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Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Schoko

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Hallo,

ich bin vorgestern zufällig Zeuge eines Zusammenstoßes gewesen.
Ein Rennradfahrer ist etwa 25kmh innerorts (Richtung außerorts) unterwegs gewesen und plötzlich rollt ein Kind (in jedem Falle unter 10 Jahre, weiß ich nicht so genau, ich war nicht dabei, als die Personalien von ihm aufgenommen wurden) im Kettkar oder so einem Ding einfach aus der Einfahrt heraus und das nicht gerade langsam. Der RR Fahrer konnte nicht nach links ausweichen (Autos) und bremste noch, das Kettkar fuhr ihm voll in die Speichen. Ok, ist keinem wirklich was passiert, ausser Schürfwunden und kaputtes Trikot.

So ein simples Ding hinterlässt aber manchmal heftige Materialspuren. das vorder Laufrad war total hinüber, da die Gabel aus Carbon war, würd ich die auch nicht mehr fahren wollen und auch der Alurahmen hatte eine sichtbare Delle.

Für mich als Versicherungs/Sachverständigungslaien ein wirtschaftlicher Totalschaden, außer dem Sattel und den Pedalen hätte man da sicherlich nicht wirklich mehr etwas nutzen können.

Ich hab mich als Zeuge zur Verfügung gestellt und ihm meine Adresse hinterlassen. Polizei war auch da und nahm das ganze auf, ist recht unstrittig abgelaufen. Das Kind hatte glaub ich einen Schock, soweit ich das überschauen konnte.

Der Vater kam auch vom Hof aus rausgelaufen und brüllte erstmal den RRfahrer an :rolleyes:, der selbst unter Schock stand.

Aber wie so oft drehte sich das erste: "Wer kommt für den Schaden auf". Auf die Frage nach der Haftpflichtversicherung (Eltern haften ja bekanntlich für ihre Kinder) kam nur ein "Nein".

Harte Fakten:

Die Eltern sind also nicht haftpflichtversichert bzw. das Kind über die Eltern.
Die Eltern sind beide unvermögend, dass sie arbeitslos sind hat sich recht schnell herausgestellt. Aber wirklich gekümmert hat sie der Schaden eigentlich nicht. Im Gegenteil. Der Vater war nur drauf aus, dem Radler alles mögliche in die Schuhe zu schieben (was aber ziemlich unsinnig war).

Nicht nur der geschädigte Rennradler, der nun wahrscheinlich erfolglos vor Gericht ziehen wird und ich als Zeuge werde ihm dabei auf Wunsch zur Verfügung stehen, steht nun doof dar. Das Rad war ein Stevens. Ich weiß nicht, welches Modell, ein aktuelles nicht, zumindest hab ich es nicht auf der Website gesehen. Trotzdem .... Ultegra, Carbongabel, netter Alurahmen.

Hmm, mein erster Gedanke - greife mal einem nackten Mann in die Tasche!

Wer zahlt da eigentlich???

P.S. Radweg gabs keinen, ist aber auch ein Dorf, den Bürgersteig darf man dort nicht befahren.
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

dann ist der radfahrer auf der strasse gefahren und das kind bis auf die strasse geheizt?
ui!
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Das dürfte dann vor Gericht entschieden werden.
Bei Kindern ist es immer so ein Ding.
Der Radfahrer sollte aber unbedingt Anzeige erstatten und zum Anwalt gehen.
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Um auf Deine Frage zurückzukommen: Wenn keiner Geld oder Versicherung hat, zahlt natürlich auch Keiner. Bzw. halt erstmal der Radler, der dann nur die Möglichkeit hätte, vielleicht über nen Titel, immer mal wieder anzuklopfen, ob sich die Einkommensverhältnisse mittlerweile gewandelt haben. Kostet ihn aber natürlich alles Zeit, Nerven und Geld..

Die Frage nach der Schuld ist natürlich eine Andere, Komplexere. Ab wann verletzen Eltern ihre Aufsichtspflicht, ab welchem Alter haften Kinder, womit muss man im Verkehr rechnen, war die Geschwindigkeit angepasst, etc.. aber das war ja nicht die Frage.

Gruß,

Markus
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Ich fürchte das fällt unter die Rubrik "dumm gelaufen"!
Selbst wenn die Erziehungsberechtigten (-verpflichteten) des Kindes eine Schuld abbekommen, wird zum Wohle des Kindes und der Familie entschieden, dass nunmal ein neues Kettcar, eine Playstation und ein Erholungsurlaub nach dem Schock wichtiger sind als ein Ersatz des Rennrades...
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Wenn er eine Privathaftpflicht mit Haftungsauschluß (bin mir nicht sicher ob das so heist, muß erst mal schauen) hat. Müßte es seine Haftpflicht übernehmen....
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Naja ist halt ein typisches Dorf mit seinen 10 Straßen. Da gibts natürlich keinen "Radweg", nur einen holprigen Bürgersteig, der übrigens von mir belegt war :D als Fußgänger.

Viel Verkehr gibts da nicht, aber in dem Moment fuhr ein Auto, weshalb intuitives Ausweichen nach links nicht möglich war.

Der Hof führt so ein bisschen nach oben zu einem Hoftor oder einer Scheune oder sowas. Das Kindesalter ist für mich schwer einzuschätzen, aber es sah jetzt nicht so aus, als wüsste es nicht, dass man mit seinem Kettkar nicht auf der Straße fährt. ;)

Der Radler hat meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Das werde ich auch guten Gewissens so bezeugen.
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Wenn er eine Privathaftpflicht mit Haftungsauschluß (bin mir nicht sicher ob das so heist, muß erst mal schauen) hat. Müßte es seine Haftpflicht übernehmen....

Du solltest bei sowas schon sagen, wen genau Du mit "er" und "seine" meinst. Und warum sollte eine Versicherung zahlen, wenn irgend wofür eine Haftung ausgeschlossen ist?? Der Vater hat doch außerdem Keine, und der Radler haftet mit seiner (wenn er eine hat) für Schäden, die er anderen zufügt.

Also mir erschließt sich der Sinn Deines Postings nicht.

Gruß,

Markus
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Vor 15 Jahren ist mir ein Junge mit seinem Fahrrad aus einer Privatausfahrt, von links kommend, auf die Vordergabel gekracht.
Meine heute 17-jährige Tochter saß damals im Kindersitz, beide blieben wir unverletzt, doch der Helm meiner Tochter lag in zwei Hälften auf der Straße (war übrigens der Anlass mir gleich darauf den ersten Helm anzuschaffen.
Mit dem einsichtigen Vater des Verursachers konnte ich mich ohne Polizei und außergerichtlich einigen.
Ist der Verursacher jedoch nicht einsichtig, wie in Deinem beschriebenen Fall, bleibt dem Geschädigten nur der Gang zum Gericht, hat jedoch nicht die Garantie bei Vermögenslosigkeit des Verursachers seinem Schaden ersetzt zu bekommen, leider.
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Gefährlich: Durch schlechte Formatierung der Website sind hier die Haftungen und die Altersgrenzen verrutscht/vertauscht!!

Wichtig ist hier nur "Haftung von Kindern im Straßenverkehr" und dort gibt es die Grenze bei 10 Jahren.
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Wichtig ist hier nur "Haftung von Kindern im Straßenverkehr" und dort gibt es die Grenze bei 10 Jahren.

Weiß nicht so recht.. also eigentlich taugt der Link an der Stelle noch weniger: Zitat: "Kinder haften für von ihnen bei einem Unfall mit einem Kraftfahrzeug, einer Schienenbahn oder einer Schwebebahn verursachte Schäden erst ab der Vollendung des 10. Lebensjahres."

..unter welche der drei Kategorien fällt denn der Rennradler? :)

Fazit: Den Link kann man sich so oder so sparen, da anfangs falsch und später irrelevant. Dann lieber was Gescheites schreiben, statt zu verlinken.

Gruß,

Markus
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Was SilverBullet wohl meinte, war der Zusatz der eigene Haftpflicht-Versicherung. Hab mich zufällig gerade nach einer neuen HV umgesehen. Da gab es bei der huk24 z.B. ein plus Paket, wo man dann im "Forderungsausfall" abgesichert ist. Allerdings hier auch erst ab 2.500Euronen.

@Teutone: Es handelt sich hier bei allen 3 um Radler!
Kraftfahrzeug=>Sprinterass
Schienenbahn=>Abfahrten-Spezi
Schwebebahn=>Amphetaminjunkie
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Was SilverBullet wohl meinte, war der Zusatz der eigene Haftpflicht-Versicherung. Hab mich zufällig gerade nach einer neuen HV umgesehen. Da gab es bei der huk24 z.B. ein plus Paket, wo man dann im "Forderungsausfall" abgesichert ist. Allerdings hier auch erst ab 2.500Euronen.

Richtig, das meinte ich.
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Die Sache ist doch im Grundsatz einfach:

Wenn der Unfallverursacher schuld hat, muss dieser zahlen. Das kann, sofern er eine hat, über seine Haftpflichtversicherung laufen. Wenn Unfallgegner und ggfs. vorhandene Haftpflichtversicherung pleite sind, muss der Verunfallte für seinen eigenen Schaden selbst aufkommen. Ist der Unfallverursacher deliktsunfähig (u.a. Kinder bis 7 Jahre) dann haftet dieser nicht, ggfs. aber dessen Eltern, wenn sie die Aufsichtspflicht verletzt haben. Letztere können ggfs. auch neben dem Unfallgegner haften.

Muss der Verunfallte für seinen eigenen Schaden selbst aufkommen, so kann er ggfs. auf vorhandene Versicherungen zurückgreifen (Krankenversicherung und Unfallversicherung für Körperschäden und deren Folgen, spezielle Versicherungen für Sachschäden (gibt's auch für den Fall, dass Gegner keine eigene Haftpflichtversicherung hat)).

Wie es vorliegend genau ist, ist eine Frage des Einzelfalls - Geld gibt es aber angesichts der Vermögens- und Versicherungslage des Kindes und der Eltern von denen nicht.
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Du solltest bei sowas schon sagen, wen genau Du mit "er" und "seine" meinst. Und warum sollte eine Versicherung zahlen, wenn irgend wofür eine Haftung ausgeschlossen ist?? Der Vater hat doch außerdem Keine, und der Radler haftet mit seiner (wenn er eine hat) für Schäden, die er anderen zufügt.

Also mir erschließt sich der Sinn Deines Postings nicht.

Gruß,

Markus

Es gibt in der Tat Haftpflichtversicherungen, die als Zusatzleistung anbieten, dass bei Schuld des anderen und Zahlungsunfähigkeit dieses Haftpflichtigen die eigene HP einspringt, dir den Schaden bezahlt und veruscht, selbst vom Schuldigen ihr Geld wieder einzutreiben.
Das hilft hier natürlich auch nur, wenn das Kind schuldfähig war und den Unfall verschuldet hat und daher die Eltern haften müssen.

Meine Empfehlung: Nehmt ein Privat-HP mit selbstbeteiligung, dafür aber mit so einem Zusatzpacket und außerdem mit eine möglichst hohen Deckungssumme. Durch die Selbstbeteiligung ist sowas nicht mal teuer, denn die meisten Schöden sind Bagatellen, die man auch selbst bezahlen kann.
Aber stellt Euch mal vor, ihr zappelt bläd auf der Straße rum, ein Bus muß Euch ausweichen und landet im Graben und ein paar Leute sind schwer verletzt und bekommen lebenslange Rentenzahlung zugesprochen: Dann ist eine HP mit 2 Mio Deckungssumme GANZ schnell am Ende und den Rest bezahlt ihr aus eurer Tasche.
Ich habe eine mit 50 Mio Deckungssumme gewählt. Zuviel? Nicht ohne Grund decken Auto-HPs bis 100 Mio.

Oder eben ein andere Radler ohne HP verursacht einen Unfall, bei dem ihr schwer verletzt werdet. Dann bleibt ihr ohne so eine HP mit dem Zusatzpacket ggf. auch auf Euren Kosten sitzen.

Eine heruntergefallene Vase beim Nachbarn kann man dagegen locker aus der eigenen Tasche zahlen, - daher eine Selbtbeteiligung. Eine HP soll auch vor dem finanziellen Ruin bewahren. Dann macht sie Sinn.
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Ich habe eine mit 50 Mio Deckungssumme gewählt. Zuviel? Nicht ohne Grund decken Auto-HPs bis 100 Mio.

Also verglichen mit dem höchsten jemals in D eingereichten Privathaftpflichtschaden von etwas über 2 Mio EUR und dem größten Kfz-Haftpflichtschaden in Höhe von 32 Mio bist Du "typisch deutsch" leicht über-(ängstlich/versichert). Aber natürlich bist Du auf der sicheren Seite, wenn die Storys Deine Maklers doch zutreffen! Man muss dem Kunden nur immer den Bus mit den Senioren oder den Tanklastzug im Kindergarten vor Augen halten.. :cool:

Sorry, bin schon wech.. :D

Markus
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Also verglichen mit dem höchsten jemals in D eingereichten Privathaftpflichtschaden von etwas über 2 Mio EUR und dem größten Kfz-Haftpflichtschaden in Höhe von 32 Mio bist Du "typisch deutsch" leicht über-(ängstlich/versichert). Aber natürlich bist Du auf der sicheren Seite, wenn die Storys Deine Maklers doch zutreffen! Man muss dem Kunden nur immer den Bus mit den Senioren oder den Tanklastzug im Kindergarten vor Augen halten.. :cool:

Sorry, bin schon wech.. :D

Markus

Wieso? Hast völlig Recht. Versicherungen werden leider nur noch über Panikmache verkauft. Und wenns drauf ankommt, drücken sie sich so oder so vor Zahlungen.

Damals hat mir einer eine Zahnversicherung aufgeschwatzt, als ich tatäschlich nach 10 Jahren Beitragszahlung mal Ersatz brauchte für 2 Zähne, weigerte sie sich zu zahlen. Super Sache, wurde binnen 3 Monaten gekündigt der Schei**.

Gibt nur wenige Versicherungen, die man braucht, die Haftpflicht gehört dazu.
 
AW: Wer zahlt eigentlich bei Unfall, wenn keine Haftpflicht vorhanden ist?

Also verglichen mit dem höchsten jemals in D eingereichten Privathaftpflichtschaden von etwas über 2 Mio EUR und dem größten Kfz-Haftpflichtschaden in Höhe von 32 Mio bist Du "typisch deutsch" leicht über-(ängstlich/versichert).

Woher hast du denn die Zahlen? Der Schaden, den dieser Lkw an der Wiehltalbrücke angerichtet hat, war doch wohl größer als "nur" 32 Mio. €?!?

Im übrigen ist es doch gerade Sinn einer Versicherung, die Risiken zu versichern, die man selbst nicht tragen kann. Sinnvoll wäre es also, eine Versicherung mit unbegrenzter Deckungssumme zu haben (ich glaube, die werden nicht mehr angeboten :confused:).

In jedem Fall sind sehr große Schäden sehr selten, deshalb ist die zusätzliche Prämie auch gering. An der Stelle die 3,50€ oder so zu sparen macht nun wirklich keinen Sinn ....
 
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