In deinem Ansatz steckt implizit die Annahme, L2-Training sei trainibgsmethodisch weniger Wert und deshalb nur interessant als nachrangiges Trainingselement, wenn die Möglichkeiten für Intensität ausgereitzt sind.
Mir ging es hier um den komischen Vergleich in dem Artikel, wo zwei Probanden die gleichen Intervalle machen, aber der eine 4,5h L2 draufpackt, und der andere 10,5h. Das ist für mich ein ziemlich hirnrissiger Ansatz, in die Richtung
"Wer mehr trainiert, ist fitter." Ach was!? Wie gesagt, interessant wird es dann, wenn einer von beiden mehr oder weniger Intervalle macht als der andere. Eben z.B. der 6-Stünder mehr als der 12-Stünder.
Man kann "Härte vertragen" ohne dass sie noch einen nennswerten Nutzen hat.
Auch das habe ich schonmal genauer ausgeführt, dass ich mit "vertragen" auch meine, dass es halt noch Sinn macht, man noch regeneriert, besser wird, oder gern auf hohem Niveau stagniert ( <-- ja, stagnieren kann etwas Tolles sein, der Optimist denkt sich,
"ich stagniere nicht, ich halte mein geiles Niveau!").
Dass ich mit "vertragen"
nicht meine, dass man bei fallenden Leistungswerten gerade noch so vor sich hinvegetiert, sollte klar sein.
Die Fähigkeit, Schmerzen in den Beinen zu ertragen, bedeutet nicht, dass das damit auch ein reizwirksames Training verbunden ist.
Aber laut (zufällig gestern geschautem) Rocky Balboa gewinnt nicht der Stärkste, sondern der, der die meisten Schläge, die meisten Schmerzen einstecken kann. Und das lernt man nicht, indem man den Boden des Boxrings wischt.
Und um diesbezüglich einen Bogen zum eigentlichen Titel des Threads zu schlagen (die Frage nach dem Warum), ich fahre Intervalle tatsächlich nicht, um für irgendeinen Peak, einen Ötztaler, ein MTR oder KOTL fit zu sein. Sondern weil es mir Spaß macht, mir und anderen ganzjährig Schmerzen zuzufügen. Dafür nehme ich auch in Kauf, ein paar Watt zu verschenken, die ich durch strukturiertes Rumperiodisieren noch drauflegen könnte. Muss man vielleicht wissen.
