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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Heute hat's mich erwischt: ich fahre auf der Ostkrone in Berlin (für nicht ortskundige: eine Rad-/Skaterstrecke) mit rund 39 km/h entlang. Unerwartet und ohne dass ich auch nur noch irgendwie reagieren konnte, fährt von rechts ein Radfahrer auf die Strecke auf und quert diese. So treffe ich ihn am Hinterrad und fliege ab.
Autsch. Gute Besserung! Und hoffentlich klappt alles mit der Versicherung.
 
Das ist der Klassiker eines lebensgefährlichen Radweges. Nicht die Stelle, die man hier sieht, sondern an der nächsten Kreuzung. Kein Autofahrer rechnet damit, dass da (schnelle) Radfahrer längs kommen, wenn er rechts abbiegt. Demzufolge guckt auch keiner. Und auch die Leute, die aus der Seitenstraße kommen und auf die Straße entlang des Radweges abbiegen wollen, sind auf den Autoverkehr fixiert und fahren direkt vor bis zur Einmündung. Dass da vorher Radfahrer quer kommen können, hat niemand auf dem Radar.

Da Du ja scheinbar in und um FFM unterwegs bist, kennst Du vielleicht diese Stelle in Neu-Isenburg. Wenn man in Richtung Süden auf der Hugenottenallee fährt, endet an der Einmündung der Dornhofstraße der Radweg. Auf dem Parkstreifen zwischen der Straße und dem Radweg parken oft Lieferwagen oder Laster, d.h. ein Autofahrer hat nicht den Hauch einer Chance, den Radfahrer vorher zu sehen, wenn er abbiegen will. Autofahrer, die aus der Dornhofstr. kommen und auf die Hugenottenallee abbiegen wollen, müssen so weit vorfahren, um etwas sehen zu können, dass sie quer über den Radweg stehen. Ich habe irgendwann aufgehört mitzuzählen, wie oft ich an der Stelle schon beinahe abgeräumt worden bin, und fahre jetzt konsequent auf der Straße. Anhupen lasse ich mich dabei gerne, weil mir mein Leben und meine Gesundheit einfach wichtiger sind.

Nein, da bin ich anderer Meinung. Radwege, die am Rand der Fahrbahn verlaufen und idR genau eine Autotür breit sind (Autos parken natürlich rechts daneben) sind mir mehr als unheimlich. Zum einen, weil der fließende Verkehr sie grundsätzlich ignoriert, sobald es eng wird, zum anderen weil ständig irgendwer die Tür aufreisst.
Der Radweg in der Europaallee hat einiges richtig gemacht:
1. Der Weg ist optisch klar getrennt vom Fußweg. Es kommt nur äußerst selten vor, dass sich ein (sehr verwirrter) Fußgänger darauf verirrt
2. Der Weg ist klar getrennt von der Straße und von den Parkplätzen. Es ist überhaupt nicht möglich, mit dem Auto darauf auszuweichen, wenn gegenverkehr kommt
3. Der Weg ist erhöht (ca. 20cm hoher Bordstein), das führt dazu, dass man a) die Radfahrer hinter den parkenden Autos von der Straße aus noch sehen kann, b) die Autos auch wirklich nur auf dem Parkplatz parken und nicht auf dem Radweg, c) Autotüren mit entsprechender Vorsicht in Richtung des Radweges geöffnet werden, man könnte sie ja am Bordstein aufschrammen.
4. Der Weg wird an jeder einmündenden Straße abgesenkt und damit "Teil" der Straße. Die Parkplätze enden ein gutes Stück vor der Einmündung, sodass diese klar einsehbar ist.

Im Moment nervt etwas, dass wegen der Baustelle nur eine Straßenseite verfügbar ist, und man deshalb Gegenverkehr hat. Normalerweise ist das überhaupt kein Problem. Klar kann man auch hier mit Sicherheit noch einiges verbessern, aber unaufmerksame Autofahrer wird es (leider) immer geben.

Die Stelle in Isseborsch kenne ich (zum Glück) nicht.
 
Selbst wenn wird das doch keine Rolle spielen, wie willst Du nachweisen ob sie ihn aggressiv angehupt, beschimpft oder eng überholt und damit gefährdet hat? Wir haben als Gesellschaft doch längst vor dem Kraftverkehr kapituliert und sehen ihn als wirtschaftlich existenziell an. Jedem der etwas Hirn hat sieht die zunehmende Rücksichtslosigkeit bei allen Verkehrsteilnehmern, auch Radfahrern, aber niemand will ernsthaft was dagegen unternehmen.

Selbst wenn dein Horrorszenario stimmt, war das noch nicht erlaubt was der Radfahrer gemacht hat.

Selbstjustiz ist in Deutschland verboten.
 
Mich hat es gestern erwischt, ich war morgens auf dem Weg zur Arbeit. Bei rund 30 km/h, die ich in der Ortschaft fuhr, meinte eine Dame, sie müsste mit Schwung Rückwärts aus der Einfahrt rausschießen. Habe es nicht mehr rechzeitig geschaft zum stehen zu kommen und knallte in die Seite ihres Autos ein. Bin dann so halb über dem Lenker gestiegen und auf ihrer Motorhaube gelandet.
Sie ist sofort aus dem Auto rausgesprungen und hat nur geschrien, den Schaden sollte ich ihr bezahlen!
Ich habe dann erst einmal mein Fahrrad von der Straße geschoben und ihre Aussagen keine Beachtung geschenkt, da ich mich erst mal sammeln musste.
Zum Glück war direkt hinter mir eine Frau im Auto die den Unfall gesehen hat. Sie ist zu mir gerannt gekommen und fragte ob sie mir einen Krankenwagen rufen sollte.
Glücklicher Weise hab ich mich bei dem Aufschlag nicht verletzt und verzichtete auf den Krankenwagen.
Die Zeugin drehte sich dann zu der Frau die den Unfall verursacht hat, und erklärte ihr dass sie mir die Vorfahrt genommen hat!
Jetzt füllte sich der Platz mit Zeugen die den Unfall gesehen haben.
Irgendwann änderte sie dann doch ihre Meinung und gab die Schuld zu.
Geregelt haben wir dann das alles ohne die Polizei.
Bis zur Arbeit konnte ich noch mit dem Rad weiter fahren.

Mein Fahrrad habe ich dann meinem Händler zur Überprüfung gegeben. Außer einem leichten Achter hatte auch mein Fahrrad nichts.

Glaub ich hatte verdammt viel Glück
 
Boah ey.... solche Hexen kann ich ja leiden.
Jeder normale verständige Mensch hätte erstmal gefragt, ob einem was wehtut.
Aber nein! Das heilige Auto ist das wichtigste!

@sahimba
Oh Schitt.. gute Besserung. Zu welcher Uhrzeit und welche Auffahrt? Das ist echt das schlimmste, wenn die einfach rüberfahren ohne mal zu gucken :(
 
Glaub ich hatte verdammt viel Glück
Dann gucken wir jetzt mal, ob du auch deinen Schaden ohne Probleme bezahlt bekommst. Mit einem Unfallbericht der Polizei uss man sich jedenfalls keine Gedanken mehr machen, ob dem Unfallgegner das Schuldeingeständnis wieder entfällt und er sich ganz anders an den Vorfall erinnert.
 
Oh Schitt.. gute Besserung. Zu welcher Uhrzeit und welche Auffahrt? Das ist echt das schlimmste, wenn die einfach rüberfahren ohne mal zu gucken :(

Genau hier war das: https://www.strava.com/activities/340785980/analysis/744/800
Also die letzte Auffahrt vor der Kurve. Danke erst einmal. Um sicher zu gehen, weil ich etwas in meiner Bewegung (Schulter und Hüfte, jeweils rechts) eingeschränkt bin, hat mich meine Frau nun zum röntgen geschickt. Da fahr ich dann mal gleich rüber. Wird aber schon nix sein.
 
Selbst wenn dein Horrorszenario stimmt, war das noch nicht erlaubt was der Radfahrer gemacht hat.

Selbstjustiz ist in Deutschland verboten.

Da geb ich Dir grundsätzlich recht, aber was hätte er denn dann tun sollen um sein Recht zu bekommen, Gefährdung anderer ist ja auch verboten, oder?
Jeder von uns war sicher schon mal in einer ähnlichen Situation, aber Recht haben und Recht bekommen ist eben nicht dasselbe. Dazu kommt daß selbst wenn er einen Zeugen gehabt hätte solche Verkehrdelikte gern verharmlost werden, die Staatsanwaltschaft in meinem Bereich ist so stinkefaul, wenn da nicht einer umgefahren wird und halbtot ist besteht erstmal kein öffentliches Interesse. :(
 
Da geb ich Dir grundsätzlich recht, aber was hätte er denn dann tun sollen um sein Recht zu bekommen, Gefährdung anderer ist ja auch verboten, oder?
Jeder von uns war sicher schon mal in einer ähnlichen Situation, aber Recht haben und Recht bekommen ist eben nicht dasselbe. Dazu kommt daß selbst wenn er einen Zeugen gehabt hätte solche Verkehrdelikte gern verharmlost werden, die Staatsanwaltschaft in meinem Bereich ist so stinkefaul, wenn da nicht einer umgefahren wird und halbtot ist besteht erstmal kein öffentliches Interesse. :(
Gefährliche Argumentation. Selbstjustiz ist kein zulässiger Plan B für den Fall, dass man mit anderen Mitteln nicht weiterkommt. Falls die Aktion des Radfahrers irgendwie zu verteidigen ist, dann nur dadurch, dass sie je nach tatsächlicher Vorgeschichte vielleicht als eine Art Affekthandlung nach lebensgefährlicher Situation gewertet werden könnte, was Sachbeschädigung plus Ohrfeige (kann es denn mehr gewesen sein? Würde nicht schon bei ergebnisloser Untersuchung auf SHT “leichtverletzt“ in der PM stehen?) deutlich relativieren könnte. Aber ich bin kein Jurist, vielleicht werden auch beide unwirklich dazu verdonnert, gemeinsam zwei Wochen Urlaubsvertretung für die Affen im Stuttgarter Zoo zu machen, als Laie sollte man in solchen Fragen auf jede Überraschung gefasst sein.
 
Und so hat er jetzt sein Recht bekommen?
Unglaubliche Argumentation!
Nein, aber er hat Unrecht mit Unrecht vergolten, verschafft ihm vielleicht ein Stück Befriedigung und das Gefühl nicht völlig wehrlos zu sein.
Was wäre denn dein Alternativvorschlag wenn Du Dich körperlich bedroht fühlst? Die Bedrohung mit einem Fahrzeug ist alles andere als eine Bagatelle und wenn es, wie in vielen Fällen, überhaupt keine Konsequenzen nach sich zieht wird das Verhalten im Starssenverkehr immer roher.
 
B-Zeitung regional entblödet sich nicht von zu viel Fahrrädern in Berlin zu schreiben, weiter so Berliner!
 
Nein, aber er hat Unrecht mit Unrecht vergolten, verschafft ihm vielleicht ein Stück Befriedigung und das Gefühl nicht völlig wehrlos zu sein.
Was wäre denn dein Alternativvorschlag wenn Du Dich körperlich bedroht fühlst? Die Bedrohung mit einem Fahrzeug ist alles andere als eine Bagatelle und wenn es, wie in vielen Fällen, überhaupt keine Konsequenzen nach sich zieht wird das Verhalten im Starssenverkehr immer roher.
Was bist du doch für ein armer Wicht, man könnte fast Mitleid bekommen.
 
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