Nochmal zum besseren Verständnis: wir alle haben Amazon so gross gemacht. Unsere Gesetzen regeln im übrigen die Arbeitszeiten und das Gehalt auch bei Amazon. Die Subunternehmer sind selbständig und entscheiden selbst darüber, ob sie ihre Dienste Amazon oder jemand anderes anbieten. Und nein, Amazon ist kein Monopolist. Es gibt genügend Alternativen für Verbraucher. Ich verstehe diese Diskussion offengestanden nicht. Sobald jemand überdurchschnittlich erfolgreich wird, wird er sofort unter Generalverdacht gestellt. Wer ist denn konkret schuld? Der der anbietet, oder der der das Angebot nutzt? Ist das überhaupt eine Schuldfrage? Welche wirtschaftliche Groesse wäre denn akzeptabel? 5 Mitarbeiter, 50, 500? Ich kann dir aus genügend Beratungserfahrung sagen, dass viele ach so tolle Mittelständer, die nach aussen die heile Welt versprechen und Konzerne anprangern, ihre Mitarbeiter behandeln wie Dreck. Betriebsrat? Wird verhindert. Freiwillige Sozialleistungen? Zero. Ein Herr, der sich gern in Funk und Fernsehen zum Wohltäter stilisiert und gefeiert wird, zum Beispiel, man kennt seinen Affen aus der Werbung, ist einer der schlimmsten Ausbeuter, die es gibt. Aber das ist ja der tolle kleine Mittelständer, der schon immer seinen minderwertigen Mist in Deutschland produziert und auch in Zukunft produzieren wird. Aber als Gewerkschaftler ist es natürlich bequemer und Telegeber, sich vor den üblen ausländischen Großkonzern zu stellen und von "katastrophalen Verhältnissen" zu fabulieren, ohne je einen Standort von innen gesehen zu haben.