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Thema Sattelhöhe

1. ganz einfach, Faustformeln sind Faustformeln. Grob und mit Chance in die richtige Richtung. (*)
2. Was Du an Beschwerden beschreibst habe ich bei zu hohem Sattel. Muss aber nichts heißen.
3. Das für mich beste Fitting bzgl. Höhe ist so hoch wie möglich, ohne daß das Becken kippt (bei normalem Streckentritt). Da brauchst Du halt einen, der Dir nachfährt und schaut.
4. Die richtige Höhe fühlt sich für mich zu Saisonbeginn auch immer zu niedrig an. Ist sie dann aber doch nicht.

(*)Sorry @Teutone so seh ich das auch für "Lenker muss die Vorderachse verdecken" Kann helfen, muss aber nicht. Und das mit der Ferse ist schon deshalb leider völlig unpraktikabel, weil es kaum einer alleine und ohne zusätzliche Messung schafft, dabei das Becken waagerecht zu halten, wenn man denn das Rad senkrecht halten kann. Da kippelt man unbemerkt mal locker +/-2cm. Wo ist denn dann die Wahrheit?
 
1. ganz einfach, Faustformeln sind Faustformeln. Grob und mit Chance in die richtige Richtung. (*)
2. Was Du an Beschwerden beschreibst habe ich bei zu hohem Sattel. Muss aber nichts heißen.
3. Das für mich beste Fitting bzgl. Höhe ist so hoch wie möglich, ohne daß das Becken kippt (bei normalem Streckentritt). Da brauchst Du halt einen, der Dir nachfährt und schaut.
4. Die richtige Höhe fühlt sich für mich zu Saisonbeginn auch immer zu niedrig an. Ist sie dann aber doch nicht.

(*)Sorry @Teutone so seh ich das auch für "Lenker muss die Vorderachse verdecken" Kann helfen, muss aber nicht. Und das mit der Ferse ist schon deshalb leider völlig unpraktikabel, weil es kaum einer alleine und ohne zusätzliche Messung schafft, dabei das Becken waagerecht zu halten, wenn man denn das Rad senkrecht halten kann. Da kippelt man unbemerkt mal locker +/-2cm. Wo ist denn dann die Wahrheit?

Wie gesagt, es geht drum, sich mal wieder „zu erden“, und zu merken, ob man totalen Blödsinn verzapft hat. Auch den Fersentest sollte man in der Tat nicht mal eben so, sondern durchaus in Ruhe und penibel machen.

Wenn allein, stelle ich mich mit Rennrad dazu an die Wand/Türrahmen, natürlich möglichst senkrecht, so dass man nur vorn mit dem Lenker angelehnt ist. Kleiner Balance-Akt, aber geht. Dann beide Fersen auf die Pedale und langsam gefühlvoll rückwärts treten. Dabei merkt man dann, wenn man etwas in den unteren Rücken reinhorcht, schon ganz gut, ob man kippelt oder nicht. Das Rückwärtstreten ist jetzt nicht mit normalem Treten zu vergleichen, mit einer gerade so berührenden Ferse stockt das etwas, aber es geht.

Wenn man das Rad so eingestellt hat, dann fährt man erstmal eine Tour und horcht in sich rein. Nächsten Tag kann man ggf. mal so kleine Schritte von 1-2 mm machen. Allerdings nicht zuhause, sondern irgendwann nach dem losfahren, dann hat man ein besseres Gefühl für die gerade gemachte Veränderung. Dann 10 Km mit verschiedenen Intensitäten radeln und vielleicht mal wieder zurückstellen und wieder horchen.

Dieses Testen und Horchen ist letztlich auch viel wichtiger als die Formeln. Denn die wenigsten Formeln berücksichtigen die Kurbellänge, und keine Formel (und auch nicht der Fersentest) berücksichtigt z.B. die Cleatposition. Experimentelle Trends gehen in die Richtung, die Cleats immer mehr nach hinten zu holen (insbes. bei Trias und Zeitfahrern), selbst Joe Friel fährt seine Cleats mit besonderen Schuhen quasi unterm Mittelfuß.

Das führt dazu, dass man die Sattelhöhe nochmals einige mm tiefer setzen muss. Wieviel, weiß keine Formel. Will nur sagen, ne Formel ist nicht alles.

Das mit der verdeckten Achse ist, wie gesagt, einfach ein guter Anhaltspunkt, um Leute, die im „Stack & Reach-Nirvana“ komplett die Orientierung verloren haben, mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Denn prinzipiell stimmt der Ansatz. Und wer die Vorderachse weit hinterm Lenker sieht, der sitzt halt falsch. Auch wenn das schlimmstenfalls bedeutet, dass man einen zu großen Rahmen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann das Ilio-Sakral-Gelenk sein oder der Piriformis. Wird sehr gerne gereizt wenn man etwas zu hoch sitzt. Wenn die Schmerzen langsam über Tage eher verschwinden war die Höhenkorrektur genau richtig.
Wenn das nicht ganz aufhört kann man noch mal Millimeterweise runtersetzen. Nicht Zentimeter-Schritte. Nur noch ganz wenig in eine Richtung und abwarten.
 
@Teutone ich bin ja bei Dir, was das "in sich reinhorchen" angeht, nur der TE weiß aktuell ja gar nicht, was er hört. Und die Prozedur, die Du beschreibst, um mit der Ferse auf dem Pedal, das hört sich für mich auch so an, als müsse man da wissen was man tut und fühlt. Das mit dem in Fahrt kippenden Becken hat sich für mich halt am günstigsten erwiesen, weil alles mit eingeht, was bis zum Hüftgelenk zählt. Beingeometrie, Kurbellänge, individueller Bewegungsablauf, also wie sehr man "spitzelt", Schuhe, Cleats, Setback, Sattelkippung, und das dann auch noch in echter Fahrt. (Rolle geht hilfsweise, aber wozu der Aufwand? Nur, wenn der einzige Helfer, den man bekommt eine Kamera ist)
Ich weiß, auch die Methode hat den üblen Geruch eines Dogmas, aber sie funktioniert bei mir anhaltend, und erlaubt eine externe Beurteilung durch mäßig qualifizierte Helfer. Das ist eine der Geschichten, die man sich tatsächlich über U-Tube Videos anschauen kann.
 
Du schreibst , dass du von Anfang an Schwierigkeiten mit der Position hattest. Ich werfe mal das Thema Muskulatur in den Raum. Ein gut eingestelltes Rad ist super, aber wenn der Körper damit nicht zurechtkommt, kann man viel rumprobieren und findet doch keine Lösung. Muss bei dir nicht zutreffen, ich wollte es einfach erwähnen, da ja auch immer wieder Leute mitlesen, die Rücken haben. Das Stärken und Dehnen von Rumpf- und Beckenmuskulatur kann einen gewaltigen Beitrag leisten.
Wir wissen ja nicht, was du sonst so machst, was für eine Haltung du im Alltag hast usw.
Eine Ferndiagnose ist da wirklich schwierig und ich muss @whitewater zustimmen: wenn einem die Erfahrung zum Reinhorchen fehlt, man noch nie richtig gut gesessen hat, kriegt man es allein unter Umständen nicht hin.

Wenn du schon eine Weile damit beschäftigt bist und nicht zum Ziel kommst, dann würde ich über ein Bikefitting nachdenken.
 
Dehnen! Guter Punkt @claire ! Muss ich tatsächlich mehrfach die Woche. Würde ich mir mal von einem Physiotherapeuten zeigen lassen. Leider kompensieren sich sitzende Tätigkeit und Radfahren nicht gegenseitig, sondern tragen beide dazu bei, daß die Hüftbeuger bzw. die vordere Rumpfmuskulatur verkürzt (die orthopädisch besser gebildeten mögen hier die korrekten Termini liefern).
Allerdings habe ich die Beschwerden dann nicht direkt nach dem Fahren und sie verschwinden, sondern sie bauen sich nach dem Fahren langsam auf.
 
Danke für die Tipps!
Ich denke bei der Muskulatur bin ich ganz gut aufgestellt. Regelmäßiges Laufen, Zirkeltraining (quasi alle Grundübungen) 4x/Woche und täglich am Abend ein paar Dehnübungen.
Trotz Bürojob habe ich sonst mit dem Rücken keine Probleme. Daher schließe ich das Thema erstmal aus.
 
Nur so als weiteren Stützpunkt, zur Orientierung: Ich habe die Sattelhöhe auf 74,5cm bei Schrittlänge 85,5cm. Eingestellt nach "keine (minimale) Beckenrotation".
Ich denke auch die Fußlänge (Schuhgröße) und die individuelle Fußneigung über dem Pedal spielen da merklich mit rein.
 
Beschwerden von falschen Sitzen äußern sich sehr häufig auch sehr individuell. Hüfte und LWS kann zu hohes Sitzen sein. Bei mir kommen diese Schmerzen, wenn ich zu lang sitze.
Mein Tipp zur Grundeinstellung:
  • eventuell 0,5cm tiefer als die leidige Formel. Mich Setzte Komsport 1,5cm tiefer als die Formel.
  • Knielot +/- 1cm. Entwerder vorne an der Kniescheibe, oder 1cm dahinter das Lot fällen.
  • STI näher zum Körper montieren, oder kürzen Vorbau wählen.
  • Hüftbeuger dehnen.
Dann alles erstmal "erfahren".
 
Unterer Rücken/Hüfte. Fühlt sich steif, verkrampft an mit leichten Schmerzen nach/während einer langen Tour.
Sobald ich dann vom Rad steige ist nach einigen Minuten alles wieder okay.
Zu bedenken wäre evtl. auch, dass dein Rücken, insbesondere der untere Rücken, evtl. auch der Po muskulär zu schwach ist. Wenn ich früher längere Ausfahrten "mit viel Druck auf dem Pedal" gemacht habe, merkte ich meinen unteren Rücken irgendwann während der Fahrt - es hat richtig in der Lendengegend nach unten gezogen, ich fühlte mich verkrampft oder versteift, was sich nach der Ausfahrt aber gelegt hat. Seit ich konsequent auf Rumpf-/Rücken-Kräftigung (Stabi) achte, ist es deutlich besser geworden.

An meiner Radeinstellung hat sich nichts geändert.
 
@whitewater
4. Die richtige Höhe fühlt sich für mich zu Saisonbeginn auch immer zu niedrig an. Ist sie dann aber doch nicht.
Mit dem Problem(Hausgemacht) kämpfe ich auch immer.
Meine Theorie: Werden unsere Beine über die Winterzeit länger? Bischen Knorpelaufbau im Knie +Fußgelenk, was sich im Frühjahr wieder staucht?
Auf so blöde Ideen komm ich beim Training :D
 
Und das mit der Ferse ist schon deshalb leider völlig unpraktikabel, weil es kaum einer alleine und ohne zusätzliche Messung schafft, dabei das Becken waagerecht zu halten, wenn man denn das Rad senkrecht halten kann. Da kippelt man unbemerkt mal locker +/-2cm. Wo ist denn dann die Wahrheit?
Sofern möglich kann man den linken Kurbelarm um 180° versetzt montieren, dann hat man, falls die Beine nicht arg unterschiedlich lang sind, einen ganz guten Anhaltspunkt.
 
Sofern möglich kann man den linken Kurbelarm um 180° versetzt montieren, dann hat man, falls die Beine nicht arg unterschiedlich lang sind, einen ganz guten Anhaltspunkt.
Mach wie Du willst. Ich halte von dem ganzen Ansatz nicht viel. Abgesehen davon, daß 180 Grad bei Vierkant geht. Bei vielen moderneren Kurbeln schwierig.
 
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