Tour de France 2024

[TarMcDreck]

Ich hab zwischenzeitlich noch ne "Haltungsstudie" gemacht, als die Motorradkamera mal langsam am Peloton entlang gefahren ist. Es kam ein Fahrer nach dem anderen ins Bild. Bei manchen hab ich noch zu meiner Frau gesagt "Bikefitting wird überbewertet, wenn ich sehe, wie beschissen manche auf den Mühlen sitzen."

Dann kam Yates ins Bild und ich sag noch: "Guck dir den an! Der sitzt aufrecht wie am Esstisch und hockt mit dem A***loch vorne auf der Sattelspitze!"

Jetzt weiß ich, warum! Er konnte nicht mehr anders...

Ich würde eher sagen, Team UAE hat einen sehr modernen Bikefitter. Pogi fährt 165er Kurbeln und sitzt weiter vorne auf dem Sattel als üblich (Knie sichtbar vor Pedalachse). Das macht die Hüfte etwas auf. Das meine ich gestern bei Yates genauso gesehen zu haben. Er hat auf mich auch nicht kaputt gewirkt.

https://www.bikeapp.io/blog/analyzing-pogacar-winning-position-at-strade-bianchi

 

[mss]

Das selbe wie immer vor der Tour oder am Ruhetag.

• Exakte Prognosen über den weiteren Verlauf (die dann natürlich nicht eintreten werden)
• Dopingdebatte
• ...

Na dann mal los.

Zum Thema Doping:
Wer sich ein Bild verschaffen möchte kann sich die Seiten
https://www.doping-archiv.de/
https://www.cycling4fans.de/
anschauen. Die sind auch im Doping Thread verlinkt.
Danach mag jeder seine Schlüsse ziehen, aber auch die sind kein Beweis.

Exakte Prognose:
Wie geht es weiter in den nächsten Etappen?

Die 16te ist für die Sprinter, 17+18 evtl. für Ausreißer.
Das JV in den letzten drei Etappen nochmal etwas versuchen wird, ist relativ klar.
Angriffe wären in der 19ten Etappe am zweiten (Cime de la Bonette) oder dritten Berg (Isola) möglich.
Die Etappe dürfte nur einen Angriff im letzten Berg (Col de la Couillole) erlauben.
Das Zeitfahren ist imho ähnlich zu dem im letzten Jahr wo JV immerhin 1:38 auf Tadej rausgeholt hat.

Die Form und Vorrausetzungen der Beiden sind unterschiedlich zum letzten Jahr und ohne Einbruch von Pogi wird es für JV verdammt schwer.
Aber bis Etappe 10 war JV aus Sicht vieler "Experten" noch im Soll: auf den Klassikeretappen, im Zeitfahren und beim Gravel konnte Pogi relativ wenig Zeit herausfahren. Nach Etappe 11 wurden JV sogar mehr Chancen eingeräumt die TdF zu gewinnen. Erst jetzt mit den Etappen 14+15 scheint TP der große Favorit zu sein.

Kann/ wird sich das nochmal ändern? Kommt die große dritte Woche von JV und/oder der erwartete Giro-bedingte Einbruch von Pogi? Liegen JV die Alpen mehr als die Pyrenäen und holt er sich dort ein paar Minuten? Nimmt JV Pogi im Zeitfahren wieder mehr als eine Minute ab?

 

[cycling2024]

Ich schaue seit Indurain Radrennen, und ich bilde mir ein sagen zu können, wenn was nicht mehr stimmt.
Und dieses Gefühl habe ich seit Corona. Da sind die Leistungen förmlich explodiert.
Und seitdem jedes Jahr nochmal ein Stück dazu gekommen.
Außerdem scheinen manche Fahrer nicht mehr müde zu werden und über unerschöpfliche Energie zu verfügen.

Galibier war ja schon wild, aber die Leistung gestern war nur noch absurd.

Möchte ja nicht wissen, was los wäre, wenn Pogi gestern nicht dabei gewesen wäre, und Vingo seine Zeit von gestern gefahren hätte. Er sah sich letzes Jahr schon Dopinganschuldigungen ausgesetzt, und ist dieses Jahr mind genausogut.

Aber bei Mister Niceguy hört man erstaunlicherweise auch von der Fachpresse kein raunen, und das bei seinem Teamumfeld.
Finde ich zumindest erstaunlich.

Seit 100 Jahren gibt es dieses Spiel doch schon, was soll sich denn geändert haben…
Gucken und genießen oder einfach lassen!

Das Rekorde gebrochen werden ist doch auch völlig normal, Training/Recovery und Ernährung sind die letzten 10 Jahre alleine so viel besser geworden und das Material/Aero gewiss nicht schlechter.
Dann hat man momentan ein Ausnahmetalent und einen überragenden Bergahrer.

Der Berg gestern wurde quasi wie ein Zeitfahren gefahren, das Tempo wurde nie rausgenommen.

 

[Teutone]

Man merkt aber, wie auch wir an einem Ruhetag aufpassen müssen, nicht komplett raus zu kommen, aus dem Flow. Etwas runterfahren, Beine hoch, okay, aber wenn wir nicht auch am Montag etwas klugscheißen, in Frage stellen, beleidigen, dann wird's am Dienstag wieder richtig schwer, reinzukommen.

Dann hängen wir da, Dienstag ist Sprintetappe: Cav drückt erst Wout in die Bande, und singt "Hello Afrika!" von Dr. Alban, während er Girmay mit abgesprungener Kette versägt.. und wir hier so, "Das wird die Jury schon korrekt bewerten, und Kettenabwürfe kommen selbst bei Campa vor." Das kanns nicht sein.

 

[rennradler1]

Ich vermute Wout ist dieses Jahr sauber.

 

[iamgroom]

Man merkt aber, wie auch wir an einem Ruhetag aufpassen müssen, nicht komplett raus zu kommen, aus dem Flow. Etwas runterfahren, Beine hoch, okay, aber wenn wir nicht auch am Montag etwas klugscheißen, in Frage stellen, beleidigen, dann wird's am Dienstag wieder richtig schwer, reinzukommen.

Dann hängen wir da, Dienstag ist Sprintetappe: Cav drückt erst Wout in die Bande, und singt "Hello Afrika!" von Dr. Alban, während er Girmay mit abgesprungener Kette versägt.. und wir hier so, "Das wird die Jury schon korrekt bewerten, und Kettenabwürfe kommen selbst bei Campa vor." Das kanns nicht sein.

Das Wetter heute ist gut. Ich empfehle eine ausgedehnte Feierabendrunde.

 

[ironmind]

Also dass das Training so einen Unterschied machen soll, kann ich nicht glauben... Ulle ist damals bestimmt tausende Kilometer Vorbereitung gefahren und viele haben ja auch Höhentrainingslager gemacht.

Ulle hat doch in den letzten Wochen regelmäßig gesagt, dass wenn er wie heute trainieren und essen würde, er damals noch viel schneller/besser hätte fahren können.

Es gibt so viele Faktoren, die die Leistungssteigerungen erklären. Gerade das veränderte/optimierte Training sowie die Ernährung. Das sollte doch sogar jeder Hobbyathlet merken, um wie viel besser die Leistung heutzutage ist im Vergleich zu früher mit dem Motto "Essen und Trinken ist ein Zeichen der Schwäche". Zudem ist die Leistungsdichte heute viel höher, da u. a. Talente viel einfacher und besser in den Leistungssport integriert werden können. Es ist völlig absurd den heutigen* Profi-Sport im Allgemeinen mit dem von vor 20 Jahren zu vergleichen.

Edit: *saubereren

 

[AlexExtreme]

Gestern bei "The Breakaway" hat man versucht, aus meiner Sicht, künstlich Spannung um Platz 1 herbeizureden. Jonathan Vaughters hat die Möglichkeit eingeräumt, dass Vingegaard über den Ruhetag und die drauf folgenden Sprintetappen die "Trainingsreize" der letzten Etappen verarbeitet und dadurch besser wird. Das will ich jetzt nicht ausschließen. Aber der Leistungsabstand zu Pogi scheint mir zu groß zu sein, dass auch das nicht reichen wird. Und Tadej scheint spätestens seitdem er den einen Sprint gegen Jonas verloren hat, wesentlich konservativer zu fahren als sonst. Gestern hat er ja auch erst attackiert, als er sich quasi sicher war, dass Jonas am Limit war.

Ich sehe nicht, dass Vingegaard den Zeitabstand nochmals gut machen kann. Tatsächlich sieht doch bisher alles danach aus, dass Pogacar noch mehr Zeit rausfahren wird.

 

[Andy28]

Man merkt aber, wie auch wir an einem Ruhetag aufpassen müssen, nicht komplett raus zu kommen, aus dem Flow. Etwas runterfahren, Beine hoch, okay, aber wenn wir nicht auch am Montag etwas klugscheißen, in Frage stellen, beleidigen, dann wird's am Dienstag wieder richtig schwer, reinzukommen.

LOL

 

[Teutone]

..dass wenn er wie heute trainieren und essen würde, er damals noch viel schneller/besser hätte fahren können.

Man stelle sich vor, man hätte Ulle gesagt, "Du darfst, Du musst mehr Essen!" Das wäre tatsächlich seine Zeit gewesen.

 

[....]

Ulle hat doch in den letzten Wochen regelmäßig gesagt, dass wenn er wie heute trainieren und essen würde, er damals noch viel schneller/besser hätte fahren können.

Es gibt so viele Faktoren, die die Leistungssteigerungen erklären. Gerade das veränderte/optimierte Training sowie die Ernährung. Das sollte doch sogar jeder Hobbyathlet merken, um wie viel besser die Leistung heutzutage ist im Vergleich zu früher mit dem Motto "Essen und Trinken ist ein Zeichen der Schwäche". Zudem ist die Leistungsdichte heute viel höher, da u. a. Talente viel einfacher und besser in den Leistungssport integriert werden können. Es ist völlig absurd den heutigen* Profi-Sport im Allgemeinen mit dem von vor 20 Jahren zu vergleichen.

Edit: *saubereren

Stellt sich halt die Frage, ob bessere Ernährung und optimiertes Training Epo schlägt In dem Sinne würde ich nicht unbedingt von sauberem Sport reden. Aber ist ja letztlich auch egal, solange Spannung gegeben ist. Was die Fahrer sich dann einschmeißen juckt mich reichlich wenig. Ob sich die Leistungsdichte aber insgesamt gesehen wirklich erhöht hat, weiß ich nichtmal...
Solange keiner den Alpe d`Huez Rekord von Pantani knackt kann ich beruhigt schlafen

 

[Andy28]

Das es so substanz-los abgeht im Radsport, kann ich irgendwie nicht glauben... Wir kennen halt nur noch nicht Epo 2.0, oder es gibt kein Test dafür.

 

[eins4eins]

Gestern bei "The Breakaway" hat man versucht, aus meiner Sicht, künstlich Spannung um Platz 1 herbeizureden. Jonathan Vaughters hat die Möglichkeit eingeräumt, dass Vingegaard über den Ruhetag und die drauf folgenden Sprintetappen die "Trainingsreize" der letzten Etappen verarbeitet und dadurch besser wird. Das will ich jetzt nicht ausschließen. Aber der Leistungsabstand zu Pogi scheint mir zu groß zu sein, dass auch das nicht reichen wird. Und Tadej scheint spätestens seitdem er den einen Sprint gegen Jonas verloren hat, wesentlich konservativer zu fahren als sonst. Gestern hat er ja auch erst attackiert, als er sich quasi sicher war, dass Jonas am Limit war.

Ich sehe nicht, dass Vingegaard den Zeitabstand nochmals gut machen kann. Tatsächlich sieht doch bisher alles danach aus, dass Pogacar noch mehr Zeit rausfahren wird.

Natürlich versuchen sie die Spannung hochzuhalten. Aber durch ist die Tour für Pogacar auch noch lange nicht. Vor einem schlechten Tag ist niemand sicher.
Man hat doch letztes Jahr gesehen wie schnell es gehen kann. Es reicht ja schon wenn der Magen kurz rebelliert und keine Energie in den Beinen ankommt. Vielleicht wirds auch noch mal richtig heiß in den Alpen.

 

[*cl*]

jetzt noch kurz ein exkurs zu hookless und zur preissteigerung von rennrädern, und wir haben das ganze bingo voll!

Nee, da fehlt wieder die Disc vs. Rimbrake Geschichte.

 

[*cl*]

Die ersten Hersteller reduzieren Ihre UVPs fürs Modelljahr 2025. Um hier mal was positives reinzubringen

nicht soviel...!

 

[Labbeduddel]

Stellt sich halt die Frage, ob bessere Ernährung und optimiertes Training Epo schlägt In dem Sinne würde ich nicht unbedingt von sauberem Sport reden. Aber ist ja letztlich auch egal, solange Spannung gegeben ist. Was die Fahrer sich dann einschmeißen juckt mich reichlich wenig. Ob sich die Leistungsdichte aber insgesamt gesehen wirklich erhöht hat, weiß ich nichtmal...
Solange keiner den Alpe d`Huez Rekord von Pantani knackt kann ich beruhigt schlafen

Dopingmittel helfen halt auch nur begrenzt, wenn die die Ernährung vernachlässigt wird. Sie Ulle 1998 auf dem Weg zum Galibier.

Ob alle Profis clean sind, kann keiner sagen. Abgesehen davon gibt es einen Blutpass. Selbst wenn es unbekannte oder nicht-testbare Medikamente gibt, so würde man diese im veränderten Blutbild nachweisen können. Auch sehe ich keine Leistungsexplosionen von Fahrern. Es gibt natürlich Steigerungen, aber keine Explosionen, wie früher.

Die ganze Diskussionen wird langsam langweilig. Es ist eine super und spannende Tour. Und nur weil irgendein Magazin glaubt, die Watt-Werte ermitteln zu können, ist das Geschrei wieder groß. Was bringen Werte wie: W/kg, wenn die Leistung grob ermittelt und das genaue Gewicht unbekannt ist? Das ist wie, wenn man seine Geschwindigkeit abeschätzt, in dem man auf die Distanz zweier Bäume abschätzt und die Sekunden beim Vorbeifahren zählt...

 

[cycling2024]

Stellt sich halt die Frage, ob bessere Ernährung und optimiertes Training Epo schlägt In dem Sinne würde ich nicht unbedingt von sauberem Sport reden. Aber ist ja letztlich auch egal, solange Spannung gegeben ist. Was die Fahrer sich dann einschmeißen juckt mich reichlich wenig. Ob sich die Leistungsdichte aber insgesamt gesehen wirklich erhöht hat, weiß ich nichtmal...
Solange keiner den Alpe d`Huez Rekord von Pantani knackt kann ich beruhigt schlafen

Den Alpe d`Huez Rekord würde sie mit dem Verlauf von gestern auch komplett zerlegen.
Das ganze Feld ist heute einfach schneller, in 30 Jahren ist es dann wieder so...

Die Leistungsdichte ist gewiss deutlich dichter, dass liegt daran das alles viel Professioneller geworden ist.
Kommt von den Fahrern heute einer mit 2-3 kg über seinem Optimum dann hat er ein Problem.
Früher war das gewiss nicht so extrem.
Was haben alle immer sich über Froome lustig gemacht das er so spackelig aussieht, aber das ist heute normal wenn die in den Bergen etwas holen wollen.

Kaum vorstellbar das ein Fahrer heute mit über 70kg eine Tour gewinnt, dass war früher möglich. (Armstrong Ullrich und Indurain werden das alle gehabt haben)
Natürlich haben wir auch keine 100km+ Zeitfahrkilometer mehr, wäre schön wenn sich das wieder ändern würde. Vllt. sind dann die GK Fahrer wieder etwas "schwerer".

 

[giant-l]

Vllt. sind dann die GK Fahrer wieder etwas "schwerer".

Mal abgesehen davon, dass die GK-Fahrer (also zumindest die, die vorne sind ) beim Zeitfahren auch nicht schlecht sind - viele Tage in den Bergen schlagen ein oder zwei Tage Zeitfahren, oder?

 

[pj1967]

Einzige Ausnahme, wenn auch hier irgendwann die "E" Sache Einzug hält (was tatsächlich prognostiziert wird....so nach dem Motto dann muss man Akkumanagment betreiben etc.)...dann bin ich endgültig raus.

Wer prognostiziert das denn?

 

[cycling2024]

Mal abgesehen davon, dass die GK-Fahrer (also zumindest die, die vorne sind ) beim Zeitfahren auch nicht schlecht sind - viele Tage in den Bergen schlagen ein oder zwei Tage Zeitfahren, oder?

50km flaches Zeitfahren sind schon gewaltig, die Fahrer werden dadurch jedenfalls eher mehr als weniger auf den Knochen haben.