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Herstellersuche und Restaurierungstipps?

AW: Herstellersuche und Restaurierungstipps?

Man könnte ja vorher die Teisanierung machen und wenn das müscht wird, dann komplett lackieren. Vieleicht hat Knobi ja ein paar gute Tips.....

Ich machs mal wie bei Hallo Spencer:
"Wir rufen dich Galactica..vom fernen Stern Andromeda...Der Rost treibt hier sein böses Spiel...
 

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Re: Herstellersuche und Restaurierungstipps?
AW: Herstellersuche und Restaurierungstipps?

wenn strahlen, dann glasperlstrahlen. Sonst sind nachher Löcher drin, und verchromen lässt sich die kraterlandschaft, die übrigbleibt, logischerweise auch nicht. Das wird man Dir in einem "seriösen" Betrieb auch nicht verheimlichen.
 
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Ich würde das nicht restaurieren, sondern konservieren, also das Weiterrosten von innen und außen verlangsamen.
An dem Rahmen hat ja nicht nur der Zahn der Zeit genagt, ein Grobmotoriker hat die Kettenstreben geplättet, indem er die Schraube des Mittelbauständers zu fest angezogen hat.

Trotzdem ein sehr schöner Fund und garantiert ein schweizer Velo.
Sieh es einfach so: Wenn es in den vergangenen Jahrzehnten nicht so übel behandelt worden wäre, hätte man es nicht weggeworfen, und du hättest es nicht gefunden.

Die "Kappen" sehen ziemlich massiv aus, das sind wahrscheinlich Muttern, die mit der Tretlagerwelle verschraubt sind.
Wie lautet der Schriftzug auf der Kurbel?
 
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An dem Rahmen hat ja nicht nur der Zahn der Zeit genagt, ein Grobmotoriker hat die Kettenstreben geplättet, indem er die Schraube des Mittelbauständers zu fest angezogen hat.

Versteh ich nicht.

und garantiert ein schweizer Velo.

Was macht dich darin so sicher? Ich tippe ja auch auf die Schweiz. Aber warum kannst du das jetzt schon garantieren, ohne das Tretlagergewinde zu kennen.

wenn strahlen, dann glasperlstrahlen. Sonst sind nachher Löcher drin, und verchromen lässt sich die kraterlandschaft, die übrigbleibt, logischerweise auch nicht. Das wird man Dir in einem "seriösen" Betrieb auch nicht verheimlichen.

Glasperlenstahlen wird überall da eigesetzt, wo durch kinetische Energie ein glätten der Oberfläche erzielt werden soll, da nicht abrasiv. Zur sicheren Entfernung von Rost ist dieses Strahlmittel denkbar ungeeignet. Es nützt nichts, wenn die Oberfläche zwar glatt aber nicht rostfrei ist. Eine Kraterlandschaft kommt nur durch den entfernten Rost zustande und nicht durch das abrasive Strahlen mit Korund oder Aluminiumoxid. Darüber hinaus ist eine gewisse Rauhigkeit der Oberfläche der Haltbarkeit des Lackes sehr zuträglich. Man sollte natürlich nicht mit Kieselsteinen strahlen.
 
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Das ist ein richtig schönes Rad!
Irgendwie erinnert es mich ein wenig an dieses (etwas neuere?) hier, vor allem mit den schicken Zierlinien und der kurzen, breiten Hinterbauanlegung oben:
http://www.leboncoin.fr/velos/237194348.htm?ca=12_s

Mit dem durch eine nicht richtig passende Ständerbefestigung und rohe Gewalt geplätteten Hinterbau hat Swiftnick völlig recht, allerdings ist das bei einem Stahlrahmen auch eher ein optischer Mangel.
Tatsächlich erkennt man an diesen Stellen aber die originale Farbe, die offenbar sehr viel "grüner" war und im Lauf der Jahre einfach verblasst ist.

Wenn man das Ding im derzeitigen Zustand konservieren will, kommt man nicht drumrum, die Roststellen entweder zu ölen bzw. zu fetten, was aber Staub anzieht und regelmäßig neu gemacht werden sollte, oder den Rost wirksam und dauerhaft zu versiegeln. Das sollte nicht unbedingt mit normalem Klarlack geschehen, sondern mit einem möglichst dünnflüssigen Material, das unter die angehobenen Lackränder und in die feinsten Poren kriecht und am besten auch noch Feuchtigkeit bindet, z.B. durch eine Acrylatkomponente. Presto "Bob" wäre das richtige Material dafür, natürlich nur die klare Variante ohne die Bob2-Grundierung. Zwei bis drei Schichten, jeweils nach ordentlichem Antrocknen des vorherigen Auftrags, sollten es aber schon sein - die Trockenzeit ist aber elend lang und Bob neigt mit der Zeit zum Vergilben im Sonnenlicht.

Ich persönlich wäre in diesem Fall für die radikale Behandlung mit komplettem Neulack. Zum Strahlen würde ich einen hochwertigen, dünnwandigen Rahmen allerdings nur geben, wenn ich den Arbeiter dort schon sehr lange, gut und persönlich kenne, damit habe ich schon viel zu oft schlechte Erfahrungen gemacht bzw. bei anderen miterlebt.
Den verbliebenen Lack kann man sehr gut mit Lötlampe und Drahtbürste entfernen, den dann noch in den Poren sitzenden Rost mit angedickter Phosphorsäure (Pelox) und viel Geduld. Von Fertan halte ich nicht allzu viel, höchstens im Anschluss an eine sehr gründliche Phosphorsäurebehandlung. Auf den verbliebenen Chrom würde ich, so schade es auch sein mag, in diesem Fall einfach verzichten und die Stellen, auf denen er noch hält, ordentlich anschleifen und überlackieren.
Zum Entlacken und anschließenden Lackaufbau für "Garagenpfuscher" hatten wir anderswo schon oft und viel geschrieben.

Natürlich wäre es auch möglich, nur die schadhaften Stellen neu zu lackieren bzw. auszubessern - allerdings gibt es an diesem Rahmen ja kaum eine Stelle mit unbeschädigtem Lack und der Aufwand wäre daher viel zu hoch, bei fragwürdigem Ergebnis.

Wenn Du neu lackieren willst, mach auf jeden Fall viele gute Fotos von den Zierlinien und Schriftzügen, um sie entsprechend wiederherstellen zu können. Bei den Vorlagen dafür kann ich Dir ggf. helfen.
 
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hallo und danke für die ausführlichen tipps!

das rad lohnt sich schon zu restaurieren denke ich, allerdings brauche ich dafür anscheinend eine chemikerausbildung :).

also du meinst das rad kann ich selbst restaurieren?
habe halt kaum erfahrung mit so etwas, dafür aber geschicklichkeit und wenig geduld.
ich denke aber der aufwand lohnt sich.
mit den zierlinien wird es nur schwierig, künstlerich bin ich eher ne null.

zuerst muss ich aber die lager rausbekommen, das wird erst mal schwierig.
 
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Knobi hat vollkommen Recht. Insbesondere ist eine professionelle Nasslackierung ganz etwas anderes als das Werk eines Garagenfreaks.

Meine Überlegung ist nur, dass wenn der Rahmen eh neulackiert werden sollte/muss, und dir das Geld für eine professionelle Lackierung fehlt, du es zumindest selbst versuchen könntest. Ist für den Rahmen sicherlich besser, als den Rost zu lassen. Außerdem wächst er dir während der Arbeit richtig ans Herz.
Von daher würde ich sagen, lass das Teil glasperlstrahlen, und dir anschließend in einem Lackierbetrieb etwas Grundierung geben und eine schöne Farbe mischen. Anschließend mit Fingerspitzengefühl ein paar Schichten Grundierung und Lack auftragen. Sobald alls ordentlich getrocknet ist kannst du dich an die Zierlinien wagen. Das Meiste wirst du Abkleben können, einige Stellen müsstest du allerdings freihändig machen. Auf jeden Fall brauchst du dafür seeeehr viel Geduld.
 
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jetzt bin ich ganz schön durcheinander!

strahlen lassen oder nicht....das ist hier die frage?

zur not würde ich es auch selber machen mit besagter lötlampe und bürste, das dürfte nicht das problem sein, lötlampe und strahlen sollten in etwa gleich viel kosten.
 
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Sorry, die Lötlampe hatte ich im Text ganz vergessen. Probier's erstmal damit. Auf jeden Fall: Bevor du zu Werke gehst, viele gute Fotos von der Lackierung machen! - Was weg ist, kommt nicht wieder.
 
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Vorher zum Lackierer und die Originalfarbe nachmischen lassen, Fotos verändern die Farbe ... oder wenigstens die Infos zum Lack einholen.

Die einzelnen Arbeitsschritte schön dokumentieren. (Für die Historie des Rades, für dich und für uns hier.)
 
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Das Rothenberger Lötlampenset (Brenner +5 Kartuschen) hab ich neulich beim Baumarkt für 15€ gekauft. Dazu noch eine Messingbürste.
Da bist du bei unter 20€ und du kannst damit 15 Rahmen entlacken.

Wenn du es selber machst, kannst du sicher sein, dass da nicht unnötig Material abgetragen wird. Von der Fahrerei mit hinbringen und abholen mal ganz abgesehen.

Ich geb zu...es macht auch sehr viel Spaß.
 
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Hmm. Wenn Du erst eine Lötlampe kaufen müsstest, ist Strahlen vielleicht die bessere Idee - ich gehe halt immer davon aus, dass sich so ein Ding eigentlich in jedem Haushalt befindet und daher die billigste Lösung zum Entlacken darstellt.
Abbeizer als dritte Möglichkeit würde ich lieber nicht nehmen: Zu zeitaufwendig, zu viel Sauerei.

Beim Strahlen kann der Rahmen allerdings heftig leiden oder sogar richtig "zerschossen" werden - schau Dir den Betrieb deshalb vorher bitte ganz, ganz genau an, unterhalte Dich ausführlich mit demjenigen, der Deinen Rahmen dann tatsächlich bearbeitet und halte den Inhalt dieses Gesprächs am besten schriftlich fest, samt Unterschrift vom Chef des Ladens.
Ich kenne das: "Ja ja, Glasmehl, klar!" ist schnell gesagt, während der Rahmen dann zwischen Geschütztürmen und Brückenköpfen selbstverständlich ebenfalls mit grober Schlacke gestrahlt wird und anschließend faustgroße Löcher hat.

Falls Du doch von Hand arbeiten willst:
http://www.korrosionsschutz-depot.d...hp?info=p283_BOB-Rostversiegelung-100-ml.html
oder
http://www.korrosionsschutz-depot.d...p?info=p294_Pelox-RE-Rostentferner-250-g.html
- beides gibt es aber oft auch "um die Ecke" im Autozubehör.

Der Weg zum Autolackierer steht vorher sowieso an, um die originale Farbe nachmischen zu lassen - falls der Rahmen wieder originalgetreu werden soll.
Als Ersatz für die verchromten Muffen kann ich mir an einem dunkelgrünen Rahmen z.B. Hellblau oder Gold gut vorstellen.

Hier findest Du übrigens einige Beispiele, die allesamt als Garagenlackierung entstanden sind - freilich nicht völlig ungeübt:
http://fotos.rennrad-news.de/u/819

Und hier kannst Du mir beim Pfuschen ab Post 220 ein wenig über die Schulter schauen:
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=85834&page=9


Edit: Hoppla, Reynolds hat ein wirklich gutes Angebot entdeckt, das wäre dann wohl doch vorzuziehen.
 
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@knobi:

deinen megapost hab ich mir gerade mal angesehen, da kann ich nur sagen RESPEKT!

du kannst dich ja schon als veteran auf diesem gebiet bezeichnen.
wenn ich bedenke was da auf mich zukommt wird mir ganz mulmig.

auf jeden fall werde ich deinen post beim restaurieren als wegweiser benutzen.
die sache ist jetzt die, wenn ich mir die farbe mischen lasse, wie kriege ich diese auf den rahmen?
eine lackierpistole habe ich nicht, geschweige denn einen kompressor und erfahrung auf diesem gebiet.
was würde denn da auf mich zukommen an kosten, bin am überlegen ob ich es dann nicht doch besser lackeiren lasse?

das tretlager konnte ich nicht ausbauen, fehlt mir das passende werkzeug (stirnlochschlüssel, lagerschalen ausschläger), da muß ich jetzt erst mal investieren, zum glück habe ich eine altes bianchi rennrad verkauft und jetzt ein bischen eas in der "kriegskasse".
 
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das tretlager konnte ich nicht ausbauen, fehlt mir das passende werkzeug (stirnlochschlüssel, lagerschalen ausschläger), da muß ich jetzt erst mal investieren, ...

:confused: Geh mit dem Rahmen doch erst mal zu ein, zwei Fahrradläden, bevor du jetzt bei knapper Kasse Geld in Werkzeug investierst, dass du nur 1x benötigst, und steck das Geld lieber in eine ordentliche Lackierung.
 
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ja, ich glaube auch bei dem tretlager und den lagerschalen werde ich definitiv hilfe in anspruch nehmen müssen.

nächste woche gehe ich damit mal hier auf händler-tour und bis dahin überlege ich mir schon mal einen schlachtplan und werde die bemalung mal aussmessen und dokumentieren, zum glück habe ich ein kleines fotostudio mit tageslichtlampen (immer schön in RAW ablichten).
 
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Oder such mal nach selbsthilfewerkstätten - die meisten unis haben solche
 
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wohne in einer kleinstadt, nächste uni ist 120 km weit weg, hier gibt es aber ne lebenshilfe werkstatt, wo ich schon dauerkunde bin.
der meister hat schon recht viel plan, auch von den alten sachen.
 
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