Den idealen Radcomputer habe ich noch nicht gefunden. Aber es gibt einige die mit etwas Aufwand in der Praxis ganz gut taugen. Solange die Akkulaufzeit an die 10h bei normalen Randbedingungen (z.B. Kälte) rankommt, kann man da mit einer Powerbank oder Laden über Dynamo sehr gut und bequem leben.
Nachteil ist eigentlich immer dass die Buchsen in den Radcomputern nicht für eine mechanische Dauerbelastung ausgelegt sind. Je länger man den Ladestecker bei der Fahrt drin lässt, desto mehr steigt das Risiko dass der Stecker irgendwann mal einen Wackelkontakt bekommt, oder sogar Feuchtigkeit ins Innere lässt. Das habe ich leider schon alles mehrfach erleben dürfen.
Ich fahre seit Jahren den
Wahoo Elemnt Bolt V1 und V2, und seitdem ich den Ladestecker immer nur für die Ladezeit benutze, und dann sofort wieder entferne, funzt es tadellos.
Jetzt habe ich mir den Coros Dura zugelegt. Von dem wird behauptet dass er bei hauptsächlicher Benutzung bei Tageslicht so gut wie überhaupt kein Laden mehr benötigt.
Ich hatte den Dura mal für 2 Wochen zum Testen und in diesen 2 Wochen in denen ich fleissig hauptsächlich bei Tageslicht gefahren bin, hat er gerade mal 10% Akkukapazität verloren. Ich gehe deshalb davon aus dass Laden damit unterwegs kein Thema mehr ist. Und im Falle eines Falles hat man eigentlich immer eine USB-C Lademöglichkeit dabei oder Zugriff darauf.
Man darf aber nicht verhehlen dass die Navigationsmöglichkeiten eines Coros Dura im Vergleich zu
Garmin,
Wahoo und
Hammerhead deutlich primitiver sind. Allerdings fährt man bei Brevets oder Ultras im Prinzip einer Linie nach und hat zusätzlich Abbiegehinweise. Das tut der Dura klaglos und zuverlässig. Komfortable ad-hoc Navigation mache ich immer übers Handy und lade die neue Route zur head unit, und fahre dann wieder einem Strich nach.
Ausserdem macht Coros regelmäßig FW Updates die es Schritt für Schritt verbessern. Der einzige "haptische" Nachteil ist die "Krone" (ähnlich der Krone an einer Uhr) zum Bedienen. Diese Krone kann man sehr einfach unabsichtlich berühren und verstellt dann das Menü.
Wenn man den Dura z.B. an einem Aeroauflieger in der Nähe der Hände montiert, dann kommt man immer wieder unabsichtlich an diese Krone. Das ist echt ärgerlich. das kann man nur durch eine sorgfältige Positionierung des Dura lösen.
Aber aufgrund des in meinen Augen sehr gut geeigneten Nutzungsprofils für Langstrecke benutze ich den Coros nur für diese Anwendungen. Laden ist dann kein Thema mehr und ich habe ein Problem bzw. eine Fehlerquelle weniger an der Backe.
Aber wie geschrieben mit Powerbank oder NaDy tut es inzwischen eigentlich jeder vernünftige Radcomputer von
Garmin,
Wahoo und
Hammerhead. Es ist eher eine Frage der Philosophie.