Hömma,
@b_a, sooo nicht!
Das frühe Aufstehen ist an sich wunderbar. Man erlebt einen (Fahrrad-)Morgen auf so schöne, eigene Weise.
Der Start in der Dunkelheit, der Scheinwerfer schneidet eine klares Lichtfeld in die Nacht, ein paar Straßenschilder erreicht ein wenig Streulicht, ansonsten konzentriert sich der Blick auf die knappe beleuchtete Straßenfläche. In Fast-Neumondnächten wie derzeit herrscht ansonsten wirklich tiefschwarze Nacht und ich konzentriere mich ganz auf meine Strecke, mein Rad und mich. Mehr gibt es im Moment noch nicht.
Später dann schimmert es leicht vom sich ankündigenden Sonnenaufgang, der sich im Tal aber nur über den Wipfeln des Höhenzuges erahnen lässt, gelegentlich durchschneiden ein paar entgegenkommende Autoscheinwerfer das Dunkel, bis ich den Höhenzug erreiche und das Schimmern des Morgens deutlicher wird.
Der Dynamo summt, der Lichtkegel ist weiterhin die einzige verlässliche Lichtquelle bis zwei Täler weiter aus dem Schimmern ein erster schwacher Streif in Dunkelorange zum wirklichen Sonnenaufgang wird, auch wenn der Rest des Himmels noch im festen Griff der Nacht ist und ein paar Sterne umso heller strahlen, bis der Himmel ganz langsam zu dunklem Blau wechselt. Zwischendurch leuchtet ein weißblühender Baum oder Strauch in der Nacht, der sein Frühlingsdasein der Nase schon viel früher mitgeteilt hat.
Noch zwei Täler weiter und inzwischen durch ein großes Waldstück radelnd ist der schwache Streif zur orangefarbenen Fläche geworden, die jetzt auch den Weg miterhellt, wenn das Licht durch die noch blätterarmen Frühlingsbäume strahlt. Die Luft ist inzwischen bereits spürbar wärmer geworden, der Duft der blühenden Blumen, Sträucher und Bäume durchdringt das Bewusstsein, weitet den Blick und öffnet das Bewusstsein.
Der Blick schweift immer öfter nach links und rechts, aus der Konzentration auf sich selbst wird ein Wahrnehmen und Genießen des Frühlingsmorgens - und du weißt: Nein, du bist nicht zu früh aufgestanden!