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Zwift stoppt Indoor Bike
Abbau von 150 Stellen möglich

Bei Indoor-Training-Bikes schwinden die Absatzprognosen. Deshalb erwischt es nach Peloton jetzt auch Zwift. Die Online-Trainingsplattform stoppt die Entwicklung eines eigenen Indoor-Training-Bikes und wird eventuell bis zu 150 Mitarbeiter entlassen. Die Trainingswelt selbst soll von den Umstrukturierungsmaßnahmen nicht betroffen sein.

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Zwift stoppt Entwicklung des Indoor-Bikes

Die Online-Trainingsplattform Zwift wurde in den letzten Jahren zum Inbegriff für das Rollentraining in den eigenen vier Wänden. Dem kalifornischen Software-Unternehmen ist es mit seiner Trainings-App gelungen, dem heimischen Indoor-Strampeln den muffigen Geruch von Keller und Schweiß abzustreifen und das Bike-Training zu Hause in einen hippen Sport zu verwandeln. Längst wird in der Szene vom „Zwiften“ gesprochen und über virtuellen Radsport gefachsimpelt. Selbst die UCI adelte die Software mit der Vergabe der E-Sports-Weltmeisterschaft an Zwift.

Obwohl es zahlreiche Konkurrenz auf dem Markt der Online-Trainings-Plattformen gibt, gelten die Kalifornier nach wie vor als klarer Marktführer und Trendsetter, zumindest was den interaktiven und sozialen Aspekt beim Indoor-Training betrifft. Doch das Unternehmen beschränkte sich nicht auf die Weiterentwicklung der Software, sondern arbeitete seit geraumer Zeit auch schon an einem eigenen Trainings-Bike, das ein weiter optimiertes Nutzungserlebnis in den virtuellen Zwift-Welten versprach.

# Zwift hat die Pläne für ein eigenes Indoor-Bike vorerst gestoppt - das Unternehmen will sich wieder auf die Weiterentwicklung der Online-Trainingsplattform konzentrieren.

Die Entwicklung dieses Zwift-Bikes wird nun offiziell „pausiert“ und deshalb soll das Unternehmen umstrukturiert werden, das hat Zwift in einer Stellungnahme bestätigt, die unter anderem in einem Bericht des Portals DC Rainmaker erschien. Nicht bestätigt wurde die Zahl von 150 Mitarbeiter*innen, die im Zuge dieser Entscheidung wohl den Konzern verlassen müssen. Auch in unserem Forum wird bereits im Thema „Anyone who feels like boycotting Zwift, now might be the time“ über die Entlassungen und die Entscheidung das Hardware-Projekt zu stoppen, diskutiert.

Zwift gibt an, dass sich das Marktumfeld für das geplante eigene Smart-Bike verschlechtert habe und man das Projekt deshalb aktuell auf Eis lege. Der Fokus soll in Zukunft wieder ganz klar auf der Weiterentwicklung der Software und der Stärkung der Marktposition als Online-Trainingsplattform liegen.

# Zwift hätte die Teilnehmer*innen bei solchen Events gerne auf einem Zwift-Indoor-Bike gesehen - doch daraus wird auf absehbare Zeit wohl nichts werden.

Smartbike-Anbieter investiert in Software

Damit zieht sich Zwift also auf seine eigentliche Stärke zurück und überlässt den Hardware-Markt den etablierten Anbietern wie Wahoo oder Tacx, die beide schon seit einigen Jahren ein eigenes Indoor-Bike anbieten. Bemerkenswert dabei ist, dass Wahoo den umgekehrten Weg geht. Die US-Amerikaner bieten nicht nur ihre Kickr-Smarttrainer und das Kickr-Bike an, sondern haben vor zwei Wochen die Übernahme der Online-Trainingsplattform RGT Cycling verkündet. Der Launch der neuen Plattform Wahoo X ist dabei durchaus als Angriff auf Zwift zu bewerten.

Es wird also interessant zu beobachten sein, was sich in den nächsten Jahren auf dem hart umkämpften Markt des Indoor-Training noch alles tun wird.

# Wahoo hat schon länger ein eigenes Indoor-Bike am Start - das Unternehmen investiert zudem massiv in das eigene Software-Angebot.

Was sagt ihr zur aktuellen Entwicklung bei Zwift?


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Text: Harald Englert / Fotos: Zwift, Wahoo
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