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Vorbereitung auf 300km Brevet

coddatec

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Moin zusammen,

ich hab mir in den Kopf gesetzt, die Große Weserrunde am 1.Oktober mitzufahren.

Dabei sind 300km bei ca. 1500hm zurückzulegen, wobei für mich das Ziel ist, durchzukommen, hab mir 12Stunden reine Fahrzeit (25er Schnitt) als Anhaltspunkt vorgenommen, dabei wird der Puls immer schön kontrolliert und das Limit bei etwa 160/min liegen.

Mein bisheriger Leistungsstatus sieht so aus, dass ich Touren bis 80km alleine mit einem 28-30er Schnitt problemlos als Feierabendrunde fahre. In der Gruppe bin ich dieses Jahr als längstes eine 135km Runde mit dem gleichen Schnitt gefahren und fühlte mich danach noch konditionell fit, habe nur die 800hm in den Beinen gemerkt, da wir die relativ kurzen Anstiege mit einem hohen Tempo hochgefahren sind, was ich auf der Weserrunde nicht machen würde. Aktueller Maximalpuls in diesem Jahr auf dem Rad waren 198/min, beim Laufen 204/min. Ich bin 29 Jahre alt und fahre seit 10 Jahren regelmäßig MTB und RR Touren, eine gewisse Grundfitness ist also vorhanden, wobei ich nie zielgerichtet trainiert habe, sondern immer nur nach Spaß und Laune meine Touren fahre.

Ich habe bis dahin noch 10 Wochen, davon sind 3 Wochen Urlaub (mit Rad, aber auch mit Familie, daher eher weniger Zeit als in den restlichen 7 Wochen), am 21.08 will ich als Test eine 120km RTF mitfahren und vorher schon etwa 50km alleine gefahren sein.

Wie kann ich mich ansonsten auf die Belastung grob vorbereiten?
Da ich nur maximal 2 Abende pro Woche á 2-3 Std. zum Trainieren kommen kann, und die Wochenenden auch nicht gerade mit Zeit um sich schmeißen, fehlt mir zeitlich abgesehen von der oben genannten RTF und vielleicht einer weiteren Tour die Möglichkeit zu sehr langen Ausfahrten.

Generell würde ich gerne von den Trainings- und/oder Langstreckenexperten wissen, ob es sich lohnt, auf G1/G2-Niveau zu trainieren, was ich ja auf der Ausfahrt selber einhalten will, oder doch eher viele Intervalle etc. einbauen um den Fitnesszustand gezielt anzuheben?

Danke für eure Hilfe!
 
AW: Vorbereitung auf 300km Brevet

So weit ich weiß fährt man Brevets mit rel. niedriger Geschwindkeit. Meist nat. in Abhängigkeit von der Streckenlänge.

Ich würde mir weniger Gedanken über deine Fitness, als über evtl. Sitzprobleme, Handgelenks - und Rücken/Nackenschmerzen machen.

Just my 50 Cents...
 
AW: Vorbereitung auf 300km Brevet

Mach einfach so weiter wie bisher und fahre die 300 einfach. Die Tour ist ja nicht allzu bergig.
Wenn irgendwie Zeit ist, versuche mal einen 200er einzuschieben. Nicht um Form aufzubauen, sondern nur, um zu gucken, wie es sich nach 7 Stunden anfühlt.

Viel Spaß.
 
AW: Vorbereitung auf 300km Brevet

Moin Coddatec

so wie sich das liest wirst du das konditionell gut packen, die angepeilte Zeit ist realistisch, sicher wirst du sogar noch etwas schneller vorankommen. Für Langstrecken empfiehlt es sich viel und regelmässig auf dem Rad zu sitzen. 300km als Einstieg sind ok. Am besten versuchst du an einem Wochenende davor eine längere und ruhige Tour so um die 150km, das gibt dir auch ein wenig Selbstvertrauen.
Wichtig, auch wenn es am Anfang gut läuft, ruhig bleiben und die Kraft ein wenig einteilen, die letzten Kilometer werden sonst unnötig hart (egal ob du 200, 400 oder 600km fährst). Bei langen Touren ist vor allem die Ernährung wichtig. Leider gibt es dabei kein allgemein gültiges Rezept, jeder Magen ist anders. Du musst schon früh in dich "hineinhorchen" was dein Magen braucht und verträgt, das ist wichtig für deine Gesamtverfassung, deine Beine werden durchhalten. Dutzende Powerriegel können Probleme machen. An Stationen auch bei Hungergefühl nur kleine Mengen essen. Steck dir für den Notfall neben Powerriegel auch ein Brötchen in die Tasche, das geht oft besser runter. Vor allem wenn du diese Strecke das erste Mal fährst solltest du das Tempo nicht so ernst nehmen und zusehen das du gut durchkommst und noch völlig ausgelaugt bist. Das macht Lust auf mehr und dann kannst du am Tempo arbeiten.

Gruß
Armin
 
AW: Vorbereitung auf 300km Brevet

Hi Coddatec

Hab jetzt im Juli auch meine erste 300+ Distanz im Zuge eines 12H Rennens absolviert.

Wie Quasarmin bereits schrieb, ist es sehr wichtig sich das Rennen einzuteilen. Auch wenn man zu beginn glaubt, Bäume ausreissen zu können, bleib deinem Plan treu. Es wird sonst hinten raus recht bitter.

Versuch bereits zu Beginn regelmässig zu Essen und zu Trinken. Wenn der Hunger/Durst kommt, ist es zu spät.

Ernähr dich nur von Dingen, die du vorher probiert hast und von denen du weist das dein Mägen sie verträgt.

Verlass dich nicht nur auf Riegel und Gels. Nach dem 5 Riegel und dem 3 Gel, hast du event. die Nase von süssen Zeugs voll. Etwas piknates zb. bringt Abwechslung.

Werde dir im Vorhinein bereits bewusst das der eine oder andere Durchhänger kommt. Dann fällts im Rennen event. etwas leichter damit umzugehen (In solchen Momenten hat es mir immer geholfen mit anderen ein wenig zu plaudern).

Ich hoffe ich konnte etwas helfen und wünsch dir alles gute.

Lg.
 
AW: Vorbereitung auf 300km Brevet

ok, danke schon mal für die ersten Tipps, was das Essen angeht, bin ich relativ zuverlässig, dass mein Magen das mitmachen wird.

Ich bin vor einigen Jahren regelmäßig mtb-Tagestouren mit 6-7h Fahrzeit gefahren, damals sind wir in der mittags in Waldgastätten rangefahren und haben uns mit Kaiserschmarn, Currywurst-Pommes, Nudeln Bolognese/Carbonara, Braten mit Kroketten und ähnlicher energiereicher Nahrung versorgt.
Für die Langstrecke werde ich auch weniger auf Riegel setzen (ein paar als Notreserve sind dabei) sondern versuchen mich alle 2-3 Stunden mit Käse- und Wurstbrötchen unterwegs zu versorgen und in der Zeit dazwischen jeweils zwei Wasserflaschen mit Apfelschorle zu leeren.

Der Tipp mit den Nacken und Sitzbeschwerden werde ich bedenken, vielleicht baue ich noch geziehlt ein wenig Muskelaufbautraining für den Rücken und den Halswirbelbereich mit ein.

Grüße,
Lars
 
AW: Vorbereitung auf 300km Brevet

Der Tipp mit den Nacken und Sitzbeschwerden werde ich bedenken, vielleicht baue ich noch geziehlt ein wenig Muskelaufbautraining für den Rücken und den Halswirbelbereich mit ein.

Grüße,
Lars

Moin Lars,

ein kleinen Tipp den mir Friedhelm, mit etwa 77 Jahre Deutschlands so ziemlich ältester Randonneur, während eines 400ers mal gegeben hat:

Alle 10-20 Minuten den Kopf weit nach vorne beugen und den Nacken mal so richtig dehnen, dabei am besten den ganzen Rücken spannen (Katzenbuckel). Dabei natürlich genügend Abstand zum Vordermann aufbauen.
Diese regelmässige Übung hat bei mir sehr viel bewirkt.

Rahmenlose Brille (keine Oberkante) oder gar keine Brille tragen bringt auch was, die Kopfhaltung ist so auf Dauer viel angenehmer. Ich persönlich kann mit einer normalen Rahmenbrille keine 40km fahren ohne Nackenschmerzen zu bekommen.

Doppeltes Lenkerband am oberen Teil des Lenkers ergeben eine angenehmere Auflage für die Hände. Trage deine ältesten und bequemsten Handschuhe (sofern du Auswahl hast).

Für viele das grösste Problem, das Gesäß: 300km ist noch nicht so dramatisch. Die beanspruchten Zonen etwas mit Vaseline einschmieren, wichtig ist vor allem gute Hygiene!
Tipp: ein paar Lagen Hakle-Feucht mit Kamille für die kleine Wäsche "zwischendurch" in einer kleinen Tüte mitführen.

Viele Grüße und eine gute Tour
Armin
 
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Noch was: Bei langen Strecken hat man unterwegs eigentlich immer irgendeine Krise.

Egal was ist, weiter geht es immer. Selbst einen Hungerast kann man mit ein wenig Pause und etwas essen überwinden.
 
AW: Vorbereitung auf 300km Brevet

Bin die Weserrunde letztes Jahr gefahren.
War - auch schon wegen des super Herbstwetters - eine sehr schöne Strecke.
Anstiege sind rauf in den Solling und an Hameln vorbei bis Rinteln durch das Weserbergland.

Bei allen körperlichen und mentalen Vorbereitungen solltest Du nicht vergessen, Dein Rad mit genügender Beleuchtung zu versehen, denn im Oktober sind die Tage schon wieder kürzer und wenn Du länger brauchen solltest (so wie ich das tue), wird es definitiv Nacht.
Auch eine Warnweste für die Nacht ist bei Brevet gerne gesehen.

Vielleicht sehen wir uns ja am Start - wenn ich nach PBP noch dazu Lust habe ;)
 
AW: Vorbereitung auf 300km Brevet

Bin am 16. April 11 mein erstes (und bisher einziges) 300er Brevet gefahren, bin also kein Experte, weiß aber noch genau, wie viele Gedanken ich mir gemacht habe, wie ich mich am besten vorbereiten kann.
Die beste Vorbereitung für mich war 4 Wochen vorher ein 200er Brevet in einer Gruppe und regelmäßige Trainingsfahrten über 2 - 3 Stunden etwa 2 mal die Woche und am Wochenende. Vielleicht kannst Du ja auch im Urlaub bei Deiner Familie einen Tag "heraushandeln", um eine über 8-stündige Tour in fremder Umgebung und mit Selbstverpflegung machen zu können. Wichtig für mich war es auch, vorher alleine eine kleinere Nachtfahrt zu machen, um mich selbst und die Beleuchtung bei Dunkelheit zu testen. Das hat mir beim Brevet beim nächtlichen Fahren in der Gruppe viel Sicherheit gegeben. Ansonsten war es bei der 300er Tour so, dass das ganze "Drumherum" wie Essen, richtige Bekleidung über den ganzen Tag, Orientierung, locker bleiben usw. mich mehr beschäftigt hat als die körperliche Fitness.
Viel Fahrspaß in der Vorbereitung und am Tag des Brevets.

PS: Die Webseite zur "Großen Weserrunde" ist wirklich sehr informativ.
 
AW: Vorbereitung auf 300km Brevet

ja ne, is klar.

Die 3xxx hm sind ja auch auf einer Backe locker abgeradelt...

Mal im Ernst:
Ich werde mein 2Touren/Woche Pensum versuchen konstant durchzuhalten und Anfang September einen Tag im Urlaub mindestens 150-180km auf dem Mounti mit Slickbereifung abzureißen (was anderes hab ich leider nicht dabei).
Was die Ausrüstung angeht, bin ich eigentlich gut versorgt, werde noch mal nach einer größeren Rahmentasche ausschau halten, um die Klamotten (Wind-/Regenjacke, Armlinge, Knielinge, Zweitsocken für den Regennotfall, ...) auch unter zu bekommen.
Als Beleuchtung habe ich zwei Smart Superflash für hinten und eine DX P7 LED Lampe für vorne, die über eine Blende erweitert ist und nur auf halber Leistung läuft. Insgesamt sollte das für mindestens 5 Stunden Licht sorgen, mehr habe ich nicht vor, im dunkeln zu fahren. Bei Sonnenaufgang 07:20 und -untergang gegen 19Uhr gehe ich eher von maximal drei Stunden Licht aus.
Für mein Edge sollte in den nächsten Tagen auch die Akkuerweiterung kommen, so dass es auch mehr als 20 Stunden durchhalten sollte.

Bin auf jeden Fall schon gespannt, wie es letztendlich laufen wird.
 
AW: Vorbereitung auf 300km Brevet

Tipp: ein paar Lagen Hakle-Feucht mit Kamille für die kleine Wäsche "zwischendurch" in einer kleinen Tüte mitführen.


für nen 300er???

Die Tour findet in ner ziemlich zivilisierten Gegend statt, da kann man unterwegs Verpflegung finden (der Halbzeit-Döner würde mir wieder gefallen) und auch Toiletten immer mal wieder.

Tipps meinerseits: das Rad muss in Top-Zustand sein, Ersatzschläuche nicht vergessen, Wetterprognose vorher beachten und dann evtl. noch mal um Rat fragen.

Letztes Jahr war die Tour ein richtig schöner Herbstausflug. Sehr empfehlenswert.
 
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