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Wie oft habt ihr euer Multitool wirklich gebraucht?

Nana... es gibt noch Materialfehler, bei denen ganze Produktionschargen betroffen sind.
Ich hatte im Jahr 2010 jeweils an 3 (!) Ketten Risse innerhalb weniger Monate und war heilfroh ueber einen Kettennieter am Multitool.

In Foren wurde damals auch davon berichtet - Vermutung: zu hart verguetet.

Die Aussenlaschen sind einfach eingerissen. Das hatte nichts mit der Vernietung zu tun.
Alle 3 Ketten hatte ich gleichzeitig gekauft und an versch. Bikes verbaut.
(10-Fach Shimano, MTB - die waren damals neu auf dem Markt)

Materialfehler wie z.B. Speichenrisse sind selten, passieren aber. Daher ist immer Werkzeug dabei.
Nicht jeder hat Bekannte, die mal eben mit dem Auto zur Rettung vorbeikommen koennen.
Wenn Du für alle möglichen Fertigundsfehler gewappnet sein willst, musst Du aber mehr als ein Multitool mitnehmen. ;)

Ich kann nicht mehr, als von mir sprechen. Ich komme seit zig Jahren ohne Multitool am Rennrad klar. Zur Rettung reicht mir meine Hand zum klingeln, und mein Mund zum fragen

BTW: vorletzte Woche hatte ich tatsächlich so einen Fall. Ich hatte innerhalb von 5km zwei Platten (erst vorne, dann hinten), aber nur einen Schlauch und eine Flasche Latexsuppe. Den hinteren Schlauch habe ich dann leider mit der Suppe nicht mehr dicht bekommen. Also ins nächste Kaff gerollt, den Erstbesten gefragt ob hier ein Rennradfahrer wohnt, dort geklingelt, Glück gehabt, dass er zuhause war, und nen Schlauch abgekauft. Wenn man nicht schüchtern ist, geht das alles ganz einfach.
 
Wenn Du für alle möglichen Fertigundsfehler gewappnet sein willst, musst Du aber mehr als ein Multitool mitnehmen. ;)

Das ist albern... wie bei allem im Leben gilt auch hier eine gesunde Risikoabschaetzung.
Da hat jeder sein eigenes Sicherheitsbeduerfnis... oder besser: Selbststaendigkeits-Beduerfnis.

Schweres Werkzeug wird vor allem fuer Teile benoetigt, bei denen sich ein Defekt sehr lange ankuendigt, oder extrem selten ist. Und selbst wenn der Defekt eintritt, ist eine (vorsichtige) Weiterfahrt immernoch in fast allen Faellen moeglich: z.B. Lagerschaden, Riss in Rahmen oder Felge, Seilzug/Bremsleitung...

Die wirklich fatalen und gleichzeitig haeufigen Probleme lassen sich mit den kleinen Tools hervorragend beheben.

Ich habe ca. 260.000 Lebenskilometer in den Beinen und bin immer selbststaendig daheim angekommen.
Darunter:
  • 5 Kettenrisse bei mir (Materialfehler, Ast im Antrieb)
  • 5-6 Kettenrisse bei Mitfahrer (alles MTB)
  • Mehrere Schaltaugen krumm/gerissen (alles MTB)
  • 2 Speichenrisse bei mir (Ast, Ermuedungsbruch)
  • 3-4 Speichenrisse bei Mitfahrer
Beim Speichenriss laesst sich mit dem Multitool-Nippelspanner das Laufrad bis daheim grob richten.


Es gab weitere Defekte, die man nicht mit Multitool beheben konnte, aber nicht fatal waren:
  • Sattelstreben gerissen
  • Pedal gebrochen
  • Felge angerissen
  • Bremsscheibe loose
  • Kassette loose
  • Schaltzugzug gerissen
  • Schaltwerk krumm
  • Hinterbau-Daempfer (MTB) defekt
  • Dropper-post (MTB) defekt (2x)
  • diverse unwichtige Anbauteile defekt

Gluecklicherweise sind gerade die Defekte, bei denen man schweres Werkzeug braucht, eher selten und wenig fatal.
Das ist das tolle am Biken: Da braucht man keinen "ADAC" oder Abholservice, sondern nur ein wenig Werkzeug in Trikot-/Satteltasche ;-)

Zugegeben: die allermeissten Defekte traten beim MTB oder "Trekking" auf. Fuer "Gravel" gilt das sicherlich auch. Mit dem Timetrial- oder Rennrad gibts eher weniger Probleme. (1x Speichenriss, 1x Kettenriss)
 
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Das ist albern... wie bei allem im Leben gilt auch hier eine gesunde Risikoabschaetzung.
Da hat jeder sein eigenes Sicherheitsbeduerfnis... oder besser: Selbststaendigkeits-Beduerfnis.
Richtig. Mein Sicherheitsbedürfnis ist offensichtlich geringer als Deines.

Ich weiß auch nicht, warum man hier die Leute bekehren will. Ich komme am RR sehr gut ohne Tool zurecht.

  • 5-6 Kettenrisse bei Mitfahrer (alles MTB)
  • Mehrere Schaltaugen krumm/gerissen (alles MTB)
  • ...

Zugegeben: die allermeissten Defekte traten beim MTB oder "Trekking" auf....
Ich habe mehrfach ausdrücklich geschrieben, dass ich beim Rennradfahren kein Multitool dabei habe.
Beim MTB und auf Mehrtagestouren (RR oder Reiserad) hab ich immer eines dabei.

Wie Du selbst schreibst, kommen Defekte am RR recht selten vor. Deshalb nehme ich (persönlich!) keines mit, und riskiere im Fall der Fälle, dass ich jemanden fragen muss.
Das System nennt sich Risikoabschätzung nach persönlichem Sicherheitsbedürfnis. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß auch nicht, warum man hier die Leute bekehren will. Ich komme am RR sehr gut ohne Tool zurecht.

Alles juut, es ging dem Threadersteller ja um einen Erfahrungsbericht, vermutlich als Hilfe zur Risikoabschaetzung. Bekehren will doch hier keiner, glaube/hoffe ich.

Es gibt nur Aussagen, die man nicht so einfach stehen lassen kann und beim Neuling bzgl. Risikoabschaetzung einen falschen Eindruck erwecken koennen. Das waren nunmal genau die beiden:

Gerissene Kette hat man idR, wenn man nicht gut nieten kann.
Oder, wenn der Umwerfer nicht gut eingestellt ist.
Sorry, ist halt so.

Das "idR" habe ich noch nicht erlebt. Und dennoch sind Ketten gerissen. (Hier fahren Leute auch Graveler/Crosser)

Wenn Du für alle möglichen Fertigundsfehler gewappnet sein willst, musst Du aber mehr als ein Multitool mitnehmen. ;)

Das Multitool hilft aber bei 95%(?) aller Defekte. (Platten mal aussen vor...)
Uebrigens: Es braucht gar kein Multitool.
Ich habe dabei:
  • 4mm Inbus, 11 gr.
  • 5mm Inbus, 18 gr.
  • Kettenschloss, 3gr.
  • Ventilschluessel, Kunststoff, 1 gr.
  • Mini-Kettenieter von Toppeak, incl. Nippelspanner., 42gr

https://www.topeak.com/de/de/product/743-Kettennieter
Das sind 75gr.(!) ... bei dem Mehrwert, eigentlich ein No-Brainer.
Sie werden zusammen mit Mini-Pumpe und Flickzeug in Trikottasche transportiert.
Der Ersatzschlauch + 2 Reifenheber sind am Sattel.
(Sinn: Je nach Bike sind die Schlaeuche untersch. gross und gehoeren daher zum jeweiligen Rad/Sattel. Die Tools/Pumpe sind dagegen universell fuer versch. Bikes und kommen ins Trikot.)

Andere Werkzeuge wie 2mm, 2,5mm, 3mm, 6mm, 8mm Inbus oder Kreuz-/Schlitzschraubendreher werden zwar am Bike verwendet, aber sie sind nirgendwo kritisch, oder extrem selten problematisch. Daher bleiben sie daheim.

Special Tip: Anstatt Kabelbinder oder Tape kann im Notfall auch die transparente Rahmenschutzfolie als Improvisationsmittel fuer kleine Defekte dienen. (Z.B. bei Riss im Mantel - funktioniert super! Erst letztes Jahr bei 25mm GP5000 nach steiniger Baustellendurchfahrt mit anschliessedem Flankenriss benoetigt.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Daher mal so meine Frage aus Interesse, habt ihr ein Multitool dabei? Und wenn ja, wie oft habt ihr es gebraucht?
Und wenn Ihr es mal gebraucht habt, liegt es eher daran, dass bei euren Rädern so ein Wartungsstau war oder waren es eher unerwartete Pannen?

Ich mache es selektiv, ich habe es nur an Tagen dabei, wo ich zuvor viel am Rad gebastelt hab (da es dann wahrscheinlicher ist, dass etwas vergessen wurde, fest zu ziehen), oder wenn ich z.B. mit Sattelhöhe oder Cleateinstellung experimentiere. Ansonsten lösen sich Schrauben halt nicht einfach.

Bleibt noch der Kettenriss, aber das hatte ich beim RR in über 30 Jahren noch nie, ich niete und schalte halt recht vernünftig und kaufe Originalteile. Und wenn mal alle Stricke reißen, bleibt ja noch der Griff zum Telefon: Freunde oder Taxi. Kam aber noch nie vor. Ach ja, und in der Gruppe gibt es eh immer welche, die eine halbe Werkzeugkiste dabei haben, die brauchen auch eine Daseinsberechtigung.
 
Alles juut, es ging dem Threadersteller ja um einen Erfahrungsbericht, vermutlich als Hilfe zur Risikoabschaetzung. Bekehren will doch hier keiner, glaube/hoffe ich.

Es gibt nur Aussagen, die man nicht so einfach stehen lassen kann und beim Neuling bzgl. Risikoabschaetzung einen falschen Eindruck erwecken koennen. Das waren nunmal genau die beiden:



Das "idR" habe ich noch nicht erlebt. Und dennoch sind Ketten gerissen. (Hier fahren Leute auch Graveler/Crosser)



Das Multitool hilft aber bei 95%(?) aller Defekte. (Platten mal aussen vor...)
Uebrigens: Es braucht gar kein Multitool.
Ich habe dabei:
  • 4mm Inbus, 11 gr.
  • 5mm Inbus, 18 gr.
  • Kettenschloss, 3gr.
  • Ventilschluessel, Kunststoff, 1 gr.
  • Mini-Kettenieter von Toppeak, incl. Nippelspanner., 42gr

https://www.topeak.com/de/de/product/743-Kettennieter
Das sind 75gr.(!) ... bei dem Mehrwert, eigentlich ein No-Brainer.
Sie werden zusammen mit Mini-Pumpe und Flickzeug in Trikottasche transportiert.
Der Ersatzschlauch + 2 Reifenheber sind am Sattel.
(Sinn: Je nach Bike sind die Schlaeuche untersch. gross und gehoeren daher zum jeweiligen Rad/Sattel. Die Tools/Pumpe sind dagegen universell fuer versch. Bikes und kommen ins Trikot.)

Andere Werkzeuge wie 2mm, 2,5mm, 3mm, 6mm, 8mm Inbus oder Kreuz-/Schlitzschraubendreher werden zwar am Bike verwendet, aber sie sind nirgendwo kritisch, oder extrem selten problematisch. Daher bleiben sie daheim.

Special Tip: Anstatt Kabelbinder oder Tape kann im Notfall auch die transparente Rahmenschutzfolie als Improvisationsmittel fuer kleine Defekte dienen. (Z.B. bei Riss im Mantel - funktioniert super! Erst letztes Jahr bei 25mm GP5000 nach steiniger Baustellendurchfahrt mit anschliessedem Flankenriss benoetigt.)

Oh, ein Spiegelbild von mir 😍 Ich halte es zu 100% so wie Du.
 
...

Die wirklich fatalen und gleichzeitig haeufigen Probleme lassen sich mit den kleinen Tools hervorragend beheben.

Ich habe ca. 260.000 Lebenskilometer in den Beinen und bin immer selbststaendig daheim angekommen.
Darunter:
  • 5 Kettenrisse bei mir (Materialfehler, Ast im Antrieb)
  • 5-6 Kettenrisse bei Mitfahrer (alles MTB)
  • Mehrere Schaltaugen krumm/gerissen (alles MTB)
  • 2 Speichenrisse bei mir (Ast, Ermuedungsbruch)
  • 3-4 Speichenrisse bei Mitfahrer
Beim Speichenriss laesst sich mit dem Multitool-Nippelspanner das Laufrad bis daheim grob richten.


Es gab weitere Defekte, die man nicht mit Multitool beheben konnte, aber nicht fatal waren:
  • Sattelstreben gerissen
  • Pedal gebrochen
  • Felge angerissen
  • Bremsscheibe loose
  • Kassette loose
  • Schaltzugzug gerissen
  • Schaltwerk krumm
  • Hinterbau-Daempfer (MTB) defekt
  • Dropper-post (MTB) defekt (2x)
  • diverse unwichtige Anbauteile defekt

Gluecklicherweise sind gerade die Defekte, bei denen man schweres Werkzeug braucht, eher selten und wenig fatal.
Das ist das tolle am Biken: Da braucht man keinen "ADAC" oder Abholservice, sondern nur ein wenig Werkzeug in Trikot-/Satteltasche ;-)

Zugegeben: die allermeissten Defekte traten beim MTB oder "Trekking" auf. Fuer "Gravel" gilt das sicherlich auch. Mit dem Timetrial- oder Rennrad gibts eher weniger Probleme. (1x Speichenriss, 1x Kettenriss)

Das ist eine interessante Auflistung.

Wenn ich mal bei mir so nachdenke, was mir auf guten 300.000 Rad-km so widerfahren ist, dann fällt mir ein:

  • Reifenpannen (etliche)
  • Speichenbrücke (einige, ließen sich meist notdürftig mit mitgeführtem Speichennippel kompensieren für die Heimfahrt
  • Nippelbruch (Alunippel im Winter korrodiert und dann plötzlich zerbröselt)
  • Kettenriss (nur 1x an einem Leihrad)
  • Steuersatz (Gewinde) lockerte sich während der Fahrt (mit Hand häufig nachgeschraubt)
  • Pedalachse schraubte sich aus Kurbel raus (freundlichen Traktorfahrer um sein Bordwerkzeug gefragt am Feld und die Pedalachse damit erfolgreich fixiert)
  • kapitaler Flanschausbruch am Hinterrad (Weiterfahrt unmöglich, 80 km in Südfrankreich mit Taxi zurück zum Zeltplatz 😭)
  • Bruch der einzigen Vorbauklemmschraube (Shogun Zero) bei einer Abfahrt mit dem Effekt des plötzlich losen Lenkers (gar nicht gut!! :oops: )
  • Schaltseilabrisse (ein paar)
  • Reifenplatzer (Mantel riss plötzlich im Stand auf einigen cm - der Klassiker um mit einem eingelegten 500 € Schein den Riss von innen zu stablilisieren :) )
  • plötzlich abgefallener Scheinwerfer (Verschraubung hatte sich gelöst) auf Radreise
  • SPD-SL Cleat hatte sich während der Fahrt gelockert und verschoben


Einiges davon ließ sich mit dem mitgeführten Bordwerkzeug beheben, allerdings nicht alles.
 
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