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Welche Intervalle fahrt ihr? Und Warum?

Ich möchte dazu nochmal auf dieses Paper aus dem Journal of Sports Sciences verweisen, dass sich ausführlich mit der statistischen Aussagekraft sportwissenschaftlicher Studien befasst..

https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/02640414.2020.1776002
Die Autoren verweisen u.a. auf Forschungsergebnisse aus der Psychologie, wo die Wiederholung von 100 in der Literatur veröffentlichen experimentellen Studiendesigns ergeben hat, dass die gemessenen Wirkungen bei Wiederholung der Studiendesigns im Durchschnitt nur noch etwa halb so groß waren, wie in den originalen Studien publiziert. Die Autoren verweisen außerdem darauf, dass in psychologischen Studien die Probandenzahl im Durchschnitt bei 104 liege. Die Zahl der Probanden bei den Studien, die an Journal of Sports Sciences übermittelt wurden, lag dagegen im Durchschnitt nur bei 19 - also nicht mal ein Fünftel!
Die Autoren kommen daher zu der wenig überraschenden Schlussfolgerung;:

"It’s quite likely that we have a problem with underpowered studies in sport and exercise science."

Zu Deutsch: Es gibt ein Problem mit der Aussagekraft sportwissenschaftlicher Studien!

Wer sich also irgendeine Studie heranzieht und hofft, die dort publizierten Wirkungen bestimmter Intervalltrainingsprogramme etc. ohne Weiteres in seinem eigenen Training reproduzieren zu können, wird in vielen Fällen enttäuscht werden.

Dass sich Ergebnisse aus Studien nicht ohne Weiteres auf die Praxis übertragen lassen, ist btw. kein spezifisches Problem der Sportwissenschaft (das kann man Ansatzweise ja schon an den Befunden aus der Psychologie ahnen, wie oben erwähnt), sondern ist allen Bereichen, in den den mit Menschen geforscht wird ähnlich. Bei der Pharma-, Therapie- oder Präventionsforschung hat man das Problem immer wieder, dass die Wirkung irgendwelcher Interventionen/Maßnahmen im Praxiseinsatz weit geringer ausfallen, als in experimentellen Studien, weil im Praxiseinsatz häufig Faktoren eine Rolle spielen, die sich in Studien nur schlecht oder gar nicht berücksichtigen lassen. Das Problem ist bei sportwissenschaftlichen Studien durch die typischerweise geringen Probandenzahl noch größer, als in anderen Forschungsbereichen. Das heißt auch nicht, dass diese Studien per se Wertlos wären und man sie ignorieren sollte, aber sehr vorsichtig bei der Interpretation und dem Ableiten von Schlussfolgerungen.
So formuliert, einverstanden. Im Prinzip muss man für sich sowieso erst einmal das Ausgangsniveau und das eigene Veränderungspotenzial abschätzen, vorsichtig abtesten und dann einen gangbaren Weg finden mit einer Methode mehr zu gewinnen als zu verlieren.
Davon unbenommen bleibt der wissenschaftliche Ansatz mancher Akademiker ganz einfach bei der Auswahl der zur Verfügung stehenden Probanden, dem Budget und der eigentlichen Fragestellung hängen.
Man bekommt oft keine 30 Probanden durchfinanziert.
 

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Re: Welche Intervalle fahrt ihr? Und Warum?
Ich möchte dazu nochmal auf dieses Paper aus dem Journal of Sports Sciences verweisen, dass sich ausführlich mit der statistischen Aussagekraft sportwissenschaftlicher Studien befasst..

https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/02640414.2020.1776002
Die Autoren verweisen u.a. auf Forschungsergebnisse aus der Psychologie, wo die Wiederholung von 100 in der Literatur veröffentlichen experimentellen Studiendesigns ergeben hat, dass die gemessenen Wirkungen bei Wiederholung der Studiendesigns im Durchschnitt nur noch etwa halb so groß waren, wie in den originalen Studien publiziert. Die Autoren verweisen außerdem darauf, dass in psychologischen Studien die Probandenzahl im Durchschnitt bei 104 liege. Die Zahl der Probanden bei den Studien, die an Journal of Sports Sciences übermittelt wurden, lag dagegen im Durchschnitt nur bei 19 - also nicht mal ein Fünftel!
Die Autoren kommen daher zu der wenig überraschenden Schlussfolgerung;:

"It’s quite likely that we have a problem with underpowered studies in sport and exercise science."

Zu Deutsch: Es gibt ein Problem mit der Aussagekraft sportwissenschaftlicher Studien!

Wer sich also irgendeine Studie heranzieht und hofft, die dort publizierten Wirkungen bestimmter Intervalltrainingsprogramme etc. ohne Weiteres in seinem eigenen Training reproduzieren zu können, wird in vielen Fällen enttäuscht werden.

Dass sich Ergebnisse aus Studien nicht ohne Weiteres auf die Praxis übertragen lassen, ist btw. kein spezifisches Problem der Sportwissenschaft (das kann man Ansatzweise ja schon an den Befunden aus der Psychologie ahnen, wie oben erwähnt), sondern ist allen Bereichen, in den den mit Menschen geforscht wird ähnlich. Bei der Pharma-, Therapie- oder Präventionsforschung hat man das Problem immer wieder, dass die Wirkung irgendwelcher Interventionen/Maßnahmen im Praxiseinsatz weit geringer ausfallen, als in experimentellen Studien, weil im Praxiseinsatz häufig Faktoren eine Rolle spielen, die sich in Studien nur schlecht oder gar nicht berücksichtigen lassen. Das Problem ist bei sportwissenschaftlichen Studien durch die typischerweise geringen Probandenzahl noch größer, als in anderen Forschungsbereichen. Das heißt auch nicht, dass diese Studien per se Wertlos wären und man sie ignorieren sollte, aber sehr vorsichtig bei der Interpretation und dem Ableiten von Schlussfolgerungen.
Ich habe zu dem Thema noch mal verschiedene Studien aus anderen Forschungsrichtungen angeschaut.
Es sollte nicht der Eindruck erweckt werden, das die Sportwissenschaften unsauber arbeiten wenn sie Studien mit Gruppen von n=10 statistisch miteinander vergleichen.
Ein n=10 ist für Verfahren wie die Varianzanalyse hat eine sehr gute Stichprobengröße um abhängige Variablen auf Mittelwertdifferenzen zu prüfen. Auch bei unabhängigen Stichproben fährt man gut wenn man z.B. 2 bis 3 Gruppen je 10 Probanden untersucht.
Das ist auch in anderen Wissenschaftsbereichen, die stoffwechselphysiologischen Fragestellungen nachgehen so üblich. Was man allerdings beachten sollte ist, das die Gruppen gematched werden sollten. Und das oft die Aussagen aus Untersuchungen mit nur wenigen Untersuchungsparametern so allgemeine Aussagen eigentlich gar nicht zu lassen.
Die Parameter, die momentan weiterführende Erkenntnisse zu den Trainingswissenschaftlichen Fragestellungen geben, sind für die Sportwissenschaft aber oft aus ethischen und finanziellen Gründen gar nicht verfügbar. Zudem sind die Fragestellungen am Menschen untersucht nur sehr unzureichend beantwortbar. Das gelingt mit Organismen, die kürzere Lebenszyklen haben einfacher.
Es ist also nicht die Anzal der Probanden, sondern eher die Parameterauswahl entscheidend für den Erkenntnisgewinn. Da werden vorzugsweise Marker untersucht, die den Mitochondrienstoffwechsel kurz und längerfristig verstehen lernen. Und man untersucht dann Auswirkungen von aerobem Training im Verlauf des Lebenszyklus. Alleine wenn man das mit Menschen macht und die Proben aus der Muskulatur ziehen muss hat man schon große Aufwendungen zu unternehmen, das erlaubt und finanziert zu bekommen.
Die Studien, die ich dazu finde nehmen meistens ungefähr 10 Personen pro Gruppe.
Insofern kann man einige Studien zum HIIT durchaus für grobe Tendenzen zu Effekten nehmen, sollte aber immer bedenken, das es individuell doch auch andere Anpassungsverläufe geben könnte (je nach Voraussetzung und dem was man tatsächlich da als Reiz induziert hat. Alleine die Probleme bei der Ermittlung der FTP aber auch die tatsächliche Ausführung einer Trainingseinheit bedingen da schon große Unterschiede zwischen zwei Personen. Deshalb bleibt es bei einer gehörigen Portion Trial and Error wenn man wissenschaftliche Erkenntnisse einmal gewinnbringend auf sich selber übertragen möchte.
Hier ein Beispiel eines Tierexperiments.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8157243/Allerdings findet man auch Studien, die interessante Fragestellungen mit aufwendiger Testmethodik mit größerem N untersuchen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5913345/Die belegen dann sozusagen das, was man schon durch viele kleine Studien im Vorfeld erfahren hat, bzw. relativieren diese Aussagen.
Die oben zitierte HIIT Studie habe ich gefunden für eine Frage ob man eher 8*15 Sprints oder 4*30s Sprints machen soll. Die ist aufwendig gemacht.
Ich hatte das selber in den letzten Jahren mehrfach an mir getestet wenn ich so 1-2h moderates Ausdauertraining mit Sprintausdauerintervallen durchführe (Stichwort Priming). Da kam immer wieder die Aussage, das 10s Sprints nicht so intensive Auslenkungen bei den Parametern bewirken wie Sprints von 20 oder 30s Länge. Habe mich irgendwann für die 20s entschieden weil sie nicht so reinhauen.
Aber eigentlich wären wohl 4*30 in so einer Einheit effektiver als 6*20s Sprints.
Dabei kam mir immer wieder der Gedanke, das ich irgendwann Trainingsmodalitäten auswähle, die im Effekt wohl nicht so groß sind, sich aber besser kompensieren lassen. Das macht man dann regelmäßiger, häufiger und man erholt sich schneller. Obs richtig ist, so soft vorzugehen oder hart gegen sich zu bleiben und intensiver zu trainieren?
 
Seitdem ich auf Zwift fahre hat sich mein Training verändert.
Am Anfang hatte ich eine Trainingsprogramm von Zwift gemacht und alle möglichen Touren abgefahren. Dann viele Events und zuletzt ca. 2 Wettkämpfe pro Woche.
Ich wähle maximal einen längeren TT Wettbewerb bis 1h und einen oder zwei zwischen 20 und 30 Minuten aus. Das reicht an Intensität/ Woche. Der Rest ist L2 Training mit ganz kurzen Steigerungen bis an die FTP.
Mit einer TT Einheit um 20-30 Minuten liegt man im Intensitätsbereich um die FTP. Das entspricht der Methode von Trainingpeaks um die FTP zu trainieren. Die sieht eine Belastung von ca. 30 Minuten knapp unterhalb der FTP vor.
Intervalle sind dieses Jahr also weitgehend aus meinem Programm verschwunden, dank der Gamification.
Im Herbst werde ich nach meinem TT-Wettkampf des Jahres wieder mit dem Zwiften und trainingsprogrammen beginnen. Bis dahin möchte ich 1000km draußen fahren.
Draußen natürlich diszipliniert mit Intervallen und so.
Hier mal die Belastung vom gestrigen TT-Wettkampf.
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Seitdem ich auf Zwift fahre hat sich mein Training verändert.
Am Anfang hatte ich eine Trainingsprogramm von Zwift gemacht und alle möglichen Touren abgefahren. Dann viele Events und zuletzt ca. 2 Wettkämpfe pro Woche.
Ich wähle maximal einen längeren TT Wettbewerb bis 1h und einen oder zwei zwischen 20 und 30 Minuten aus. Das reicht an Intensität/ Woche. Der Rest ist L2 Training mit ganz kurzen Steigerungen bis an die FTP.
Mit einer TT Einheit um 20-30 Minuten liegt man im Intensitätsbereich um die FTP. Das entspricht der Methode von Trainingpeaks um die FTP zu trainieren. Die sieht eine Belastung von ca. 30 Minuten knapp unterhalb der FTP vor.
Intervalle sind dieses Jahr also weitgehend aus meinem Programm verschwunden, dank der Gamification.
Im Herbst werde ich nach meinem TT-Wettkampf des Jahres wieder mit dem Zwiften und trainingsprogrammen beginnen. Bis dahin möchte ich 1000km draußen fahren.
Draußen natürlich diszipliniert mit Intervallen und so.
Hier mal die Belastung vom gestrigen TT-Wettkampf.
Anhang anzeigen 956408
Konntest Du für Dich schon feststellen, wie sich das veränderte Training bei Dir ausgewirkt hat, FTP & Co.? Auch wenn ich nicht Zwifte, so trainiere ich ja meist ähnlich kompakt und "schwellennah" (und drüber), bei mir läufts ja gut.
 
Ich habe gestern wieder mit den Intervallen angefangen.
Gestern stand 4x4min mit 320-340Watt auf dem Programm, 328/326/328/316 wurden erreicht. Beim letzten Intervall haben zwischendrin die Beine blockiert da lag ich dann die letzten 25% nur noch bei 290Watt.
Am 11.07. ist der erste (nicht abgesagte) Wettkampf - 4er Team Zeitfahren auf 30km
Mein Ziel ist mit dem Team die Zeit vom letzten Jahr zu toppen.
Ich werde das noch diese und nächste Woche ausweiten.
5x4min 6x4min 4x6min 6x6min
 
Konntest Du für Dich schon feststellen, wie sich das veränderte Training bei Dir ausgewirkt hat, FTP & Co.? Auch wenn ich nicht Zwifte, so trainiere ich ja meist ähnlich kompakt und "schwellennah" (und drüber), bei mir läufts ja gut.
Die FTP verhält sich über längere Zeit konstant. keine EInbrüche aber auch keine Wunder mehr. Ich muss vor den Einheiten nur einen Tag vorher locker trainieren. Und dann ist es entscheidend wie lange die Schwellennahen Dauerbelatungen im Wettkampf sind. 30 Minuten vertrage ich sehr gut bis zum nächsten Abend. Stunden Wettkämpfe benötigen längere Regenerationszeit. Ich brauche keine Pausentage aber muss schon auch mal lockere/kurze Tage einlegen. Das läuft auch mit sehr harten Trainingswochen im Wechsel von lockeren Trainingswochen über sehr lange Zeit (seit Dezember praktisch gut).
 
Hier gibt es eine Zusammenfassung einer aktuell erschienenen Meta-Analyse (=> einer Studie die anderen Studien auswertet) zum Thema Intervall-Training von Alex Hutchinson. Untersucht wurden die Auswirkungen einer großen Zahl unterschiedlicher Intervalltrainingsprogramme auf die Leistung in Zeitfahren (im Radsport, Laufen oder Rudern)
https://www.outsideonline.com/2424717/ultimate-interval-workout
Ein paar Highlights aus dem Artikel

- Weniger gut trainierte profitieren mehr von Intervalltraining als gut trainierte (war zu erwarten), andere Faktoren wie Alter und Geschlecht spielen dagegen offenbar keine Rolle für die möglichen Verbesserungen (war nicht zu erwarten!)

Man kann sich also auch als Alter Sack durch Intervalle deutlich verbessern, erst Recht, wenn man gerade erst anfängt.

- Sprint-Intervalltraining (SIT, bis 30 Sekunden Länge, in der Coggan-Nomenklatur ~L6 ) und High-Intensity-Intervall-Training (HIIT, 1-,5 min. ~Coggan-Zone L5) verbessern die Zeitfahrleistung gleichermaßen, wenn man gut trainierte und weniger gut trainierte Sportler betrachtet. Schränkt man die Frage auf trainierte Sportler ein, zeigt sich, dass vor allem längere HIIT (~5 min.) effektiv sind.

D.h. für Anfänger ist es weitgehend egal, welche Intervalle sie machen, Hauptsache man macht welche. Erst, wenn man ein gewisses Niveau erreicht hat, kommt es tatsähclich mehr drauf an, welche Intervalle man macht.

- Mehr als 5 Wiederholungen sind bei HIIT eher kontraproduktiv,

Am Ende diskutiert Hutchinson dann noch die Schlussfolgerungen für die Trainingsplanung und skizziert einen Plan, bestehend aus einer Kombi von SIT und HIIT (beides zusammen 2/Woche). Den Rest füllt man mit Low Intensity-Training und ggf. einer Schwelleneinheit auf.

Fazit: Wieder mal wird demonstriert, wie einfach effektive Trainingsinhalte und Pläne nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft sein sollten.
 
Kennt eigentlich jemand eine Studie, wo versucht wird, von den Probanden selbst gesetzte Ziele mit ins Design einzubeziehen?
 
Hier gibt es eine Zusammenfassung einer aktuell erschienenen Meta-Analyse (=> einer Studie die anderen Studien auswertet) zum Thema Intervall-Training von Alex Hutchinson. Untersucht wurden die Auswirkungen einer großen Zahl unterschiedlicher Intervalltrainingsprogramme auf die Leistung in Zeitfahren (im Radsport, Laufen oder Rudern)
https://www.outsideonline.com/2424717/ultimate-interval-workout
Ein paar Highlights aus dem Artikel

- Weniger gut trainierte profitieren mehr von Intervalltraining als gut trainierte (war zu erwarten), andere Faktoren wie Alter und Geschlecht spielen dagegen offenbar keine Rolle für die möglichen Verbesserungen (war nicht zu erwarten!)

Man kann sich also auch als Alter Sack durch Intervalle deutlich verbessern, erst Recht, wenn man gerade erst anfängt.

- Sprint-Intervalltraining (SIT, bis 30 Sekunden Länge, in der Coggan-Nomenklatur ~L6 ) und High-Intensity-Intervall-Training (HIIT, 1-,5 min. ~Coggan-Zone L5) verbessern die Zeitfahrleistung gleichermaßen, wenn man gut trainierte und weniger gut trainierte Sportler betrachtet. Schränkt man die Frage auf trainierte Sportler ein, zeigt sich, dass vor allem längere HIIT (~5 min.) effektiv sind.

D.h. für Anfänger ist es weitgehend egal, welche Intervalle sie machen, Hauptsache man macht welche. Erst, wenn man ein gewisses Niveau erreicht hat, kommt es tatsähclich mehr drauf an, welche Intervalle man macht.

- Mehr als 5 Wiederholungen sind bei HIIT eher kontraproduktiv,

Am Ende diskutiert Hutchinson dann noch die Schlussfolgerungen für die Trainingsplanung und skizziert einen Plan, bestehend aus einer Kombi von SIT und HIIT (beides zusammen 2/Woche). Den Rest füllt man mit Low Intensity-Training und ggf. einer Schwelleneinheit auf.

Fazit: Wieder mal wird demonstriert, wie einfach effektive Trainingsinhalte und Pläne nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft sein sollten.
deckt sich mit meinen individuellen geheimen Laborversuchen. 4*5 Min reicht mir. Maximal 2 mal die Woche, allerdings mit 4-5 Min Pause. Maximal brauch es nicht sein. Bei SIT auch 6*20 mit 3 Min pause. 30er und anstrengender (was nicht schlechter sein muss, tut aber etwas mehr weh). Ich fand auch die Kombi von 5* folgende: 30s mit anschließend 3 Min erholen und dann 5:30 65 % VO2max ne super Sache. Quintessenz bei mir aber nicht wochenlang machen und so dosieren, das man 2 Einheiten pro Woche gut verkraftet. Nicht einmal volles Rohr und dann nie wieder.
 
@ronde2009
Wie siehst Du das denn mit den Crit-Races auf Zwift? Da gibts meist auch jede Runde nen kleinen Sprint (wg einem Hügel) und dann mit höherer Intensität den Rest der Runde. Wenn ich das bei mir so gucke, bin ich der Meinung, dass man dadurch auch Verbesserungen erreicht.
 
Solche Wettkampfbelastungen sind oft völlig gleichwertig oder besser für den Erwerb einer wettkampspezifischen Form. Man kann das Belastungsprofil der Wettkämpfe ja optimal auswerten um sich ein Bild von den konkreten Beanspruchungen und Wirkungen zu bilden. Einschränkend muss ich allerdings sagen, das man die Zwift Krits, die ich gefahren bin nicht mit den Krits draußen vergleichen kann. Bei einem IRL Kriterium hat man normalerweise aus den Kurven heraus harte Antritte und mehrere lange Sprints. So ein Kriterium dauert normalerweise um eine Stunde. Man muss das also immer sehen wenn man Zwift mit Draußen vergleicht. Ich habe die Wettkämpfe dieses Jahr aus beruflichen Gründen fast völlig abgeschrieben. Nur noch Zwift bis auf ein TT draußen. Insofern werde ich auch nur über relativ gleichförmig ausgefahrene TT`s auf Zwift die Form weiter ausbauen. Zuerst kommt aber mal das Sommertrainingslager.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Dir. In Real habe ich keinerlei Erfahrungen bei Wettkämpfen bezüglich Radrennen. Ich meine die gleichen Crits auf Zwift wie Du (wir sind auch schon eins gemeinsam gefahren), die eher so maximal 16km lang gewesen sind. Dann lass ich die neben dem normalen Training mal als Pseudo-FTP-Training weiterlaufen und guck, was Ende des Jahres rausgekommen ist.
 
Ja genau. Man kann auch die Critkurse analysieren und die Leistungsdaten vergleichen. Paris fährt sich etwas anders als ein kurzer Kurs mit einer Rampe. Von dem kann man dann ja mal schauen was sie einen Effekt auslösen könnten. Ein normales Kriterium beginnt so wie die Zwift A-Rennen. erste Runde recht hart. Danach gewöhnt man sich an den Kurs. In der 10. Runde gibt es dann eine Wertung. Die krits, die ich gefahren bin dauern halt ca. 50km, knapp über eine Stunde. Die sind durch harte Antritte nach den kurven gekennzeichnet im L6 Bereich und boosten schon ganz gut die Form.
In Zwift wäre eine Alternative zu den Zwift Krits auch bestimmte Trainingseinheiten zu fahren.
Im Vergleich dazu ist allerdings SIT und HIT etwas anders. Die Pausen führen dazu, das man sich gut erholt und mehrere Intervalle mit hoher Intensität gut schaffen kann. Das ist bei den Zwift Rennen schon anders.
 
Hier gibt es eine Zusammenfassung einer aktuell erschienenen Meta-Analyse (=> einer Studie die anderen Studien auswertet) zum Thema Intervall-Training von Alex Hutchinson. Untersucht wurden die Auswirkungen einer großen Zahl unterschiedlicher Intervalltrainingsprogramme auf die Leistung in Zeitfahren (im Radsport, Laufen oder Rudern)
https://www.outsideonline.com/2424717/ultimate-interval-workout
Ein paar Highlights aus dem Artikel

- Weniger gut trainierte profitieren mehr von Intervalltraining als gut trainierte (war zu erwarten), andere Faktoren wie Alter und Geschlecht spielen dagegen offenbar keine Rolle für die möglichen Verbesserungen (war nicht zu erwarten!)

Man kann sich also auch als Alter Sack durch Intervalle deutlich verbessern, erst Recht, wenn man gerade erst anfängt.

- Sprint-Intervalltraining (SIT, bis 30 Sekunden Länge, in der Coggan-Nomenklatur ~L6 ) und High-Intensity-Intervall-Training (HIIT, 1-,5 min. ~Coggan-Zone L5) verbessern die Zeitfahrleistung gleichermaßen, wenn man gut trainierte und weniger gut trainierte Sportler betrachtet. Schränkt man die Frage auf trainierte Sportler ein, zeigt sich, dass vor allem längere HIIT (~5 min.) effektiv sind.

D.h. für Anfänger ist es weitgehend egal, welche Intervalle sie machen, Hauptsache man macht welche. Erst, wenn man ein gewisses Niveau erreicht hat, kommt es tatsähclich mehr drauf an, welche Intervalle man macht.

- Mehr als 5 Wiederholungen sind bei HIIT eher kontraproduktiv,

Am Ende diskutiert Hutchinson dann noch die Schlussfolgerungen für die Trainingsplanung und skizziert einen Plan, bestehend aus einer Kombi von SIT und HIIT (beides zusammen 2/Woche). Den Rest füllt man mit Low Intensity-Training und ggf. einer Schwelleneinheit auf.

Fazit: Wieder mal wird demonstriert, wie einfach effektive Trainingsinhalte und Pläne nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft sein sollten.
Ist das eigentlich der Dr. Hutch auf Zwift?
 
Ist das eigentlich der Dr. Hutch auf Zwift?
Nein. Dr. Hutch auf Zwift ist Michael Hutchison. Ein britischer Ex-Pro (https://www.procyclingstats.com/rider/michael-hutchinson ) der nach seiner aktiven Karriere als Autor für Magazine (Cyclingweely) und Bücher (z.B. https://www.amazon.co.uk/Re-Cyclists-200-Years-Wheels/dp/1472925599) hervorgetreten ist.

Der oben verlinkte Artikel ist von Alex Hutchinson, einem US-amerikanischer Sportwissenschaftler und Coach, der eine Artikelserie im Online-Magazin "Outside" macht.
https://www.outsideonline.com/2247381/sweat-science-manifesto
 
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