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Welche Intervalle fahrt ihr? Und Warum?

Wenn ich mal dazu komme , denn das interessiert mich selbst würde ich mal das Training von nem "Radfahr Freund" analysieren. (Wir fahren öfter zusammen aber außerhalb des Sports kein Bezug)
Der hat dieses Jahr nen gewaltigen Sprung gemacht.

Dabei gibt es schon einige Faktoren die auschlaggebend sein könnten.

1.) Er müsste nun Mitte 20 sein und trainiert seit vielen Jahren konstant.
Evtl hat er einfach ein Plateau überwunden , denn sowas braucht manchmal einige Zeit und dann gehts wieder nach oben

2.) Er ist dieses Jahr keine Rennen gefahren ansonsten vor Corona jede Saison 10+ und hauptsächlich kurze Crits
Das könnte sich positiv ausgewirkt haben

3.) Grundsätzlich trainiert er schon sehr polarisiert. Die allermeiste Zeit viel GA1 mit 27er Schnitt aber wenn Intervalle dann haut er sich richtig weg. Also richtig komplett bis er nach dem Hügelworkout pumpend in der Wiese liegt. Vor ein paar Tagen hat er zum ersten mal fast 8Minuten Marke bei den 400w geknackt und das mit unter 70kg....
Da gabs nen ordentlichen Leistungssprung.

Mich würde das selber interessieren , aber ist halt zeitaufwendig und wer hat heute schon Zeit ?

PS: Und Ronde ist doch auch ein gutes Studienobjekt.
Der zeigt , dass man mit sehr strukturiertem konstanten Training auch in hohem Alter ne Leistung haben kann wie viele 30 jährige . Das ist natürlich auch eher ein Einzelfall aber ich finde es schon beeindruckend.
In dem Alter kann man nur so fit am Rad sein, wenn man vorher Profi war oder als Hobbyfahrer extrem viel richtig macht
Ich habe kaum Zeit zum Radfahren. Gerne würde ich auch lange Fahrten machen, wie Pjotr. Ich bin überzeugt, das es sowohl mit LIT und etwas HIIT mit sehr viel Umfang wie auch mit einem anderen Ansatz von Tempo zu HIIT und LIT mit Priming zu ähnlichen Ergebnissen kommen kann, wenn das Talent und die Konsistenz des Training gegeben ist.
Man muss vor allem im Jahresverlauf sehr konstant und ohne große Fehler trainieren. Ob man dabei 15-20 Std. oder nur 12h pro Woche trainiert erscheint mir fast egal.
Es gibt da auch andere Ansichten.
Die Planung muss, meiner Meinung nach. nur einigermaßen verträglich und kontinuierliche Ausdauerreize auch im intensiven Bereich bieten.

Von der Laktatdiagnostik war ich nie überzeugt. Habe meine Diplomarbeit mit HF und Laktatmessung verbracht. Ich habe da sehr viel auf dem Laufband und der Fahrradergometrie gemessen. Die sehr gute Note und Geld waren das Einzige, was dabei rauskam:)
HF war da (mit allen Einschränkungen) praktikabler als die Laktatdiagnostik.

ich würde schon den neuen Publikationen lauschen (habe vor allem PrimingStudien hier oft verlinkt). Bin selber überzeugt davon, das man nicht so viel Zeit mit Training verbringen muss wenn man für Allerwelts Hobbyanlässe unter 5h Dauer trainiert. Allerdings gibt es da so viele Studien, das man sich irgendwann darauf beschränken muss einen eigenen messbaren Ansatz (natürlich theoriebasiert) auszuprobieren. Und das für sich auszuwerten.
Man kann da sehr viel Interessantes ausprobieren wenn man einmal einen Powermeter besitzt. Und dann bleibt aber die Tatsache, das das Talent wesentlich über den Erfolg regiert. Da kann man noch so viel wünschen. Die FTP steigt im Training relativ schnell an und lässt sich danach nur noch wenig steigern. Man sollte nach 5-8 Jahren ausreichend genug trainiert haben um das Ende der Fahnenstange zu sehen. Danach kommt nur noch Wachstum durch sehr hohen Aufwand.
Ich bin gerade dabei die Zwiftprogramme anzuschauen. Sie greifen Priming Ideen auf und sind sehr kurz gehalten. Meistens 45 bis 60 Minuten (Inkl. Auf- und Abwärmen).
Konventionelle Studiendesigns können mit den Datenbanken von Trainerroad oder Zwift im Prinzip in Zukunft nicht mehr mithalten. Diese Daten müsste man für unabhängige Forschungsfragen nutzen dürfen. Das wäre was.
Edit: Hier im Forum gibt es einige Sportler, die genau wie ich konsequent trainieren. Ohne großes Wenn und aber. Deren Daten sind, genau wie meine über Jahre sehr stabil und, das muss ich sagen, stets etwas besser als meine:)
Egal.
 
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Re: Welche Intervalle fahrt ihr? Und Warum?
...
Was ich zudem verwunderlich finde ist, dass gefühlt keiner schreibt, was es ihm denn tatsächlich gebracht hat, im Vergleich zu anderen Methoden. "Zwei Jahre habe ich so und so trainiert, FTP lag am Ende bei xy, Sprint-Max. bei 1.xxx Watt. Dann habe ich 2 Jahre das und das gemacht, dann passierte Folgendes..." Das hätte mal was. Kommt aber nix. Nur wieder Studien, oder halbherzige neue Intervallversuche ohne konkretes Ergebnis. Ergebnisloses rumprobieren, quasi.
Tatsächlich ist es doch anders, ich bilde mal ein x-beliebiges Beispiel, nicht repräsentativ, aber durchaus nicht selten: Ich forme dazu dein Zitat nur ein wenig um und erweitere es:
Zwei Jahre habe ich mehr oder weniger trainiert, wie es auch immer in den Trainingsplänen steht, also periodisiert, also guter Anteil an GA und Intervallen, Sprints usw. verteilt auf die Woche, natürlich auch Regenationstage in der Woche und Regenerationswochen im Rahmen der Periodisierung. Bin dann am Ende ziemlich schnell in die B und dann die A-Klasse aufgestiegen. FTP lag am Ende bei 360 W (71 kg). Dann habe ich 2 Jahre mehr darauf geachtet, in der Saison weniger intensiv zu fahren und mich von Rennen zu Rennen zu steigern. Zwischendurch hatte ich dann Regenerationsphasen (Saisonpause) geplant an deren Ende ich dann an meinen im Rennen erkannten Defiziten arbeiten wollte. Dann passierte Folgendes: Ich konnte eigentlich keine Defizite erkennen, ich stabilisierte mich auf "meinem Niveau" und war im Rennen stets "bei den Jungs". Auf der anderen Seite konnte ich aber auch keine nennenswerten Fortschritte erkennen und "Laborwerte" wie die FTP wurden auch nicht wesentlich besser. Die FTP stieg auf 5,3W/kg, was aber etwa zur Hälfte auf eine geringe Gewichtsreduzierung auf 69,5 kg zurückzuführen war. Tatsächlich war die FTP auf 370 W gestiegen. Ich nahm also das intensive Training "unter der Saison" wieder auf. Ergebnis: Ich konnte zwar bei den wenigen Zeitfahren, die ich absolvierte, zulegen, aber bei den Straßenrennen über lange Distanzen und große Runden war ich oft im entscheidenden Moment nicht präsent. Bin dann ein, zweimal noch alleine zu einer Spitzengruppe hingerobbt, aber im Großen und Ganzen war das ein Reinfall.
Natürlich habe ich die ganze Geschichte "nach meinem Gusto" hingebogen. Tatsächlich ist es aber doch so: Sowas passiert, aber die Auswirkung ist meistens nicht so deutlich, wie hier beschrieben, oft geht es so weiter wie gehabt, es gibt ein paar mehr Erfolge, die Leistung stabilisiert sich weiter, aber eher auf einem soliden Plateau. Am Ende kann man beide der gewählten Trainingsstrategien dann als "Methode hat sich bestätigt" abbuchen oder aber, wenn man ohnehin skeptisch war, die 2., die keine Verbesserung gebracht hat, als gescheitert. Was macht man dann? Zur alten zurückkehren (wie in den 2 Jahren dazwischen)? Oder eine 3. wählen?
In dem Zusammenhang muß man dann auch kritisch (und zwar bei sich selbst) hinterfragen: Was ist gemeint, wenn einer sagt "Habe gute Erfahrungen damit gemacht" oder "Habe keine schlechten Erfahrungen gemacht aber hatte das Gefühl, ich komme besser damit klar"?

Amateure, aber auch Profis berichten des öfteren, daß sie erst richtig gut geworden sind, als sie angefangen haben mit dem oder dem trainieren zu fahren. Als "Motivator/Schinder" fiel in diesem Zusammenhang Anfang des 21. Jahrhunderts oft der Name Peter Van Petegem. Ihm selbst hat sein Training offenbar geholfen, 5 Podien in 5 Jahren bei den Frühjahrsklassikern, darunter 3 Siege und darunter wiederum das "Double" Flandern und Paris Roubaix brachten ihm zeitweilig den Ruf ein, daß "der Sieg nur über ihn führe".
 
Zu dem Thema Intervalle wofür?
Irgendwie hat sich das Thema Laktattoleranz sehr lange gehalten. Man trainiert da, vorzugsweise ein Paar Wochen bis Tage vor dem Wettkampf mal intensivere Intervalle um sich an die Wettkampfbelastung zu gewöhnen. Ob das nun die Laktattoleranz erhöht möchte ich nicht sagen. Wahrscheinlich ist das nicht das, was man da erzielt.
Aber wenn schon, dann sollte das einen nicht völlig kaputt machen . Ich mag Training wenn es planst, durchführbar und messbar ist. Auch wenn man nicht zu lange danach regenerieren muss. So eine Einheit die wahnsinnig anstrengend und bis nach dem Wettkampf sämtliche Potenziale zerstört ist Mist. So als wen im Hotel toll duscht und danach das Wasser durch die Decke des Seminarraum sickert. Siehe Bild 1 nach Morgendusche.

Die Einheit von gestern war eine gute. Keine Überflutung wegen falschen Design.
Die Zwifteinheit sieht so aus.
Die Belastung sieht so aus (Anhang 2 ).

Man kann sich den Workout nachbauen oder auch drau0en aus dem Stegreif recht einfach nachfahren.
https://whatsonzwift.com/workouts/zwift-academy-2021/3-lactate-tolerancewie man an der dFRC-Kurve sieht konnte ich die drei Serien nach hinten raus etwas steigern. Schöne Grafik:)
Die Dusche dagegen heute Morgen war nicht üerzeugend geaut. Die Türe schliesst nicht ab und danach steht alles unter Wasser. Das mag ich nicht.

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Ich denke, wir sollten da jetzt kein wissenschaftliches Symposium draus machen, und auch nicht einen wissenschaftskritischen oder -soziologischen Disput. Es war richtig, die Schwächen der wiss. Herleitung von Trainingskonzepten anzusprechen, weil es um die Gründe geht, die zu diesen Schwächen führen. Das sind nämlich grundsätzlich dieselben Gründe, die den einzelnen oder Trainer oder eine wie auch immer zu beschreibende "Gemeinschaft der Trainer" zu falschen Schlußfolgerungen und einer nicht optimalen Weiterentwicklung ihrer Praxis führen. Diese sind
  1. "Erfolg gibt dir Recht" kombiniert mit einer fast nicht entwickelten Risikobereitschaft: Kein halbwegs erfolgreicher Sportler, erst recht kein Spitzensportler wird über einen relevanten Zeitraum "was anderes probieren", wenn es das bis dato betriebene Training nicht unzweifelhaft zu einer schlechteren Erfolgsausbeute führt.
  2. Die Wirkung von "Neuerungen" kann niemals eindimensional gesehen werden – insbesondere wenn Veränderungen kampagnenartig von nationalen Verbänden betrieben werden, fließt auch Geld und das wird in unterschiedliche Vorhaben gesteckt. Hierzu gehört dann auch die medizinische und ernährungswissenschaftliche Betreuung, leider inklusive Doping.
  3. Gegenwärtig bedeutet in der Entwicklung der Trainingslehre wie auch in der sportlichen Entwicklung eines Athleten Stillstand Rückschritt. Insofern kann weder für das eine noch für das andere Leistungsrückgang als Indiz für eine Fehlentwicklung erwarten. Wer nicht besser wird, macht was falsch.
Im Ergebnis bedeutet das, daß weder radikale Veränderungen noch ein "Schrittchen-für-Schrittchen"-Vorgehen funktionieren kann. Wenn man daran glaubt, daß es funktioniert, sicherlich. Aber wirklich? Nie.

Wie verändern dann aber erfolgreiche Sportler ihr "Programm", außer, indem sie auf irgendeinen Trainer, auf den sie vertrauen, oder "Studien" oder selbsternannte "Experten" aus Foren hören? Und vor allem: Wie stellen sie fest, daß das Empfohlene "anschlägt", oder auch nicht?

Die Antwort ist mal wieder: indem sie ein Gefühl für die Veränderungen im Körper entwickeln und die Verbesserungen ihrer Konstitution nicht nur am Erfolg, sondern bereits vorher "am Gefühl" erkennen lernen. Das ist im Grunde ein deutlich verbessertes und erweitertes "Heute habe ich gute Beine, heute bin ich ganz vorne!"

Ist man entsprechend talentiert, entwickelt man das im Wesentlichen in 6 - 10 Jahren und ist mit 22 soweit damit fertig, daß man Erfolge auf dieser Weise "programmieren" kann. Im schlechtesten Fall hat man es gefunden, wenn man in Rente geht. Im allerschlimmsten Fall nie. Die gute Nachricht: Man merkt frühzeitig, wenn man dieses Gefühl nicht hat, behauptet, das gäbe es überhaupt nicht und vertraut fortan den digitalen Spielzeugen und den Trainingsempfehlungen, die die auswerfen.

Das nächste Element ist die Einbeziehung der Rennen in das Training. Auf TOP-Profi-Niveau wissen die Fahrer/Trainer/Umfeld, welche Rennen sich als Vorbereitung für welche Rennen eignen. Für die großen Rundfahrt ist sowas heute jedem Fan bekannt: Dauphine Libere für die Tour, Tirreno Adricatico für den Giro usw.

Rennen als Training zu betrachten ist ein Spezifikum des Radsports. Das hat verschiedene Gründe. Die beiden wichtigsten sind m.E.:
  • In den meisten Ausdauersportarten ist eine Wettkampfdichte wie im Radsport nicht möglich. Das reduziert die potentielle Trainings- und Vorbereitungsfunktion bis zu einem Maß nahe Null.
  • In kaum einer anderen Ausdauersportarten ist die Möglichkeit, die Wettkampfbelastung zu simulieren so gering wie im Radsport. Nun ist es so, daß Wettkampfbelastungen aus irgendeinem Grunde reizwirksamer sind, als jedes noch so ausgeklügelte Training. Ich kann nicht beurteilen, ob das bspw. beim Marathonlauf so ist, im Radsport ist das so.
Aus alldem – Überlegenheit des Wettkampfes als Training gegenüber dem eigentlichen Training sowie die Möglichkeit, dieses auch zu nutzen, weil es genug Wettkämpfe gibt und die Unmöglichkeit, Wettkampfbelastung im Training zu simulieren – folgt, das die Bedeutung "strukturierter" Trainingsmethoden sehr stark reduziert wird.

Um ein guter Amateur oder Kontinetal-Profi zu werden braucht man m.E. außer in der Vorbereitungsperiode überhaupt keine solchen ausgefeilten "Übungen".

Das Fazit für ambitionierte Hobbyisten und mittelmäßige Radrenner wie sie sich hier tummeln, ist einfach:

Lerne nach Gefühl zu trainieren, nutze die Rennen, nutze das Gruppentraining, fahr im Frühjahr, wenn du deine "Pflicht-Ausdauer-km" abgespult hast, ein paar Intervalle, beobachte deine Entwicklung am "Hausberg" und achte vor allem auf ausreichend Regeneration.
Ja gut der von mir angesprochene Mitfahrer ist aber genau das Gegenteil von dem was du sagst...kaum.fährt er Mal keine Rennen sondern sehr strukturiert meist alleine und nach 90/10 Methode explodiert die FTP ....die Gründe dafür sind sicher nicht aus der Ferne so leicht Komplett zu erfassen. Aber da zeigt ein Praxisbeispiel das Gegenteil von dem was du behauptest
 
Jetzt könnte ich mal fragen, warum machen Profis das dann nicht? Bei den Studien reden wir den Sportstudenten, die man aufs Laufband schnallt, um eine Rechtfertigung für die Finanzierung seiner Studie zu haben.

Und was machen Profis (ich weiß, ich wiederhole mich), die machen 3-6mal die Woche Tempo und Schwelle, teils 5 Stunden lang. Nennt sich "Rennen", kleine und große Rundfahrten, belgische Woche, was auch immer.

Wenn wir bei Nils Politt & Co mal auf Strava sehen, dass er 30-30er am Berg macht, dann macht er das an seinen freien Tagen um Hürth, um die Beine wach zu halten, zu aktivieren.. das eigentliche Training sind die Rennen.

Und was machen die fleißigen Studien-Leser? Das, was die Studenten auf dem Laufband, und die Profis an den rennfreien Tagen machen, da das ja offiziell deren "Training" ist. Ach ja, und natürlich von November bis Januar, krasse 3 Monate, um den Körper mal etwas runterkommen zu lassen. Und dann geht das eigentliche Training los, Tour Down Under, UAE, etc. Tempofahrten halt.

Was ich zudem verwunderlich finde ist, dass gefühlt keiner schreibt, was es ihm denn tatsächlich gebracht hat, im Vergleich zu anderen Methoden. "Zwei Jahre habe ich so und so trainiert, FTP lag am Ende bei xy, Sprint-Max. bei 1.xxx Watt. Dann habe ich 2 Jahre das und das gemacht, dann passierte Folgendes..." Das hätte mal was. Kommt aber nix. Nur wieder Studien, oder halbherzige neue Intervallversuche ohne konkretes Ergebnis. Ergebnisloses rumprobieren, quasi.
Ich finde, Du betrachtest das viel zu monokausal.
Jeder Sportler nutzt im Jahresverlauf einige verschiedene Methoden und Inhalte. Die Leistungsfortschritte sind ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch punktuell zu messen und man gewöhnt sich und selektiert verschiedene Dinge, die zu einem Zeitpunkt x ungefähr die Wirkung y bringen. Genauer kann man das nicht bestimmen wegen verschiedener Gründe. Dabei sind manche Wege praktisch gleichrangig und die konkrete Wettkampfanforderung muss immer auch spezifisch vorbereitet werden. Alleine bei der spezifischen Vorbereitung kann viel schief gehen.
Ich habe ja gerade einen Workout gepostet. Laktattoleranz. Der funktioniert für eine kurze Zeit. Schon alleine der Titel birgt diskussionspotenzial.
Aber den Effekt kann ich durch die systematische Planung und Ausführung ziemlich gut voraussehen. Ich steuere und bewerte die EInheiten auch mit verschiedenen Parametern. Die sind für sich alle mit einigen Fragezeichen behaftet. Man macht aber Erfahrungen und manche funktionieren bei mir hervorragend.
Z.B. der Training Impact Score von WKO.
Beispiel von gestern ein Wert von 7 war genau das, was ich da derzeitig als Belastung anstrebe.
Diese genaue Trainingseinheit bringt aber nur wenige male etwas, danach flacht der Effekt ab.
Man nennt das Deckeneffekt. Dann geht es in die nächste Planungsrunde im Jahresverlauf.
Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht, was nicht heißt, das auch viele Wettkämpfe mal ganz anders verlaufen als erwünscht. Und besonders, das man zur falschen Zeit topfit ist. Sowas passiert immer wieder.
Ich kann das aufgrund der systematischen Trainingsauswertungen irgendwann genau identifizieren und die EInheiten, die letztlich zu viel waren oder zu früh kamen genau so wie übertriebene Taperingversuche reduzieren und letztlich etwas zuverlässiger den Formaufbau gestalten.
Das macht ein Coach meistens für die Pros, deshalb reden die gar nicht so darüber. Ist auch nicht schlau wenn man damit Geld verdient.
Hier noch mal der TIS von gestern. Der war jetzt genau so, das ich nach 2-3 Tagen sehr gut erholt sein sollte. Und das wollte ich auch zum derzeitigen Zeitpunkt genau so haben. Viel mehr kann man nicht erwarten.
Und zu dem Ansatz der Wettkampfbelastungen als Vorbereitung. Die sind sehr gut. Ich habe ja auch schon 70 solcher Events dieses Jahr gemacht. Die meisten waren zwischen 20 und 35 Minuten lang. Die längeren strengen mich im Wochenverlauf zu viel an als das ich sie ins Training häufig einbauen könnte. Würde aber auch gehen (Flämische Wochen).

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Ja gut der von mir angesprochene Mitfahrer ist aber genau das Gegenteil von dem was du sagst...kaum.fährt er Mal keine Rennen sondern sehr strukturiert meist alleine und nach 90/10 Methode explodiert die FTP ....die Gründe dafür sind sicher nicht aus der Ferne so leicht Komplett zu erfassen. Aber da zeigt ein Praxisbeispiel das Gegenteil von dem was du behauptest
Ich behaupte im Hinblick auf die Wirksamkeit irgendeiner Methode eigentlich überhaupt nichts. Das Beispiel war frei aus der Luft gegriffen. Ich wollte aufzeigen, daß man in Bezug auf das Funktionieren oder Nicht-Funktionieren keine Aussagen machen kann und daß das ganz prinzipielle Gründe hat. Und das habe ich auch klar und deutlich geschrieben.

Außerdem ist es nicht einfach, deine Gedankengänge, den Grund für deinen Einwand usw. nachzuvollziehen, wenn du einen Beitrag ganz zitierst. Zitiere bitte das, worauf du dich mit deinem Einwand beziehst.

Desweiteren ist es wirklich absoluter Blödsinn, zu schreiben "ein Praxisbeispiel" zeige "das Gegenteil von dem, was [ich] behaupte". Das ist so ungefähr dasselbe wie "Ein Kettenraucher, der als Couchpotato 100 wird, beweist, daß Rauchen nicht gesundheitsschädlich ist."

Ich schrieb zwar, wir sollten hier kein wissenschaftliches Symposium draus machen, aber ein bisschen sollte man doch verstehen, was man aus Dingen schlußfolgern kann – egal, ob theoretisch oder praktisch – und was nicht, was eine Verallgemeinerung ist und was wir meinen, wenn wir von "Regel und Ausnahme" sprechen. Das bisschen Disziplin sollte doch auch dir möglich sein, oder?

Abgesehen davon solltest du nicht den Praktiker raushängen lassen. Daß kommt zwar beim "geneigten Publikum" stets gut an, ist aber im Grunde dummes Zeug. Ich muß immer innerlich lachen (offen darf man das heute nicht, sonst sind diese Mimöschen beleidigt und geben dir schlechte Noten bei der "Evaluation"), wenn Studies, die gerade mit 18 oder 19 Abi gemacht haben, mir erzählen "Ich hab's nicht so mit der Theorie, ich bin eher der Praktiker." – Ja, wo denn bitteschön, du Rotznase? (In Foren muß man an der Stelle dann immer dazusagen, wen man gemeint hat – hier meinte ich mit "Rotznase" den 18- oder 19-jährigen Study.)
 
Ich bin zwar 36 Jahre aber im Vergleich zu dir sicherlich ein Jungspund ;) Rotznase von dir genannt zu werden ist jetzt nichts was mich beleidigt . Jemand der 300km in 298km schafft oder ohne Selbsttäuschung auch mal über 30km/h fährt darf sich sowas schon erlauben <3

Das mit dem Praktiker solltest du für dich selbst aber auch mal überlegen.
Man kann sportlich in Würde altern oder eben auch nicht.
Deine Raderfolge sind aus den 70gern....

Wenn du mal ein Blick auf dein Nokia 3210 wirfst und das müsste schon ne Datumsanzeige haben, sowie dass dann in eine deiner Excel Tabellen mit dem Jahr 1970 abgleichst , wird dir evtl. auffallen ,dass das ne Weile her ist.
Deine letzten nennenswerten Rennergebnisse sind länger her als meine bisherige Lebenszeit in Jahren gemessen....
 
Sweet Spot? Ist aber keine chinesiche Sauce, oder? 😁
Nee, nee, das ist schon richtig. Es handelt sich um eine süß-saure und gleichzeitig schweine-scharfe Soße. Sie ist relativ dünnflüssig und enthält wenig feste Bestandteile (Tomatenstückchen usw.). Geht also gut in die Trinkflasche und ebenso gut aus der Trinkflasche in den Rachen. Zwei, drei Schluck davon, und du gehst ab wie eine Rakete!
 
Hier wieder ein sehr interessanter Beitrag für die Gestaltung des Wintertrainings. Stichwort "Inverse Periodisierung"
https://www.cyclingweekly.com/news/...r-miles-reverse-periodisation-says-yes-452327Weiter unten auch einige Ideen zu kürzeren Intervallzeiten und dem Thema Effizienz.
Ich leite die Intervallzeiten auch schon seit längerem von TP ab und sie sind beim HIT meistens bei 3 Minuten.
Außerdem habe ich selber festgestellt, das 5*5 für mich viel zu viel war und der Käse bei 3 Serien meistens gegessen schien. Seit dem trainiere ich meistens nur noch 4*5 oder 5*3 Minuten Intervalle HIT.
 
das 5*5 für mich viel zu viel war und der Käse bei 3 Serien meistens gegessen schien. Seit dem trainiere ich meistens nur noch 4*5 oder 5*3 Minuten Intervalle HIT.
Zwei Fragen dazu:
1. Woran hast du gemerkt, dass "der Käse gegessen schien"? Hast du die nötige Leistung nicht mehr erbringen können oder gibt es da weitere Zeichen, die ich in der Form nicht kenne?
2. Wie sehen die Ergebnisse deiner "Umstellung" aus?
 
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