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Unfallstatistik

Sobald bei einem Verkehrsunfall der Rettungsdienst gerufen wird, ist die Polizei dabei, auch bei einem Alleinunfall.
Und ja, ich denke auch, das heute schneller die 110/112 gerufen wird (schon wegen Handys) oft von Passanten, obwohl man als Verunfallter das garnicht für nötig hält.
Wenn jemand sogar 112 anruft, ist das nicht das, was man direkt als glimpflich erkennen würde. Niemand ruft den RTW, wenn jemand stürzt und nicht direkt bewusstlos ist oder sichtbar stark verletzt aussieht. Wenn jemand nen RTW ruft, dann muss man schon so stark gestürzt sein, dass man erstmal nicht aufstehen kann und die Passenten das auch merken, und bei so was hätte man IMHO auch vor 5 oder 10 Jahren jemand den RTW gerufen. Handys sind ja nicht erst seit ein paar Jahren verbreitet. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass die Leute vor 10 Jahren nix gemacht haben bzw. kaum jemand ein Handy hatte, aber inzwischen rufen sie direkt an, und allein das erklärt die steigenden Zahlen.

Ich denke eher, dass es einfach nur wirklich häufiger Unfälle gibt, die eben nicht sofort als glimpflich erkennbar sind, auch wenn es vielleicht ab und an auch Fälle gibt, in denen jemand SOFORT 112 anruft, wenn jemand auf die Schnauze gefallen ist oder sogar schon, wenn derjenige noch am Fliegen ist... ;)
 
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Es heißt doch nicht, dass früher keiner angerufen hat. Es kommt einfach öfter vor.
Und ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass nach einem Sturz mit blutendem Knie und Ellenbogen, als ich noch am Straßenrand stand und mein RR untersuchte, schon jemand zu mir sagte, er habe den Rettungsdienst angerufen. Ich bin aber einfach aufgestiegen und weiter gefahren.
 
Es heißt doch nicht, dass früher keiner angerufen hat. Es kommt einfach öfter vor.
Er schrieb aber eben, dass die steigenden Zahlen ausschließlich auf ein schnelleres Melden zurückzuführen seien. Zumindest verstand ich die Formulierungen so. Und dass die steigenden Zahlen einzig auf ein früheres Melden zurückzuführen sind und überhaupt nicht darauf, dass einfach nur viel mehr Kilometer per Rad zurückgelegt werden, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Auch wenn vlt. die Chance, dass jemand ein Handy dabei hat, heute etwas höher als vor 10 Jahren ist und die Leute AUCH mal früher 112 anrufen.

Aber eben auch, nicht (fast) auschließlich.

Und ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass nach einem Sturz mit blutendem Knie und Ellenbogen, als ich noch am Straßenrand stand und mein RR untersuchte, schon jemand zu mir sagte, er habe den Rettungsdienst angerufen. Ich bin aber einfach aufgestiegen und weiter gefahren.
Klar kommt das vor, vor allem falls es bei Deinem Sturz vlt von außen übler aussah, vor allem falls Du vlt schon etwas älter aussehen solltest als 30. Aber er kommt sicher nicht so viel häufiger als früher UND als einziger Grund für einen Anstieg bei Alleinsturz-Zahlen vor IMHO.
 
Klar kommt das vor, vor allem falls es bei Deinem Sturz vlt von außen übler aussah, vor allem falls Du vlt schon etwas älter aussehen solltest als 30. Aber er kommt sicher nicht so viel häufiger als früher UND als einziger Grund für einen Anstieg bei Alleinsturz-Zahlen vor IMHO.
Wenn das einzige, was steigt, leichte Alleinstürze sind, fällt es schwer, sich eine andere plausible Erklärung als größere Anzeigequoten für leichtere Alleinstürze für das Phänomen einfallen zu lassen (Hinweis: die heutzutage größere Helmquote scheidet aus, denn der Anteil der schweren Kopfverletzungen an allen schweren Verletzungen hat sich im Laufe der Jahre eher noch erhöht als vermindert...).

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Wenn das einzige, was steigt, leichte Alleinstürze sind, fällt es schwer, sich eine andere plausible Erklärung als größere Anzeigequoten für leichtere Alleinstürze für das Phänomen einfallen zu lassen
Erstmal kann ein "leichter" Alleinsturz ja trotzdem schwer genug sein, dass man dann später doch ins Krankenhaus geht oder den RTW ruft oder dass ein Beobachter lieber einen RTW ruft, und letzteres auch ohne dass die Leute heute plötzlich empathischer als vor 10 Jahren sind oder weil nun 99 statt nur 90 % der Leute ein Handy dabei haben.

Zweitens kann ich mir sehr wohl gut vorstellen, dass durch die steigende Zahl an Radlern auch mehr Leute stürzen. Dass dann dann eher nur die leichten Stürze steigen, kann mehrere für mich plausible Gründe haben:

  • Viele der Mehr-Fahrten sind sicherlich von Leuten, die noch nicht so lange fahren oder nach langer Pause wieder fahren und daher nicht schnell fahren (können). Da gibt es dann bei Stürzen natürlich nicht direkt offene Schienbeinbrüche oder Beckenfrakturen, aber vlt. nen Verdacht auf einen Bruch, und dann ist es nach Untersuchung aber nur ne Verstauchung oder Prellung, so dass es ein leichter Alleinunfall bleibt.
  • Gleiches gilt für viele der Mehr-Fahrten, die aus kurzen Strecken innerorts bestehen, wo man nicht schnell fährt, weil es kaum lange Strecken zum Gas geben gibt. Früher per Auto 3, 4 oder auch 8 km zur Arbeit oder sogar nur Brötchen holen, heute per Rad. Dazu kommt, dass viele bei so was gar nicht schnell fahren WOLLEN, weil sie nicht verschwitzt ankommen wollen.
  • Es sind gerade in Städten immer weniger Autos unterwegs und es wird mehr für Radfahrer getan, weswegen auch die Sekundärfolgen bei Stürzen seltener gefährlich sind als früher. Man holt sich z.B. nur eine Stauchung und wird nicht zusätzlich auch noch angefahren.
  • Relativ viele (alte) Leute mit E-Bikes haben ggf. Unfälle, die es früher kaum gab und die an dem Gewicht vieler E-Bikes liegen, z.B. man kann das schwere Bike nicht halten und kippt um oder klemmt sich den Fuß ein usw. So was wäre ein leichter Alleinunfall, kann aber trotzem mit RTW enden. Oder auch diese Fatbikes: Eine Freundin von mir, 50, hat sich eines besorgt, und dann kippte es um auf ihren Knöchel => Knöchelbruch.
  • ggf. melden auch einige Leute ihre eher mäßigen Stürze aus versicherungstechnischen Gründen oder Sorgen
  • VIELLEICHT gehen auch wirklich mehr Leute als früher wegen Lappalien dann noch ins Krankenhaus, nachdem sie zuerst weitergefahren sind - da weiß ich aber nicht, ob das als "leichter Alleinunfall" mit in die Statistik kommt. Weißt Du das? Ich war 2x im Krankenhaus nach einem Sturz mit Dingen, die man vermutlich auch beim Hausarzt hätte checken lassen können, aber es war halt immer nachts, daher direkt in die Notaufnahme. Polizei war aber nie dabei.

Das sind alles Faktoren, die ich für wahrscheinlicher halte als "die Zahlen steigen nur, weil besorgte Passenden viel schneller den RTW rufen" oder "es haben mehr Leute ein Handy, um Hilfe zu rufen" - letzteres erklärt den Anstieg im Vergleich zu zB 1995, aber nicht den von 2015 an.
 
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Einfach nur die Aussagen von Racer beachten, alles andere macht das Ganze kompliziert.
 
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