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ungewöhnliche gefährliche Situationen

Schonmal überlegt, sich in so einer Situation einweisen zu lassen (ich meine in die Hofeinfahrt, nicht in die Klappse!) *kopfschüttel*
Von wem denn? Die üblichen Firmen geben einem keine zweite Person aufm Beifahrersitz mit, der einweisen könnte. Der Empfänger der Ladung schickt auch keinen Mitarbeiter zum Einweisen raus, warum auch, das ist ja für ihn alles bezahlte Arbeitszeit. Da bist also erstmal ganz alleine und hast den Auftrag die Ladung da abzuliefern.

So... und nun?
Soll ich dich als Radfahrer dann im Zweifelsfall vom Rad holen, um dich als Einweiser zu verpflichten? ;)
 
Soll ich dich als Radfahrer dann im Zweifelsfall vom Rad holen, um dich als Einweiser zu verpflichten? ;)

Ja, oder wer auch immer dir seine Augen leihen kann wenn du keine Rückfahrkamera hast!
Jedenfalls nicht rückwärts fahren ohne etwas sehen zu können und dem Überrollten posthum den Darwin Award verleihen.
Du bist in dieser Situation derjenige, der die volle Schuld trägt, nicht dein Chef oder der Empfänger der gelieferten Ware und schon gar nicht der Angefahrene.
 
Schon mal was von "catch-22" gehört?

Natürlich möchte ich solche Missstände nicht verteidigen, aber was glaubt Ihr denn wohl, wieviel arme Socken sich täglich das Risiko erlauben (müssen?), im Blindflug den LKW zu bewegen.
Wie ja schon hier:
Es gibt ein EU-Dokument "Kosten-Nutzen-Analyse von Spiegeln gegen den toten Winkel". Ein Toter wird da volkswirtschaftlich mit 2 Mio Euro Schaden angesetzt. Da das Umrüsten auf kurze Frist mit 650 Mio Euro teurer ist, verzichtet man darauf und schreibt eine 10 Jährige Übergangsfrist vor, die den sicheren Tod von ca. 2000 Menschen bedeutet. Lapidarer Kommentar herzu ist, dass auf Seiten der Wirtschaft kein Interesse an derartigen Investitionen bestehe, da sie ja anderen Menschen (den mithilfe von Spiegeln nicht getöteten) zugute komme, der Wirtschaft selbst aber verloren gehen...
erwähnt, sind da die "Kollateralschäden" schon mit eingerechnet. Natürlich könnte man Eier in der Hose haben und seinem Chef klar machen, dass man zu so einem Risiko nicht bereit ist, aber wer macht das schon?
 
Moin Schwarzwild,
ich hab den LKW halt zu Studententagen bewegt. Irgendwie mußte man ja zu Geld kommen. Mit einem Anhängerzug sieht es halt so aus, daß du, wenn du nicht sicher weißt, daß du auf dem Hof wenden kannst, rückwärts auf den Hof fährst, um anschließend wieder vorwärts auf die Straße zu können. Weil rückwärts auf den Hof ist immernoch weniger gefährlich als rückwärts auf die Straße.
Und wenn wir schon bei diesen Rückfahrkameras sind: Die helfen dir auch nicht. Erstens hab ich noch nie eine solche Kamera an einem Anhänger gesehen und zweitens sieht man mit den Dingern nur den Bereich direkt hinter dem Fahrzeug. Aber den Radfahrer, der mit entsprechendem Tempo kommt, sieht man erst, wenn er direkt hinter dem LKW ist. Aber dann ist es zu spät. Man müßte ihn ja eigentlich mindestens 10m vor Erreichen des LKWs sehen, um noch reagieren zu können.

Was die Kosten-Berechnung der zusätzlichen Spiegel angeht: Sowas habe ich als Student selber mal machen müssen. Damals ging es darum, ob es Sinn macht die Zuverlässigkeit von Beatmungsmaschinen auf der Intensivstation zu steigern. Also ist es günstiger zusätzliche Entwicklungsarbeit in die Maschinen zu stecken, um deren Zuverlässigkeit von 99,9% auf 99,99% zu steigern oder ist es günstiger die Versicherungsprämien zu bezahlen. Das war genau so makaber.
 
Für die meisten Auslieferungsfahrer heißt es doch: Jeden Tag beten, dass nix passiert, oder HartzIV kassieren. Was soll da der erhobene Zeigefinger? Man sollte den Zynikern, die andere Menschen wissentlich in solche Situationen treiben, einen Tritt verpassen.
Ist doch genau so wie mit LKW-Fahrern, die ihre Pausenzeiten nicht einhalten können oder zu schnell fahren müssen, weil der Chef treibt. Immerhin machen genau diese Einsparungen an Sicherheit einen Großteil des jeweils nationalen Wirtschaftsvorsprungs aus. Wären die Sicherheitsvorschriften nämlich strenger und würde auch intensiver auf die Einhaltung geachtet, müssten viele Unternehmen, die genau auf diese Risikoabwälzung setzen, gehörige Abstriche machen.
 
Man sollte den Zynikern, die andere Menschen wissentlich in solche Situationen treiben, einen Tritt verpassen.
Ist doch genau so wie mit LKW-Fahrern, die ihre Pausenzeiten nicht einhalten können oder zu schnell fahren müssen, weil der Chef treibt.
Bei wem willst denn da anfangen mit Treten?
Bei dem Disponenten, der die Strecke Hannover-Madrid (2050km) mit 80km/h Schnitt rechnet und entsprechend dem LKW-Fahrer entsprechend 25,5 Stunden (+ Ruhezeiten) für die Strecke gibt und ihm dann noch gnädigerweise 30 Minuten für Verspätungen durch Stau etc. einräumt? Da weiß doch jeder, daß man das mit einem LKW nicht in 26 Stunden schaffen kann.
Oder willst dem Speditionschef in den Allerwertesten treten, daß er dem Disponenten solche Vorgaben macht?
Oder willst den Kunden im Supermarkt in den Arsch treten, daß sie für ihren Joghurt nicht bereit sind 1 Cent mehr zu zahlen und damit die Speditionen nötigen so knapp zu rechnen, wollen sie nicht in Konkurs gehen?
...

Die Kette kann man fast beliebig fortsetzen.
 
Der Joghurt könnte 10 ct. teurer werden, die Speditionen würden nicht einmal ansatzweise ihre Praktiken ändern. In genau den Propagandalügen, nämlich entweder tödliches Risiko und oft genug auch Unglückfälle für die Gemeinschaft oder der ach so bettelarme Spediteur geht in Konkurs. Träumt weiter! Habt Ihr Euch mal die Mühe gemacht, die Jahresgeschäftsberichte der großen deutschen Unternehmen zu lesen? (30 Dax-Untermehmen: über 100 Milliarden Gewinn 2011) Ist mühselig und kompliziert, da hört man lieber auf das BILD-kompatible Lamento der Presseabteilung.
 
Ich kannst echt nicht glauben, wegen Autofahrern, die knapp überhohlen, sind manche bereit Gewaltdelikte zu begehen. Lkwfahrern die das gleich tun oder sich im Blidflug bewegen wird Verständniss entgegen gebracht, weil sie ja so unter Termindruck leiden. Glaub ihr im ernst, der Disponent oder Spediteur würde etwas von der Verantwortung übernehemn, wenn der Radfahrer unterm LKW ist. Schön blöd, wer dieses Risiko eingeht. Von mir gibts kein Verständnis für solche Fahrer und kein Mitleid, wenn sie im Falle eines Unfalls abgemahnt oder gekündigt werden.
 
Manche scheinen es nicht kapiert zu haben: Ich habe überhaupt kein Verständnis für diese Zustände, man muss nur einfach mal nachvollziehen, wie es dazu kommt, dass Menschen sich scheinbar völlig irrational verhalten. Dazu gab es übrigens gerade eine Sendung im TV, Titel: "Davon haben wir nichts gewusst!". Diese Fahrer werden nicht abgemahnt oder gekündigt, wenn sie wg. totem Winkel oder Übermüdung einen Unfall bauen, sondern diese Fahrer werden abgemahnt oder gekündigt, wenn sie sich weigern, mit so einem mangelhaft ausgerüstetem LKW zu fahren, oder wenn sie auf ihren gesetzlich vorgeschriebenen Pausenzeiten bestehen. Adorno sagte mal "Es gibt kein richtiges Leben im falschen!", demnach sollten Spediteure und Disponenten, die glauben, auf solche Praktiken nicht verzichten zu können, "händeringend" da stehen und keinen einzigen Idioten finden, der für sie arbeiten will. Und? Ist das der Fall? Genau so wenig wie viele Hunderttausende Bankangestellte an ihren kleinen beschissenen Schreibtischen an der Millardenkrise mitgewirkt und -verdient haben, genau so wenig wie jeder korrupte Kriegsherr in aller Welt immer genug Soldaten zusammen bekommt, wenn es darum geht, den nächsten Völkermord anzuzetteln. Das kann man nicht vergleichen? Dach, man kann! In jedem Fall werden nämlich arme Socken, die zuhause Frau und Kinder haben, von den Reichen und Mächtigen dazu genötigt, bzw. sie bekommen ein Angebot, welches sie nicht ablehnen können. Das alles unter den scheinheiligen und heuchlerischen Augen der Politik, die ganz empört und überrascht tut, wenn es erwartungsgemäß mal wieder einen neuen Schadensfall gibt.
 
[...] Weil rückwärts auf den Hof ist immernoch weniger gefährlich als rückwärts auf die Straße.

:daumen:

Und wenn wir schon bei diesen Rückfahrkameras sind: Die helfen dir auch nicht. Erstens hab ich noch nie eine solche Kamera an einem Anhänger gesehen und zweitens sieht man mit den Dingern nur den Bereich direkt hinter dem Fahrzeug. Aber den Radfahrer, der mit entsprechendem Tempo kommt, sieht man erst, wenn er direkt hinter dem LKW ist. Aber dann ist es zu spät. Man müßte ihn ja eigentlich mindestens 10m vor Erreichen des LKWs sehen, um noch reagieren zu können.

Und was heißt das für uns Radfahrer? Mit Augen im Kopf und eingeschaltetem Verstand sollten wir doch sehen, dass ein zurücksetzender LKW für uns im Zweifel lebensgefährlich ist. Was spricht dagegen, einfach anzuhalten und den LKW-Fahrer sein gefährliches Manöver beenden zu lassen? Was spricht dagegen sich nicht rechts an dem LKW an der Ampel vorbeizuquetschen sondern einfach dahinter zu bleiben?
 
Mit Augen im Kopf und eingeschaltetem Verstand sollten wir doch sehen, dass ein zurücksetzender LKW für uns im Zweifel lebensgefährlich ist. Was spricht dagegen, einfach anzuhalten und den LKW-Fahrer sein gefährliches Manöver beenden zu lassen?

Wie bereits weiter oben geschrieben:
Dafür muß man die Situation überhaupt erst erfassen können, insbesondere Kinder und ältere Mensche können das oft noch nicht oder nicht mehr und allen anderen fällt es teilweise auch schwer!
Und genau damit muß der LKW-Fahrer rechnen!
 
Wie bereits weiter oben geschrieben:
Dafür muß man die Situation überhaupt erst erfassen können, insbesondere Kinder und ältere Mensche können das oft noch nicht oder nicht mehr und allen anderen fällt es teilweise auch schwer!
Und genau damit muß der LKW-Fahrer rechnen!

Ich will nicht den LKW-Fahrer in Schutz nehmen. Oft ist es aber so, dass mit etwas Rücksicht und Vorsicht von beiden Seiten keine gefährlichen Situationen entstehen.
Ich rechne als Radfahrer damit, dass Fußgänger vom Fußweg einfach auf einen Radweg laufen, dass Autofahrer die Tür aufreißen, dass ein LKW einfach rechts abbiegt, usw.
Als Auto- und LKW-Fahrer achte ich auf geistig abwesende Fußgänger, Harakiri-Radfahrer, kleine Kinder, usw. Leider bin weder ich nocht andere perfekt und daher gehts nur mit gegenseitiger Rücksicht.

Ich spreche hier von Fehlern, die wir alle machen. Für Oberlehrer, Besserwisser und vorsätzliche Gefährdung/Nötigung/Verletzung habe ich überhaupt kein Verständnis. Gegen solche Vollpfosten werde ich auch tätig.
 
Ich will nicht den LKW-Fahrer in Schutz nehmen. Oft ist es aber so, dass mit etwas Rücksicht und Vorsicht von beiden Seiten keine gefährlichen Situationen entstehen.

Absolut unbestritten!

Jemand (nicht du), der sich aber schon über einen quasi unsichtbaren weil rücksichtslosen Radfahrer beim Rückwärtsfahren mit einem LKW beschwert sollte auch an die anderen denken, die eben nicht auf sich selbst achten können! Da gibt es dann keine faulen Ausreden mehr!
 
Ich kann dieses immergleich windelweiche Gerede von "gegenseitiger Rücksichtnahme" langsam echt nicht mehr ertragen. Als ob jemand von uns absichtlich rücksichtslos fahren wurde, so ein Quatsch, hohle Phrasen! Das ist ja wie im Islam, wo einer Frau, die vergewaltigt wird, Mit- bzw. gleichwertige Hauptschuld gegeben wird.
Man sollte denjenigen, die so daherquatschen ja mal im Krankenhaus, wo sie liegen, nachdem sie von einem Autofahrer auf die Haube genommen wurden, damit kommen, dass sie halt etwas rücksichtsvoller hätten fahren sollen und alles wäre Friede, Freude, Eierkuchen.
 
[...] Als ob jemand von uns absichtlich rücksichtslos fahren würde, so ein Quatsch, hohle Phrasen! [...]
[...]

Von uns vielleicht nicht, aber hier einmal 2 Beispiele:

Der rücksichtslose Radfahrer:
Auf einer Wanderung waren wir zu zweit und zu dritt nebeneinander auf einem Weg unterwegs. Der RR-Fahrer hinter uns klingelt und die 2er-Gruppe weicht aufs Grün aus. Die 3er-Gruppe kann sich nicht so recht einigen, wer denn nun nach links bzw. rechts geht. In der Zwischenzeit ist der RR-Fahrer ungebremst dem einen hinten in den Rücken gefahren. Der ist zwar nicht mit Absicht auf den Fußgänger draufgefahren und hat sich derbe abgepackt - aber er hat ABSICHTLICH NICHT gebremst.

Der rücksichtslose Autofahrer:
Ich fahre auf eine Straße zu, an der der Haltestreifen ca. 10m vor der Ampel ist. (Einmal können LKW sonst nicht abbiegen und zum anderen ermöglicht dies, dass Radfahrer die Straße bei roter Ampel für Auto queren können.) Die Ampel ist rot und der PKW-Fahrer fährt bis zur Ampel, sieht mich an, grinst und nötigt mich zum Bremsen. Er ist mir ABSICHTLICH vors Rad gefahren
 
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