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unterschiedliche Pulsbereiche beim Laufen/Radeln

wetter-frosch

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... da hätte ich mal ne Verständnisfrage...
Warum liegt (zumindest bei mir) der Pulsbereich beim Laufen deutlich über dem beim Radeln?
Soll heißen- ich kann beim Laufen ohne Probleme für einen längeren Zeitraum (über 30min) in einem Pulsbereich laufen, der deutlich über meiner Rad-ANS liegt.
Wie ist das denn zu erklären? Hat man beim Laufen einen höheren Maximalpuls? Oder liegt die ANS dort höher?

Gruß Thomas
 
Beim Laufen wird ein größerer Anteil der Muskelmasse zur Bewegung benötigt, denn man muss sein Körpergewicht tragen. Dadurch ist die Belastung fürs Herz-Kreislauf-System tendenziell höher, ebenso wie die Sauerstoffaufnahme und die maximale Hf. (Mehr dazu hier: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12800102)
Schlussfolgerung: Die ANS-Hf beim Laufen ist eine andere als beim Radfahren.
 
Also stimmt diese Faustformel, dass der Puls beim Laufen 10 Schläger höher liegt... Also liegt mein Maximalpuls nicht bei 186, sondern wahrscheinlich 10 Schläger höher?
 
Es ist so wie oben beschrieben. Aber jeder ist individuell und was auf viele zutrifft muss noch lange nicht auf dich zutreffen. Ich würde da keine Faustformel anwenden. Das kann auch deutlich weniger sein.
 
Die HF-Spitzen in der komplett körperlichen Ausbelastung sind pro Sportart bzw. Anstrengungssituation sicherlich unterschiedlich.

Das hat aber nichts mit der maximalen Herzfrequenz selber zu tun. Die Hfmax ist (fast) eine Konstante. Sie ist nicht von Training oder körperlicher Verfassung abhängig. "Fast" eine Konstante, weil sie über die Jahre hinweg sinkt. Im Mittel etwa 1 bpm (1 Herzschlag pro Minute) pro Jahr. Sportliche Menschen, die regelmäig ihre Ausdauer trainieren, stellen möglicherweise fest, dass sich dieser Effekt der Absenkung über die Jahre verzögert oder auch mal einige Jahre gar nicht stattfindet.

Grundsätzlich hat der Mensch immer Leistungsreserven.

Eine Faustformel gibt es da wohl nicht.

Gruß

Dirk
 
Beim Laufen wird ein größerer Anteil der Muskelmasse zur Bewegung benötigt, denn man muss sein Körpergewicht tragen. Dadurch ist die Belastung fürs Herz-Kreislauf-System tendenziell höher, ebenso wie die Sauerstoffaufnahme und die maximale Hf. (Mehr dazu hier: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12800102)
Schlussfolgerung: Die ANS-Hf beim Laufen ist eine andere als beim Radfahren.

Korrekto....

wetter-frosch: geh mal langlaufen (mit aktivem Einsatz der Stöcke), du wirst dich wundern, wo dein Puls überall herumkommt :-)

Je mehr Muskelmasse bei einer zyklischen Ausdauerbewegung beteiligt ist, desto höher ist dein Puls in den bestimmten Trainingsbereichen; sprich (beispielsweise) dein aerober Stoffwechselbereich weist beim Laufen einen höheren Pulsbereich auf als beim Biken. genauso siehts bei allen Trainingsbereichen aus.

Die Karvonen-Formel wurde für Radsportler entwickelt, wobei genau deshalb beim Läufer und Langläufer einige Schläge addiert werden müssen (zw. 4-8 beim Läufer und bis zu 12 oder 15 beim Langläufer wenn ichs richtig im Kopf habe)
 
stimmt diese Faustformel, dass der Puls beim Laufen 10 Schläger höher liegt...
Als Faustformel für die meisten Menschen ja,. Trainierte Rennfahrer erreichen aber auch ihre HFmax bein radeln.
Ich hab selbst grade eine Erfahrung diesbezüglich hinter mir. Als ich nach einer 10km Laufwettkampfsaison das erste mal Intervalle auf dem RR gemacht hatte, viel es mir schwer überhaupt 90% HFmax zu erreichen, das ging so eben grade.
Nach 6 Wochen mit 2 Invalltrainings die Woche hatte ich praktisch dieselbe HF wie beim laufen. In er vierten Wiederholung war ich praktisch immer bei 95-96%.
Und auch in den normalen runden, bin ich bei den Ansteigen oft über 90% gekommen.
Will sagen, ,man mag beim laufen mehr Muskelmasse einsetzen, aber das kann man beim Rennradfahren duruch eine sehr kontinierliche Belastung der Hauptmuskular kompensieren und das Herzkeislaufsystem auch so auslasten.

Also die Faustformeln sind kein Quatsch, müssen aber eben kritisch angewendet werden
 
Ok also jetzt mal ganz pauschal...meine HfMax ist in jedem Fall (zumindest aktuell gesehen) eine Konstante, aber auf diese (HfMax) gesehen liegt meine iANS beim Radeln bei sagen wir 85% und beim Laufen/Skilanglauf dann sogar bei ca. 90-95%?
 
Ok also jetzt mal ganz pauschal...meine HfMax ist in jedem Fall (zumindest aktuell gesehen) eine Konstante, aber auf diese (HfMax) gesehen liegt meine iANS beim Radeln bei sagen wir 85% und beim Laufen/Skilanglauf dann sogar bei ca. 90-95%?

Andersherum wird ein Schuh daraus.

Du kannst über verschiedenste Möglichkeiten Deine maximale HF je Beanspruchungsart ermitteln. Dann würdest Du vielleicht feststellen, dass Du auf dem Laufband vielleicht (... nur Zahlenbeispiele) auf 195 bpm kommst, auf dem Ergometer dagegen nur auf 185 bpm. Hieraus könntest Du Dir dann - je Sportart - Deine individuellen Pulsbereiche für das gezielte Training ableiten.

Egal ob Laufen oder Rennradfahren, an Deine Grenzen kommst Du aber wahrscheinlich am besten dann, wenn Du die größte Motivation hast. Das geschieht in der Regel innerhalb eines Wettkampfes oder innerhalb einer Gruppe. Meine derzeit aktuelle HFmax. beim Rennradfahren habe ich beispielsweise erreicht, als ich bei einer anspruchsvollen RTF unbedingt eher auf einem Hügel sein wollte, als so ein untrainierter Schnösel mit seinem 5.000 Euro Renner. Ende vom Lied: Ich war oben total platt, er war vorn ;)

Gruß

Dirk
 
Das ist auch eine Frage der vorderen Oberschenkelmuskeln!
Wenn die beim Radeln platzen bevor man die HFmax erreicht kommt man eben beim Radeln nie dahin.
Beim Laufen ist das ganz einfach.
 
Also gibt es eine absolute und eine sportartenspezifische Hfmax?

Gesendet von meinem LT18i mit Tapatalk 2
 
So gesehen: JA

Die Jungs beim Snooker haben z.B. eine eher niedrigere HFmax als z.B. Felix Baumgartner, bei seinem 39.000 Meter - Torpedo :D

Gruß

Dirk
 
Schlussfolgerung: Die ANS-Hf beim Laufen ist eine andere als beim Radfahren.
Kann ich die dann eher durch Übertragung z.B. eines Friel Test aufs Laufen (30min "Zeitlaufen") ermitteln, als durch Aufschläge?
Auch Carmichael nimmt für die Trainingszonenauslegung eher Tests in der tatsächlichen Sportart bzw. bei den Trias sogar in spezifischen Trainingsblocks.
 
Kann ich die dann eher durch Übertragung z.B. eines Friel Test aufs Laufen (30min "Zeitlaufen") ermitteln, als durch Aufschläge?
Auch Carmichael nimmt für die Trainingszonenauslegung eher Tests in der tatsächlichen Sportart bzw. bei den Trias sogar in spezifischen Trainingsblocks.

Ich weiss zwar nicht, was Friel genau fürs Laufen empfiehlt, aber meiner Meinung nach kannst Du den Test auch aufs Laufen übertragen. Der Friel Test orientiert sich am Labor-Test für die Ermittlung des maximalen Latakt Steady State (MaxLaSS) oder besser, ist diesem "Nachempfunden". (Das MaxLaSS ist unabhängig von der Sportart definiert als die höchste Leistung, bei der das Blutlaktat bei einem 30 min.-Test zwischen der 10. und 30. Minute um weniger als 1 mmol/l ansteigt.)

Egal welchen Test man macht, in jedem Fall ist es besser, die Trainingsbereiche aus sportartspezifischen Tests zu ermitteln, als sie durch irgendwleche Auf- oder Abschläge zu schätzen.
 
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