Also ich bin in die 220 gefahren (glaub, zum 9. Mal, seit es den Tannheimer gibt). Mei, was wollt ihr lesen? Bin tatsächlich zum allerersten Mal mit Rucksack und darin enthaltenen Regenklamotten gefahren. Hab lange gezögert, war dann aber heilfroh, dass ich das Zeug dabei hatte. Nach der Startschleife über Grän hats dann ja praktisch schon begonnen mit Regen. Heftig wurds dann bei der Auffahrt zum Oberjoch und vor allem runter nach Wertach. Dazu böiger Wind. Da sind bereits viele raus in alle möglichen Unterstände. Hab das Tempo sofort raus genommen, war mir echt zu gefährlich. Jungholz oben dann Regenjacke raus und drüber. Nach dem da schon immer mehr raus sind, mal ganz kurz überlegt, ob das Sinn macht, weiterzufahren. Vorsichtig runter nach Wertach und hoch Ellegghöhe. Irgendwie gings dann schon. Regen wurde bisschen weniger, Wind etwas ruhiger. Natürlich klatschnass. Hab mir dann immer Zwischenziele gesetzt. Riedbergpass hoch, Labe angefahren. Oben dann schon kein Regen mehr und kein Wind und sogar mal ne blaue Lücke zu sehen. War da echt froh, nicht ausgestiegen zu sein. Runter Hittisau, gute Gruppe bis Au, Labestation. Zäh, sehr zäh hoch zum Hochtannberg und dann mit richtig starker, kleiner Gruppe vor nach Weissenbach. Heftiger Wind, aber mehr seitlich als wie sonst im Lechtal von Vorne. War ok. Ärgerlich nur ein "Mitfahrer", der sich permanent weigerte, auch mal im Wind zu fahren. Gaichtpass ging so lala, oben dann fetter Gegenwind bis nach Tannheim. Zum Heulen. Wollte wie 2018 unter 8 Stunden einfahren, keine Chance. Gut, 10 Minuten habe ich dank Wetter schon alleine nach Kranzegg liegen gelassen (Sicherheit vorrangig) und mehr war bei den Bedingungen an diesem Tag einfach nicht drin. Letztendlich wurdens dann 8.15 brutto und 7.57 netto auf dem
Garmin. War 2 Tage danach allerdings noch richtig tilt. Kälte und Nässe zu Beginn haben Spuren hinterlassen, auch im Kopf.
Hab für mich persönlich entschieden, das Teil durchzuziehen, hab aber vollen Respekt vor den Leuten, die abgebrochen haben. Keine Ahnung, ob ich nicht auch raus wäre, wenn das (Un)wetter nicht besser geworden wäre. Da ich aus der Region komme und die Strecke fast bei mir am Haus vorbeigeht, wäre das öfters machbar gewesen. Ein paar Mal hab ich echt dran gedacht. Andererseits war es auch motivierend für mich, dass doch viele auch im Rennen geblieben sind. Vor Jahren (damals ging die Strecke noch übers Hahntennjoch) hats oben am Joch geschneit und ein Stück weiter unten extrem geregnet, 20 Minuten später war wieder die Sonne da.....
Extrem schwierige Situation auch für den Veranstalter. Was tun?? Langdistanz canceln und alle auf die 130 schicken?? Was mit den Labestationen auf Lang, was mit den vielen Helfern? Was sagen die Leute, die auf die Langdistanz wollen?? Vom Unwetter war bis kurz vor dem Start im Wetterbericht nicht die Rede. War zwar Regen angekündigt, aber so derb mit Blitz und Donner eben nicht. Daheim hab ich mir natürlich was anhören können, könnt ihr euch sicher vorstellen. Wie kann man nur, muss das sein etc.... Aber jetzt so mit Abstand betrachtet würde ich alles genauso wieder machen. Hoffmer mal auf gute Verhältnisse 2020. Wäre dieses Jahr absoluter Teilnehmerrekord geworden, jammerschade. Hunderte sind gar nicht erst zum Start gekommen.