkäufw zu Fuß oder Rad zu erledigen. Klamottenbummeln/shoppen immer mit S-Bahn/U Bahn zur Mönckebergstraße, Waschmaschine und TV /Großgeräte/Möbel wurden mit Kurieren transportiert (stell ich mir nen Transporter hin, den ich alle 5 Jahre 1x brauch und wo parkt man das Ding?)

Seit 2015 nun Kempen St Hubert außerhalb Parkplätze haben wir 2 auf dem Grundstück und 5-10 vor dem Haus, brauchen aber mit 3 Erwachsenen einen Kleinwagen (Hyundai I10), Großgeräte kommen via Internetbestellung/Real/Saturn, Klamotten kaufen wir in Venlo (NL). dort geht es mit dem Auto in ein Parkhaus und dann gehts da zu Fuß durch eine autofreie Innenstadt in der gefühlt das halbe Ruhrgebiet und Rheinland plötzlich nichts dagegen hat 2,50€/h im Parkhaus zu zahlen um dann ebenfalls zu Fuß shoppen zu gehen und alle sieht man irgendwann mit dicken Tüten bepackt Richtung Parkhäuser zurückkehren.

Die einzigen die wirklich Parkplätze brauchen sind hier Aldi Rewe Edeka und Real und Trnkgut, wo man tatsächlich hier in den weiter außerhalb gelegenen Ortsteilen oder eben Getränkegroßeinkauf gerne das Auto hernimmt um die Einkäufe zu erledigen aber hier ist absolut ländlich de Supermärkte haben diese Parkflächen hier und die Kempener Innenstadt ist Fußgängerzone - da gibts keine Supermärkte, nur Boutiquen Gastronomie, Banken und Telekomshops Bäcker und Eiscafes, 2 Fahrradhändler und einen Fahrradbekleidungsfachhandel :D.

Wäre eine Umgebung die zu Spontankäufen verführt nicht viel besser für den Einzelhandel? Oder anders herum gefragt wo nutzt ihr das Auto noch für Einkäufe?
 
Hast du es eine Nummer kleiner?
Eine Schaltung im Lkw, die ab einem gewissen Lenkeinschlag die Bremsen aktiviert solange die Kiste > 4km/h fährt.

Auf den ersten Blick würde das nichts bringen weil im kritischen Moment für eine Fahrerhauskollision (*) der Lenkeinschlag noch nicht besonders groß ist, aber weil so eine Zwangsbremsung unbequem ist würde sich hoffentlich schnell ein Lerneffekt einstellen, wie man diese vermeidet (freiwillig langsam abbiegen)

((*) ich denke es gibt zwei grobe Kategorien von Lkw-Rechtsabbiegeunfällen: entweder direkt von schräg hinten mit dem vorderen Ende des Lkw, oder Radfahrer kommt unfreiwillig zum stehen und befindet sich dann genau in der Spur des Hinterrades)
 
Nope. Im konkreten Fall nicht (abgesehen vom Bereich direkt vorm Lkw, der auch im von mir gemeinten Beispiel im ungünstigen Fall eine Rolle spielen könnte). Der Radweg wie gesagt weit von der Fahrbahn weg, die genannte Abzweigung macht einen weiten Bogen. ......
Dann fällt der Radweg wohl nicht mehr unter "fahrbahnbegleitend" sondern wird als nachrangiger Nebenweg angesehen - die berühmte juristische Grauzone. Zumal das "fahrbahnbegleitend" nicht in der StVO geregelt ist. Ansonsten würde hier ein Hinweis auf Google-Maps oder ein Bild der Situation helfen.
Wie dem auch sei, im Begegnungsverkehr mit LKW sollte man notfalls selbst auf seine Knochen aufpassen. Sich auf vermeintliche Vorfahrtrechte aus der StVO zu berufen, und drauf zu halten, kann böse enden.
 
........
Allerdings wollen die wenigsten, wenn sie in die Stadt fahren, am Stadtrand auf Fahrräder oder ÖPNV umsteigen, um ihre (potentiell sperrigen) Einkäufe hinterher zum Auto zu karren ...
Die zwei Hemden, drei Schlübber und ein Parfümfläschchen, die in der Regel in Innenstädten eingekauft werden, kann man locker auf dem Rad im Lenkertäschchen transportieren. Zumindest sind meine Schlübber aus "geschmeidig gekämmter Baumwolle" extrem kompakt im Packmaß. Und Unterhosen aus grob zusammengezimmerten Kistenbrettern, die dann so sperrig sind, dass man sie nur in einem 2-to-SUV direkt von der Boutique-Tür abholen kann, sind mir nicht bekannt :eek:.
Nein - es geht vielmehr darum, dass mittlerweile mehrere Genrationen mit voll durchmotorisierter Mobilitätsbiographie ("von der Wiege bis zur Bahre - fahre, fahre") sich gar nicht mehr vorstellen können, dass man auch bei "ein paar Meter zu Fuß gehen" nicht gleich dem Tode geweiht ist. Um diese bzw. die nachfolgenden Generationen von dem Trip runter zu bringen, man könne nur mit 'nem Auto überleben, müssen sich die Städte eben was einfallen lassen - oder weiterhin im Verkehrschaos versinken.
Die Erkenntnis, dass Kunden, die mit dem Rad in der Stadt unterwegs sind, im Allgemeinen mehr Geld ausgeben (mehr einkaufen), setzt sich ja langsam durch. Der innerstädtische Einzelhandel -und auch die Gastronomie- profitieren von der Flexibilität des Radverkehrs spürbar - "angefeuert" auch durch eine junge Bevölkerung, die die Stadt wieder als Wohn- und Lebensraum entdeckt, und statt einen SUV dann doch eher ein (Lasten-)Rad und (Kinder-)Anhänger anschafft, um mobil zu sein.
Aber wie gesagt: Um eine echte Verkehrswende durchzuführen, wird die politische Begleitmusik noch ein paar Takte nachlegen müssen. Bisher wird eher davon geträumt, Radverkehr zu fördern ohne dem MIV spürbar was weg zu nehmen. Was dann oftmals zu Radverkehrsanlagen führt, die im nach wie vor zunehmenden MIV-Chaos in den Städten dann teilweise zu Todesfallen werden.
 
Zumal das "fahrbahnbegleitend" nicht in der StVO geregelt ist.
Aber die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) ist da ziemlich eindeutig.

Zu § 9 Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren

8 I. Der Radverkehr fährt nicht mehr neben der Fahrbahn, wenn ein Radweg erheblich (ca. 5 m) von der Straße abgesetzt ist. Können Zweifel aufkommen oder ist der abgesetzte Radweg nicht eindeutig erkennbar, so ist die Vorfahrt durch Verkehrszeichen zu regeln.

Wie weit der Radweg von der Fahrbahn entfernt ist, spielt demnach überhaupt keine Rolle.
Entscheidend ist, ob der Radweg zur Strasse gehört.
So lange der Radweg also zur Strasse A gehört, gehört er auch zu deren Fahrbahn und der Radverkehr fährt dann neben der Fahrbahn.
Die kleinen Vorfahrtachten Schilder dienen, laut VwV-StVO, nur dazu unklare Situationen klar zu stellen.
Sie können aber nicht dazu dienen die Situation umzukehren.
Ein Radweg der zur Strasse A gehört gehört auch weiterhin zur Strasse A, auch wenn er ein kleines Vorfahrtachten Schild hat. Das kann das Schild nicht ändern.
Der Radfahrer auf dem Radweg fährt demnach auch neben der Fahrbahn der Strasse A mit all seinen Vorrangrechten.

Das Vorfahrtachten Schild hat der Radfahrer natürlich zu beachten. Das regelt die Vorfahrtbeziehung zur Querstrasse.
Die Beziehung zur begleitenden Fahrbahn regelt dieses Zeichen nicht, denn dort gilt keine Vorfahrtregelung sondern dort gilt die Vorrangregelung.
Da gilt weiterhin
§ 9 Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren
(3) Wer abbiegen will, muss entgegen kommende Fahrzeuge durchfahren lassen, Schienenfahrzeuge, Fahrräder mit Hilfsmotor und Fahrräder auch dann, wenn sie auf oder neben der Fahrbahn in der gleichen Richtung fahren. Dies gilt auch gegenüber Linienomnibussen und sonstigen Fahrzeugen, die gekennzeichnete Sonderfahrstreifen benutzen. Auf zu Fuß Gehende ist besondere Rücksicht zu nehmen wenn nötig, ist zu warten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie dem auch sei, im Begegnungsverkehr mit LKW sollte man notfalls selbst auf seine Knochen aufpassen. Sich auf vermeintliche Vorfahrtrechte aus der StVO zu berufen, und drauf zu halten, kann böse enden.

Der Hinweis ist (in seiner ganzen schönen Banalität) ja nicht falsch ;)

Aber was ich mich bei dem Hinweis, der ja auch gerne von der Polizei kommt, immer Frage:
a) Wer macht sowas? Also wer fährt mit dem Rad auf eine Kreuzung zu, sieht einen rechts blinkenden LKW und fährt einfach durch, weil er denkt "Hey, ich hab Vorfahrt, dem werde ichs zeigen! YOLO!"

b) Wer macht sowas in vergleichbaren Situationen, wenn er nicht auf dem Rad sondern z.B. im Auto sitzt? "Der sieht mich nicht, aber hey, ich hab Vorfahrt!!"

c) Wie sinnvoll ist so ein Hinweis, wenn man sich anguckt, wer regelmäßig von LKW über den Haufen gefahren - äh: übersehen wird, nämlich Kinder und ältere Menschen? Sozusagen die besonders Schwachen unter den schwächeren Verkehrsteilnehmern.
 
Vor ein paar Wochen schrieb hier noch jemand das er einfach durchzieht weil man ihn schon sieht. Also scheint es die Leute schon zu geben.
 
Vor ein paar Wochen schrieb hier noch jemand das er einfach durchzieht weil man ihn schon sieht. Also scheint es die Leute schon zu geben.
Das können nur Leute erzählen, die die Situation abschätzen können und sich sicher dabei sind, noch am Lkw vorbei zu kommen. Auch die werden bremsen, wenn sie keinen Ausweg mehr sehen. Beweis: Sie leben noch.

Doch glaubst du, dass Kinder oder Senioren sowas bewusst machen?

Eigentlich sorgen diese "Lebenmüden" dafür, dass die anderen sicherer sind, weil sie den Lkw Fahrern zeigen, dass sie beim Rechtsabbiegen keine Vorfahrt haben.
 
Vor ein paar Wochen schrieb hier noch jemand das er einfach durchzieht weil man ihn schon sieht. Also scheint es die Leute schon zu geben.
Ich mach das so und habe es hier auch schon geschrieben.
Allerdings nicht so wie Du es verstanden hast.

Eigentlich sorgen diese "Lebenmüden" dafür, dass die anderen sicherer sind, weil sie den Lkw Fahrern zeigen, dass sie beim Rechtsabbiegen keine Vorfahrt haben.
Genau aus diesem Grund mache ich das.
Ich lasse solche Situationen weitestgehend eskalieren.

Im Auto kommt man zum Glück selten in die absurde Situation, rechts von einem Rechtsabbieger zu fahren.
Darum muss das Prinzip Radweg abgeschafft werden.
 
Im Auto kommt man zum Glück selten in die absurde Situation, rechts von einem Rechtsabbieger zu fahren.
Ich kenne einige BAB-Situationen, in denen das der Fall ist, und wo ich täglich durch muss. Effekt ist derselbe wie auf dem Rad. Die Quizfrage ist natürlich, ob betroffene Autolenker nun auf die Idee kommen, davon zu abstrahieren und das auf den Konflikt Radweg-Rechtsabbiegeverkehr zu übertragen. (Ich denke,wir kennen die Antwort.)
 
Im Auto kommt man zum Glück selten in die absurde Situation, rechts von einem Rechtsabbieger zu fahren.

Dann beziehe es auf einen Linksabbieger, der dir entgegenkommt und dir die Vorfahrt nimmt, oder auf eine Rechts-vor-Links-Situation.


Ich mach das so und habe es hier auch schon geschrieben.
Allerdings nicht so wie Du es verstanden hast.

Ja, solange du es im Griff hast und du ausweichen oder anhalten kannst. Aber (hoffentlich) nicht um jeden Preis.

Andere schrieben hier, dass sie bewusst keinen Blickkontakt suchen und fahren. Auch da gilt doch für alle hier, dass sie beobachten, mit dem schlimmsten rechnen und ausweichen oder bremsen können.

Wird ja auch empfohlen: nach außen offensiv, nach innen defensiv.
 
Andere schrieben hier, dass sie bewusst keinen Blickkontakt suchen und fahren.
Auch zu denen gehöre ich.
Blickkontakt bedeutet oftmals, das Kraftfahrer erst recht durchziehen.
Voll nach dem Motto: Der hat mich gesehen, wenn ihm sein Leben lieb ist dann bleibt der schon stehen.

Ich radle seit über 25 Jahren täglich von Köln nach Leverkusen zur Arbeit. Sommer wie Winter, ohne Ausnahme.
Das sind die Erfahrungen die man macht und die Strategien die man sich zulegt.
Wäre ich unerfahren und/oder ungeübt wie ein Kind, oder wie ein Gelegenheitsradler, hätte ich wohl schon so einige Situationen nicht überlebt.
 
Auch zu denen gehöre ich.
Blickkontakt bedeutet oftmals, das Kraftfahrer erst recht durchziehen.
Voll nach dem Motto: Der hat mich gesehen, wenn ihm sein Leben lieb ist dann bleibt der schon stehen.

Ich radle seit über 25 Jahren täglich von Köln nach Leverkusen zur Arbeit. Sommer wie Winter, ohne Ausnahme.
Das sind die Erfahrungen die man macht und die Strategien die man sich zulegt.
Wäre ich unerfahren und/oder ungeübt wie ein Kind, oder wie ein Gelegenheitsradler, hätte ich wohl schon so einige Situationen nicht überlebt.
Das gilt ebenfalls für Fußgänger:

Auf dem Nachhause-Weg. Ich auf dem Radweg, schnurgerade Straße. In etwa 150m eine Bushaltestelle. Das Wartehäuschen steht auf dem Grünstreifen zwischen Geh- und Radweg. Zwei Passanten stehen wartend auf dem Radweg und schauen mich bereits aus der Entfernung an, machen aber keinen Platz.
Während ich näher komme drehe ich den Kopf demonstrativ zur Fahrbahn und täusche vor dort von etwas abgelenkt zu werden (schiele aber noch mit einem Auge zu denen rüber). Als es noch etwa 100m sind starren die Beiden mich immer noch, aber was ist das? Plötzlich treten die zur Seite.
Sowas aber auch....
 
Ich gehöre auch zu denen die immer drauf halten, und habe keine Probleme.
Ich habe das schon so oft erlebt, wenn ich mit anderen fahre die trotz Vorfahr an einer Kreuzung bremsen, fährt das Auto durch und es wird gefährlich.
 
Ich gehöre auch zu denen die immer drauf halten, und habe keine Probleme.
Ich habe das schon so oft erlebt, wenn ich mit anderen fahre die trotz Vorfahr an einer Kreuzung bremsen, fährt das Auto durch und es wird gefährlich.

Das Schwierige ist halt die Abwägung. Neulich hatte ich mit dieser Einstellung mal wieder Autokontakt(Nach drei Jahren).
 
Aber die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) ist da ziemlich eindeutig.

Wie weit der Radweg von der Fahrbahn entfernt ist, spielt demnach überhaupt keine Rolle.

Entscheidend ist, ob der Radweg zur Strasse gehört.
Die VwV-StVO ist, wie der Name schon sagt, eine Verwaltungsvorschrift - also Arbeitsanweisung für die Verwaltung. Sie ist kein geltendes Recht im Sinne der unmittelbaren Wirksamkeit gegenüber dem Bürger und damit von diesem auch nicht zu beachten. Sie ist in ihrem Regelgehalt auch nicht direkt einklagbar.
Alle dort enthaltenen Ausführungen zu Radwegen muss ein PKW-/LKW-Fahrer daher weder kennen noch beachten. Wenn's knallt, kannst Du Dich gegenüber dem KFZ'ler also nicht auf die VwV berufen.

Der Hinweis ist (in seiner ganzen schönen Banalität) ja nicht falsch ;)

Aber was ich mich bei dem Hinweis, der ja auch gerne von der Polizei kommt, immer Frage:
a) Wer macht sowas? Also wer fährt mit dem Rad auf eine Kreuzung zu, sieht einen rechts blinkenden LKW und fährt einfach durch, weil er denkt "Hey, ich hab Vorfahrt, dem werde ichs zeigen! YOLO!"

Die wenigsten "denken" sich überhaupt etwas sondern fahren einfach dort entlang, weil es Vorschrift ist und man auf Radwegen sicher ist (wird einem ja von Kindesbeinen an eingeimpft). Mach' mal 'ne Umfrage unter den normalen Fahrradnutzern, in wie weit sie sich mit der "Funktion" des Sysems "fließender Verkehr" auseinander setzen - Du wirst erschrocken sein, welche naiven Antworten da kommen. Bis hin zu so Aussagen, die ich selbst schon gehört habe: "Wieso? War doch frei." von 'ner Mutter mit selbst radelndem kleinen Kind dabei, nach dem Queren einer Kreuzung über 'ne rote Ampel.

b) Wer macht sowas in vergleichbaren Situationen, wenn er nicht auf dem Rad sondern z.B. im Auto sitzt? "Der sieht mich nicht, aber hey, ich hab Vorfahrt!!"

Der pflichtbewusste Autofahrer deutsche hupt aggressiv und gibt Gas.

c) Wie sinnvoll ist so ein Hinweis, wenn man sich anguckt, wer regelmäßig von LKW über den Haufen gefahren - äh: übersehen wird, nämlich Kinder und ältere Menschen? Sozusagen die besonders Schwachen unter den schwächeren Verkehrsteilnehmern.

Der Hinweis ist letztlich lebensrettend, wenn er zusammen mit der Kenntnis Wenn Du den Fahrer nicht klar und deutlich durch die (Seiten)Scheiben oder den Rückspiegel (großen Hauptspiegel) sehen kannst, kann er Dich auch nicht sehen! gegeben wird.
Die deutsche Radverkehrserziehung beschränkt sich aber lediglich darauf, dass man mit den Füßen auf den Boden kommen muss, artig das Pfötchen raushalten muss (und dann einfach abbiegen kann ohne zu gucken), und auf dem Radweg fahren muss. Das ganze meist auch nur als "Druidenwissen" von Eltern, die selbst keine Leuchten auf dem Rad sind, mündlich an die Kinder weitergereicht.

Ich mach das so und habe es hier auch schon geschrieben.
Allerdings nicht so wie Du es verstanden hast.


Genau aus diesem Grund mache ich das.
Ich lasse solche Situationen weitestgehend eskalieren.
Du Held! Kämpfen für die gute Sache, sich für die Allgemeinheit aufopfern.
Gibt es Kenntnisse darüber, wie viele andere Radfahrer schon gerettet wurden, weil der von Dir "erzogene" KFZ'ler dadurch mehr aufgepasst hat?
Im Ernst: Das mag zum Ausleben eigener Egoismen reichen. Der Sache an sich dient es aber keinesfalls. Ein solches Vorgehen kann nicht als allgemeine Regel für Radfahrende empfohlen werden - ganz abgesehen von der Meinungsbildung über "die Radfahrer" bei den auf diese weise "belehrten" KFZ'ler. Du glaubst ja nicht ernsthaft, dass diese sich dann mit schlechtem Gewissen schämend hinter dem Lenkrad verstecken und sich über ihr Fehlverhalten Gedanken machen.

Darum muss das Prinzip Radweg abgeschafft werden.
Und gegen was ersetzt werden?
(Jetzt bitte keine egoistische "Ich-als-RR'ler"-Antwort. Die Alternativ-Lösung muss für die anderen 99% der Radfahrenden -kleine Kinder, Hausfrauen, Mütter, Rentner, Lastenradler, Büro-Volk, etc.- auch funktionieren. Und sie sollte den innerörtlichen Verkehrsfluss nicht endgültig zum Erliegen bringen.)
 
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