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Wer trainiert ausschliesslich nach Gefühl?

Welche gesundheitliche Schäden kann man denn bekommen? Ich frage, da ich in den 20 Jahren, wo ich Sport mache, nie mit Pulsuhr trainiert habe. Ich habe am Intensivsten
Schwimmsport gemacht und da kann man sowieso nicht mit Pulsuhr trainieren.

Da geht's Dir ja wie mir; denn Du hast jahrzehntelang Sport getrieben.

Was ist aber nun mit dem adipösen Raucher mit Ansatz zur Diabetes, der das Radfahren als Ausweg aus seiner gesundheitlichen Misere entdeckt? Übergewicht, Rauchen und Diabetes sind die Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Diesem Menschen unterstelle ich erst einmal wenig Gefühl für körperliche Belastung. Abgesehen von einem Besuch beim Sportarzt, halte ich die Pulskontrolle für so einen für ein probates Mittel ggf. nicht einfach bewusstlos vom Rad zu kippen. Weniger radikal ausgedrückt kann er so ein Gefühl für sein Leistungsvermögen anhand seines Pulses erst einmal entwickeln.

Du und ich wissen aus jahrzehntelanger Erfahrung ungefähr, was wir können und wann wir über unsere Leistungsgrenze hinausgehen.
BTW - ich komme auch aus dem Schwimmsport und Pulsuhren gab es in meiner Jugend vor 35 Jahren noch gar nicht.Wir haben einfach den Puls am Hals gefühlt und für 15 sec gezählt- ging also auch.
 

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Re: Wer trainiert ausschliesslich nach Gefühl?
Im Prinzip hast du schon recht. Aber der adipöse Raucher erstickt wahrscheinlich, bevor er bewusstlos vom Rad fällt. Wer unfit ist, kommt schnell an seine Grenzen und muss rausnehmen. Um auf dem Rad lange einen hohen Puls halten zu können, muss man fit sein, kranke Leute schaffen das eher weniger? Ich hätte eher die Befürchtung, dass so eine "Pulsberatung" dazu führt, dass Menschen anfangen zu denken, sie dürften auf dem Rad nicht über 130 bpm fahren.
 
Du und ich wissen aus jahrzehntelanger Erfahrung ungefähr, was wir können und wann wir über unsere Leistungsgrenze hinausgehen.

Wobei ich auch schon öfters die Situation hatte, dass ich nach Schwimmtraining es übertrieben habe. Ich trainiere beim Schwimmen NUR nach Trainingsplänen und da versucht man die Zeiten,
die bei den Intervallen angegeben sind, einzuhalten, weshalb ich weniger auf mein Körper horche, sondern mehr nach der Stoppuhr. Ich hatte oft später in der Dusche das Gefühl ich
kippe jeden Moment aus den Latschen.

Ich habe sogar mal in einem Schwimmerforum nachgehakt, ob man es übertreiben kann und das gefährlich sein kann, aber alle schienen so zu tun als sei es unbedenklich. Ich habe da teilweise meine Bedenken,
wobei im Schwimmverein wurden wir auch früher oft an unsere Grenzen gedrillt. Da hatte ich das oft, dass ich dachte ich bekomme ne Herzattacke:eek: . Danach hatte ich aber meistens immer eine
Leistungssteigerung. Ich bin selbst im Zwiespalt, wie weit man an/über seine Grenzen gehen kann, selbst wenn man ziemlich trainiert ist.
 
wieviel man mit elektronischen helferlein trainiert

Ich fand den Trittfrequenzzähler ganz hilfreich. Hab am Anfang (wie viele denke ich) eher die Gänge zu dick getreten. Zum Umgewöhnen auf eine höhere Trittfrequenz war es eine nützliche Unterstützung. Brauche ich heute nicht mehr, hab das Ding jetzt abmontiert.

Es grüßt einer, der noch ohne Smartphone und Navi auskommt :-)
 
Es grüßt einer, der noch ohne Smartphone und Navi auskommt :)
Ich Grüße laut zurück !!

Meine Vermutung/Beobachtung:
ein völlig untrainierter Anfänger nimmt sowieso schnell raus, wenn der unbekannte Schmerz sich dazu gesellt.
Ich glaube kaum, dass jemand über seinen Erschöpfungszustand hinaus ehrgeizig weiter trainiert, sondern
locker nach Hause fährt. Ist für den/die Neuling(e) ein Art Welpenschutz (den es nicht wirklich gibt)
 
Ich fahre nur nach Gefühl, obwohl ich auch allerlei techn. Spielkram ( Smartphone, Tacho, Edge ) habe, den ich aber nicht nutze.
Außerdem soll das kein Training sein, sondern ich fahre schöne Strecken.
Es macht mir Spaß und je nach Saison fühle ich mich entsprechend fit.
Und das schon viele Jahre....

DonRon - keine Rennen, keine Cyclassics oder so ein Gedöns, nur manchmal RTF's

P.S. Aber der TE Patrick mit der markanten Schreibe kommt mir irgendwie bekannt vor :)
 
Im Prinzip hast du schon recht. Aber der adipöse Raucher erstickt wahrscheinlich, bevor er bewusstlos vom Rad fällt. Wer unfit ist, kommt schnell an seine Grenzen und muss rausnehmen. Um auf dem Rad lange einen hohen Puls halten zu können, muss man fit sein, kranke Leute schaffen das eher weniger? Ich hätte eher die Befürchtung, dass so eine "Pulsberatung" dazu führt, dass Menschen anfangen zu denken, sie dürften auf dem Rad nicht über 130 bpm fahren.

Letztendlich ist das alles sehr individuell zu betrachten. Wer wird schon öffentlich einen Rat geben à la 5 min 170 bpm für einen 45jährigen sind ungefährlich? Kein Arzt wird wird das tun. 130 bpm sind für die Gesundheit sicherlich optimnal; für einen Trainingseffekt muss ich aber ggf. hohe Reize setzen, damit der Körper überkompensieren kann und sich ein Trainingseffekt einstellt.
Wer jahrzehntelang Leistungssport treibt hats im Urin, wer erst im gesetzteren Alter anfängt, wird damit zumindest anfangs Probleme haben. "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr."
Es kommt eben immer auf den Einzelfall an.
 
DidiZ schrieb:
Ich kann nur denjenigen raten, die mit >30 mit dem Sport erst anfangen, regelmäßig den Puls zu kontrollieren, um gesundheitlichen Schäden vorzubeugen.
Ich brauche das m.E. nicht zu machen. Ich treibe seit meiner Kindheit teilweise Leistungs- aber konstant Ausdauersport. Anfangs wurde durch unsere Trainer sehr genau auf unser Leistungsvermögen geachtet, damit wir nicht in den Übertrainingsbereich kamen. Ständige Pulskontrolle war Teil des Trainings. Als Jugendlicher und als junger Erwachsener konnte ich daher exakt meine Leistung an der Schwelle zwischen aerob und anaerob abrufen.
Jetzt mit knapp 50 weiß ich (immer noch) sehr genau, wieviel ich mir zumuten kann. Man fühlt, wann man überzieht, und wann es ungesund wird.

Wo fängt Sport an?

Ich heize inzwischen einigermaßen bekloppt durch die Gegend, fahre werktäglich 1-4 Stunden RR und immer nach dem Motto "Wer nicht schwitzzt, ist nicht gefahren". Früher habe ich mich viel bewegt, würde aber nicht auf die Idee kommen, das Sport zu nennen. Bisschen Fußball, bisschen Fahrrad (seit ich 17 bin RR, damals noch "Rennmaschine" genannt, allzu viel gefahren bin ich aber nicht) und so eben. Seit rund fünf Jahren fahre ich "sportlich ambitioniert", wie das ein Arzt letztens nannte und komme jährlich auf um die 10 tkm. Ist das schon Sport, der Pulskontrolle braucht?
Mein Gefühl sagt mir, dass ich darauf gut verzichten kann. Aber viellleicht spiele ich ja auch, ohne es zu wissen, mit dem Gesundheitsfeuer.
 
Letztendlich ist das alles sehr individuell zu betrachten. Wer wird schon öffentlich einen Rat geben à la 5 min 170 bpm für einen 45jährigen sind ungefährlich? Kein Arzt wird wird das tun. 130 bpm sind für die Gesundheit sicherlich optimnal; für einen Trainingseffekt muss ich aber ggf. hohe Reize setzen, damit der Körper überkompensieren kann und sich ein Trainingseffekt einstellt.
Wer jahrzehntelang Leistungssport treibt hats im Urin, wer erst im gesetzteren Alter anfängt, wird damit zumindest anfangs Probleme haben. "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr."
Es kommt eben immer auf den Einzelfall an.

Kein Arzt wird das tun, außer er ist Sportarzt und weiß, dass sein Patient dazu in der Lage ist. Was sind 170bpm bei einem 45-jährigen, irgendwas ab 90% Hfmax? Das schafft i.d.R. eh nur ein gut trainierter Fahrer über 5 Minuten lang (klaro, oder er ist aufgeputscht oder muss um sein Leben fahren ;)). Ich denke ein Einsteiger wird erstmal mit Atemnot oder brennenden Beinen zu kämpfen haben, bevor sein Herz zu viel bekommt.
 
Wo fängt Sport an?

Ich heize inzwischen einigermaßen bekloppt durch die Gegend, fahre werktäglich 1-4 Stunden RR und immer nach dem Motto "Wer nicht schwitzzt, ist nicht gefahren". Früher habe ich mich viel bewegt, würde aber nicht auf die Idee kommen, das Sport zu nennen. Bisschen Fußball, bisschen Fahrrad (seit ich 17 bin RR, damals noch "Rennmaschine" genannt, allzu viel gefahren bin ich aber nicht) und so eben. Seit rund fünf Jahren fahre ich "sportlich ambitioniert", wie das ein Arzt letztens nannte und komme jährlich auf um die 10 tkm. Ist das schon Sport, der Pulskontrolle braucht?

Du bist fit, du brauchst keine Pulskontrolle. Außer du möchtest bestimmte Intensitäten kontrolliert fahren und denkst du kannst das nicht rein nach Körpergefühl.
Mir fehlt die Erfahrung, ich bekomme es nicht richtig hin längere Intervalle zu fahren ohne zu überziehen oder "zu locker" zu machen. Konstant ist da nix. Ich gucke dann automatisch auf den Tacho und versuche das Tempo zu halten, ist natürlich quatsch wenn Steigung und Wind sich ändern. Also schnalle ich den Brustgurt um und versuche in etwa einen Pulsbereich zu halten. Schon nach ein paar Fahrten entwickel ich langsam ein Gespür dafür, dass ich fühle, was ich sehe (bpm).
 
Weicheier.
Wer noch nicht vom Lenker runtergekotzt hat, kann noch keinen Puls gehabt haben!
Pulsuhren?! So was gabs bei uns früher nichtmal
Carbonrennrad?
Wir hatten damals noch nich mal Gummireifen! Gabs ja nicht! Wir hatten ja nix!
War ja Krieg!
Pulskontrolle durch den Arzt?! Pah!
Gab noch nicht mal Ärzte!
Nix gabs!


:-)

Eightball, zu faul zum Doc zu gehen.
 
Das Risiko das man es "übertreibt" sehe ich sowieso nur, wenn man bei Rennen mitfährt und dann in einer Situation um jeden Preis unbedingt am Hinterrad des Vordermannes dranbleiben will!
Im Training nimmt in der Regel jeder raus, wenn es mal etwas zu lange richtig weh tut.

Deswegen fahre ich mittlerweile auch ohne Pulsmesser. Im Training kann ich z.B. meinen Grundlagenbereich recht gut nach Gefühl bestimmen. Umgekehrt: Wenn ich dann im Rennen meinen Maximalpuls hab, spüre ich das auch. Da brauch ich kein Gerät das mir das sagt! ;)
 
Nun ein wichtiger Punkt ist halt das O.K. vom Doc. Soll heissen, ein Belastungs-EKG gibt klaren Aufschluss, was geht und was nicht. Wenn alles in Ordnung ist, braucht man auch keine Messinstrumente wenn nicht Doc fragen. ;)
 
[...] Seit rund fünf Jahren fahre ich "sportlich ambitioniert", wie das ein Arzt letztens nannte und komme jährlich auf um die 10 tkm. Ist das schon Sport, der Pulskontrolle braucht?
Mein Gefühl sagt mir, dass ich darauf gut verzichten kann. Aber viellleicht spiele ich ja auch, ohne es zu wissen, mit dem Gesundheitsfeuer.

Ich bin kein Arzt, aber wer - wie Du - 10 tkm im Jahr fährt / fahren kann, hat sicherlich ein Gefühl für sein Leistungsvermögen. Wenn es nicht mehr um das letzte Quentchen Lesitung geht, würde ich auch drauf verzichten.

Eigentlich meinen doch alle mehr oder weniger das gleiche. Im Zweifel den Sportarzt befragen; als absoluter Anfänger sollte man schon technische Hilfsmittel nutzen, und irgendwann hat man ein Gefühl für seinen Körper entwickelt.
 
Ich bin von Anfang an mit Tacho oder seit 1 1/2 Jahren Rennrad mit einem Rox 9.0 unterwegs. Ich bin froh das ich das gemacht habe da ich dadurch objektiv meinen Trainingszustand kontrollieren und schwarz auf weiss nachvollziehen kann. Bin auch sehr stolz darauf was ich alleine in diesem Jahr mit 10 tkm verbessert habe. Fürchte mich aber schon heute vor der Stagnation :( Mir hat besonders die Pulsanzeige und die Trittfrequenzanzeige geholfen. Zugegeben entwickelt man aber auch schnell ein Gefühl für diese Werte. Für Anfänger ist eine Aufzeichung der Leistungswerte sicherlich sehr motivierend da man gerade auf den ersten tausend Kilometer schnell einen Fortschritt messen kann. Die grössten Fortschritte im Taining habe ich durch Intervalltraining gemacht und treibe dabei meinen Puls auch mit > 46 noch über 175. Auf längeren Touren helfen die HF Werte nicht zu überziehen. Aber jeder wie er will solange man sich im Hobbybereich bewegt.
 
Seit ein paar Wochen fahre ich ohne Tacho und Pulsuhr am Lenker und empfinde das als eine Befreiung. Wichtig ist aber, daß man ein gutes Gefühl für seine Leistungszonen und auch für seinen körperlichen Zustand entwickelt. Das ist aber gar nicht so einfach.

Joe Friel schreibt in seiner Trainingsbibel, daß er einen Sportler betreute der meinte zu wenig Kraft zu haben. Aber dieser Sportler hatte schon zwei Brüche in seinen Fußknöcheln vor lauter Kraft und Joe Friel schreibt, daß die Kraft dieses Sportlers auf Weltklasseniveau lag. Aber Ausdauer hatte er keine, hatte das aber nicht bemerkt. Klingt erstmal lächerlich. Aber es ist gar nicht leicht sich selbst realistisch einzuschätzen. Pulsuhren, Powermeter und Tachos können da sehr nützlich und hilfreich sein. Und wenn wir ehrlich sind, dann versuchen sie in der Regel uns etwas zu bremsen, seltener raten sie uns dazu mehr Gas zu geben.

Gleichzeitig können diese Geräte aber auch genau von der Selbstbeobachtung ablenken die wir brauchen um uns kennenzulernen. Je älter man wird, um so wichtiger wird ein gut entwickeltes Gespür. Wichtig ist zum Beispiel, daß man spürt, wann man Regeneration braucht. Und es ist ja auch wichtig sich etwas damit zu beschäftigen wie man überhaupt regenerieren kann. Eine stundenlange Analyse des Trainings, des Rennens oder der Tour, zu der ja Powermeter, Polar, Strava etc. einladen, sollte nicht mit Regeneration verwechselt werden.

Wichtig ist, daß man sich selbst richtig einschätzen kann. Das muß man lernen. Dabei können die Geräte helfen, sie können aber diese Fähigkeit nicht ersetzen.

Schönen Abend,
Manoli
 
... Pulsuhren, Powermeter und Tachos können da sehr nützlich und hilfreich sein. Und wenn wir ehrlich sind, dann versuchen sie in der Regel uns etwas zu bremsen, seltener raten sie uns dazu mehr Gas zu geben.
...
Schönen Abend,
Manoli

Also mein Tacho sagt mir eigentlich fast immer: "Du bist zu lahm, fahr schneller!!" :confused:
 
Kein Arzt wird das tun, außer er ist Sportarzt und weiß, dass sein Patient dazu in der Lage ist. Was sind 170bpm bei einem 45-jährigen, irgendwas ab 90% Hfmax? Das schafft i.d.R. eh nur ein gut trainierter Fahrer über 5 Minuten lang (klaro, oder er ist aufgeputscht oder muss um sein Leben fahren ;)). Ich denke ein Einsteiger wird erstmal mit Atemnot oder brennenden Beinen zu kämpfen haben, bevor sein Herz zu viel bekommt.
Äh nö. Ich bin nicht gut trainiert (denke ich jedenfalls), aber am berg schaff ich länger als 10min >175 Herzschläge/Minute ohne vom Rad zu kippen.
Ich dachte bisher eher, daß das Laktat in den Beinen einem irgendwann sagt, jetzt ist schluss mit Bergfahren.
Bei meinem einzigen Laktattest, den ich mal spasseshalber mitgemacht habe war meine Hfmax aber auch noch bei fast 200 bpm.
IMHO ist die absolute Herzfrequenz aber mehr von Genetik als vom Alter abhängig. Gibt bestimmt genug Leute, die aus der Gaussverteilung der allgemeinen Hf-Kurven rausfallen.
 
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