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Trainingsbuch

Cyclocycler

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Kann man davon ausgehen, daß Friels Trainingsbibel DAS Buch ist, wenn man sein Training ein wenig strukturieren will? Bisher trainiere ich einfach nach Gefühl ohne Plan, wogegen ich beim Schwimmsport nur nach Trainingspläne schwimme, weshalb ich jetzt auch beim Radsport mit mehr Plan fahren will.
Gleichzeitig muss ich auch wesentlich mehr Technik trainieren, was ich nie mache. Beim Schwimmen, trainiert man eigentlich immer Technik da Technik das A und O ist.
Ich will aber keiner dieser Bücher, wie "Perfektes Radtraining", die ultra öde aufgemacht sind, aber ich weiss, dass Friels Buch sehr komplex ist. Was gibt es für Alternativen mehr Qualität und Technik in sein Training zu bekommen? Gibt es eine andere Buch-oder sonstige Empfehlungen?

Um es mit Schwimmen zu vergleichen: es gibt viele Schwimmer, die jahrelang mit schlechter Technik im gleichen Tempo Dauerschwimmen und damit keine Fortschritte machen, da sie falsch trainieren. Mit Intervalltrainingsplänen und richtiger Technik macht man ganz andere Fortschritte.
 
Ich hab das Buch zwar selber nicht, aber was man so hört ist das auch gut für Anfänger geeignet, die ihr Trainings besser struktuieren wollen und hier im Forum haben das glaubig auch einige.

Aber was genau meinst du mit Technik? Tritttechnik, Kurventechnik...???
 
Aber was genau meinst du mit Technik? Tritttechnik, Kurventechnik...???
Alles. Um es wieder mit Schwimmsport zu vergleichen: beim Schwimmsport macht man Übungen, wie einarmiges Kraulen, Faustschwimmen, nur Beine mit austreckten Armen und und und.
Ich habe zwar sehr viele KM beim Radfahren hinter mir(früher über 100km täglich), aber Technik habe ich völlig vernachlässigt. Ich denke beim Radsport wird es verschiedene Technikübungen geben, die man regelmässig trainiert um einfach viel mehr aus dem Training rauszuholen. Gleichzeitig würde ein strukturiertes Training auch mehr bringen als Improvisation. Ich orientiere mich oft an meinem Schwimmtraining und mache Intervalle, schnelle Fahrten, Sprints, aber es ist alles so "do-it-yourself". Mir wäre lieber gezielter zu trainieren da man nicht alles 1:1 vom Schwimmsport übertragen kann.
 
Leistungsdiagnostik da siehst du wo du stehst und bekommst genau Angaben wo es noch happert . Bei mir die GA 1 . Laktat steigt zu schnell an .
Hat mir einiges geholfen
Gruss Weberix
 
Danke, aber Leistungsdiagnostik klingt teuer und ist nicht unbedingt das was ich suche. Ich habe mir heute die üblichen langweiligen Radsport Ratgeber im Buchhandel angeschaut. Vom Ansatz waren sie das was ich suchte, aber nur vom Ansatz. Friel scheint schon kompetent zu sein, wobei mich seine Pseudo-Kenntnisse über Ernährung ziemlich abgetörnt haben(Paleo:confused: ...lol). Ich habe im Internet das Buch The Complete Book of Road Cycling & Racing endeckt, was nach dem klingt was ich suche. Friel finde ich schon ok, aber es ist im Moment nicht mein Ding, wobei eines seiner 10 Regeln war: "trainiere niemals ohne Trainingsplan", und das will ich gerade nicht mehr. Beim Schwimmsport käme ich nie auf die Idee ohne Trainingsplan zu schwimmen, weshalb ich das blödsinn finde, dass ich das die ganze Zeit beim Radsport mache.

Ich bin ein wenig überrascht, dass bei über 200 Klicks nicht mehr Antworten da waren. Entweder trainieren hier die wenigsten nach Plan oder sie sind alle unterwegs beim dem geilen Wetter:p . Bin selbst gerade die Tür rein.
 
Danke für die Tipps. Greg Lemond's complete book of bicycling scheint echt gut zu sein und genau was ich suche, aber schwer erhältlich.
 
Danke, aber Leistungsdiagnostik klingt teuer und ist nicht unbedingt das was ich suche. Ich habe mir heute die üblichen langweiligen Radsport Ratgeber im Buchhandel angeschaut. Vom Ansatz waren sie das was ich suchte, aber nur vom Ansatz. Friel scheint schon kompetent zu sein, wobei mich seine Pseudo-Kenntnisse über Ernährung ziemlich abgetörnt haben(Paleo:confused: ...lol). Ich habe im Internet das Buch The Complete Book of Road Cycling & Racing endeckt, was nach dem klingt was ich suche. Friel finde ich schon ok, aber es ist im Moment nicht mein Ding, wobei eines seiner 10 Regeln war: "trainiere niemals ohne Trainingsplan", und das will ich gerade nicht mehr. Beim Schwimmsport käme ich nie auf die Idee ohne Trainingsplan zu schwimmen, weshalb ich das blödsinn finde, dass ich das die ganze Zeit beim Radsport mache.

Ich bin ein wenig überrascht, dass bei über 200 Klicks nicht mehr Antworten da waren. Entweder trainieren hier die wenigsten nach Plan oder sie sind alle unterwegs beim dem geilen Wetter:p . Bin selbst gerade die Tür rein.

Naja irgendwie klingst Du ein bißchen so als wüßtest Du eigentlich schon alles :confused: Zumindest kannst Du anscheinend beurteilen, dass andere nur Pseudo-Kenntnisse haben. Ich nehme an Du bist Experte in dem Thema?!
Radfahren ist nun mal keine technische Sportart! Ehrlich gesagt kann jeder Depp Radfahren. Laufen ist da schon eine andere Nummer und schwimmen ist eine total techniklastige Sportart. Natürlich unterscheiden sich hier die Trainingsformen. Eine Freundin von mir ist Schwimmerin und da wir uns gerade gemeinsam auf eine Roth-Staffel vorbereiten gibt es hier schon immer wieder interessante Diskussionen. Das fängt schon damit an, dass sie in fast jedem Training die Wettkampfdistanz schwimmt. Ich werde 180km nur wenige Male im Vorfeld fahren, weil der Regenerationsbedarf nach dieser Distanz viel zu hoch ist. Technik trainiert sich auf dem Rad eher nebenbei. Ich habe zumindest noch nie gehört, dass man extra Zeit aufwendet um Technik zu trainieren. Und im Gegensatz zum Schwimmen wird man beim Radfahren tatsächlich alleine dadurch immer besser, dass man es tut. Radtechnik ergibt sich durch Routine. Man kann bewußt versuchen eine höhere Trittfrequenz zu realisieren bis es einen irgendwann nicht mehr anstrengt und man kann sich beim Bergabfahren deutlich verbessern indem man häufig in Hügeln / Bergen unterwegs ist und dort mal jemandem folgt, der gut bergabfahren kann.

Fürs Radtraining gilt:

- abwechslungsreich und kein Einheitsbrei
- immer nur eine Trainingsart pro Einheit
- in Blöcken trainieren
- Periodisierung des Trainings
- Stärken unterstützen
- Schwächen eliminieren

Viel mehr kannst Du auch in einem Buch nicht finden nur vielleicht ausführlicher beschrieben. Was Deine Stärken und Schwächen sind, kann Dir kein Buch sagen ebensowenig was Deine Ziele sind und wieviel Saisonhöhepunkte Du hast, wie Dein Zeitbudget aussieht und welche Trainingsumfänge Du verkraften kannst. Hier hilft Dir nur Erfahrung und / oder eine Leistungsdiagnostik. Anders als beim Schwimmen (ich lerne es selber gerade mit Buch und Plan) muss man fast alle Entscheidungen selber treffen und ein Gefühl dafür entwickeln was zu viel oder zu wenig ist. Wenn Du mit Plan trainieren willst, kannst Du eine LD machen und Dir von einem professionellen Trainer einen Plan schreiben lassen oder Du kannst anhand der schon genannten Lektüre einen Selbsttest machen und Dir dann selber einen Plan zusammenschrauben. Wo Du nicht drumherumkommst ist Dir die Fragen zu beantworten

- was ist mein Ziel
- wieviel Wochenstunden kann ich realistischerweise investieren
- welche Umfänge / Intensitäten verkrafte ich
- wo sind meine Saisonhöhepunkte
- was sind meine Stärken
- wo sind meine Schwächen

Zusätzlich sei noch gesagt, das wenn Du ernsthaft mit Plan trainieren und Fortschritte nachhalten und dokumentieren willst, ein Leistungsmesser Dir die allerbesten Dienste leisten kann. Nur mit einem PM hast Du eine objektive Möglichkeit Deine Leistung(sentwicklung) jederzeit beurteilen und bewerten zu können unabhängig von äußeren Einflüssen. So kannst Du vollkommen unaufwendig alle 4-6 Wochen einen selbstkreierten Leistungstest wiederholen und anhand der Entwicklung sehen ob das von Dir geplante und durchgeführte Training erfolgreich war oder nicht. Damit hast Du auch die Möglichkeit zeitnah gegenzusteuern, wenn Deine Formkurve sich nicht in die gewünschte Richtung entwickelt.

Ein Buch allein wird Dir bei Deinen Wünschen nicht weiterhelfen und solange Du etablierte Lektüre wählst ist es relativ egal ob Du das eine oder das andere liest. Viel mehr Erkenntnisse als die oben genannten wird Dir so ein Buch allerdings nicht liefern können.
 
Naja irgendwie klingst Du ein bißchen so als wüßtest Du eigentlich schon alles :confused: Zumindest kannst Du anscheinend beurteilen, dass andere nur Pseudo-Kenntnisse haben. Ich nehme an Du bist Experte in dem Thema?!

Wenn du genau liest, bezog sich der Begriff Pseudo-Kenntnisse NUR auf den Ernährungsteil. Ich halte Friel was Radsport angeht für äußerst kompetent.
;) Mir geht es nur um Radtraining und nicht um Ernährung. Mich irriteirt nur das Kapitel über Paleo-Ernährungs in Friels Buch.

Mir ist bewusst, dass Radtraining nicht so technisch ist, wie Schwimmen. 3,8km Schwimmtraining ist übrigens nichts besonders. Das ist eine ganz normale Trainingseinheit im mittlerem Bereich(Leistungsschwimmer schwimmen deutlich mehr, Ich schwimme um die 5km, aber Intervalltraining), weshalb man das nicht mit 180km auf dem Rad vergleichen kann.
Nach 180km ist man gut platt, wobe

Was Radfahren angeht: als ehmaliger Radkurier, bin ich früher 12 Monate im Jahr täglich 100-150> KM gefahren. Das trainiert wahrscheinlich kaum einer, der Radsport betreibt. Allerdings habe ich nicht nach Plan trainiert, aber dafür Tempowechsel permanent. Ich war zwar schnell und ultra-fit, aber das heisst nicht, dass ich einen WK gewonnen hätte, da ich davon ausgehe, dass Radsportler mit Plan, wo man mit Struktur trainert, um das Beste rauszuholen, einfach ein qualitativ besseres Training absolvieren. Ich denke ich bin schon recht gut, aber dass ein gezieltes und qualitatives Training mich um Klassen weiter nach vorne bringt.


Ich habe ja den Unterschied meines Schwimmens gesehen nachdem ich im Verein trainierte. Da wurden Übungen und Tempos geschwommen, die ich vorher nicht kannte. Wenn man 20 Jahre Schwimmsport macht, wird man nicht beim Radsport monoton im gleichen Tempo trainieren, aber trotzdem irgendwo improvisiert. Wenn ich so klinge als wüsste ich schon alles, liegt das daran, dass ich kein Newbie bin der letzte Woche sein RR gekauft hat. Im Gegenteil, wer 20 Jahre Leistungsschwimmen macht, weiss gerade worauf es ankommt und ich weiss erst recht was ich beim Radsport falsch mache und das will ich verbessern.

Du hast mehrere Punkte angesprochen an denen man arbeiten kann:
- was ist mein Ziel
- wieviel Wochenstunden kann ich realistischerweise investieren
- welche Umfänge / Intensitäten verkrafte ich
- wo sind meine Saisonhöhepunkte
- was sind meine Stärken
- wo sind meine Schwächen

Die Fragen kann ich alle beantworten und suche ein Buch, wo ich die verschiedenen Antworten im Detail angehen kann.
Ich werde vielleicht auch einfach bei einem Verein reinschnuppern.
 
...
- in Blöcken trainieren
...

Eine schöne Übersicht hast Du da gegeben. Lass mich bitte einen Punkt herausnehmen.

Wenn wir von Trainingsblöcken reden, schwören die einen darauf je Block durchgängig ein Trainingsthema aufzunehmen, was meiner Meinung nach nur beim Grundlagenaufbau Sinn macht. Die anderen gehen je Block bei sinkender Intensität in Richtung Umfangssteigerung vor. Friel wechselt durch. Wie siehst Du das für Dich?
 
Nur eine schnelle Antwort zum ersten Satz. Wenn du genau liest, bezog sich der Begriff pseudo-Kenntnisse NUR auf den Ernährungsteil. Ich halte Friel was Radsport angeht für äußerst kompetent.
;) Mir geht es nur um Radtraining und nicht um Ernährung.
GENAU so hatte ich es auch verstanden, ich bin nur der Meinung, dass man solche Kommentare (wenn überhaupt) nur dann von sich geben sollte, wenn man selber DEUTLICH mehr Ahnung von der Materie hat. Das kann sonst leicht arrogant und überheblich rüberkommen und dann wundert man sich vielleicht über ausbleibende, konstruktive Antworten.;)
 
Eine schöne Übersicht hast Du da gegeben. Lass mich bitte einen Punkt herausnehmen.

Wenn wir von Trainingsblöcken reden, schwören die einen darauf je Block durchgängig ein Trainingsthema aufzunehmen, was meiner Meinung nach nur beim Grundlagenaufbau Sinn macht. Die anderen gehen je Block bei sinkender Intensität in Richtung Umfangssteigerung vor. Friel wechselt durch. Wie siehst Du das für Dich?
Hab ich mich in der Kurzfassung nicht klar ausgedrückt. Ich hatte es gedanklich eher noch im Zusammenhang mit Periodisierung gemeint. Und da ging es mir eher darum zum Ausdruck zu bringen, dass man mehrere Phasen (Mikrozyklen) haben sollte, die sich ineinander und nacheinander aufeinander aufbauen und nicht erst viel und dann weniger oder immer mal wieder gar nicht (damit sind keine Ruhephasen gemeint!). Klassisches Blocktraining ist aus meiner Sicht kein must have für erfolgreiches Training. Wer aus irgendwelchen Gründen jeden zweiten Tag trainiert kann auch damit erfolgreich sein, wenn er die anderen Grundsätze befolgt. Außerdem glaube ich auch, dass man bei 6h oder weniger pro Woche mit intensivem Training von 1-2h verteilt auf 3-4 Einheiten pro Woche im Verhältnis den größten Effekt erzielt.

In der Praxis habe ich es genau so gemacht wie Du es beschrieben hast. Beim klassischen Grundlagentraining mehrere Tage hintereinander mit ansteigender Belastung oder erst Intensität und dann Umfänge. Glücklicherweise bin ich inzwischen in der komfortablen Situation "nur noch" Rad zu fahren und somit bin ich z. B. am Samstag 80km relativ entspannt gefahren und hab gestern nochmal 2h Intensität rausgehauen, weil Wetter und Gefühl genau dafür gepaßt haben.
 
Eine Sache noch. Ich habe jahrelang nach Plan trainiert und dabei mein Körpergefühl gründlich mißachtet. Im Ergebnis hatte ich abwechselnd Topform oder Virusinfekt. Seit zwei Jahren fahre ich nur noch Rad. Ich habe die Umfänge etwas reduziert und höre mehr auf meinen Körper. Im Ergebnis bin ich viel weniger krank, aber auch nicht mehr so schnell. Meine persönliche Erkenntnis daraus ist. Um wirklich schnell zu sein muss ich mein Köpergefühl teilweise ignorieren und akzeptieren, dass Leistungssport offensichtlich nicht gesund ist. Wenn ich auf meinen Körper höre ist das physische und psychische Befinden deutlich besser, aber das Leistungsniveau sinkt zwangsläufig.
Das gilt jetzt nur für mich und kann bei jedem anderen vollkommen anders sein!
Gestern bin ich "nur" noch zwei Stunden gefahren, weil ich länger einfach keine Lust mehr hatte. Der Trainingseffekt war zwar suboptimal, aber ich hatte total viel Spaß und heute geht es mir super. Inzwischen sind mir die Ergebnisse Spaß und super fühlen einfach wichtiger als Platzierungen bei irgendwelchen Rennen.
 
GENAU so hatte ich es auch verstanden, ich bin nur der Meinung, dass man solche Kommentare (wenn überhaupt) nur dann von sich geben sollte, wenn man selber DEUTLICH mehr Ahnung von der Materie hat. Das kann sonst leicht arrogant und überheblich rüberkommen und dann wundert man sich vielleicht über ausbleibende, konstruktive Antworten.;)
Ja, ich kenne mich tatsächlich gut mit Ernährung aus, aber darum geht es nicht. Mich stören Ernährungsprinzipien wie Paleo, die auf Bro-Science beruhen, in einem Fachbuch über Rennradsport.
Das hat mich bei Friels Buch ein wenig abgetörnt. Mehr wollte ich nicht sagen. Trotzdem halte ich ihn für sehr gut was Radtraining betrifft.
 
Ja, ich kenne mich tatsächlich gut mit Ernährung aus, aber darum geht es nicht. Mich stören Ernährungsprinzipien wie Paleo, die auf Bro-Science beruhen, in einem Fachbuch über Rennradsport.
Das hat mich bei Friels Buch ein wenig abgetörnt. Mehr wollte ich nicht sagen. Trotzdem halte ich ihn für sehr gut was radtraining betrifft.
OK da können wir uns drauf einigen! :)
 
OK da können wir uns drauf einigen! :)
Ich habe weiter oben ein wenig weiter ausgeholt und den Beitrag verlängert, aber deine Antworten danach, haben mich eher zum Nachdenken gebracht. Deine Punkte mit Training, wo man "nur noch Rad fährt" was zwar sub-optimaler ist aber dafür Spass macht, ist im Grunde wie ich jetzt trainiere. Vielleicht sollte ich einfach auf mein Bauchgefühl hören und so trainieren wie bisher....grübel:idee:
 
Das war zwar überhaupt nicht so gedacht, ist aber auch ein interessanter Ansatz. Dazu kann ich dann ja nochmal ein bißchen weiter ausholen. :D Wenn Du wirklich trainierst

- spielt das Wetter natürlich keine Rolle mehr und am ersten sonnigen Tag seit Wochen hast Du garantiert Ruhetag
- entscheidet nicht die Laune und eine RTF über die Streckenwahl, sondern das geplante Trainingsprogramm
- wirst Du für Deine Mitfahrer untauglich, weil Du beim Grundlagentraining an jeder Autobahnbrücke reißen lassen mußt und beim intensiven Training ständig die Gruppe sprengst
- darfst Du wenn Du super Bock hast nicht durch die Gegend ballern, weil heute eine lange, ruhige Einheit auf dem Plan steht
- mußt Du Samstags eine Party absagen, weil Du am Sonntag eine lange Einheit fahren mußt

und wofür das Ganze? :idee:um 0,5 km/h schneller unterwegs zu sein was aber keiner merkt, weil niemand mehr mit Dir fahren will!

Für mich kann ich sagen obwohl ich jetzt "nur noch" zum Spaß fahre, hat es letzte Woche endlich mal wieder gereicht um mit den Leuten von früher unterwegs zu sein und ich hatte den Eindruck, dass es niemand besonders gestört hat, dass an den drei längeren Anstiegen auf mich gewartet werden mußte.
 
Was Radfahren angeht: als ehmaliger Radkurier, bin ich früher 12 Monate im Jahr täglich 100-150> KM gefahren. Das trainiert wahrscheinlich kaum einer, der Radsport betreibt. Allerdings habe ich nicht nach Plan trainiert, aber dafür Tempowechsel permanent. Ich war zwar schnell und ultra-fit, aber das heisst nicht, dass ich einen WK gewonnen hätte, da ich davon ausgehe, dass Radsportler mit Plan, wo man mit Struktur trainert, um das Beste rauszuholen, einfach ein qualitativ besseres Training absolvieren. Ich denke ich bin schon recht gut, aber dass ein gezieltes und qualitatives Training mich um Klassen weiter nach vorne bringt.


Du hast mehrere Punkte angesprochen an denen man arbeiten kann:
- was ist mein Ziel
- wieviel Wochenstunden kann ich realistischerweise investieren
- welche Umfänge / Intensitäten verkrafte ich
- wo sind meine Saisonhöhepunkte
- was sind meine Stärken
- wo sind meine Schwächen

Die Fragen kann ich alle beantworten und suche ein Buch, wo ich die verschiedenen Antworten im Detail angehen kann.
Ich werde vielleicht auch einfach bei einem Verein reinschnuppern.

Die obige Antwort ist einfach. Du hattest eine super Basis, aber mit Sicherheit Schwächen in Spitzen und wenn wir von Lizenzrennen sprechen eine Mangel an Kurventechnik und Taktikverständnis. Die meisten Leute, die "nur so" fahren, fahren die langsamen Sachen zu schnell und die schnellen zu langsam. Ohne Trainingsplan kommt kaum einer auf die Idee so hart zu fahren, dass er Blutgeschmack im Mund und die K*** im Hals hat. Das braucht man aber um auch mal im Rennen vorne mit dabei zu sein, weil in den Kurven, am Berg und bei Attacken werden die meisten Rennen entschieden. Darauf muss man sich ganz spezifisch körperlich vorbereiten. Stichwörter hier VO2max., Laktattoleranz und Spitzenleistung. Ich erreiche das dadurch, dass ich immer mal wieder mit Leuten "nur so" fahre, die schneller sind als ich. Da ist das SB-Training inkl. ;) Verein ist eine nette Idee, aber versprech Dir davon bitte nicht zu viel. Ich keinne inzwischen relativ viele Vereine auch aus der Praxis und noch nie habe ich einen gefunden wo auch nur ansatzweise strukturiert trainiert oder planmäßig vorgegangen worden wäre. Das ist vielleicht der größte Unterschied zum Schwimmsport! Wenn Du aber nicht das unendliche Glück hast in Deinem direkten Umfeld Leute

- mit demselben Zeitbudget
- demselben Talent
- denselben Zielen
- derselben körperlichen Belastbarkeit

um Dich zu haben, stell Dich darauf ein, dass ernsthaftes Radtraining einsam macht. Wenn Du Dich gut quälen kannst, auch mal beim nur so fahren über Deine Grenzen gehst und Dich zwischendurch mal an Leute hängst, die stärker sind, kannst Du glaube ich auch so ganz gut was rausholen und das was dann noch fehlt, ist vielleicht auch nicht wichtig. Ungeahnte Leistungssprünge können sich ergeben, wenn Du z. B. mal einen Ausflug in den Laufsport machst, weil diese neuen Trainingsreize einen guten Schub auslösen können.
 
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