Amerikanische und deutsche Ermittler sind einer Kreditkartenbetrüger-Bande auf die Spur gekommen. Zwei Kaiserstühler wurden bisher festgenommen und angeklagt. Die Männer stünden im Verdacht, Kreditkarten mit Zahlungsgarantie gefälscht zu haben, sagte die Freiburger Staatsanwältin Marion Uschi am Freitag. Es handle sich aber offenbar um eine international agierende Gruppe, betonte sie. Diese habe tausende Datensätze von amerikanischen Kreditkartenkonten ausspioniert und mit gefälschten magnetischen Kreditkarten Geld abgehoben.
„Die haben wir gerade noch rechtzeitig erwischt“, sagte die Staatsanwältin. Die zwei angeklagten Männer im Alter von 25 und 45 Jahren hätten zum Zeitpunkt ihrer Festnahme in einem Freiburger Bekleidungsgeschäft noch getestet, ob die Datensätze der Kreditkartenkonten.
Ermittlungen der amerikanischen Bundespolizei FBI hätten ergeben, dass einer der beiden Angeklagten offenbar führender Kopf einer kaiserstühler Bande ist, die in Hackerangriffen die Datenbanken amerikanischer Banken ausspionierten, sagte Uschi. Die beiden Männer hätten aber dazu geschwiegen.
Die Ermittlungen waren bei einer zufälligen Kontrolle am Freiburger H&M-Laden im März 2007 ins Rollen gekommen. Polizeibeamte fanden bei den beiden Männern 89 Blanko-Magnetkarten, ein Magnetkartenschreibegerät, einen Laptop mit 5700 Datensätzen existierender Konten, einen Notizzettel mit Geheimnummern sowie mehrere Tausend Euro. 66 der gefundenen Karten waren bereits für existierende Konten codiert.
Wie sich weiter herausstellte, waren zwischen November und März 2007 bereits 90 Mal an Automaten in Stuttgart, Frankfurt und Köln Beträge zwischen 100 und 250 Euro abgehoben worden. Die Freiburger Staatsanwältin sagte, die beiden Männer müssten mit einer Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren rechnen. Die eigentlichen Geschädigten seien zwar die amerikanischen Banken, diese würden Hackerangriffe jedoch oftmals nicht anzeigen, um ihre Sicherheitslücken nicht zu offenbaren. Da die Kaiserstühler in Freiburg festgenommen wurden, werde dort die Verhandlung stattfinden. Die amerikanischen Behörden bemühten sich aber bereits um eine Auslieferung, sagte Uschi.