AW: Was erwarte ich eigentlich von der Leistungsmessung auf dem Rad?
... Welche "Methode" die EDGE-Serie verwendet, um den Energieverbrauch zu erwürfeln, weiß man vermutlich nur bei Garmin selbst. Aus Erfahrung ist der angezeigte Wert etwa 40-60% zu hoch, wenn man ihn mit der tatsächlich geleisteten Arbeit vergleicht.
Da wäre natürlich erstmal zu fragen: Ist hier der Energieverbrauch - also der Input - oder der leistungserbringende Energieumsatz gemeint. Dazwischen stünde dann noch der Wirkungsgrad. Geht man nämlich davon aus, daß hohe Wirkungsgrade auch bei einem Radsportler allenfalls 28% betragen (KFZ: glaub'ich 12%) und es sich so verhält, wie man annehmen muß: Garmin meint den Input, du den Output, wären "40 - 60%" zu hoch dann eher 55 - 60% zu niedrig, was ich mir dann auch wieder nicht vorstellen kann.
Nehme ich die Angaben aus deinem File (wobei man wohl generell davon ausgehen kann, daß die "kcal" meinen...), dann ergibt sich bei Zugrundelegung eines Wirkungsgrades von 25 - 28% eine Leistung von 470 - 520 Watt, was in Anbetracht der gefahrenen Geschwindigkeit - immerhin ist der Junge fast 46km/h schnell gewesen - durchaus plausibel ist, da würde ich mal von vielleicht 10 - 15% zuviel ausgehen (mein Wattrechner sagt bei Zeitfahrhaltung und "Modellathlet" zwar 25% zuviel, aber das weiß man ja nicht).
Ich würde da eher annehmen, daß das Vergleichsmeßgerät einen zu hohen Wert mißt.
Das ganze scheint mir hier eher darauf hinauszulaufen - ohne dich da jetzt speziell kritisieren zu wollen - daß die ganze Sache eher darunter leidet, daß die meisten Diskutanten nicht angeben, was sie jeweils meinen:
- Momentanleistung oder Durchschnittsleistung
- Input oder Output
usw.
An der Ungenauigkeit der Geräte oder Berechnungen scheitert das Ganze erstaunlich wenig.
Zur Genauigkeit muß man auch noch eines wissen, was die meisten Leute nicht berücksichtigen: Hier geht es nicht darum, daß ein Gerät oder eine Berechnungsmethode "zu hohe" oder "zu niedrige" Zahlen liefert. Das kann man durch Kalibrierung der Geräte bzw. Korrektur der Koeffizienten, die in die Berechnung eingehen, korrigieren, beim intrasubjektiven Vergleich kann man sogar das i.d.R. lassen.
Es geht vielmehr darum, daß Meßgeräte einmal eine Wert X messen, einmal einen Wert X + s, wobei im stat. Mittel X der "richtige Wert" (eingestellt und ggfs. korrigiert durch Kalibrierung) und s als Standardabweichung der angegebene "+/-"-Fehler ist. Bei berechneten Werten müsste dann eine Fehlerrechnung erfolgen, die die Fortpflanzung der eingehenden statistischen Lage- und Streuungsparameter in das Ergebnis verfolgt.
Das ist so ähnlich wie die Sache mit der Uhr, die nicht geht: Die liefert auch 2 mal in 24 Std. die "genaue" Zeit, aber die Standardabweichung ist doch recht beträchtlich...
k.