• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Tour de Schwachsinn!

AW: Tour de Schwachsinn!

Hallo Leute,

ich möchte auch mal meine Meinung zum Thema sagen: Ich hab mir die 2.Etappe in Stavelot kurz vor Spa live angeschaut und ich muss sagen mir tun die Jungs schon leid wenn sie dann mit kaputten Knochen auf ihren Maschinen mit verschmerztem Gesichtsausdruck an die Zuschauer vorbeirollen. Aber man muß hier auch mal festhalten, das die Fahrer sich dafür entschieden haben ihren Beruf auf dem Fahrrad auszuüben, sprich wir reden hier nicht von Hobbyfahrern und wenn ich mich nun mal als Profi an der weltbekanntesten Rundfahrt beteilige dann muss ich halt so gut steuern können das ich auch in den Belgischen Ardennen bei Regen mein Arbeitsgerät im Griff habe, das gilt auch für die 3. Etape über Kopfsteinpflaster. Da muss ich mein Material so abstimmen das es hält und den Lenker festhalten und mit Kopf und Verstand über die Knubbel. Sicher schön ist das nicht aber es trennt die Spreu vom Weizen. Ein Schönwetterfahrer auf Autobahnen verdient meiner Meinung nach nicht ein Preisgeld von 1 Million im gelben Trikot. Außerdem solange ein Lance Amstrong noch nach der 2.Etappe in Spa am Teambus ein Interview geben kann als wäre er gerade aus der Dusche gekommen und wie ein Modell vor der Kamera steht kann die Tour ja noch nicht schwer genug sein. Traurig ist halt nur immer wieder bei der Tour das sich alles um die Topfahrer dreht sprich man hier nur auf Werbung und Kommerz setzt und dadurch die restlichen Wasserträger nie ihre wahren Qualitäten und Chancen jeweils zeigen dürfen und dann zurückgepfiffen werden!

So das war meine Meinung zu dem Thema.

Gruß
Dirk
 
AW: Tour de Schwachsinn!

Die Sprinter quälen sich doch auch über die Berge, warum sollte man dann die Klassementsfahrer nicht mal über das Kopfsteinpflaster scheuchen. Bei einer Rundfahrt gewinnt eben der vielseitigste Fahrer... ;)
Grade die erste Tourwoche ist aus vielen Gründen extrem sturzträchtig, wenn man dann bei einem Feld aus 200 Fahrern solche Abschnitte einbaut, wird es sehr gefährlich, es passen dort nun mal nicht 200 Leute in die erste Reihe, Stürze und verletzungen sind da vorprogrammiert. So etwas muss in einer dreichwöchigen Rundfahrt nicht sein. Wir sind wie schon einige richtig bemerkten bei einem Radrennen und nicht im Circus Maximus

Tja, wer sein Fahrrad nicht beherrscht fliegt halt raus. Ist mir in letzter Zeit immer öfters aufgefallen, dass viele Profis nur noch perfekt gepützelte Strassen befahren können, sonst geht nix mehr.

Tja, nur das jeder von denen die da fahren Ihr Rad um Grössenordnungen besser beherrscht, als die Grossmäuler hier aus dem Forum
 
AW: Tour de Schwachsinn!

Ich konnte die Etappe gestern leider nur in einer minimalen Zusammenfassung verfolgen, aber ich frage mich: Sind auf der 2. oder der gestrigen Etappe mehr Fahrer gestürzt? Nun, auf der 2. Etappe gabs zwar Öl, aber das sind die Tücken eines Straßenrennens, bzw. schlampiger Vorbereitung. Hier hätte sich Jens Voigt aufregen sollen!
Die Frühjahrsklassiker werden von so genannten Spezialisten gewonnen, aber sind die Rundfahrten Favoriten nicht auch Spezialisten? Ein Armstrong, ein Contador, die alles der einen bzw. den drei großen Rundfahrten unterordnen und sich somit auch auf diese spezialisieren?
Die Etappenpläne sind lange bekannt, man hätte die Klassiker mitfahren können, wenn die Paves ein völlig neues Pflaster (Wortspiel :p) sind.

Ich kann den Unmut eines Jens Voigt sehr gut verstehen, wenn mit Frank nicht nur ein guter Fahrer ausfällt, sondern auch "ein guter Freund", aber warum sind sie Sprachrohre der Fahrer nicht schon im Winter auf die Barrikaden gestiegen oder haben eine symbolträchtige neutrale Etappe gefahren, wenn alles so unmenschlisch ist?
Für die Spannung finde ich es gar nicht verkehrt, die Stürze bedauer ich natürlich zutiefst und wünsche allen Fahrern gute Besserung!
Aber bei allen Abständen und Verwirbelungen im Klassement: die Tour ist noch lang und wir haben beim Giro gesehen, dass noch einiges passieren kann ;)
 
AW: Tour de Schwachsinn!

die tour, wie gesagt, sollte der kompletteste fahrer gewinnen. also auch kopfsteinpflaster, zeitfahren, berge und was da sonst noch ist, muss beherrscht werden.
 
AW: Tour de Schwachsinn!

f.schleck wäre nun deiner meinung nach nicht ein "kompletter fahrer", obwohl er zu seinem sturz absolut nichts konnte (martin flog und er konnte nicht auswiechen), das wollte ich damit ausdrücken.

evans ist glaube ich einer der wenigen, der noch auf dem rad sitzen geblieben ist, da zeigt sich eben was mtb technik doch so mit sich bringt ;)
 
AW: Tour de Schwachsinn!

Bis in die 80er-Jahre war Kopfsteinpflaster auf der Tour ganz normal und niemand hat einen Wirbel drum gemacht. Im Norden Frankreich fuhr man eben ein paar Kilometer auf Paves. Wahrscheinlich hat damals auch der eine oder andere Fahrer darüber geschimpft, aber es war eben Geschäft.

Stürze gibt es doch permanent, auch auf anderen Belägen. Die Mannschaftskollegen von Christian Vandevelde hätten sich auch hinstellen können und wie Voigt lamentieren können, weil ihr Kapitän verletzt raus ist. Nur ist Vandevelde auf Asphalt gestürzt.
 
AW: Tour de Schwachsinn!

Die Tour sucht den besten, komplettesten Fahrer, nicht den besten Bergfahrer oder den besten Zeitfahrer.

Und da gehören eben Kopfsteinplasterpassagen in Frankreich ebenso dazu wie die Alpen oder die Flachetappen in der Bretagne.

Die Strecke ist Monate vorher bekannt und jeder (!) Fahrer und jedes Team hat Zeit genug gehabt, sich auf die entsprechenden Passagen vorzubereiten - z.B. bei den vielen Rennen, die dort im Frühjahr drüber gehen. Genauso machen sie es in den Bergen ja auch...

Und zu dem "bei einer Rundfahrt wollen alle 200 Fahrer in der ersten Reihe rein fahren": bei den Eintagesrennen ist das teilweise schlimmer, weil du da bereits das ganze Rennen abhaken kannst, wenn du zu spät dran bist. Die Tour entscheidet sich da nicht. Das kann man taktisch planen und angehen - wofür haben die denn Funk.

Wir reden hier nicht über Hobbyfahrer, sondern gut bezahlte, perfekt betreute Berufssportler. Die sollten mit solchen Gegebenheiten und der langen Vorbereitszeit entsprechend zurecht kommen können.
 
AW: Tour de Schwachsinn!

Ich finde der kompletteste Fahrer sollte die Tour gewinnen und ein kompletter Fahrer lässt sich auch auf Kopfsteinpflaster nicht abhängen, jedenfalls nicht soweit, daß er nach der 3. Etappe keine Chance mehr hat.

:daumen: ganz genau

und diesbezüglich hat mich Alberto gestern echt überrascht :rolleyes:

das war's dann aber auch schon mit den spanischen Überraschungen heute - hoffentlich :D
 
AW: Tour de Schwachsinn!

Die Jungs müssen schon ein bißchen Show bieten, sonst schau ich wieder Fussball

deshalb war die Tour schon immer was besonderes - ich erinnere mich auch gerne an die Passage de Gois, war auch was ganz besonderes
 
AW: Tour de Schwachsinn!

f.schleck wäre nun deiner meinung nach nicht ein "kompletter fahrer", obwohl er zu seinem sturz absolut nichts konnte (martin flog und er konnte nicht auswiechen), das wollte ich damit ausdrücken.

evans ist glaube ich einer der wenigen, der noch auf dem rad sitzen geblieben ist, da zeigt sich eben was mtb technik doch so mit sich bringt ;)

du weißt genau, dass ich es nicht so meine.... wenn nen sprinter beim spurt stürzt ist er für mich auch keine nullnummer. sowas gehört halt zum sport. es gibt zb genügend fussballer, die sich nen kreuzbandriss zuziehen ohne fremdeinwirkung.
 
AW: Tour de Schwachsinn!

f.schleck wäre nun deiner meinung nach nicht ein "kompletter fahrer", obwohl er zu seinem sturz absolut nichts konnte (martin flog und er konnte nicht auswiechen), das wollte ich damit ausdrücken.

evans ist glaube ich einer der wenigen, der noch auf dem rad sitzen geblieben ist, da zeigt sich eben was mtb technik doch so mit sich bringt ;)

er war halt zur falschen zeit am falschen ort, das hat aber überhauptnix mit kopfsteinpflaster zu tun, sondern kann immer passieren......der martin kann sich ja überall auf die fresse legen :D
 
AW: Tour de Schwachsinn!

eben gestern war doch auch ein sturz auf normaler straße, weil einer gegen den kantstein gebrettert ist. es hat halt was mit konzentration zu tun, die ich echt bemerkenswert finde über diese langen etappen.
 
AW: Tour de Schwachsinn!

Die Frage ist doch lächerlich! Natürlich gehört es in die Tour! Alles gehört da rein! Ein Sprinter könnte die Berge rauslassen und nur Flachetappen wünschen um die Tour zu gewinnen. Reine Zeitfahrer würden sich 10 Zeitfahren wünschen. Und Contador würde nur bergauf wollen. Die Tour ist kein Wunschkonzept und es ist peinlich und gar LÄCHERLICH was ein Voigt von sich gibt. Was wollen die noch? Abfahrten zu gefährlich, MZF zu gefährlich, Sprints zu gefährlich...Wem es nicht passt soll mit dem Radsport aufhören. Die Etappe war ganz normal. Die paar Kilometer auf den Paves sollte jeder Profi überleben. Die Stürze können auch auf nicht Paves passieren und das ist keine Ausrede. Einfach nur lächerlich was dort geschieht. Besonders Voigt kotzt mich an. Seine Aussage ist kindisch...der hat einen Freund verloren:)...Vllt. merkt ja Saxo, dass die Möglichkeit des Sieges immer unmöglicher wird und muss hier so eine Show abziehen, wie bereits auf der 1.Etappe. Beim Giro wurde auch eine Schlammschlacht geliefert und einges mehr und KEINER hat sich beschwert, wie über die paar Paves...EInfach nur lächerlich.
 
AW: Tour de Schwachsinn!

Der Radsport lebt wie kaum eine zweite Sportart von einzigartigen Momenten, von Dramatik und Tragik, von Triumph und Tragödie, von einmaligen und unwiederholbaren Geschichten. Und die größten Geschichten lieferte die Tour de France.

Der junge Franzose, der in einer Dorfschmiede seine Gabel selbst reparierte, aber eine Zeitstrafe bekam, weil ihm der Lehrling des Schmieds geholfen hatte.

Federico Bahamontes, der nach grandiosen Leistungen an den Anstiegen so viel Angst vor der Abfahrt hatte, daß er an der Passhöhe auf seine Konkurrenten gewartet hat und an einem Kiosk ein Eis aß, um nicht alleine abfahren zu müssen.

Tom Simpson, der mit einem tödlichen Cocktail von Aufputschmitteln im Blut am Mt. Ventoux nahe der Bewußtlosigkeit vom Rad fiel und den herbeieilenden Zuschauern und Reportern noch sterbend entgegen röchelte, sie sollen ihn wieder auf sein Rad setzen.

Jacques Anquetil, der akzeptierte aber ungeliebte Champion, der den Liebling der Massen Raimond "Poupuo" Poulidor in einem Jahr nur besiegen konnte, weil er es verstand, seine Leiden hinter einem eingefrorenen Grinsen zu verbergen.

Greg Lemond, der am letzten Tag in Paris dem schon als sicheren Toursieger gehandelten Laurent Fignon noch den Titel durch einen phänomenalen Zeitfahrsieg entriss.

Lance Armstrong, der an Krebs erkrankte, dem die Ärzte praktisch keine Chance mehr gaben, der zurückkam um die Tour sieben mal in Folge zu gewinnen.

Joseba Beloki, der in überragender Form und als großer Herausforderer in einer Abfahrt stürzte und sich schwer verletzte, als sein Schlauch von der Felge sprang.

Diese Triumphe und Tragödien machen den Radsport aus.

"Wenn du die Tour so liebst wie, häntst du dich rein bis zum Tod." Greg Lemond (dreifacher Toursieger)

"Ich gewinne, weil ich mich am meisten quälen kann." Eddy Merckx (fünffacher Toursieger)

"Vielleicht sieht man mir das Leiden nicht so an, aber ich quäle mich wie jeder andere." Miguel Indurain (fünffacher Toursieger)

"An manchen Anstiegen würde ich sogar aus Pfützen trinken, nur um an Flüssigkeit zu kommen." Erik Zabel (sechsfaher Gewinner des grünen Trikots)
 
AW: Tour de Schwachsinn!

Der Radsport lebt wie kaum eine zweite Sportart von einzigartigen Momenten ....

Tom Simpson, der mit einem tödlichen Cocktail von Aufputschmitteln im Blut am Mt. Ventoux nahe der Bewußtlosigkeit vom Rad fiel und den herbeieilenden Zuschauern und Reportern noch sterbend entgegen röchelte, sie sollen ihn wieder auf sein Rad setzen.

Ein, vielleicht DER, wahrhaftige Höhepunkt des Radsports. :bier:
 
AW: Tour de Schwachsinn!

Ein, vielleicht DER, wahrhaftige Höhepunkt des Radsports. :bier:

Ach so ein Schmarrn. Eine unglaubliche Tragödie, ein Mann der zugrunde gegangen ist, weil er dachte, seinen eigenen Körper durch solche Dinge besiegen zu können. Der Tod von Tom Simpson war eine der schwärzesten Stunden des Radsports.

Und doch ist es etwas anderes, als in vielen anderen Sportarten. Tom Simpson hat gedopt, hat betrogen, wollte sich einen Vorteil verschaffen. Der Betrug, mit dem er sich den Sieg holen wollte, war sein Todesurteil. Auch dieser Tod wurde zum Mythos. So dunkel diese Stunde auch war, der Radsport hat es verstanden, sie in seine Geschichte aufzunehmen. Es wird nicht verleugnet oder totgeschwiegen.

Unter den französischen Rennradfahrern ist es bis zum heutigen Tag üblich, daß man, fährt man den Mt. Ventoux hinauf, an jener Stelle an der sich diese schreckliche Tragödie ereignet hat und die durch ein Mahnmal gekennzeichnet ist, kurz stehenbleibt und vor dem Gedenkstein eine Kleinigkeit niederlegt. Eine Trinkflasche, einen Imbus-Schlüssel, ein Schlauchtäschchen oder ähnliches, in Gedenken an jenen Mann, der hier seinen Versuch, unsterblich zu werden, mit dem Leben bezahlt hat.



Tut mir leid, daß das jetzt Off-topic wurde, aber diesen Kommentar von Erich-Erbse konnte ich nicht so stehen lassen.
 
Zurück