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Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

alieser

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Hallo zusammen,

ich hätte zwei Fragen, zu denen mir vielleicht einige erfahrenere Radler unter Euch Tips und Hinweise geben könnten.

Vorab beschreibe ich mal die Ausgangssituation, die für meine Fragestellung von Bedeutung ist:

In meiner Jugend habe ich sehr umfangreich Sport betrieben (American Football auf Leistungssportniveau). Das ganze ging bis zu meinem 21 Lebensjahr, als ich das ganze aufgrund einer Schulterverletzung aufgeben mußte. Mit Mitte ca. 27 bin ich zum Mountainbiken gekommen und ca. 4 Jahre lang relativ intensiv gefahren (zwischen 4.000 und 8.000 km im Jahr). Das Training erfolgte pulsorientiert ohne das jemals eine Leistungsdiagnostik durchgeführt wurde.

Mittlerweile bin ich 34 und die letzen drei Jahre stand mein Rad aufgrund beruflicher Beanspruchung ungenutzt im Keller. Nun habe ich mir aktuell ein Rennrad zugelegt und möchte auf diesem Wege hauptsächlich die Grundlagenausdauer fürs Mountainbike wieder trainieren und ggf. an einigen Hobbyrennen in 2009 teilnehmen. Schwerpunkt wird aber das Mountainbike bleiben (Ziele sind Alpenüberquerungen und Marathone).

Aktuell bin ich also untrainiert. Deshalb meine beiden Fragen:

1. Wann macht eine erste Leistungsdiagnostik (inkl. Laktattest und Atemgasanalyse) zur Ermittlung der individuellen Trainingsbereiche Sinn? Bereits jetzt mit erneutem Einstieg ins Radtraining oder sollte ich erst drei oder vier Monate wieder eine Grundkondition aufbauen, bevor eine Leistungsdiagnose Sinn macht?

2. In welchem Rhytmus sollte eine solche Leistungsdiagnose durchgeführt werden um das individuelle Training sinnvoll anpassen zu können?

Bisher hatte ich geplant einen ersten Test im Januar und einen zweiten in der Mitte des Jahres zu machen, und diesen Rhythmus auch beizubehalten. Macht das überhaupt Sinn, weil sich die persönlichen Trainingsbereiche kaum verändern? Oder wäre es für einen ambitionierten Amateur sogar empfehlenswert (gerade in den ersten ein oder zwei Jahren) die Leistungsdiagnose öfter durchzuführen?

Würde mich freuen, wenn ich hier einige hilfreiche Tips bekomme. Nebenbei hat vielleicht jemand noch einen Hinweis für eine gute Anlaufstelle für Leistungsdiagnosen im Raum München.

beste Grüße
André
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

ich hab meine ersten test auch nach 2 monaten reiner grundlagen training gemacht. Weil wenn Du Dich wirklich untrainiert fühlst dann solltest Du erst etwas aufbauen! Man verbessert sich sehr schnell am anfang und dann wären die werte nicht mehr aktuell!
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

Wenn du so ambitioniert bist, nur ein Vorschlag:

Bau dir eine erschwingliche Leistungsmessung ans Rad, derzeit ist das wohl nur Powertaps - oder eben ein gebrauchtes SRM. Dann kannst du im Prinzip deine FTP selber ermitteln und deine Trainingsbereiche dann nicht nur in Puls- sondern auch in Wattwerten definieren.

Das kostet zwar erst mal so viel wie mehrere Leistungsdiagnosen, aber unterm Strich ist es vielleicht effektiver.

Wenn ich bedenke, dass ich auf 20 Minuten vor knapp 2 Monaten 265 Watt bei 170 bpm gefahren bin, und gestern 275 Watt bei 162 bpm, dann wäre eine LD von vor 2 Monaten schon wieder veraltet.
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

FTP hat aber relativ wenig mit der IANS zu tun. Deine FTP ist auch immer tagesformabhängig und ändert sich durch das Training ständig. Die IANS hingegen ist genetisch bedingt und ändert sich wenig bis überhaupt nicht, nur eben die Leistung an der IANS.

Eine vernünftige Leistungsdiagnostik mit Atemgasanalyse, mehr braucht der Hobbysportler meiner Meinung nach nicht. Wichtig aber mit Atemgasanalyse und nicht nur mit Laktatmessung.
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

Was sollte denn dann besser sein? HF an der iANS?? Die ist doch genauso tagesformabhängig...
Wenn du oft genug deine FTP bestimmst und in den Leistungsbereichen fährst, gibt es nichts besseres.
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

Meine Erfahrung über jetzt fünf Jahre mit regelmäßiger Diagnostik ist, dass sich die Wattwerte an der anaeroben Schwelle zwar deutlich, der Schwellenpuls hingegen kaum verändert. Ebenso verhält es sich bei mir mit dem Pulsbereich für GA1.

@alieser
Mein Trainer empfiehlt nach einer Pause 3-4 Wochen einfahren und dann eine Leistungsdiagnostik machen lassen. Wenn Du länger wartest ist die Gefahr groß, dass Du "nach Gefühl" nicht im richtigen Bereich rumfährst und Trainingszeit "verschwendest". Die zweite Leistungsdiagnostik bietet sich 6-8 Wochen vor Beginn Deiner Wettkampfzeit an, da man grob 6-8 Wochen für den Formaufbau einplant und da die aktuellen Werte am meisten Sinn machen. Den Termin für den zweiten Test würde ich dann aber auch mit dem Leistungsdiagnostiker Deines Vertrauens besprechen. Ich persönlich bin für Leistungsdiagnostik und sei es auch nur um sich mal externe Bestätigung und Schulterklopfen einzuholen, dass die Mühe sich auch gelohnt hat!
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

Meine Erfahrung über jetzt fünf Jahre mit regelmäßiger Diagnostik ist, dass sich die Wattwerte an der anaeroben Schwelle zwar deutlich, der Schwellenpuls hingegen kaum verändert. Ebenso verhält es sich bei mir mit dem Pulsbereich für GA1.

Bei mir genauso... Schwellenpuls war die letzten beiden Jahre bis auf einen Schlag gleich... Tagesformabhängig ist nicht der Schwellenpuls, sondern eben die Leistung am Schwellenpuls.
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

Klar der grobe Pulsbereich bleibt. Aber trotzdem ist das doch viel zu ungenau. Bei GA1 mag das ja noch gehen, aber versuch mal Intervalle mit HF zu steuern...Es gibt Tage da bin ich direkt nach der Arbeit los und hab den Puls in 5min Intervallen @ 450Watt kaum über mein GA1-Puls bekommen...
Und überhaupt...was bringt dir dann ne LD, wenn du eh nicht nach Leistung trainierst? Außer die Bestätigung, dass du richtig trainierst?
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

@chill^out

Ok, bei mir ist es auch so, dass sich der maximale Dauerpuls bei mir seit 2 Jahren nicht wesentlich geändert hat, tagesformabhängig ist er aber schon.

Das Training nach Puls hat aber den entscheidenden Nachteil, dass der Puls sich erst nach einigen Minuten auf die Leistung einstellt. Daher kann man ein Intervall-Training viel genauer angehen, wenn man es nach Leistung steuert. Bis der Puls sich einstellt ist die Zeit um.

Edith: Ups da war einer schneller. ;)
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

Moin,

@EF: Seit wann trainierst Du mit der SRM Kurbel, oder welches System benutzt Du?

Gruß k67
 
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Ja, so wie du auch.

Ich bin mit ergomo sehr zufrieden. Ich habe mir auch bei ebay genaug Material besorgt, falls es keinen Service mehr geben sollte. Werde das Reservematerial jetzt sogar am MTB verbauen.

Genau genug ist es auch, kann man ja mit Bergfahrten vergleichen.

Zur Zeit ist auf ebay wieder einiges drauf. Ich persönlich würde es mir da sogar heute noch kaufen, auch wenn ich es noch nicht hätte. Billiger kommt man nie wieder an ein brauchbares PM, und Ersatzteile werden in der Bucht immer gehandelt werden.

SRM würde ich mir gebraucht kaufen erst ab Version VI, weil die älteren keine Höhe messen, und die VI er sind noch viel zu neu und viel zu teuer.
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

Bei mir genauso... Schwellenpuls war die letzten beiden Jahre bis auf einen Schlag gleich... Tagesformabhängig ist nicht der Schwellenpuls, sondern eben die Leistung am Schwellenpuls.

Das stimmt so nicht. Der Schwellenpuls ist eine aus den Laktatwerten abgeleitete Größe. Bei einer LD wird primär nicht der Schwellenpuls ermittelt, sondern die Leistung bei bestimmten Laktatkonzentrationen gemssen. Die HF ist nur eine Krücke zur Orientierung und zeigt deutliche Variationen die z.B. von der Erschöpfung, Schlafmangel, Flüssigkeitszustand, Temperatur hormonellen Faktoren und andere Dingen abhängt - ohne dass diese Faktoren in gleichem Maße auf die Stoffwechsellage die bei der Erbringung einer bestimmten Leistung eintritt durchschlagen

Bei einer Leistungsdiagnostik fällt das nur deswegen nicht weiter auf, weil man in aller Regel ausgeruht testet und damit quasi standardisierte Bedingungen schafft. Das erleichtert es zwar, Testergebnisse untereinader zu vergleichen, dadurch wird es aber umso schwieriger, Pulsbereiche die bei einer LD nach einigen Tagen Trainingspause, bei ausreichend Schlaf und vollgefüllten KH-Speichern ermittelt wurden in die reale Welt aufeinanderfolgender Trainingstage zu übertragen.
 
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@ pjotr

Vollkommen richtig!

Nur hättest du meine vorherigen Posts genauer lesen müssen ;). Ich spreche nicht von eier LD mit Laktatmessung, sonern von einer Spiro... und da wird eben nichts abgeleitet bzw. in das 4 mmol/L Schema gepresst.


@ EagleFlight / restloch

Ihr habt sicher Recht, nur ist es halt die Frage ob jeder sein Training so extrem strukturieren muss / soll / will und ob jeder das nötige Kleingeld dafür übrig hat. Der Threaderöffner will vorwiegend Marathons und Alpencross fahren. Ob er dafür kurze Intervalle braucht, bei denen nach Leistung gefahren wird, sei mal dahingestellt. Ich denke er ist, wie wahrscheinlich 98 % in diesem Forum, mit einer Spiro in einem guten Institut besser beraten, vor allem als Neueinsteiger. Sollten die Ambitionen mit dem Laufe der Zeit weiter steigen kann man immer noch über die Leistungsmessung nachdenken.
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

@ EagleFlight / restloch

Ihr habt sicher Recht, nur ist es halt die Frage ob jeder sein Training so extrem strukturieren muss / soll / will
Warum sonst überlegt er sich, ob er zwei Mal im Jahr oder lieber öfter eine komplette Spiro-Ergometrie macht?

und ob jeder das nötige Kleingeld dafür übrig hat.
Was kostet es, zwei Mal im Jahr Spiro zu machen?
Ich habe dafür glatte 400 Euro bezahlt:


Wurde mir als "gebraucht" verkauft, sieht aber neu aus, (und da kommt sicher noch mehr an den Markt wenn die Pleite amtlich ist und Händler sich ohne Garantie von ihrer Ware trennen wollen, aber das führt jetzt vom Thema weg).

Der Threaderöffner will vorwiegend Marathons und Alpencross fahren. Ob er dafür kurze Intervalle braucht, bei denen nach Leistung gefahren wird, sei mal dahingestellt.
Ich denke mal, jedes strukturierte Training braucht Intervalle. Sicherlich kann man die auch nach Geschwindigkeit fahren, am Besten am Hausberg wo man die Steigung kennt.

Letztlich muß er das selber wissen, ich dachte einfach, wenn man schon so viel Geld für 2 Mal Spiro / Jahr in die Hand nehmen will, ist ein PM zumindest ein Alternativvorschlag auf den ein Wiedereinsteiger vielleicht auch selber nicht direkt drauf kommt.

Es ist wie mit all dem neumodischen Kram (Digicam, Navi, Festplattenrecorder): Erst denkt man, man braucht es nicht, und wenn man es mal hatte will man es nicht mehr missen. :D
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

Spiro kostet um die 150 €, wird oft auch von der Krankenkasse übernommen (meine macht das z.B. :)).

Dann zitiere ich mal:
"Bisher hatte ich geplant einen ersten Test im Januar und einen zweiten in der Mitte des Jahres zu machen, und diesen Rhythmus auch beizubehalten. Macht das überhaupt Sinn, weil sich die persönlichen Trainingsbereiche kaum verändern? Oder wäre es für einen ambitionierten Amateur sogar empfehlenswert (gerade in den ersten ein oder zwei Jahren) die Leistungsdiagnose öfter durchzuführen?"

Wenn man nur die persönlichen Trainingsbereiche kennenlernen will reicht die Spiro einmal.

Ansonsten sind für ambitionierte oder Technik und Zahlen-Freaks (nicht böse gemeint EagleFlight, ich verweise nur auf deinen Thread bzg. Aufstieg in die 3W Klasse) die Leistungsmesser eine tolle Sache. Wer weiß, vielleicht hab ich in ein paar Jährchen auch mal so ein Ding ;)
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

@ pjotr

Vollkommen richtig!

Nur hättest du meine vorherigen Posts genauer lesen müssen ;). Ich spreche nicht von eier LD mit Laktatmessung, sonern von einer Spiro... und da wird eben nichts abgeleitet bzw. in das 4 mmol/L Schema gepresst.

Ändert aber nix dran, dass die HF nur eine abgeleitete, verzerrte und extrem wertarme Größe ist.
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

In welcher Größe beschreibst du deine Form? In "Perceived Exertion" bei einer gegebenen Leistung? :ka: :rolleyes:
 
AW: Zeitpunkt bzw. Rhythmus für Leistungsdiagnostik

Aktuell bin ich also untrainiert. Deshalb meine beiden Fragen:

1. Wann macht eine erste Leistungsdiagnostik (inkl. Laktattest und Atemgasanalyse) zur Ermittlung der individuellen Trainingsbereiche Sinn? Bereits jetzt mit erneutem Einstieg ins Radtraining oder sollte ich erst drei oder vier Monate wieder eine Grundkondition aufbauen, bevor eine Leistungsdiagnose Sinn macht?

2. In welchem Rhytmus sollte eine solche Leistungsdiagnose durchgeführt werden um das individuelle Training sinnvoll anpassen zu können?
Eine sehr genaue kostenlose LD kann man durch ein einfaches Zeitfahren durchführen: http://heiko.ploinger.de/ans1/EBTestDrive.html - der Genauigkeitsgrad entspricht trotz Einfachheit einer wirklich professionell durchgeführten kompletten LD beim Sportarzt. Das kann man einmal im Monat machen, auch nach dem ersten Monat. Ins Training einbauen.
 
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