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Verpflegung aufm Rad und Energiebereitstellung

Auf dem Rad sollte es - so meine Erfahrung und Meinung - ohnehin nur dann ein Problem mit dem Essen geben, wenn man leistungsorientiert fährt.
Da gebe ich dir grundsätzlich recht und darum gönne ich mir ja auch den Bäcker anstelle der Chemie-Gels etc..
Aber wenn ich auf längeren Touren gar nix esse, komme ich deutlich "matchiger" wieder zu hause an und der Tag ist dann in der Regel gelaufen. Meine Grenze ohne Verpflegung liegt so bei Fahrten ab zwei Stunden.
Ohne Mampf kein Kampf ;)
Erkenntnisse kann ich nicht anbieten, nur anekdotische Erfahrungswerte 😉

Gerade auf langen Touren bekomme ich Magenprobleme, wenn ich in Pausen zu viel esse und dann direkt weiterfahre. Also zwischendurch kann ich wirklich nur unter 100 Gramm essen, sonst klappt die Verdauung nicht mehr richtig.
Erfahrungswerte sind auch super 👍 Mein Verdauungstrakt verträgt zum Glück quasi alles, irgendwann ist es aber halt doch zu viel und das merke ich hauptsächlich am Puls.
 
Bei kurzen Runden unter 3 Stunden reichen mir auch die KH aus den Flaschen, da hab ich immer was drin. Je nach Intensität 60-90g. Dann gibt es auch keine große Gefahr zur Überdosierung, man trinkt ja nicht mehr als eine Flasche pro Stunde.

Der Hinweis galt eher für lange Touren über 5 Stunden, bei denen man mehrmals zusätzlich etwas isst. Da muss ich darauf achten, nur kleine Portionen zu essen, und habe später auch gern eine Flasche nur mit Wasser, falls dem Magen die KH zuviel werden.
 
Wenn ich feste Nahrung zu mir nehme brauche ich je nach Menge zwischen einer halben (Stück Kuchen) und zwei Stunden Pause (Schnitzel Pommes) nach der Nahrungsaufnahme. Sonst will ich GA fahren und der Kreislauf macht einen auf Intervall, um den zusätzlichen Sauerstoff für die Verdauungsarbeit zu liefern.
 
So, meine ersten Erfahrungen auf einer Tour von knapp 220 Kilometern sind eingefahren. Ziel war es (recht ambitioniert im Nachhinein betrachtet) einen Schnitt von 200 Watt anzusteuern. Das wären um die 28 km/h (Strecke mit um die 3000 Höhenmetern) gewesen.

Ich hatte 22 Gels dabei. 10 mir bekannte Gels (klebrig und dicke Konsistenz) und 12 einer bekannten Marke, die ich nur deshalb genommen habe, weil meine (billigeren, aber erprobten) Gels nicht mehr verfügbar waren. Das war eindeutig ein Fehler. Ich dachte, dass Gel Gel ist und ich die Dinger schon gut vertragen werde. Hab sie daher auch vorher nicht probiert. Der Aha-Moment kam dann erst unterwegs; ich merkte sofort, dass mir diese (sehr flüssige Konsistenz) Art von Gel überhaupt nicht schmeckt. Hatte alle Geschmacksrichtungen bunt gemischt, alle fand ich widerlich. Musste sie mir regelrecht runter zwängen.

In den ersten etwa vier Stunden hab ich mich noch konsequent alle 30 Minuten mit 35-50g KH verpflegt. Eben gemischt aus Malto-Flüssigkeit in den Flaschen und den Gels. Je länger die Fahrt dauerte, desto nachlässiger wurde ich und dann kam so ab Stunde 6 der Punkt, an dem ich nur noch alle 45 Minuten ein Gel getankt habe. Ich denke, dass der Widerstand wuchs - ich hatte schlicht keine Lust mehr drauf.

Ein echtes Problem kam dann nach der letzten Verpflegung am Verpflegungspunkt hinzu. Ich hatte meine beiden 0,75l Flaschen nochmals mit meinem KH-Pulver befüllt, stellte aber bald fest, dass mein Magen nicht mehr mochte. Ich bekam es (auch) nicht mehr wirklich runter. Da hätte ich viel drum gegeben, eine Flasche mit Wasser zur Hand zu haben - hatte ich aber nicht. Also kaum noch was getrunken und auch nichts mehr nachgetankt. Ob ich deshalb eingebrochen bin, weiß ich nicht, aber optimal sieht anders aus.

Letztlich konnte ich meinen Schnitt, der zwischendurch bei 195 Watt lag, nicht halten und ich kam nach gut 8 Stunden mit einem 27er-Schnitt ins Ziel. Damit bin ich natürlich trotzdem zufrieden, aber der Einbruch auf den letzten 30-40 Kilometern (ab KM 170 ging es merklich abwärts bis auf einen Schnitt von um die 150 Watt gegen Ende auf den letzten ca. 20 Kilometern) ist ein Indiz dafür, dass das Ernährungskonzept noch nicht ausgereift ist.

Hier ein paar Ideen für die Zukunft (für mich):

1) 1 Flasche Wasser (um die Gels besser runterspülen zu können) als Ergänzung mitführen.
2) Im Wechsel Maltodextrin-Getränk und reines Wasser trinken.
3) Nur noch Gels nehmen, die man getestet hat und gut verträgt!
4) Konsequent den Wecker stellen und alle 30 Minuten verpflegen bis zum Ende!
 
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So, meine ersten Erfahrungen auf einer Tour von knapp 220 Kilometern sind eingefahren. Ziel war es (recht ambitioniert im Nachhinein betrachtet) einen Schnitt von 200 Watt anzusteuern. Das wären um die 28 km/h (Strecke mit um die 3000 Höhenmetern) gewesen.

Ich hatte 22 Gels dabei. 10 mir bekannte Gels (klebrig und dicke Konsistenz) und 12 einer bekannten Marke, die ich nur deshalb genommen habe, weil meine (billigeren, aber erprobten) Gels nicht mehr verfügbar waren. Das war eindeutig ein Fehler. Ich dachte, dass Gel Gel ist und ich die Dinger schon gut vertragen werde. Hab sie daher auch vorher nicht probiert. Der Aha-Moment kam dann erst unterwegs; ich merkte sofort, dass mir diese (sehr flüssige Konsistenz) Art von Gel überhaupt nicht schmeckt. Hatte alle Geschmacksrichtungen bunt gemischt, alle fand ich widerlich. Musste sie mir regelrecht runter zwängen.

In den ersten etwa vier Stunden hab ich mich noch konsequent alle 30 Minuten mit 70-90g KH verpflegt. Eben gemischt aus Malto-Flüssigkeit in den Flaschen und den Gels. Je länger die Fahrt dauerte, desto nachlässiger wurde ich und dann kam so ab Stunde 6 der Punkt, an dem ich nur noch alle 45 Minuten ein Gel getankt habe. Ich denke, dass der Widerstand wuchs - ich hatte schlicht keine Lust mehr drauf.

Ein echtes Problem kam dann nach der letzten Verpflegung am Verpflegungspunkt hinzu. Ich hatte meine beiden 0,75l Flaschen nochmals mit meinem KH-Pulver befüllt, stellte aber bald fest, dass mein Magen nicht mehr mochte. Ich bekam es (auch) nicht mehr wirklich runter. Da hätte ich viel drum gegeben, eine Flasche mit Wasser zur Hand zu haben - hatte ich aber nicht. Also kaum noch was getrunken und auch nichts mehr nachgetankt. Ob ich deshalb eingebrochen bin, weiß ich nicht, aber optimal sieht anders aus.

Letztlich konnte ich meinen Schnitt, der zwischendurch bei 195 Watt lag, nicht halten und ich kam nach gut 8 Stunden mit einem 27er-Schnitt ins Ziel. Damit bin ich natürlich trotzdem zufrieden, aber der Einbruch auf den letzten 30-40 Kilometern (ab KM 170 ging es merklich abwärts bis auf einen Schnitt von um die 150 Watt gegen Ende auf den letzten ca. 20 Kilometern) ist ein Indiz dafür, dass das Ernährungskonzept noch nicht ausgereift ist.

Hier ein paar Ideen für die Zukunft (für mich):

1) 1 Flasche Wasser (um die Gels besser runterspülen zu können) als Ergänzung mitführen.
2) Im Wechsel Maltodextrin-Getränk und reines Wasser trinken.
3) Nur noch Gels nehmen, die man getestet hat und gut verträgt!
4) Konsequent den Wecker stellen und alle 30 Minuten verpflegen bis zum Ende!
Ich setze bei sowas immer auf zwei Flaschen. Eine nur mit Wasser und eine mit sehr dicken ISO Getränke. Ich finde, das man so Sex flexibel ist, gerade im Hinblick auf die Temperaturen. Außerdem habe ich immernoch ein paar Gels in Trikot. Schmecken tun die eh alle nicht, aber der Zweck heiligt die Mittel. Ich konzentriere mich dabei auch nicht so sehr auf die Gramm pro Stunde. Ich kippe einfach soviel von dem Zeug rein, dass das Völlegefühl gerade so nicht zum Problem wird. Dein 27er Schnitt wundert mich etwas. Bei der Leistung müsste eigentlich die 30 fallen oder zumindest daran kratzen. Das am Ende die Leistung nachlässt, halte ich eigentlich als normal, bei solch langen Touren. Nur wenn man das Gefühl hat, überhaupt nicht mehr treten zu können, dann hat man in meinen Augen etwas falsch gemacht.
 
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Dein 27er Schnitt wundert mich etwas. Bei der Leistung müsste eigentlich die 30 fallen oder zumindest daran kratzen. Das am Ende die Leistung nachlässt, halte ich eigentlich als normal, bei solch langen Touren. Nur wenn man das Gefühl hat, überhaupt nicht mehr treten zu können, dann hat man in meinen Augen etwas falsch gemacht.

Die 3000 Höhenmeter hast du vielleicht überlesen? Mehr ist da laut Modellrechnung von ChatGPT nicht drin - er findet das schon äußerst effizient, das sei am oberen Ende dessen, was man unter Berücksichtigung der Umstände (kein Windschatten, nicht abgesperrte Strecke, fast durchgängig Oberlenkerhaltung) erreichen könne. 🤔
 
Die 3000 Höhenmeter hast du vielleicht überlesen? Mehr ist da laut Modellrechnung von ChatGPT nicht drin - er findet das schon äußerst effizient, das sei am oberen Ende dessen, was man unter Berücksichtigung der Umstände (kein Windschatten, nicht abgesperrte Strecke, fast durchgängig Oberlenkerhaltung) erreichen könne. 🤔
Nein, die habe ich nicht überlesen.
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Krass 😳 140-180 g KH/h über mehrere Stunden

Wusste nicht, dass das möglich ist, ohne 🤮
 
Ich denke er meinte 70-90g KH/h oder es wundert mich nicht, dass der Magen irgendwann dicht gemacht hat ;).
 
Ideen für die Zukunft (für mich)
Klingt doch top!
Ein schnell gefahrener Marathon ist auch mal schneller vorbei, je weniger Belastungszeit, desto einfacher 😅
… 8+ Stunden Sport sind immer ein ordentliches Brett. Das da die Leistung runter geht ist normal, gerade wenn man das nicht mal probiert hat und wirklich alles passt (KH, Wasser, Position etc.).

Ich setze bei sowas immer auf zwei Flaschen. Eine nur mit Wasser und eine mit sehr dicken ISO Getränke.
So mache ich das auch immer bei langen Fahrten. Für mich taugt das!
Hin und wieder kommt noch eine Kleinigkeit dazu, wenn ich Lust drauf habe und halbwegs sicher, dass ich es vertrage.

Beispiel vom WE
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Essen wie folgt:
— 6x 100g/Std. RacePace Mischung in der Flasche + Wasser in der anderen
— ein Käsebrot (km 120)
— 2 Stücke Marmorkuchen und ein Käsebrot (km 2xx)
— ein Kaffee (km 260)

Hat bzgl. KH top gepasst, habe 2 Tage vorher ein paar mehr gegessen über den Tag, etwas extra Reis, Hafer, Müsli. Bin nach der Tour auch nicht völlig leer gewesen, hab aber ordentlich gegessen über den Abend.
 
Exakt. Natürlich wieder mal verschrieben, pro Stunde waren es maximal 3-4 Gels + Malto-Flüssigkeit.
Hattest du eigentlich während der Fahrt auch nur einen Moment lang Hunger? Ich finde das ist immer ein guter Indikator, ob es zu wenig war. Normal fühl man sich die ganze Zeit komplett satt.
 
Nein, die habe ich nicht überlesen.
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Mir fehlen da als Anfänger die Erfahrungswerte. Ich kann nur sagen, dass ich die gesamte Strecke (also wirklich 100%) solo gefahren bin ohne Windschatten.

Die zwei schnellsten Fahrer, die ich über Strava bislang ausfindig machen konnte, hatten bei dieser RTF (Radmarathon) jeweils einen Schnitt knapp über 28 km/h. Der eine hatte eine Durchschnittsleistung (!!) von 223 Watt und der andere eine gewichtete Leistung (NP) von 204 Watt. Ich schätze mal, dass hier die Effizienz ausschlaggebend ist hinsichtlich Aerodynamik und Technik/Gewicht etc.
 
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Mir fehlen da als Anfänger die Erfahrungswerte. Ich kann nur sagen, dass ich die gesamte Strecke (also wirklich 100%) solo gefahren bin ohne Windschatten.

Die zwei schnellsten Fahrer, die ich über Strava bislang ausfindig machen konnte, hatten bei dieser RTF (Radmarathon) jeweils einen Schnitt knapp über 28 km/h. Der eine hatte eine gewichtete Leistung von 223 Watt und der andere von 204 Watt. Ich schätze mal, dass hier die Effizienz ausschlaggebend ist hinsichtlich Aerodynamik und Technik/Gewicht etc.
Darf ich fragen was du wiegst? Für einen Anfänger ist das aber schon echt gut
 
Hattest du eigentlich während der Fahrt auch nur einen Moment lang Hunger? Ich finde das ist immer ein guter Indikator, ob es zu wenig war. Normal fühl man sich die ganze Zeit komplett satt.

Gute Frage. Nein, eigentlich hatte ich kein direktes Hungergefühl. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, ob das bei mir ein guter Indikator wäre. Ich bin meine ersten Fahrten über 100 Kilometer z.B. komplett ohne Nahrungszufuhr gefahren und hatte auch bis zum Einbruch (immer pünktlich nach ca. 80-90 Kilometern der Fall) kein Hungergefühl. Auch nach einer intensiven Ausfahrt hab ich oft gar keinen Hunger, der kommt immer bzw. meist etwas zeitversetzt. Ist also vielleicht so eine individuelle Sache.
 
Das wäre sehr viel. Was für Pulver benutzt Du und welche Füllmenge hast Du in der Flasche?
Ich wundere mich gerade selbst, wie ich da auf 100g KH pro Flasche (!?) gekommen bin. Pro 100g Pulver sind es 93g KH und empfohlen werden vom Hersteller (Xenofit in dem Fall) pro 500ml Getränk 42g Pulver. Wären dann für 0,75l Flaschen also knapp 60g KH.
Verstehe ich nicht ganz. Wie man bei @solution85 und @KISS nachlesen kann, funktioniert eine Flasche mit hoher Konzentration + eine mit Wasser auch sehr gut. Ich taste mich jetzt ran. Gut funktioniert hat bisher zu Beginn eine Flasche mit ca. 200 Gramm Malto, das geht geschmacklich noch sehr gut, und später dann eine Mischung aus Riegeln, Gels und allem möglichen an den Verpflegungsstellen, wenn es eine RTF ist. Je länger, desto eher kommt irgendwann der Punkt, an dem Süßes nicht mehr gut geht, aber Variation hilft - Malto, Kuchen, Haribo, Gel ... und gerade bei weniger Leistung, aber viel Schweißproduktion in den Alpen festgestellt: Salz darf auch nicht fehlen, mein Körper hat förmlich danach geschrieen. Ein unspektakuläres Brötchen mit Käse hat mich gerettet.
Ich hatte 22 Gels dabei. 10 mir bekannte Gels (klebrig und dicke Konsistenz) und 12 einer bekannten Marke, die ich nur deshalb genommen habe, weil meine (billigeren, aber erprobten) Gels nicht mehr verfügbar waren.
Puh, ich glaube, bei der Menge wird vielen schlecht und das muss man ja auch mitschleppen. Wäre selber mischen da nicht sinnvoll?
Die 3000 Höhenmeter hast du vielleicht überlesen? Mehr ist da laut Modellrechnung von ChatGPT nicht drin - er findet das schon äußerst effizient, das sei am oberen Ende dessen, was man unter Berücksichtigung der Umstände (kein Windschatten, nicht abgesperrte Strecke, fast durchgängig Oberlenkerhaltung) erreichen könne. 🤔
Die Realität bei Strava und hier im Forum zeigt fast immer, dass viel mehr geht. Ich bin auch oft nicht schnell und sicher sehr ineffizient, aber was war das denn für ein Event, wo niemand über 28 fährt?
 
Wo hat die Wasser/Malto Fraktion eigentlich die Elektrolyte drin? Im Wasser oder in der Gelflasche?

aims Quali-Gel bzw Racepace bspw baut die ja im Gel ein. Ich denke mir, es wäre in der Trinkflüssigkeit gescheiter, weil die Trinkmenge mit der Hitze skaliert.

Wie seht ihr das?
 
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