RigobertGruber
fashion victim
Da sich die Diskussion im Lance Armstrong Thread von der Frage 'Warum finden viele ihn unsympatisch?' zur Frage 'Darf man ihn unsympatisch finden?' entwickelt hat, dachte ich man könnte diese Frage auch anders formulieren. Bei einigen Etappen der diesjährigen Tour haben wir Dinge erlebt, die sonst eher in Fussballstadien beheimatet waren: Offene Ablehnung einzelner Fahrer und Teams bis zum Ausbuhen oder Bespucken. Unrühmlicher Höhepunkt dürfte die Behandlung die Jens Voigt in Alpe d´huez von Seiten zahlreicher deutscher Fans zuteil wurde gewesen sein.
Bislang war es ja eher so, dass man allen Fahrern die diese Strapazen auf sich nahmen Respekt und Bewunderung entgegenbrachte, unabhängig davon wen man nun in sein Herz geschlossen hatte. Speziell an der Strecke wusste man sich eigentlich immer ganz gut zu benehmen. Da dies vorbei zu sein scheint und auch die Presse den Leuten ja zu vermitteln versucht, wer nicht Gold holt, gehört auf den Scheiterhaufen, frage ich mich: Quo Vadis, Profiradsport? Stöcker wollen wir Armstrong nicht in die Speichen stecken, da dürften wir uns einig sein. Aber wollen wir ihn ausbuhen? Wollen wir Plakate hochhalten auf denen Vaterlandsverräter steht oder Moppelulle? Je nach persönlichen Vorlieben halt?
Aus meiner Liebe für den Fußballsport habe ich ja keinen Hehl gemacht. Diesen könnte ich mir ohne die nötigen (negativen) Emotionen gar nicht vorstellen. So bin ich bereits jetzt vollkommen aufgebracht darüber, dass der HSV am Samstag zu uns nach Bremen kommt. Ich meine jetzt schon die "Werder verrecke!"-Rufe zu hören und bereits jetzt bringe ich viel Zeit auf, um den HSV samt seinen Anhängern zutiefst zu verabscheuen. Nordderby, herrlich!! Darauf freut man sich das ganze Jahr, völlig egal wie man gegen Bayern spielt, der Tabellenplatz spielt keine Rolle, Verletzungen und Sperren auch nicht. Dieses Spiel muss gewonnen werden, völlig egal wie!
Nun ist mir natürlich völlig klar, dass dieses Denken gewisse Gefahren birgt. Immer wieder finden sich Leute die da nicht so genau trennen können und auf dem Parkplatz die dritte Halbzeit einläuten. Trotzdem: 99% aller Zuschauer können mit dieser Art Emotion umgehen, geniessen dies und kommen deshalb dorthin. Ist das auf den Radsport übertragbar, bzw. sollte es das sein?
Ich persönlich glaube es ja nicht. Mir genügt es Armstrong nicht zu mögen, ich halte die Klappe wenn er vorbei kommt, da muss ich nicht Buh schreien oder ein Schmähplakat enthüllen - all dies hebe ich mir für den HSV auf... :aufreg: Meiner Meinung nach hat dies beí einem Radrennen ebensowenig zu suchen, wie es beim Fussball elementar ist. Was denkt ihr? Sollten sich die Profis unserer Zuneigung und Bewunderung sicher sein oder müssen sie sich anderen Anforderungen stellen? Muss man Bergankünfte bald generell absperren? Werden wir in Zukunft noch diese Menschentrauben sehen wie beim Giro oder in den Pyrenäen, oder wird dies aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich sein? Gewinnt vielleicht das Team größere Bedeutung, dadurch dass sie die Protour-lizenz ja mehrere Jahre innehaben werden? Ich könnte mir vorstellen, wie die Teams dadurch an Profil gewinnen und der Fahrer in den Hintergrund rückt. Vielleicht führt das ja dazu, dass man in Zukunft eher Fan eines Teams ist und nicht so sehr des einzelnen Fahrers. Also, wie wird sich das Verhältnis zwischen Fans und Profis in den nächsten Jahren entwickeln? Geht es weiter wie bisher, ohne Sicherheitsmaßnahmen und alles geht gut? Ich bin da skeptisch.
Bislang war es ja eher so, dass man allen Fahrern die diese Strapazen auf sich nahmen Respekt und Bewunderung entgegenbrachte, unabhängig davon wen man nun in sein Herz geschlossen hatte. Speziell an der Strecke wusste man sich eigentlich immer ganz gut zu benehmen. Da dies vorbei zu sein scheint und auch die Presse den Leuten ja zu vermitteln versucht, wer nicht Gold holt, gehört auf den Scheiterhaufen, frage ich mich: Quo Vadis, Profiradsport? Stöcker wollen wir Armstrong nicht in die Speichen stecken, da dürften wir uns einig sein. Aber wollen wir ihn ausbuhen? Wollen wir Plakate hochhalten auf denen Vaterlandsverräter steht oder Moppelulle? Je nach persönlichen Vorlieben halt?
Aus meiner Liebe für den Fußballsport habe ich ja keinen Hehl gemacht. Diesen könnte ich mir ohne die nötigen (negativen) Emotionen gar nicht vorstellen. So bin ich bereits jetzt vollkommen aufgebracht darüber, dass der HSV am Samstag zu uns nach Bremen kommt. Ich meine jetzt schon die "Werder verrecke!"-Rufe zu hören und bereits jetzt bringe ich viel Zeit auf, um den HSV samt seinen Anhängern zutiefst zu verabscheuen. Nordderby, herrlich!! Darauf freut man sich das ganze Jahr, völlig egal wie man gegen Bayern spielt, der Tabellenplatz spielt keine Rolle, Verletzungen und Sperren auch nicht. Dieses Spiel muss gewonnen werden, völlig egal wie!
Nun ist mir natürlich völlig klar, dass dieses Denken gewisse Gefahren birgt. Immer wieder finden sich Leute die da nicht so genau trennen können und auf dem Parkplatz die dritte Halbzeit einläuten. Trotzdem: 99% aller Zuschauer können mit dieser Art Emotion umgehen, geniessen dies und kommen deshalb dorthin. Ist das auf den Radsport übertragbar, bzw. sollte es das sein?
Ich persönlich glaube es ja nicht. Mir genügt es Armstrong nicht zu mögen, ich halte die Klappe wenn er vorbei kommt, da muss ich nicht Buh schreien oder ein Schmähplakat enthüllen - all dies hebe ich mir für den HSV auf... :aufreg: Meiner Meinung nach hat dies beí einem Radrennen ebensowenig zu suchen, wie es beim Fussball elementar ist. Was denkt ihr? Sollten sich die Profis unserer Zuneigung und Bewunderung sicher sein oder müssen sie sich anderen Anforderungen stellen? Muss man Bergankünfte bald generell absperren? Werden wir in Zukunft noch diese Menschentrauben sehen wie beim Giro oder in den Pyrenäen, oder wird dies aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich sein? Gewinnt vielleicht das Team größere Bedeutung, dadurch dass sie die Protour-lizenz ja mehrere Jahre innehaben werden? Ich könnte mir vorstellen, wie die Teams dadurch an Profil gewinnen und der Fahrer in den Hintergrund rückt. Vielleicht führt das ja dazu, dass man in Zukunft eher Fan eines Teams ist und nicht so sehr des einzelnen Fahrers. Also, wie wird sich das Verhältnis zwischen Fans und Profis in den nächsten Jahren entwickeln? Geht es weiter wie bisher, ohne Sicherheitsmaßnahmen und alles geht gut? Ich bin da skeptisch.