• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Trainingsplan - Outdoor

NobbyNic

Aktives Mitglied
Registriert
19 Oktober 2014
Beiträge
2.194
Reaktionspunkte
1.801
Ort
Stuttgart
Hallo zusammen,

habe mal eine Erfahrung an die "Profis" unter Euch: ich habe mich jetzt einmal bei Enduco angemeldet um zu schauen, ob mir so etwas a) gefällt und b) Spaß macht. Gestern hatte ich meine erste Grundlagen/LIT Einheit mit 5x5sec Sprints. Ich fahre bei schönem Wetter natürlich Outdoor.

Und genau hier kommt mein "Problem": Bei jedem kleinen Hügel, bei jeder Ampel einfach andauernd komme ich außerhalb des vorgegebenen Wattbereichs.

So sah das ganze dann aus:

Enduco 1.jpg

Ist so etwas "normal" oder muss ich in Zukunft an jedem Hügel noch viel langsamer fahren?
Auf der Rolle ist das irgendwie einfacher ;)

Grüße
Daniel
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von pjotr

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Hallo zusammen,

habe mal eine Erfahrung an die "Profis" unter Euch: ich habe mich jetzt einmal bei Enduco angemeldet um zu schauen, ob mir so etwas a) gefällt und b) Spaß macht. Gestern hatte ich meine erste Grundlagen/LIT Einheit mit 5x5sec Sprints. Ich fahre bei schönem Wetter natürlich Outdoor.

Und genau hier kommt mein "Problem": Bei jedem kleinen Hügel, bei jeder Ampel einfach andauernd komme ich außerhalb des vorgegebenen Wattbereichs.

So sah das ganze dann aus:

Anhang anzeigen 1053518

Ist so etwas "normal" oder muss ich in Zukunft an jedem Hügel noch viel langsamer fahren?
Auf der Rolle ist das irgendwie einfacher ;)

Grüße
Daniel
Und wo genau liegt jetzt das Problem? Wer hat dir gesagt, daß du die Bereiche "strengstens" einhalten mußt. Wie hat man dir das überhaupt erklärt, wofür die sind? Hat man es dir überhaupt erklärt?

Natürlich ist das bei uns auch so.
 
Es geht mir jetzt eher darum, dass ich es einfach nicht schaffe, 28min Outdoor zwischen 124-194 Watt zu fahren- Hügel, Wellen, Ampeln, bergab, Gegenverkehr.
Das ist aber doch ganz normal. Entweder man hat Glück mit seiner Wohngegend oder eben nicht. Daher ist das Rollentraining auch deutlich effektiver weil man keine Roll- und Stehphase hat. Mir ist nicht klar was Du für eine Lösung erwartest 🤔
 
Hallo zusammen,

habe mal eine Erfahrung an die "Profis" unter Euch: ich habe mich jetzt einmal bei Enduco angemeldet um zu schauen, ob mir so etwas a) gefällt und b) Spaß macht. Gestern hatte ich meine erste Grundlagen/LIT Einheit mit 5x5sec Sprints. Ich fahre bei schönem Wetter natürlich Outdoor.

Und genau hier kommt mein "Problem": Bei jedem kleinen Hügel, bei jeder Ampel einfach andauernd komme ich außerhalb des vorgegebenen Wattbereichs.

So sah das ganze dann aus:

Anhang anzeigen 1053518

Ist so etwas "normal" oder muss ich in Zukunft an jedem Hügel noch viel langsamer fahren?
Auf der Rolle ist das irgendwie einfacher ;)

Grüße
Daniel

Nein. Bis zu einem gewissen Grad ist es völlig normal, dass Leistungswerte schwanken und den Zielbereich verlassen. Auf der Straße (oder auch im Gelände) ergeben sich durch Wind (inkl. Windschatten durch Gebäude, Büsche etc.), Topografie, Oberflächenbeschaffenheit, Masseträgheit, Position auf dem Rad, Dynamik der Gruppe/Mitfahrer etc. ständig schwankende Leistungsanforderungen. Wer sich einmal seine Wattdaten in einem Diagramm ohne die in vielen Softwarepaketen voreingestellte Glättung ansieht, dem wird auffallen, dass diese bedingt durch diese Einflussfaktoren fast schon einen "stochastischen" Charakter aufweisen und "wild" hin und her schwanken. Für den Trainingserfolg ist diese starke Schwankung weitgehend unproblematisch. Um das zu verstehen, muss man sich vergegenwärtigen, dass der Stoffwechsel nicht auf jede Schwankung sofort mit einer großen Veränderung reagiert. Nur weil man mal ein paar Sekunden in der Nähe der FTP pedaliert, kommt etwa nicht gleich der Fettstoffwechsel zu erliegen (was bei längeren Intervallen an der FTP der Fall ist.) . Als Faustregel kann man sagen, dass man unterhalb der FTP ca. 30 Sekunden eine deutlich andere Leistung treten muss, bevor sich im Stoffwechsel trainingsrelevante Änderungen einstellen (daher wird der gleitende 30 Sec-Durchschnitt auch bei der Berechnung der normalisierten Leistung herangezogen). Daher ist es für die Umsetzung eines erfolgreichen Trainings auch nicht erforderlich, Wattvorgaben "auf das Watt genau" einzuhalten.

Die in Deiner Einheit vorgesehenen 5 Sec. Sprints sind übrigens auch vor dem Hintergrund dieser Trägheit im Stoffwechsel zu interpretieren. Die Energie für diese kurzen Sprints kommt nämlich ganz überwiegend aus in der Zelle gespeichertem Kreatinphosphat. Der Stoffwechsel ist dabei anaerob-alaktazid. D.h. es wird dabei kein oder kaum zusätzlicher Sauerstoff verbraucht, noch zusätzliches Laktat produziert. (Die aerobe und anaerobe-laktaziden Stoffwechselkomponenten reagieren durch die Kürze der Belastung nicht oder allenfalls minimal.) Daher kann man solche kurzen Sprints gut in Grundlageneinheiten einbauen, ohne dass sie das Trainingsziel durch Laktatakkumulation etc. zu stark beeinflussen.
 
Daher kann man solche kurzen Sprints gut in Grundlageneinheiten einbauen, ohne dass sie das Trainingsziel durch Laktatakkumulation etc. zu stark beeinflussen.
Und wie und warum sollte es zu einer solchen Beeinflussung des Trainingsziels "durch Laktatakkumulation" kommen?
 
Danke Dir @pjotr für die gute und verständliche Erklärung. Lässt sich dass dann auch anhand meines Pulses bestätigen? Der steigt ja in der kürze der Zeit (bei einem leichten Antritt an der Ampel) auch nicht in den Schwellenbereich - obwohl die Wattzahl dort kurzzeitig rumgeistert.

Laut HF war es ja genau die LIT Einheit die mir der Plan vorgegeben hat

HF Bereich.JPG
 
@pjotr hat das sehr gut beschrieben.

Die Erfahrung wird Dir im Laufe der Zeit zeigen, wo welche Einheit am besten gefahren werden kann, denn dann meidet man instinktiv bei Intervallen so Strecken mit vielen Ampeln.

Ja richtig, der Puls hängt der Belastung immer etwas hinterher. Er kommt dann meist auch gaar nicht so hoch, wie bei längeren Belastungen im selben Wattbereich, denn der Körper ist darauf ausgelegt Energie zu sparen und wenn die Belastung so kurz ist, fährt er das System auch nicht bis zum Anschlag hoch.
 
Danke Dir @pjotr für die gute und verständliche Erklärung. Lässt sich dass dann auch anhand meines Pulses bestätigen? Der steigt ja in der kürze der Zeit (bei einem leichten Antritt an der Ampel) auch nicht in den Schwellenbereich - obwohl die Wattzahl dort kurzzeitig rumgeistert.

Laut HF war es ja genau die LIT Einheit die mir der Plan vorgegeben hat

Anhang anzeigen 1053591
Ja, der Puls ist in dem Fall ein ganz gutes Hilfsmittel.

PS: Man sollte sich aber vergegenwärtigen, dass der Puls bei schweren Trainingsblöcken über mehrere Tage und einer daraus resultieren angehäuften Ermüdung nur noch träge reagiert - die Hf weist dann quasi das umgekehrte Problem zu Powermeter-Daten auf. Dann sagt ein niedriger Puls nur noch bedingt etwas über die Einhaltung von Trainingsvorgaben.
 
Grundsätzlich musst du bei einem Trainingsplan der Outdoor gefahren wird an kurzen Kuppen oder Anstiegen teilweise gefühlt sehr stark vom "Gas" gehen. Ohne Plan drückt man sowas ja gerne kurz weg, mit einem Plan muss man sich da teilweise richtig einschränken! Das ist zumindest so meine Erfahrung dazu ;)
 
Grundsätzlich musst du bei einem Trainingsplan der Outdoor gefahren wird an kurzen Kuppen oder Anstiegen teilweise gefühlt sehr stark vom "Gas" gehen. Ohne Plan drückt man sowas ja gerne kurz weg, mit einem Plan muss man sich da teilweise richtig einschränken! Das ist zumindest so meine Erfahrung dazu ;)
Wieso? Warum muß man, wenn man "nach Plan" trainiert, sowas tun? Was würde da physiologisch gesehen passieren, was den Trainingseffekt einschränkt.

Wenn du sowas schreibst, muß man ja von einer gewissen Expertise deinerseits ausgehen. Also Belege bitte!
 
Danke für Eure Antworten. Ich geh gleich nochmal raus, heute stehen wieder 1,5 Std Grundlage/LIT auf dem Programm. Mal schauen wie es dieses mal wird
 
Zurück